GerdS
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Hallo,
Gibt es unter Euch vielleicht sowas wie einen "Kakadu-Psychologen"?
Unser Goffiin-Mann Coco wächst meiner Mutter immer mehr über den Kopf und tyrannisiert sie zunehmend. Es ging über 25 Jahre lang gut, aber seitdem mein Vater (Bezugsperson Nr. 1) vor 3 Jahren gestorben ist, verändert sich Coco immer mehr.
Gleich morgens geht es los im Befehlston: Voliere aufmachen!
Wenn meine Mutter nicht gleich "gehorcht", dann geht er zu seinem Futternapf und schmeißt erst mal mit dem Fuß alles in hohem Bogen raus was er greifen kann. Nimmt ihm meine Mutter dann den Futternapf weg, dann geht er eben auf den Volierenboden und zerreißt das ausgelegte Zeitungspapier, genau wissend dass er damit meine Mutter bis zur Weißglut ärgern kann.
Lässt sie ihn raus, dann kann sie keinen Schritt mehr ohne ihn gehen, nicht mal auf's Klo. Er erwartet dann Bedienung beim Kaffeetrinken, wo er von allem am Tisch etwas ab haben will. Körner frisst er nur noch im Notfall, wenn er kurz vor dem Verhungern ist. Und in der Erwartung etwas Besseres zu bekommen, kann der durchaus auch mal 1-2 Tage komplett fasten.
Wenn er mal tatsächlich müde wird und an seinem alten Stammplatz zum dösen sitzt, dann auch nur so lange bis meine Mutter das Zimmer verlässt. Dann ist Coco sofort wieder hellwach und stürzt hinterher. Ist jetzt die Tür zu oder er findet meine Mutter nicht, dann setzt sich Coco auf die nächstbeste Tür und schreddert sofort den Türfalz oder den Rahmen, obwohl er aus Erfahrung genau weiß dass er dafür furchtbar geschimpft und zur Strafe wieder in die Voliere gesperrt wird.
Man kann ihn inzwischen keine Sekunde mehr unbeobachtet alleine lasen, obwohl das früher im selben Raum problemlos auch über mehrere Stunden problemlos ging.
Die Küche ist der wichtigste Raum für ihn im Haus. Wenn es ans Kochen geht, ist Coco nicht mehr zu halten. Er sitzt dann vor meiner Mutter auf dem Küchentisch oder hängt ihr kopfüber auf der Brust, damit ihm ja nichts entgeht und er in der ersten Reihe sitzend alle Zutaten gleich probieren kann. Schmeißt sie ihn raus, gibt es im Wohnzimmer einen Tobsuchtsanfall mit lautestem Gebrüll und wenn es plötzlich ruhig wird, schrillen die Alarmglocken, denn dann ist er wieder dabei, irgendetwas von der Einrichtung zu schreddern, als Strafe für meine Mutter für seine Verbannung.
Äste zum Nagen und Spielsachen hat er übrigens genug, aber die interessieren ihn nur selten und dann nauch nur kurzzeitig. Die Eintichtung kaputt machen ist offensichtlich viel schöner.
Dann seine übertriebene Sucht nach Nähe:
Stundenlang gekrault werden wollte Coco schon immer. Aber jetzt passiert es oft schon nach einer Minute Kraulen, dass er anfängt seinen Kropfinhalt zu erbrechen. Manchmal reicht es auch schon, wenn er meinen Bruder oder mich nur kurz gesehen hat, wenn wir zu Besuch sind.
Und kraulen ist ihm nicht mehr intim genug, nein, er will unters Hemd krabbeln und es sich direkt auf der Haut gemütlich machen.
Und zuletzt noch die Notgeilheit. Man soll ihn mit der Hand umschließen und drücken, dann benimmt er sich wie eine Henne, wenn es nach ihm geht gerne eine Stunde am Stück.
Der Tag endet damit dass Coco in seine Voliere soll um zu schlafen. Er kennt seine Zeremonie und setzt alles daran um Zeit zu schinden. Z.B. fällt ihm da oft ein, dass man ja noch ein bisschen fressen könnte, im Zeitlupentempo natürlich um Zeit zu schinden. Falls nichts mehr hilft und er schlafen soll, dann haben bitteschön sofort alle zu schlafen, also macht er so lange Terror, bis der letzte Lichtschimmer von irgendwoher erloschen ist und er nichts mehr von uns hört.
Meine Mutter ist derzeit mit dem Latein ziemlich am Ende und mir fällt auch nichts mehr ein. Coco ist eigentlich recht intelligent, aber man hat den Eindruck, er spielt künstlich dumm und nicht lernfähig. Oder als ob er Masochist wäre und das Geschimpft und Bestraft werden absichtlich suchen würde.
Ich kenne natürlich die beliebte Standardantwort, einen zweiten Vogel anschaffen. Das ist nicht drin. 1. ist Coco sehr eifersüchtig und würde unserer aller Überzeugung nach keinen zweiten Vogel dulden, 2. würden zwei von der Sorte meine Mutter erst recht überfordern, denn die ist inzwischen auch schon 78.
Nachdem Coco heute innerhalb von 5 unbeobachteten Minuten mal wieder große Holzsplitter aus dem Türrahmen gehobelt hat, würde meine Mutter ihn aus Verzweiflung am liebsten abgeben, aber das wollen wir ja vermeiden denn Coco ist ja ein Familienmitglied. Hat jemand eine zündende Idee, wie man ihm die schlechten Angewohnheiten wieder aberziehen kann?
