Merline
Mitglied
- Beiträge
- 681
Unsere heimischen Wildvögel befinden sich momentan mitten in der Brutzeit. Häufig findet man jetzt bei Spaziergängen oder im Garten Jungvögel, die bereits das Nest verlassen haben, die aber noch lange nicht selbständig sind.
Diese sogenannten Ästlinge werden von ihren Eltern nun außerhalb des Nestes weiter versorgt, wobei sie in ständigem Rufkontakt stehen. Zwangsläufig müssen die Altvögel während der Nahrungssuche ihren Nachwuchs über kurze Zeiträume alleine lassen. Einziger Schutz der Jungvögel ist dann ihr unauffällig gefärbtes Gefieder, mit dem sie, versteckt in Gebüsch oder unter Pflanzen, kaum auffallen. Vor Feinden - und dazu zählt auch der Mensch - kennen sie noch keine Furcht und so kommt es leider immer wieder vor, daß sie aus Unwissenheit einfach aufgelesen und mitgenommen werden, in der Annahme, sie seien verlassen.
Häufig sind es auch Kinder, die sich nicht mit dem bloßen Betrachten eines Jungvogels, oder gar eines ganzen Nestes, begnügen, sondern sie wollen diese niedlichen Federbällchen anfassen, mitnehmen und besitzen.
Was kann man nun im Fall der Fälle tun?
· Macht der gefundene Jungvogel einen gesunden Eindruck, Sie selber haben aber Zweifel, ob er von den Eltern versorgt wird, verstecken Sie sich so weit entfernt wie möglich und beobachten Sie ihn mindestens eine Stunde lang. Ruft er laut, so wird nach einiger Zeit ein Elternteil mit Futter auftauchen. Dann können Sie beruhigt sein, dass der Kleine keineswegs verlassen ist.
Eine Ausnahme bilden hierbei Mauersegler. Am Boden aufgefundene Mauersegler, egal ob alt oder jung, sind immer in akuter Not und bedürfen Ihrer Hilfe. Auch junge Mehlschwalben und Rauchschwalben, die sie am Boden finden, benötigen höchstwahrscheinlich Ihren Beistand.
· Sitzt ein Jungvogel an einem offensichtlich gefährlichen Ort, etwa am Rande einer Straße, nehmen Sie ihn vorsichtig hoch und setzen Sie ihn an einen sicheren Ort, also beispielsweise in ein Gebüsch. Im Unterschied zu vielen Säugetiereltern nehmen Altvögel ihren Nachwuchs auch wieder an, obwohl man ihn mit seinen Händen berührt hat. Vögel orientieren sich kaum an ihrem Geruchssinn. Die Entfernung zum Fundort kann bis zu 25 Meter betragen. Durch sein lautes Rufen werden die Vogeleltern ihr Junges bald wieder finden und versorgen.
· Haben Sie den Eindruck, der Vogel ist verletzt, untersuchen Sie ihn vorsichtig auf äußere Verletzungen hin. Blutet der Vogel oder hat er ein Bein oder einen Flügel gebrochen?
Ist der Vogel nur leicht verletzt und am nächsten oder übernächsten Tag eigentlich wieder fit, so kann man folgenden Versuch unternehmen: Setzen sie ihn möglichst am Fundort auf den Boden und stülpen Sie ein großes Käfigoberteil über ihn. Bitte, füttern Sie ihn zuvor nicht, damit er laut und kräftig schreit. Beobachten Sie ihn nun wenigstens zwei Stunden lang aus sicherer Entfernung. Mit etwas Glück wird ein Elternteil erscheinen und sich für den Jungvogel interessieren, oftmals wird auch durch das Gitter hindurch gefüttert. Nun kann er getrost wieder in die Obhut seiner Eltern übergeben werden.
· Finden Sie einen noch unbefiederten oder wenig befiederten Nestling, der am Boden liegt, sollten Sie sorgfältig in der unmittelbaren Umgebung nach dem Nest suchen und den Kleinen vorsichtig wieder zurück setzen.
· Haben Sie eine Katze, lassen Sie sie bitte während der Jungvogelzeit (von Mitte März bis Mitte September) nicht unbeaufsichtigt ins Freie. Hat nun aber trotz aller Vorsicht ihre Katze einen Jungvogel erwischt und Sie können ihn ihr lebend abnehmen, handelt es sich zu 99% um einen akuten Notfall. Auch wenn äußerlich zunächst keine auffälligen Verletzungen sichtbar sein mögen, der kleinste Riss in der Haut des jungen Vogels kann bereits zur Übertragung der lebensgefährlichen Pasteurellen über die Mundschleimhaut der Katze führen. Wird diese Infektion nicht schnellstens vom Tierarzt antibiotisch behandelt, stirbt der Vogel wenige Stunden bis Tage später.
· Nur in eindeutigen Notsituationen, beispielsweise falls das Nest durch ein Unwetter zerstört wurde oder nachweislich beide Elternteile um Leben gekommen sind, können und sollten Jungvögel in menschliche Obhut genommen werden.
Am besten geben Sie einen aufgefundenen jungen Wildvogel in erfahrene Hände, also eine Wildvogelpflegestation, ab. Eine deutschlandweite Liste mit Auffangstationen sowie weitere Tips und Hinweise zur Aufzucht und Auswilderung finden Sie in www.wildvogelhilfe.de !
