Zwei Eichelhäher...was benötigen die zwei noch?

Diskutiere Zwei Eichelhäher...was benötigen die zwei noch? im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo zusammen, ich habe soeben zwei Eichelhäher gebracht bekommen, die gegen eine Scheibe gedotzt sind. Leider wurden sie mir von einer Lehrerin...
Nüscht :) Er soll und muss nicht alles Aufgezählte heute zu sich nehmen. Schau nochmal, was ich hier geschrieben habe:

sanft und easy going, nicht alles auf einmal, die Zwei müssen erst einmal bei Dir ankommen, den Verlust der Eltern und alles Neue verkraften.

Die beiden Häher werden noch einige Wochen bei Dir sein, im Verlaufe dieser Zeit werden sie nach und nach immer mehr kennenlernen, entdecken und probieren. Wenn sie vielleicht Ende July/ Anfang August ausgewildert werden, sollten sie ein reichhaltiges Spektrum an Nahrung kennen - nicht schon morgen. Bleib ganz ruhig, :trost: orientiere Dich an dem, was die Zwei Dir zeigen, biete jeden Tag 1 Neuheit an, nicht alles auf einmal. Du machst alles ganz prima, es gibt überhaupt keinen Grund zur Besorgnis.

LG astrid
 
Du meinst tatsächlich, die beiden werden noch so lange zu Gast bleiben, obwohl sie schon selbstständig picken?

Okay dann lass ich dem Vögelchen mal Zeit, ich war nur etwas besorgt, da ich ja schließlich nicht möchte dass ihm etwas fehlt bei seiner Ernährung.

Die Voliere steht draußen, mit Blick in den großen Garten und überdacht. Das ist sicherlich sinnvoller als drinnen, oder?
 
Die Voliere steht draußen, mit Blick in den großen Garten und überdacht. Das ist sicherlich sinnvoller als drinnen, oder?

Absolut, die Beiden sind dort in ihrem Element.

Du weißt sicher, dass Rabenvögel hochsozial sind und das Risiko bei ihnen erhöht ist, dass sie zu zutraulich werden, wenn mit ihnen über das Füttern und Reinigen der Voli hinaus gespielt, gesprochen, hantiert wird? Also schön die notwendige Balance halten zwischen notwendiger Pflege und erforderlicher Distanz zu einem Wildtier. Nichts wäre schlimmer, als wenn diese Zwei prächtigen Vögel nicht mehr rauskönnten, weil sie Menschen für bessere Artgenossen halten als andere Häher.

LG astrid
 
Hallo Astrid,

einer der beiden gefiederten Freunde weigert sich beharrlich, irgend etwas anderesals tierische Kost zu sich zu nehmen.
Dabei ist ihm egal was es ist; er stopft alles rein.

Darüber hinaus habe ich es nun mit Beoperlen, Sonnenblumenkerne, Walnüsse, Apfel, Birne, Vogelmiere und Ei versucht - nichts!

Was mach ich denn nun?

Ich tunke alles was ich füttere vorher in Wasser, damit der Feuchtigkeitshaushalt stimmt. Nummer zwei nimmt eigentlich alles an, was man ihm gibt.

Ja, Tina, der Vogel weiß schon, was er braucht und was schmeckt ;-) Mal ehrlich , warum sollte er jetzt Nüsse und Sonnenblumenkerne bekommen ? Füttern die Vogeleltern sowas ? Sind Nüsse schon reif ? Äpfel und Birnen ?
Vogelmiere für Rabenvögel ? Damit kannst du die Futterinsekten füttern !
Eier ok, versuchs mal mit Stockei,das flutsch besser, Ei mit etwas Wasser gut aufrühren und 1min in die Mikrowelle, vorsicht Explosionsgefahr ! Ansonsten Insekten, Tatar, junge Mäuse ect.
Die brauchen Proteine ! Wenn die gut genährt sind , gehen die auch gut in die 1. Mauser !
 
