Dann musst Du die Voliere aufrecht stehen lassen, wenn sie sonst instabil ist. Die ist auch stehend gut und groß genug für den Sperling zum Hin- und Herspringen von Ast zu Ast und zum Fliegen. Er sieht fast etwas verloren aus in der Voliere.
Der Sperling wird bald keine Nahrung mehr von Dir annehmen, deshalb musst Du ihn jetzt animieren, selber picken zu üben, indem Du ihm den schon beschriebenen Untersetzer mit Haferflocken und Mehlwürmern als Standfutter in der Voliere lässt, dazu die Gräserrispen und Ähren und ein Schälchen mit gekochten, daher weichen Getreidekörnern (Bio-Mehrkornmischung). Wenn der Sperling anfängt, damit "herumzuspielen", sie in den Schnabel nimmt, wieder fallen lässt etc. und dann anfängt, Körner zu fressen, gibst Du ungekochte zwischen die gekochten, bis Du nach weiteren 2-3 Tagen die gekochten weglassen kannst. Zusätzlich braucht der Sperling ein kleines Schälchen feinen Vogelgrit, gibt es im Zoohandel. Du kannst den Grit auch auf den mit Sand gefüllten Boden streuen.
Wenn der Sperling anfängt, Mehlwürmer zu picken, brauchst Du flugunfähige Fliegen, die Du online kaufen kannst, die Du dann in der Voliere aussetzt, zusammen mit Heimchen und Steppengrillen (von letzteren werden sicher einige in den Garten entkommen).
Der Standort der Voliere auf der Terrasse ist dann wohl eher geeignet, besonders, wenn da die Futterstelle und die Sperlingspopulation sind, aber ein Schutz vor den Katzen bietet der Ort auch nicht. In der Voliere ist der Sperling ja vor ihnen geschützt und wenn sie so schwer ist, können die Katzen sie auch nicht umwerfen, an ihr hochklettern schon.
Zum Standort Terrasse: Auch wenn Du selber schon geschrieben hast, Ihr nutzt sie kaum, Dir also das Problem bewußt ist, möchte ich nochmal erklären, dass der Sperling nur eine Chance auf ein artgerechtes Leben hat, wenn er vollständig entfremdet ist von Menschen. Er darf Menschen nicht als Ressource für Nahrung und Zuwendung betrachten, so wie es jetzt noch ist. Er muss sich zwingend vollständig abnabeln, sonst geht die Auswilderung schief. Er muss um auswilderbar zu sein sicher fliegen können (abgehakt, wird durch tägliches Üben aufrechterhalten), er muss selbständig Nahrung aufnehmen, erkennen, erbeuten (darauf wird er ab jetzt vorbereitet), er muss sich aus der Abhängigkeit zu seinem Pfleger und damit Menschen generell, emanzipieren.
Das heißt, wenn der Sperling auf der Terrasse steht, darf niemand dort sitzen, lesen, grillen etc, Gartenarbeit drumherum, was man da sonst macht. Auch darf niemand mal eben kurz nach dem Sperling gucken, wie es ihm geht etc. Nur die Futterstelle der Wildvögel wird bestückt, dann wieder Rückzug. Ausschließlich Du betritts die Terrasse und das nur für den kurzen Moment des check ups des Zustandes des Sperlings und zum Einstellen von Futter und Wasser.
Bleibt der Sperling abhängig, wird ihm nach der Auswilderung mit dem Futterschälchen nachgelaufen, landet er auf der Hand und so weiter, endet das tötlich. Ich weiß, dass Du das alles weißt, Lukas, trotzdem kann ich es nicht unterlassen, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, dass zu der ganzen Fürsorge für einige Wochen für den Pfleger selbst auch gehört, loszulassen und einem Wildvogel zuzutrauen, dass er seinen Anlagen entsprechend lebensfähig ist.
Für die Eltern ist sicher wichtig zu wissen, dass die Verbannung von der Terrasse 10 bis 14 Tage dauert.
Das Katzenproblem weiß ich nicht zu lösen, außer mit einem Elektrozaun oder so einer
Scat Mat, aber ich finde es generell unzumutbar, dass man sich so ausrüsten müsste, um Nachbarskatze fern zu halten, und für Dich persönlich erst recht. Du hast schon alles gegeben an Einsatz in allen Bereichen. Selbst wenn sich herausfinden lässt, wem die Katzen gehören, werden die Leute sie nicht die nächsten 2 Wochen im Haus halten können, und das Grundproblem ist damit ja auch nicht beseitigt. Ich bin in dem Punkt ratlos.