Ihr Wildvogelhilfe-Team
Diese sogenannten Ästlinge werden von ihren Eltern nun außerhalb des Nestes weiter versorgt, wobei sie in ständigem Rufkontakt stehen. Zwangsläufig müssen die Altvögel während der Nahrungssuche ihren Nachwuchs über kurze Zeiträume alleine lassen. Einziger Schutz der Jungvögel ist dann ihr unauffällig gefärbtes Gefieder, mit dem sie, versteckt in Gebüsch oder unter Pflanzen, kaum auffallen. Vor Feinden - und dazu zählt auch der Mensch - kennen sie noch keine Furcht und so kommt es leider immer wieder vor, daß sie aus Unwissenheit einfach aufgelesen und mitgenommen werden, in der Annahme, sie seien verlassen.
Häufig sind es auch Kinder, die sich nicht mit dem bloßen Betrachten eines Jungvogels, oder gar eines ganzen Nestes, begnügen, sondern sie wollen diese niedlichen Federbällchen anfassen, mitnehmen und besitzen.
Was kann man nun im Fall der Fälle tun?
· Macht der gefundene Jungvogel einen gesunden Eindruck, Sie selber haben aber Zweifel, ob er von den Eltern versorgt wird, verstecken Sie sich so weit entfernt wie möglich und beobachten Sie ihn mindestens eine Stunde lang. Ruft er laut, so wird nach einiger Zeit ein Elternteil mit Futter auftauchen. Dann können Sie beruhigt sein, dass der Kleine keineswegs verlassen ist.
Eine Ausnahme bilden hierbei Mauersegler. Am Boden aufgefundene Mauersegler, egal ob alt oder jung, sind immer in akuter Not und bedürfen Ihrer Hilfe. Auch junge Mehlschwalben und Rauchschwalben, die sie am Boden finden, benötigen höchstwahrscheinlich Ihren Beistand.
· Sitzt ein Jungvogel an einem offensichtlich gefährlichen Ort, etwa am Rande einer Straße, nehmen Sie ihn vorsichtig hoch und setzen Sie ihn an einen sicheren Ort, also beispielsweise in ein Gebüsch. Im Unterschied zu vielen Säugetiereltern nehmen Altvögel ihren Nachwuchs auch wieder an, obwohl man ihn mit seinen Händen berührt hat. Vögel orientieren sich kaum an ihrem Geruchssinn. Die Entfernung zum Fundort kann bis zu 25 Meter betragen. Durch sein lautes Rufen werden die Vogeleltern ihr Junges bald wieder finden und versorgen.
· Haben Sie den Eindruck, der Vogel ist verletzt, untersuchen Sie ihn vorsichtig auf äußere Verletzungen hin. Blutet der Vogel oder hat er ein Bein oder einen Flügel gebrochen?
Ist der Vogel nur leicht verletzt und am nächsten oder übernächsten Tag eigentlich wieder fit, so kann man folgenden Versuch unternehmen: Setzen sie ihn möglichst am Fundort auf den Boden und stülpen Sie ein großes Käfigoberteil über ihn. Bitte, füttern Sie ihn zuvor nicht, damit er laut und kräftig schreit. Beobachten Sie ihn nun wenigstens zwei Stunden lang aus sicherer Entfernung. Mit etwas Glück wird ein Elternteil erscheinen und sich für den Jungvogel interessieren, oftmals wird auch durch das Gitter hindurch gefüttert. Nun kann er getrost wieder in die Obhut seiner Eltern übergeben werden.
· Finden Sie einen noch unbefiederten oder wenig befiederten Nestling, der am Boden liegt, sollten Sie sorgfältig in der unmittelbaren Umgebung nach dem Nest suchen und den Kleinen vorsichtig wieder zurück setzen.
· Haben Sie eine Katze, lassen Sie sie bitte während der Jungvogelzeit (von Mitte März bis Mitte September) nicht unbeaufsichtigt ins Freie. Hat nun aber trotz aller Vorsicht ihre Katze einen Jungvogel erwischt und Sie können ihn ihr lebend abnehmen, handelt es sich zu 99% um einen akuten Notfall. Auch wenn äußerlich zunächst keine auffälligen Verletzungen sichtbar sein mögen, der kleinste Riss in der Haut des jungen Vogels kann bereits zur Übertragung der lebensgefährlichen Pasteurellen über die Mundschleimhaut der Katze führen. Wird diese Infektion nicht schnellstens vom Tierarzt antibiotisch behandelt, stirbt der Vogel wenige Stunden bis Tage später.
· Nur in eindeutigen Notsituationen, beispielsweise falls das Nest durch ein Unwetter zerstört wurde oder nachweislich beide Elternteile um Leben gekommen sind, können und sollten Jungvögel in menschliche Obhut genommen werden.
Am besten geben Sie einen aufgefundenen jungen Wildvogel in erfahrene Hände, also eine Wildvogelpflegestation, ab. Eine deutschlandweite Liste mit Auffangstationen sowie weitere Tips und Hinweise zur Aufzucht und Auswilderung finden Sie in www.wildvogelhilfe.de !
Ihr Wildvogelhilfe-Team
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: