Zum Thema: gestörter Nanday

Diskutiere Zum Thema: gestörter Nanday im Forum Südamerikanische Sittiche im Bereich Sittiche - Hallöchen zusammen, da ihr Jennifer geraten habt, Coco (Nanday-Hahn) abzugeben, sollt ihr auch erfahren, wie es ihm bis jetzt ergangen ist...
cora

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Hallöchen zusammen,

da ihr Jennifer geraten habt, Coco (Nanday-Hahn) abzugeben, sollt ihr auch erfahren, wie es ihm bis jetzt ergangen ist.

Am 1. Juni ist Coco bei uns eingezogen. Als Jennifer mit Coco zur Tür reinkam, hat Coco kurz geschrieen. Cora (meine Nanday-Henne) hat sofort geantwortet. Mich hat es etwas gewundert, da Cora sonst sehr lange braucht, bis sie mit anderen Vögeln Kontakt aufnimmt. Da sieht man mal wieder, daß es was ganz anderes ist, ob man zur Gesellschaft Spatzen, Nymphen und Mohrenköpfe hat, oder einen artgleichen Vogel, der die gleiche Sprache spricht.

Eigentlich wollte ich Coco erstmal einige Stunden in seinem gewohnten Käfig lassen, aber weil Cora zu ihm wollte und auf dem runden Käfig nicht landen konnte, bezog er gleich den Winterkäfig meiner Mohrenköpfe, die den Sommer über in ihrer Außenvoliere wohnen. Das war alles sehr gräßlich für den armen Vogel und er hing völlig eingeschüchtert am Gitter und starrte hilflos Jennifer an. Nach einiger Zeit hatte er sich etwas beruhigt und putzte sein struppiges Gefieder im Duett mit Cora.

Jetzt, nach eineinhalb Wochen, findet er sich im Käfig sehr gut zurecht und hat schon jede Stange und jeden Ast abgeschritten. Er klettert immer mit dem Kopf nach oben, aber das kopfüber-klettern lernt er auch noch. Ich denke, er hat sich in der kurzen Zeit schon sehr gut eingelebt. Cora ist durch Cocos Einzug sehr im Streß. Wenn sie in einem anderen Raum ist oder außerhalb von Cocos Sichtfeld, ruft er nach ihr und sie muß entweder sofort antworten oder zu ihm fliegen, um zu sehen, warum er schreit.

Am Freitag war sein Käfig das erstemal offen. Cora ist sofort rein und hat gefressen. Coco hat das aus sicherer Entfernung beobachtet. Einige Zeit später hat er allen Mut zusammengenommen und ist aus dem Käfig geflogen - eher planlos rumgeflattert und in der Gardine gelandet. Da hing er dann völlig erschöpft, bis ich mit einem Ast hin bin und ihn überzeugt habe, daß es auf der Stange bequemer ist. Ich habe ihn dann auf seinen Käfig gesetzt, wo er einige Stunden saß. Er weiß noch nicht, wie er wieder in den Käfig kommt. Es ist etwas schwierig für ihn, da er noch nicht kopfüber klettert. Als er laufend in den Käfig schaute und schrie, habe ich ihn in den Käfig gesetzt. Seit Freitag mache ich jeden Abend für einige Stunden den Käfig auf, aber bis gestern hat er sich nicht mehr rausgetraut. Gestern ist er dann aber doch raus und auf den Käfig geklettert. Da saß er dann ganz stolz, bis er wieder rein wollte und nicht wußte, wie. Ich habe ihn dann reingesetzt.

Ich bin sehr zuversichtlich, daß die Beiden irgendwann auch die körperliche Nähe suchen, aber das wird noch etliche Zeit dauern, da beide 10-20 Jahre alleine waren.

Jetzt habe ich nur noch das Problem, daß Cocos Unterschnabel viel zu lang ist. Er kann damit noch gut fressen und ich glaube, Coco hat den Unterschnabel schon etwas abgewetzt. Ich werde das noch 1-2 Wochen beobachten. Wenn der Schnabel bis dahin nicht schließt, muß ich ihn schneiden lassen. Schade, denn er hat schon etwas Vertrauen zu mir gefaßt, das ich dann wieder verliere. Warten wir es ab.

