ZF kann nicht sitzen - oder so ...

Diskutiere ZF kann nicht sitzen - oder so ... im Forum Zebrafinken im Bereich Prachtfinken - Wusste nicht, wie ich das besser umschreiben kann... Mein ZF-Hahn (ca. 4 Monate alt) kann seit einiger Zeit nicht mehr länger auf einer Stange...
Wenn der Vogel die Zehen geöffnet hält, mit einem Finger leicht unter die geöffneten Füße drücken. Der Greifreflex müßte dann ausgelöst werden und auch hier darauf achten, ob sich die Hinterzehe um den Finger schließt.
 
Ja gut, dann ist es evtl. nich der Ischiasnerv, sondern ein anderer Nerv. Aber die Nerven der Beine können schon durch die Niere in Mitleidenschaft gezogen werden. Ob das jetzt bei einer Entzündung auch so ist weiß ich jetzt auch nicht, da sich das Organ ja nicht vergrößert.
 
Nun hört mal auf mit eueren Nieren. Nervenschäden entstehen durch Leberschäden, nicht Nierenschäden. Sicher kann ich nur einen Nierenschaden feststellen, wenn überhaupt, wenn ich den Vogel seziere, sicher nicht einfach in die Hand nehmen und scharf in die Augen gucken!
 
Hallo Siggi,

im Gegensatz zum Säugetier liegen beim Vogel die Nieren nicht frei in der Körperhöhle, sondern sind der Wirbelsäule eng angeschmiegt. Die Nieren sind bei ihm sogar mehrteilig. Die "Hauptbeinnerven" ziehen durch eine der Teilungsstellen. Wenn die Nieren anschwellen (z.B. wegen eines Infekts oder einer anderen Nierenerkrankung), führt das durchaus zu Lähmungserscheinungen. Ich kann leider ein Lied davon singen, weil ich mal zwei Braunbrustschilffinken wegen eines Nierenversagens (pathologisch nachgewiesen...) verloren habe. Das Hauptsymptom bei diesen Vögeln war eine Lähmung der Beine...
Die anatomischen Verhältnisse kannst Du gut nachvollziehen, wenn Du ein Hähnchen isst - achte mal genau auf die Nieren - die liegen auch beim Prachtfink in ähnlicher Position... ;) .

MfG,
Steffi
 
Pathalogisch nachgewiesen? Hast du die Vögel zu zwei verschiedenen Instituten geschickt? Bei mir hatte ein Urologe 1973 nach zwei Rötgenaufnahmen und Urintests einen starken Verdacht auf Nierentumor geäußert. Ursache; über Jahre starke Rückenschmerzen. Bei der anschließenden Überweisung ins Krankenhaus und wiederum 2 Rötgenaufnahmen entpuppte sich das, als Luftblase im Darm.
Soviel dann zu Untersuchungen! 5 Jahre später dann die tatsächliche Diagnose. Morbus Bechterew.
Beim Vogel stellen die TA das schon durch bloßes Angucken fest!
 
Hallo Siggi,

die Vögel wurden nicht geröntgt, sondern seziert und genaustens pathologisch untersucht. Eine Nierenschwellung ist dabei schon mit bloßem Auge zu erkennen, die Ursache wird dann halt per Mikrobiologie und Histologie ermittelt. Ich hatte (und habe auch immer noch) keinen Grund, der Vogelklinik diesbezüglich zu misstrauen. Und wie gesagt, die klinischen Symptome entsprachen dem Befund...
Die Nerven des sog. "Kreuzgeflechts" ziehen genau durch die Niere und bilden dann den sog. "Ischias-Nerv", der einen großen Teil der Beine innerviert. Insoweit hat Sabine (Sasmati) im großen und ganzen Recht, wenn sie sagt, dass "die Niere auf den Ischiasnerv drücken kann". Neben Verletzungen und Stoffwechselstörungen ist das ein Hauptgrund für Beinlähmungen bei Vögeln.

MfG,
Steffi
 
99% sind Stoffwechselstörungen. Sollte mal ein Handycap im Bewegungsablauf bei mir in den Jahren aufgetreten sein, so war zu 100% die Leber daran beteiligt.
Und das war immer offensichtlich und mit einem Blick festzustellen.
Und wieso wird ein Nierenschaden nur durch oberflächliche Begutachtung diagnostiziert, wie im vorliegendem Fall. Und das bei einem JV. Ich glaube nicht mehr an den Weihnachtsmann und an die vielen dubiosen Diagnosen, die man hier im Forum tagtäglich nachlesen kann. Das sind schon Epedemien!
 
