Hingegen wurden im Bestand Hofing in einigen Stalleinheiten in zum Teil großem Umfang
> Antikörpertiter gegen den AIV-Subtyp H5N1 gefunden.
grosser Umfang ist vermutlich : viele Enten und nicht : hoher Gehalt an Titer in einigen Enten
einige Stalleinheiten ist sehr ungenau
Hier muss man schon davon ausgehen können, dass die Verantwortlichen beim FLI in der Lage sind, einen Sachverhalt einigermassen zutreffend auszudrücken. Konkret heisst das, eine grössere Anzahl an Tieren und nicht: ungewöhnlich hohe AK Titer bei einigen Tieren, oder was bei falscher Ausdrucksweise noch an Interpretationsmöglichkeiten bleibt.
So beunruhigend das sein mag, bleibt bei rationaler Betrachtung nur die Option, den zitierten Folgerungen von Gänseerpel zuzustimmen. Auch mir drängt sich zunehmend der Verdacht auf, dass (ob gewollt oder nicht) das Ignorieren und nicht das Weiterverfolgen vorliegender Hinweise, die "eingefahrene" Strategien und Sichtweisen in Frage stellen (könnten), zur unguten Methode geworden ist.
Es geht nicht nur darum. Bedeutsamer scheint mir, einmal die sich ergebenden Widersprüche unter die Lupe zu nehmen.
Bisher ist man davon ausgegangen, dass eine HPAI Infektion sehr rasch so hohen Schaden anrichtet, dass sie nicht übersehen werden kann, und damit die umgehende Einleitung von Massnahmen gewährleistet ist.
Jetzt stellen wir fest, dass dies nicht der Fall ist, die Infektion sich unbemerkt ausbreiten kann, und es durchaus im Bereich des wahrscheinlichen liegt, dass sie unentdeckt - oder ihre entdeckung dem Zufall überlassen bleibt.
1. Welche Auswirkung hat dieser Umstand auf die Nahrungsmittelsicherheit? Der These von der hohen Gefährlichkeit/Pandemiefähigkeit mit verheerenden Folgen steht ja die eigenartige Bewertung gegenüber, dass Geflügelprodukte unbedenklich sind, sofern sie nur ausreichend gekocht sind. Obwohl dies von allen offiziellen und inoffiziellen Kreisen weltweit verbreitet wird, ist dies vom Standpunkt mikrobiologisch/hygienisch orientierter Grundsätzte aus völlig unhaltbar.
Unabhängig von rein fachlichen Bewertungen ergibt sich dies schon aus der einfachen Überlegung, dass ein Erreger, mit dem nur unter Hochsicherheitsbedingungen, luftdichter Spezialkleidung etc etc umgegangen werden darf, in dem Augenblick wieder unbedenklich wird, sobald er in der Küche landet (Vor dem Kochen soll es ja auch noch eine Zubereitung geben).
Schon fast eine Groteske.
Dies kann mit der Fiktion eines hochgefährlichen, alles bedrohenden Erregers nicht in Einklang gebracht werden.
Der Grund ist, dass die (eigentlich mit sofortiger Wirkung zu ziehenden) Konsequenzen gar nicht absehbar sind, und keine Regierung sich an das Thema heranwagt.
Eigenartigerweise wurde diesen Überlegungen bisher von niemandem, - auch nicht von der Kleinzüchterlobby, nachgegangen, obwohl das Thema schon vor längerer Zeit, auch in diesem Forum, diskutiert wurde.
2. Von der These einer unbemerkten, - und damit potentiel grossräumigen Weiterverbreitung/Kontamination ausgehend: Wie steht es um die Gefährdung des Menschen? Wenn die Gesundheitsgefahr weiterhin als hoch eingeschätzt wird, welches Konzept wird dem entgegengesetzt?
3. Vom FLI wird weiterhin von einer hohen Gefährdung durch den Vogelzug ausgegangen, obwohl auch jetzt noch kein überzeugender Nachweis einer H5N1 Belastung gesunder Wildvögel vorgegelgt werden kann. Als Massnahme wird Aufstallung und deren strikte Überwachung empfohlen, obwohl Ausbrüche in Klein/Freilandhaltung bisher nur in ganz geringfügigen Einzelfällen bekannt wurden, und das Gros der Ausbrüche in angeblich sicheren Betrieben in indoor Massenhaltung stattfand (teilweise auch noch uentdeckt), obendrein außerhalb der Vogelzugperiode, wie das FLI selbst einräumt.
Dass eine mikrobiologisch wirksame Isolierung von Geflügel unter den Bedingungen, wie sie dem Halter zur Verfügung stehen, schlechterdings unmöglich ist, wurde in diesem Forum schon mehrfach ausführlich begründet, -und bestätigt sich wieder einmal klar.
Hinzuzufügen ist, dass es den Behörden nicht einmal im Nachhinein,- bei nachgewiesener Infektion, gelungen ist, Infektionswege darzustellen oder Virusmaterial umgebungsnah nachzuweisen, und keinerlei Konsequenzen aus den obigen Fakten gezogen werden.