Ohje, soviel wollte ich eigentlich nicht schreiben.
Wer bis hierher gelesen hat, lieben Dank für das Interesse.

Karin
 
Hallo Karin,

das ist ja klasse, daß jetzt sogar 2 Vögel einen "Partner" gefunden haben. Ich habe mich schon öfter gefragt, was wohl aus Jennifer und Coco geworden ist.

Und daß Deine Henne auch noch Cora heißt, das muß doch ein gutes Omen sein oder? Ich bin sehr optimistisch, daß sich die beiden noch zusammenraufen. Und selbst wenn es keine 100 % Paar werden sollte, ist es auf jedem Fall besser als 2 Einzelvögel. Nandaysittiche findet man ja auch nicht "an jeder Ecke" wie z.B. Wellen- oder Nymphensittiche. Deshalb freue ich mich besonders über Cora und Coco.

Wie ist denn die Vermittlung zustande gekommen?

Mit dem Unterschnabel würde ich wenn möglich noch warten. WEnn es ihn nicht zu sehr beim Fressen behindert, würde ich ihn wirklich noch ein paar Wochen in Ruhe lassen. Das ist doch im Moment sowieso alles sehr stressig für ihn, da würde ich ihn mit einem TA-Besuch nicht noch mehr stressen. Du schreibst ja auch, daß es schon besser geworden ist.

Das Klettern wird er schon noch lernen. Gib ihm einfach etwas Zeit. Vielleicht kannst Du ihm den WEg in den Käfig solange irgendwie erleichtern? Durch eine Leiter außen am Käfig o.ä.? Da ich den Käfig nicht kenne, ist es schwer einen Tipp zu geben. Kannst Du nicht mal ein paar Fotos reinstellen? Das wäre super...

Dann wünsche ich Dir erstmal weiterhin alles Gute mit den beiden und halte uns auf dem Laufenden. Falls Du noch Fragen hast, sind wir natürlich auch jeder Zeit für Dich da.
 
Guten Morgen Antje,

>Nandaysittiche findet man ja auch nicht "an jeder Ecke"

Du sagst es. Cora ist über 20 Jahre alt und seit ca. 6 Jahren bei uns. Ich habe schon öfters nach einem geeigneten Partner Ausschau gehalten, fand aber nur einen nestjungen und einen 7-jährigen Nanday. Diese Vögel waren mir aber zu jung, denn Cora nicht mehr so lange, wie ein junger Vogel und dann hätte ich wieder einen Einzel-Schreihals. Zwei alten Vögel haben so ungefähr die gleiche Lebenserwartung.

>Wie ist denn die Vermittlung zustande gekommen?

Ich habe zufällig den Beitrag hier im Vogelforum gefunden und gleich ne Mail an Jennifer geschickt.

Wegen dem Schnabel mache ich mir schon etwas Sorgen, aber ich warte auf jeden Fall noch. Er hat keine Angst vor mir und wenn ich ihn einfangen muß, hat er die bestimmt. Zum Tierarzt müßte er nicht, mein Nachbar ist Züchter und hat bei einem meiner Mohren auch schon den Schnabel geschnitten.

>Vielleicht kannst Du ihm den Weg in den Käfig solange irgendwie erleichtern?

Ich wüßte nicht, welche Hilfe ich ihm geben könnte. Er klettert nicht am Seil. Er mag zwar den Stock nicht sonderlich, den ich ihm hinhalte, aber er läßt sich nach einigen Bissen in diesen dann doch überreden, draufzusteigen. Es geht ganz gut so. Und irgendwann wird er auch versuchen, alleine in den Käfig zu klettern. Er ist sehr interessiert und neugierig und hat sich von Cora schon viel abgeschaut. Wie man seinen Trotzkopf durchsetzt, hat er gleich gelernt. Wenn ich Brötchen esse, schreit Cora, wenn sie nicht sofort auch ein Stück bekommt. Coco hatte das nach einem Tag schon raus, daß man nur schreien muß und schon bekommt man ein Stück.