99% sind Stoffwechselstörungen. Sollte mal ein Handycap im Bewegungsablauf bei mir in den Jahren aufgetreten sein, so war zu 100% die Leber daran beteiligt.
Und das war immer offensichtlich und mit einem Blick festzustellen.
Und wieso wird ein Nierenschaden nur durch oberflächliche Begutachtung diagnostiziert, wie im vorliegendem Fall. Und das bei einem JV. Ich glaube nicht mehr an den Weihnachtsmann und an die vielen dubiosen Diagnosen, die man hier im Forum tagtäglich nachlesen kann. Das sind schon Epidemien!
 
Hallo Siggi,

wenn es bei Dir 99% waren, heißt das noch lange nicht, dass üblicherweise 99% aller Greifprobleme bei Prachtfinken stoffwechselstörungsbedingt sind.
Da hätte ich doch gerne mal einen Blick in die Unterlagen der Patho-Institute geworfen, die sind statistisch sicher repräsentativer...
Nierenschäden gehören sicher nicht zu den "dubiosen Diagnosen" - die sind leider recht häufig. Meist durch die viel zu eiweißreiche Fütterung, die viele Vogelhalter ihren Lieblingen angedeihen lassen.
Die TÄ hat im vorliegenden Fall ja auch nur einen Verdacht geäußert, weil andere Diagnosen nicht zu stellen sind (einen Leberschaden sollte sie doch wohl auch erkennen können, oder?) und ein Nierenschaden bei Greifproblemen nun mal nicht von der Hand zu weisen ist. Wenn sie bei so einem kleinen Vogel meint, die Nieren ertasten zu können, müssten sie eigentlich schon vergrößert sein. Die liegen normalerweise der Lendenwirbelsäule eng angeschmiegt und heben sich nicht besonders ab.


Hallo ck72,

ich hab ganz vergessen, Dich nach Deiner üblichen Fütterung zu fragen...

MfG,
Steffi
 
Ich schrieb 100% nicht 99%, Steffi. Bei falscher Fütterung wird auch zuerst die Leber in Mitleidenschaft gezogen und nicht die Nieren. Natürlich erwarte ich nicht bei einer schwer geschädigten Leber, das alle anderen Organe nicht betroffen sind, sie sind es in der Tat, als Folge der Leberschädigung.
Zu Leberschäden: Eine große Anzahl der TA wissen doch nicht einmal wie sie das erkennen sollen.
Doch einmal hatte ich einen Nierenschaden bei einer 18jährigen Strohwitwe..sie hatte Gicht. Aber dies kann wohl unter Organversagen durch hohes Alter festgehalten werden.
Sie hat es dann auch nicht mehr lange gemacht!
 
Hallo Siggi,

99%, 100% - ist doch kein großer Unterschied, oder ;) ?

Gicht (Nieren- und Viszeral~) hatte ich ebenfalls schon zweimal nachgewiesenermaßen. Beide betroffenen Tiere waren Schwarzkopfnonnen, die außer einer Hirse-Glanz-Mischung nur halbreife Hirsen und Grünfutter zu sich nahmen. Da beide Wildfänge waren, verbuchte ich dies unter Ermangelung anderer Erklärungen ebenfalls unter "altersbedingt". Beide starben ähnlich schnell wie die BBS-Hähne, nur dass sie eindeutig auch Symptome einer Allgemeinerkrankung zeigten. Die Beinschwäche war bei ihnen nicht ganz so ausgeprägt bzw. fiel wegen der allgemeinen Schwäche vermutlich gar nicht mehr so auf.

MfG,
Steffi
 
Nun ist es bei Gicht recht einfach zu sehen, dafür muß man den Vogel nicht mal in die Hand nehmen.
Für mich sind 1% bei tausend zehn Vögel. Die Quote habe ich in den Jahren noch nicht erreicht, aber....
 
Warum sollte man Gicht sofort erkennen? Nicht jeder Vogel hat eine Gelenkgicht. Meine beiden zeigten äußerlich gar nichts. Erst die Obduktion ergab die Diagnose...
 
Futter: Die australische Prachtfinkenmischung von Bird-Box (wenn ich die gerade nicht habe, eine andere PF-Mischung) , Knauelgras, manchmal Foniopaddy, ab und zu Kolbenhirse, Golliwog, Gurke und Vogelmiere / Löwenzahn (falls ich mal so weit weg von einer Straße bin, dass ich es sammeln kann), verschiedene Kalksteinsorten, Sepia (wirklich gern von den Vögeln genommen wird nur Sepia), Vogelgrit, Vogelkalkmischung lose, Vogelsand. Sonst fällt mir nichts mehr ein.

Zum Reflextest: Da waren nur schlaffe Füßchen - nicht automatisch zugezogen und auch kein Greifreflex - hintere Zehe stand sowieso immer leicht ab. Als er zu Anfang in der Hand gestrampelt hat, konnte man ein wenig Kraft /Widerstand in den Zehen merken.

Habe zum Vergleich das Ganze bei zwei anderen Vögeln probiert und da war es dann genau so wie Du es beschreibst, Sigg.

