Hallo MiMo,
nach Deiner Schilderung habe ich es mir fast gedacht, dass es sich um Aspergillose handelt.
Aber Aspergillose muss kein Todesurteil sein. Ich möchte Dir dazu auch eine Geschichte schreiben.
Im Jahr 2001 kam mein zweiter Grauer zu uns. Ich sah zufällig eine Anzeige "10-jähriger Graupapagei zu verkaufen" in einem Supermarkt, den ich sonst nie besuche. Da ich schon lange auf der Suche nach einem Partner für meine Henne war, machte ich mich sofort auf den Weg.
Der Graue saß in einem völlig verdreckten Käfig, wurde nur von muffigen
Sonnenblumenkernen ernährt und der Trinknapf war voller Kot und Algen. Die Leute sagten, dass es ein Männchen sei. Auch konnte er wohl keinen Meter fliegen. Da er unter solchen miserablen Bedingungen gehalten wurde, habe ich ihn mitgenommen, obwohl ich vorher eigentlich einen DNA-Test machen lassen wollte. Bereits auf der Autofahrt hat er sein Futter mehrmals erbrochen. Ich schob es auf die Stressituation. Doch auch bei mir Zuhause machte er einen total fertigen Eindruck, erbrach auch weiterhin sein Futter und zeigte immer öfters starke Atemgeräusche. Und jedes Mal wenn er flog, ist er abgestürzt. Seine Flügel hingen herunter und auch sein Beinchen, wenn er es einzog.
Wir sind dann mit ihm zum Tierarzt gefahren. Diagnose: Bakterielle Infektion (E-colis), schwere Aspergillose und völliger Zusammenbruch des Immunsystems. Sein Rachen war feuerrot und er war stark abgemagert. Man, was muss der Kleine für Schmerzen gehabt haben. Der TA sagte, es sei fünf vor zwölf und hat dem Grauen nur geringe Überlebenschancen eingeräumt. Wir waren uns aber einig, dass wir alles Erdenkliche versuchen.
So hat er mehrere Spritzen Baypamun zum Aufbau des Immunsystems bekommen. Seine Nase musste ebenfalls mehrmals gesprült werden, er bekam Vitamine, ein Antibiotika und Lamisil gegen die Pilze. Zuhause habe ich ihm frisch gepresste Säfte, verschiedene Tees, eine Kur für die Nieren und was weis ich noch alles gemacht. Die erste Zeit musste er mit einer Einwegspritze gefüttert werden, da er seine Nahrung erbrach.
Es hat mehrere Monate wenn nicht sogar ein ganzes Jahr gedauert, bis er wieder einigermaßen fit war. Letztes Jahr im September war ich dann noch mal beim TA. Es wurde wieder ein Röntgenbild angefertigt, ein Blutbild sowie und ein Kropfabstrich gemacht. Diagnose: Kein Pilz mehr in den Organen, Blutwerte alle in Odnung und keine Pilze und Bakterien im Abstrich gefunden.
Das Ganze ist nun mehrere Jahre her. Und ihm geht es wirklich sehr gut. Er kann auch wieder super fliegen und man merkt, dass er sehr viel Freude am Leben und beim Fliegen hat.
Allerdings kam beim letzten TA Besuch heraus, dass es vermutlich auch eine Henne ist. Der DNA-Test bestätigte dies dann. Na ja, nun werden halt noch zwei Männchen (auch Abgabevögel) hier einziehen. Ich freue mich schon auf meinen Schwarm.
Ich will damit nur sagen, dass Aspergillose kein Todesurteil sein muss, allerdings ist eine solche Krankheit mit vielen Höhen und Tiefen verbunden. Vor allem ist es aber wichtig folgendes zu tun:
Behandlung des Tieres nach Anweisung des TA, regelmäßige Inhalation mit einem Pari Boy, Gabe von Vitaminen (vor allem Vitamin A), wenig Stress, viel Freiflug, viel frische Luft. Der Vogel sollte auch recht kühl stehen (unter 18 Grad). Denn ein warmes Wohnzimmer ist sehr schädlich für ein an Aspergillose erkranktes Tier. Auch solltest Du den Vogel in den Sommermonaten an einen schattigen und zugfreien Platz ins Freie stellen (sehr gut zur stärkung des Immunsystems), Bezug von hochwertigem Futter, keine Erdnüsse in Schale. Die
Sonnenblumenkerne und auch andere Nüsse sollten Lebensmittelqualität haben und ohne Schale verfüttert werde, viel Obst und Gemüse, Unterstützung der Leber und der Nieren mit Phytorenal oder einer homöopathischen Kur.
So, ich hoffe, das sind einige Anregungen und wünsche den Beiden gute Besserung.
Viele Grüße
Alex