Sobald ich Bilder habe, setze ich sie hier rein, ist doch klar. Der Käfig ist schon reichlich groß. Soviel ich im Kopf habe, hat er ca. 60 x 80 cm und 90 cm hoch, oder noch etwas größer.

Bis denne und liebe Grüße
Karin
 
Hallo Karin,

das ist ja wirklich ein toller Zufall gewesen. Schön, daß es so gut geklappt hat.

Wenn Dein Nachbar den Schnabel schneiden kann, könnte er es dann nicht ohne Deine Anwesenheit machen? Dann wäre Coco evtl. nur sauer auf ihn und nicht auf Dich... ;) Als Züchter kennt er sich doch gut aus und könnte Coco allein einfangen usw. Wäre vielleicht eine Möglichkeit.

Mit dem Klettern... tja, Du könntest den Weg zur Käfigtür ja mit Leckerlies wie z.B. Kolbenhirse spicken. So ähnlich wie bei Hänsel und Gretel und den Brotkrumen. ;) Vielleicht würde es auch helfen, wenn Du vor die Käfigöffnung eine größere Landemöglichkeit platzierst, z.B. ein Sitzbrettchen, dann muß er nicht unbedingt klettern, sondern könnte fliegen.

Bei meinen Kathis habe ich so etwas auch gemacht. Bei Dir müßte es natürlich ein paar Nummern größer sein.

Hier kannst Du es Dir mal ansehen:http://www.vogelforen.de/showthread.php?threadid=15796

Am besten ist es wirklich, wenn Coco allein aus dem Käfig herauskommt. DAnn müßte er sich den Weg doch eigentlich merken können um zurückzufinden. Es ist eben im Moment noch alles sehr neu für ihn. Ich denke, er wird es schon noch lernen allein zurück in den Käfig zu finden.
 
Hallo!

Ich bin auch sehr froh, daß Coco sich wohl fühlt und die beiden sich näher kommen.
Karin berichtet mir immer gleich die neuen News. Als ich Coco zu Ihr brachte blutete mir schon auf dem Heimweg mein Herzchen. Aber der Gedanke daran, daß er jetzt glücklich ist ist schon ein riesiger Trost. Irgendwie vermisse ich das Geschrei. Mein Nymphie sitzt auch etwas belämmert auf seiner Stange. Sie braucht ungebedingt einen Partner. Aber zu diesem Thema werde ich ins Nymphie-Forum schreiben oder eher eine Anzeige aufgeben.

Daß Cocos Unterschnabel zu lang ist, hatte mich auch sehr gestört. Aber nachdem ich ihn ans Tageslicht und an die Anwesenheit von Menschen gewöhnen konnte (er hatte sogar einen Bezug zu mir aufgebaut, das merkte ich besonders beim Abschied) wollte ich ihn nicht gleich mit einem TA-Besuch schocken. Am fressen ist er dadurch nicht gehindert.

Ach so, ich hatte doch ins Forum "gestörter Nanday" geschrieben, daß Karin sich bei mir meldete. Hat wohl keiner gesehen? Karin hat auch gesagt, daß ich Coco jederzeit besuchen könne. Werde ich auch tun. Karin wohnt ja nicht weit von mir entfernt.

Gruß

Jennifer
 
Original geschrieben von Jennifer


Ach so, ich hatte doch ins Forum "gestörter Nanday" geschrieben, daß Karin sich bei mir meldete. Hat wohl keiner gesehen?

Gruß

Jennifer

Hallo Jennifer,

hatte ich wohl übersehen, weil ich 3 Wochen im Urlaub war *schäm*.

WEnn Du für Deinen Nymphen einen Partner suchst, stehen wir Dir im Nymphenforum natürlich mit Rat und Tat zur SEite.
 