Ich kann mich täuschen, aber nachdem er die Cortisonspritze bekommen hat, war es zwei Tage lang besser - jetzt ist es wieder schlechter ...
 
Wenn sie Gicht haben siehst du es sofort. Schwere Probleme beim Umfassen der Sitzstangen. Knoten siehst du im Endstadium.
 
Möglich ist auch das er im Nistmaterial hängen geblieben ist. Das kann in den ersten 2 Lebendswochen passiert sein. Wenn es denn nun eine Nervenverletzung ist, oder auch ein Sehnenschaden, was soll da denn Cortison ausrichten? Das ist nur ein Rumprobieren und schadet letztendlich mehr als es nutzt. Laß es seinen normalen Weg gehen.
 
Möglich ist auch das er im Nistmaterial hängen geblieben ist. Das kann in den ersten 2 Lebendswochen passiert sein. Wenn es denn nun eine Nervenverletzung ist, oder auch ein Sehnenschaden, was soll da denn Cortison ausrichten? Das ist nur ein Rumprobieren und schadet letztendlich mehr als es nutzt. Laß es seinen normalen Weg gehen.

Ja, das mach ich jetzt auch. Er ist jetzt mit einer Freundin (einen richtigen Partner hatte er noch nicht - aber die beiden verstehen sich gut) in einer Zuchtbox (1,55 lang), da haben die beiden nun ein größeres Brettchen und er hat erst einmal Ruhe.
 
Hallo ck72,

die Frage nach dem Futter kam nur, um einen Eiweisüberschuss abzuklären. Bei Deiner Fütterung dürfte das aber nicht der Fall sein. Gibt´s auch Eifutter o.ä.?

MfG,
Steffi
 
Hallo ck72,

die Frage nach dem Futter kam nur, um einen Eiweisüberschuss abzuklären. Bei Deiner Fütterung dürfte das aber nicht der Fall sein. Gibt´s auch Eifutter o.ä.?

MfG,
Steffi

Nein, außer natürlich vor einiger Zeit, als er noch von den Eltern gefüttert wurde.
 
Neues vom Rutscher

Ich wollte mal berichten, wie es dem kleinen Rutscher inzwischen geht.

Nachdem er ja im großen Käfig gar nicht mehr zurechtkam, sich nachts nicht mehr auf Brett oder Ast halten konnte und letztendlich tagsüber auf dem Boden hockte und schlief, kam er nach relativ erfolgloser Behandlung durch TA in eine Zuchtbox.

(Zusammen mit seiner Schwester ... ich hätte auch gerne ein Männchen dazu gegeben - hatte aber sonst keinen Vogel mehr 'über' und wollte auch nicht noch zwei neue holen. Die Schwester hat eine Schnabelfehlstellung und deswegen ist es auch ganz gut, wenn ich sie 'griffbereit' habe.)

Er war inzwischen auch schon recht mager und konnte selbst auf einem Brettchen nicht mehr richtig entspannt sitzen. Obwohl ich das ja eigentlich nicht wollte, habe ich ihnen dann einen Exotenkasten und Nistmaterial angeboten, aber den wollten sie nicht annehmen. Sie haben das Material aufs Dach des Kastens geschleppt, wo sie dann regelmäßig mitsamt dem ganzen Zeug abstürzten.

Ich finde die Dinger zwar schlimm, habe dann aber doch vor ein paar Wochen so ein 'halbes Körbchen' gekauft - da kann man wenigstens noch reingucken - und nun ist nachts endlich Ruhe. Sie sitzen entspannt drin - niemand fällt mehr raus - und seit einigen Tagen meine ich, kaum noch 'Abrutschgeräusche' mehr zu hören. Er kann jetzt relativ lange sitzen, ohne aus dem Gleichgewicht zu kommen. Außerdem hat er wieder zugenommen und ist topfit.

Blöd ist nur, dass die Schwester vor drei Tagen anfing Eier zu legen, da muss ich wohl oder übel Kunststoffeier unterjubeln. Naja, das war mir ja eigentlich klar ...

Wäre auch ein schöner Beitrag hier: 6 Monate alte ZF-Geschwister - beide deformiert und / oder körperlich behindert haben Junge ausgebrütet und ich hab nix gemerkt ... :zwinker:

Wehe, jemand bahauptet nun, dass das Körbchen zur Brut animiere und das es nicht gut sei, mit 6 Monaten schon Eier zu legen :zwinker: Alle anderen weiblichen JV gleichen Alters, die ich noch besitze, haben schon vor ein paar Wochen damit angefangen, und das ohne jede Nistgelegenheit und mit relativ kargem Futter ... dagegen sind die beiden absolute Spätzünder.
 
Thema: ZF kann nicht sitzen - oder so ...

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