Ich fasse die Tierchen nicht an, ich spiele nicht mit ihnen und halte mich nicht länger als notwendig bei den zwei auf.
Das ist mir alles bewusst, und ich möchte natürlich absolut nicht, dass die beiden später nicht frei leben können!

Eine Kleinigkeit hätte ich da noch: wie oft soll ich denn füttern?


@Dohlenmutter: Insekten, Tatar und sowas ist gar kein Problem, das geht rein wie nischt ;-) Stockei möchte einer davon allerdings auch (noch) nicht ^^
 
Ich fasse die Tierchen nicht an, ich spiele nicht mit ihnen und halte mich nicht länger als notwendig bei den zwei auf.
Hälst du das für richtig ? Warum ? Wer sagt sowas ?


Sie sperren noch ? Fütter sie alle mindestens 2 Stunden, artgerechter wäre natürlich ihnen öfter kleine Mahlzeiten zu geben, aber dann haben sie ja auch öfter Kontakt zu der bösen Ziehmutter !

Eier müssen sie nicht essen, man kann sie mit 100 % Insekten ernähren, weil das sehr teuer wird, streckt man die Nahrung mit Eiern ,Beoperlen, Tatar, Hühnerherzen usw. Ein Eichelhäher frisst normal auch keine Kühe !
 
Hallo Dohlenmutter,

so große Vögelchen brauchen nicht mehr alle zwei Stunden versorgt zu werden. Die müssen ihr Essen auch verdauen.
Faustregel: je jünger der Vogel deso kleiner die Intervalle. Je kleiner die Körpergröße der Art, desto kleiner die Intervalle (Wintergoldhähnchen versus Krähe) Diesen beiden Hähern reichen alle drei bis vier Stunden locker aus. Sie haben sich beide und brauchen den Menschen nicht außer zum füttern und putzen. Weichfresserpattee mit Obststückchen als Standfutter, in dem Zophobas und Mehlwürmer krabbeln reizt zum selberpicken an.

Eier müssen sie nicht essen, man kann sie mit 100 % Insekten ernähren, weil das sehr teuer wird, streckt man die Nahrung mit Eiern ,Beoperlen, Tatar, Hühnerherzen usw. Ein Eichelhäher frisst normal auch keine Kühe !


Jetzt in ihrer Obhut müssen sie alles kennenlernen, was es draußen zu finden gibt. Denn genau: sie fressen keine Kühe (aber räubern Vogelnester aus und fressen dort Eier und Küken)

Es gibt soooo viele handaufgezogene Häherchen, die keine Scheu mehr vor den Menschen zeigen und nicht mehr ausgwildert werden können. Tina wird Ihnen diese Chance sicher nicht nehmen, in dem sie sie zu sehr an sich bindet.
 
Ich fasse die Tierchen nicht an, ich spiele nicht mit ihnen und halte mich nicht länger als notwendig bei den zwei auf.
Das ist mir alles bewusst, und ich möchte natürlich absolut nicht, dass die beiden später nicht frei leben können!

Alles prima. Lass Dich nicht beirren, Tina. Wenn Du die Voli noch mit belaubten Ästen ausstatten willst, wäre es gut Eiche zu wählen und vom nächsten Waldspaziergang kannst Du eine Menge Bucheckerschalen mitbringen. Die Bucheckern, die man noch am Waldboden findet vom letzten Jahr, sind leider faul, aber immerhin können die Häher die Schalen schon jetzt spielerisch kennenlernen. Du kannst in ihnen Drohnenbrut oder z. B. ein Apfelstückchen verstecken, dann verknüpfen sie die Bucheckerschalen mit Nahrung.

LG astrid
 
Es gibt soooo viele handaufgezogene Häherchen, die keine Scheu mehr vor den Menschen zeigen und nicht mehr ausgwildert werden können.

Das liegt jetzt an der Bindung zum Menschen( Ersatzeltern) allgemein ? Das würde ja bedeuten, das eine enge Bindung an die Zieheltern( sozial teilnehmende Handaufzucht )eine Auswilderung unmöglich machen würde !