Gruß Gerd
Gibt es unter Euch vielleicht sowas wie einen "Kakadu-Psychologen"?
Unser Goffiin-Mann Coco wächst meiner Mutter immer mehr über den Kopf und tyrannisiert sie zunehmend. Es ging über 25 Jahre lang gut, aber seitdem mein Vater (Bezugsperson Nr. 1) vor 3 Jahren gestorben ist, verändert sich Coco immer mehr.
Gleich morgens geht es los im Befehlston: Voliere aufmachen!
Wenn meine Mutter nicht gleich "gehorcht", dann geht er zu seinem Futternapf und schmeißt erst mal mit dem Fuß alles in hohem Bogen raus was er greifen kann. Nimmt ihm meine Mutter dann den Futternapf weg, dann geht er eben auf den Volierenboden und zerreißt das ausgelegte Zeitungspapier, genau wissend dass er damit meine Mutter bis zur Weißglut ärgern kann.
Lässt sie ihn raus, dann kann sie keinen Schritt mehr ohne ihn gehen, nicht mal auf's Klo. Er erwartet dann Bedienung beim Kaffeetrinken, wo er von allem am Tisch etwas ab haben will. Körner frisst er nur noch im Notfall, wenn er kurz vor dem Verhungern ist. Und in der Erwartung etwas Besseres zu bekommen, kann der durchaus auch mal 1-2 Tage komplett fasten.
Wenn er mal tatsächlich müde wird und an seinem alten Stammplatz zum dösen sitzt, dann auch nur so lange bis meine Mutter das Zimmer verlässt. Dann ist Coco sofort wieder hellwach und stürzt hinterher. Ist jetzt die Tür zu oder er findet meine Mutter nicht, dann setzt sich Coco auf die nächstbeste Tür und schreddert sofort den Türfalz oder den Rahmen, obwohl er aus Erfahrung genau weiß dass er dafür furchtbar geschimpft und zur Strafe wieder in die Voliere gesperrt wird.
Man kann ihn inzwischen keine Sekunde mehr unbeobachtet alleine lasen, obwohl das früher im selben Raum problemlos auch über mehrere Stunden problemlos ging.
Die Küche ist der wichtigste Raum für ihn im Haus. Wenn es ans Kochen geht, ist Coco nicht mehr zu halten. Er sitzt dann vor meiner Mutter auf dem Küchentisch oder hängt ihr kopfüber auf der Brust, damit ihm ja nichts entgeht und er in der ersten Reihe sitzend alle Zutaten gleich probieren kann. Schmeißt sie ihn raus, gibt es im Wohnzimmer einen Tobsuchtsanfall mit lautestem Gebrüll und wenn es plötzlich ruhig wird, schrillen die Alarmglocken, denn dann ist er wieder dabei, irgendetwas von der Einrichtung zu schreddern, als Strafe für meine Mutter für seine Verbannung.
Äste zum Nagen und Spielsachen hat er übrigens genug, aber die interessieren ihn nur selten und dann nauch nur kurzzeitig. Die Eintichtung kaputt machen ist offensichtlich viel schöner.
Dann seine übertriebene Sucht nach Nähe:
Stundenlang gekrault werden wollte Coco schon immer. Aber jetzt passiert es oft schon nach einer Minute Kraulen, dass er anfängt seinen Kropfinhalt zu erbrechen. Manchmal reicht es auch schon, wenn er meinen Bruder oder mich nur kurz gesehen hat, wenn wir zu Besuch sind.
Und kraulen ist ihm nicht mehr intim genug, nein, er will unters Hemd krabbeln und es sich direkt auf der Haut gemütlich machen.
Und zuletzt noch die Notgeilheit. Man soll ihn mit der Hand umschließen und drücken, dann benimmt er sich wie eine Henne, wenn es nach ihm geht gerne eine Stunde am Stück.
Der Tag endet damit dass Coco in seine Voliere soll um zu schlafen. Er kennt seine Zeremonie und setzt alles daran um Zeit zu schinden. Z.B. fällt ihm da oft ein, dass man ja noch ein bisschen fressen könnte, im Zeitlupentempo natürlich um Zeit zu schinden. Falls nichts mehr hilft und er schlafen soll, dann haben bitteschön sofort alle zu schlafen, also macht er so lange Terror, bis der letzte Lichtschimmer von irgendwoher erloschen ist und er nichts mehr von uns hört.
Meine Mutter ist derzeit mit dem Latein ziemlich am Ende und mir fällt auch nichts mehr ein. Coco ist eigentlich recht intelligent, aber man hat den Eindruck, er spielt künstlich dumm und nicht lernfähig. Oder als ob er Masochist wäre und das Geschimpft und Bestraft werden absichtlich suchen würde.
Ich kenne natürlich die beliebte Standardantwort, einen zweiten Vogel anschaffen. Das ist nicht drin. 1. ist Coco sehr eifersüchtig und würde unserer aller Überzeugung nach keinen zweiten Vogel dulden, 2. würden zwei von der Sorte meine Mutter erst recht überfordern, denn die ist inzwischen auch schon 78.
Nachdem Coco heute innerhalb von 5 unbeobachteten Minuten mal wieder große Holzsplitter aus dem Türrahmen gehobelt hat, würde meine Mutter ihn aus Verzweiflung am liebsten abgeben, aber das wollen wir ja vermeiden denn Coco ist ja ein Familienmitglied. Hat jemand eine zündende Idee, wie man ihm die schlechten Angewohnheiten wieder aberziehen kann?
Gruß Gerd
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