Hallo,
also ich finde das klasse. Für die beiden ist es wirklich ideal
gelaufen. Ich freue mich sehr darüber. Man findet nicht mehr viele Nandays, obwohl sie vor ca. 15 Jahren in riesigen Stückzahlen
importiert wurden. Aber das ist ein generelles Problem der
Südamerikaner. Ich wünsche dir weiterhin viel Spass mit den beiden.
 
Hallo Jennifer,

ich glaube, Coco will wieder zu dir, ich quälte ihn zu sehr. Immer diese neuen Dinge, die in seinem Käfig landen. Dieses ganze blöde Obst und Gemüse, das er immer auf den Boden schmeisen muß, weil es nicht schmeckt - jeden Tag Apfel und Brötchen, das wäre herrlich. Wenn du mal kommst, kannst du sehen, wie zornig er ist, wenn ich ihm z.B. Pfirsich aus der Hand gebe. Er kommt ans Gitter, reißt es mir aus der Hand und schmeißt es sofort runter. Gebe ich ihm Apfel, kommt er langsam her und nimmt das Stückchen vorsichtig in den Schnabel.

Gestern abend habe ich ihm zum ersten Mal Weide in den Käfig getan. Er ist stinkesauer auf mich. Die anderen Vögel bekommen jeden 2. Tag Weide, Kirschbaum o.ä. Coco schreit immer, wenn ich das Grünzeug anschleppte, aber gestern hat das nichts geholfen. Erst wurde es mißtrauisch beäugt, dann hat er allen Mut zusammen genommen und reingehackt. Die Weide hat nicht zurückgebissen - oh Wunder! Nachdem die Gefahr gebannt war, wurde die Weide mit Mißachtung gestraft.


Hi Antje,

mein Nachbar kann das nicht alleine. Als er bei Susi den Schnabel geschnitten hat, mußte ich mit einem Hölzchen die Zunge wegdrücken, damit sie nicht zwischen die Zange kommt. Vielleicht ist das Thema bald erledigt, wenn er weiterhin so oft den Schnabel wetzt.

Klettern funktioniert schon ganz gut. Er kommt aus dem Käfig raus und klettert nach oben. Aber er weiß nicht, wie er am Gitter nach unten klettern soll. Leckerbissen am Käfig ist eine sehr gute Idee. Und mit dem Fliegen ist das so eine Sache. Nachdem er letzte Woche einmal probiert hat, ob er es noch kann (ging kräfig daneben), hat er es nicht mehr versucht. Das wird schon wieder werden. Irgendwann versucht er es wieder.

Ich finde es immer wieder interessant, was für Eigenarten diese kleinen Kerlchen mitbringen. Jeder Vogel hat seine eigene Unart und auch seine eigene liebenswürdige Seite.


Hallo Rudi,

> Man findet nicht mehr viele Nandays, obwohl sie vor ca. 15 Jahren in riesigen Stückzahlen importiert wurden

Es ist nicht verwunderlich, daß fast niemand mehr diese liebenswürdigen Tierchen haben will. Es gibt nicht sehr viele tolerante Nachbarn, die diese Lautstärke auf Dauer dulden. Ich bin froh, daß meine Nachbarn allesamt in Cora verliebt sind und deshalb das Geschrei ertragen. Wenn sie wiedermal wegfliegt, dauert es nicht lange, bis es an der Tür klingelt und ein Nachbar verrät, wo Cora abgeblieben ist.

Liebe Grüßles
Karin
 
Hi Karin!

Hast ihn -glaube ich- zu sehr verwöhnt. Er ist es nicht gewohnt so viel gute Sachen zu bekommen. Wenn man Obst mit der Hand hinhält, traut er der Sache nicht. Wenn ich ihm Erdnüsschen hingehalten hatte, warf er sie auch auf den Boden. Wenn ich sie zwischen die Gitterstäbe klemmte, pirschte er sich langsam ran und aß sie dann. Der arme Kerl ist halt ein bißchen gaga. Hab noch etwas Geduld. Bei ihn dauert es etwas länger, bis er kapiert, dass man ihm was gutes will. In seinem Alter lernt man nicht mehr so schnell. :-)

Gruß
Jennifer
 
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