Wenn die keine Eier mögen, müssen sie die auch nicht fressen ! Gekochte Eier finden die ja auch nicht in der Natur ;-) Klar kann man alles anbieten, Obst und so, das schadet nicht, dann haben sie was zum Spielen.

Über artgerechte Fütterungzeiten kann man sich streiten, normal fliegen sie mit den Eltern mit und kriegen, wenn sie Glück, haben alle paar Minuten was in den Rachen geschoben, wenn sie Pech haben auch mal paar Stunden nix, und ohne Eltern würden sie verhungern. Sie alle 4 Stunden vollzustopfen ist nicht artgerecht und ungesund ! Die kriegen ja Verdaungstörungen !


@ Tina: Wie verhalten sie sich denn, wenn du sie nach der Fütterung verlässt ?
 
Hallo,

danke für den Tip mit den Ästen und Bucheckerschalen, das mach ich am Wochenende sofort :-)

Ich füttere normal nur alle 3-4 Stunden, sie picken ja auch schon ein wenig zwischendurch. Trinken habe ich sie auch schon gesehen.
Stelle ich einen Teller mit Futter (krabbelnd oder nicht) vor sie hin, fängt einer schön an, danach zu äugen und zu picken.
Klappt halt alles noch nicht zu 100 %, aber dafür bin ich ja dann da :0-

@ Tina: Wie verhalten sie sich denn, wenn du sie nach der Fütterung verlässt ?

gar nicht, sie gucken dumm aus der Wäsche und gut ist ;-)

Und richtig, ich möchte auf gar keinen Fall dass die beiden später nicht mehr ausgewildert werden können, von daher beschränke ich den Kontakt wirklich auf ein Minimum.
Sie sind in der Tat recht zutraulich und kommen bereitwillig zu mir, wenn sie merken dass es was gibt. Aber sobald ich gefüttert habe geh ich direkt wieder und fasse sie auch nicht an.

Wir agieren im Winter als Igelstation, und auch dort versuche ich die Wintergäste so tiergerecht wie möglich zu versorgen und die Bindung zum Menschen komplett zu vermeiden.
 
3-4 Stunden als Fütterintervall ist absolut richtig, lass es auch ruhig einmal am Tag 5 Stunden werden, das animiert die Kerle, ans Standfutter zu gehen, besonders, wenn es darin krabbelt.

Igelchen haben wir auch :), die darf man meiner Erfahrung nach ruhig ein wenig mehr betüddeln, wenn die dann im Frühjahr aus dem Winterschlaf erwachen und die Freiheit "riechen", fauchen die ihre Pfleger an und wollen mit uns nix mehr zu tun haben.

LG astrid
 
Hi Astrid,

wir versuchen so gut es geht, draußen in einer riesigen Benjeshecke auf unserem Grundstück zu überwintern.
Nur wenns gar nicht anders geht (krankheitsbedingt oder sonstwie tägliche Pflege notwendig) machen wir die Überwinterung in Außenboxen.

Die Eichelhäher fliegen seit heute schon recht kräftig. Also von links nach rechts in der Voliere klappt ganz gut ^^
 
Hallo,

ich wollte nur mal einen Bericht über die beiden Findelkinder abgeben.
Sie haben sich wirklich prächtig entwickelt, fliegen nun richtig koordiniert und picken vollständig vom Boden. (Auch, was ich nicht hingelegt habe ^^)

Die Scheu vor Menschen ist genau so, wie sie sein sollte, die beiden sind kein bißchen zahm oder auf den Menschen fixiert, ganz im Gegenteil.
In den nächsten Tagen werde ich die Voliere öffnen und schauen, was die zwei machen.
Ich schätze sie so ein, dass sie auf jeden Fall erstmal weg sind; stelle aber zur Sicherheit nochmal Futter rein und lasse die Volierentüre geöffnet.

Eichelhaehervoliere.jpg
 
Schön, endlich meldest Du Dich, ich denke jeden Tag an die Häherchen! :)

Es freut mich, dass sie sich so gut gemacht haben. Kannst Du nicht noch ein Foto einstellen, wo man die Häher näher sieht? Auf dem Foto sehen sie noch so mikrig und schutzbedürftig aus, das liegt aber gewiss nur an dem "vielen Raum um sie herum".

Sie werden bestimmt anfangs noch in der Nähe bleiben und Dein Futter in Anspruch nehmen. Es ist so gut, dass sie zu zweit sind. Kannst Du erkennen, ob einer dominanter ist? Hoffentlich kannst Du ihre Auswilderung per Foto dokumentieren.

LG astrid
 
Hallo Astrid,

ich mache heute oder morgen mal ein besseres Foto...oder warte....ich gehe gleich kurz raus ;-)

Sodale, hier ein etwas besseres Bild, zumindest von den Vögeln :-)
Dominanter würde ich nicht sagen. Sie sind extrem scheu geworden, ein Tier ist auch etwas größer als das andere.
Ansonsten würde ich sagen, sie sind vom Verhalten her gleich.

DSCF7521.jpg
 
Nur 12 Tage liegen zwischen den ersten Fotos und dem heutigen. Dank der artgerechten Ernährung jedes Federchen am Platz! Sehr gut hast Du das gemacht, Tina.

LG astrid
 
...vielen Dank für das Lob, ich bin auch mächtig stolz darauf dass die beiden sich so toll entwickelt haben.

Was meinst Du, sind die beiden in ein paar Tagen bereits für das Leben in Freiheit?

Und findest Du auch, dass der Draht den ich für den Volierenbau:::221.html"]Volierenbau[/URL] verwendet habe, ungeeignet ist?
Dort kommen ja nur große Vögel rein, und das auch nur kurzfristig, bis sie eben wieder nach draußen können.
Keine Tiere, deren Kopf durch die Maschen passen würde.
 
Für Marder ist das Gitter eine Kleinigkeit und vielleicht kennst Du meine Uhu - Geschichte im Taubenschlag :traurig:.

Rabenvögel sind Spätentwickler, zu früh rausgelassen ist u.U. ein Risiko, weil sie noch nicht gelernt haben, geeignetes Futter zu finden. Normalerweise führen sie ihre Eltern ziemlich lange und in dieser Zeit lernen sie.

Kommen sie schon mit Mäusen klar, fangen sie lebende Insekten, können sie ganze Äpfel aufpicken, ganze Eier aufpicken, Beeren vom Strauch holen, wie schaut es mit Nüssen aus?

Wäre schade um sie, wenn sie draußen nicht zurecht kämen.
 
Marder und ähnliche Tiere verirren sich nicht in unseren Garten, wir haben einen Tag und Nacht freilaufenden Wachhund, der zwar auch ins Haus kann, aber insbesondere Nachts bei jedem kleinsten Geräusch draußen parat steht.

Sie fangen lebende Insekten und Äpfel können sie auch aufpicken. Mäuse habe ich nicht versucht, Beeren und Nüsse (da noch keine reif sind) ebenso nicht.

Wie bringe ich ihnen bei, eine Nuss aufzuknacken? Buchecker können sie schon, aber harte Nüsse?
 
Biete ihnen einfach alles an, spielerisch werden sie sich damit beschäftigen, in der Voliere haben sie ja Zeit und Möglichkeiten zum Ausprobieren. Lege kleine Steine mit rein, eine Steinplatte als harten Untergrund, dicke, rissige Borke eines Baumes. Die Häherchen benutzen alles und irgendwann haben sie eine Methode gefunden, wie sie die Nüsse aufhacken können. Eintagsküken (gibt es tiefgefroren wie die Mäuse) kannst Du ihnen auch noch geben, die müssen sie ebenfalls aufbrechen.

Wenn sie erst draußen sind, haben sie für spielerisches Ausprobieren nicht mehr genug Zeit und Raum. Da geht es knallhart ums Überleben. Wir können ihnen wenigstens diesen Puffer in die Selbstständigkeit ermöglichen, ohne dass wir warten müssen, dass die Nüsse an den Sträuchern reif werden:zwinker:
 
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