Hallo Astrid,
bei mir lebt auch ein Problemvogel - eine Blaustirnamazone, die ich vor Jahren aus 16jähriger Einzelhaltung und als Rupfer übernommen habe. Meine derzeitigen Gedanken: Wenn Koljaline gut vergesellschaftet/verpaart wird, gibt sie das Rupfen vielleicht auf. Ein Gedanke der sich nicht realisierte. Sobald eine neue Feder nachwachsen wollte - zack, war sie wieder weg - obwohl Koljaline gut verpaart war.
2016 starb ihr Partner und sie bekam nach ein paar Wochen einen neuen Partner. Seitdem ist Koljaline so was von "verliebt", so ein harmonisches Zusammensein von Papageien habe ich sehr selten erlebt (obwohl ich über 100 Papageienpärchen kennengelernt habe). Seitdem spielen jährlich zur Balz- und Brutzeit ihre Hormone total verrückt. Koljaline möchte gerne Nachwuchs aber ihr Körper produziert kein Ei. Gesundheitlich ist sie vollkommen in Ordnung - ihre Werte sind alle TOP. Warum kein Ei produziert wird, bleibt (auch den Tierärzten) ein Rätsel.
Im ersten Jahr dehnte sich der Legedarm aus und drückte gegen ihr Herzchen. Da das Herz nicht mehr richtig arbeiten konnte, sammelte sich Wasser in ihrem Körper an. Sie mußte entwässert werden (sie blieb ein paar Tage in der Praxis), ansonsten wäre sie gestorben. Im Jahr darauf dehnte sich der Legedarm wieder aus und drückte gegen ihre Kloake. Sie konnte keine Häufchen mehr machen und demzufolge auch nichts mehr futtern. Seit 2017 bekommt Koljaline nun in jedem Februar einen Hormonchip gesetzt und seitdem ist zumindest in diesem Punkt Ruhe.
Aber Ende letzten Jahres hat auch sie sich die Haut aufgebissen (siehe Foto). Wir behandeln das folgendermaßen: 2 x täglich wird die Stelle mit Manuka-Honigspray eingesprüht und abends bekommt sie ein paar Tropfen Metacam (für Hunde). Die besagte Stelle hat sich nun wesentlich verkleinert - obwohl sie zwischendurch auch wieder 1 x zwei Tropfen Blut verloren hatte (nachts - deshalb gibt es Metacam nur abends). Danach bekam sie abends zwei/drei Tropfen Metacam mehr als üblich und wenn sie die besagte Stelle in Ruhe läßt, dann fahre ich die Tropfen wieder runter.
Auch hatte Koljaline zwischendurch mal eine Halskrause bekommen, die wir ihr aber nach wenigen Stunden abgenommen haben. Sie hatte sich nur noch auf der Erde hin und her gewälzt und ihr Partner begann, die Halskrause kaputt zu beißen.
Dieser Heilungsprozess braucht natürlich seine Zeit - es geht halt nicht von heute auf morgen, was sich jeder Betroffene sehnlichst wünscht.
Ich an Deiner Stelle würde Luise auch erst mal zur Ruhe kommen lassen und da sie ja mit der Halskrause umgehen kann, würde ich die auch erst entfernen, wenn ein Heilungsprozess begonnen hat.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen die erforderliche Geduld und eine gesundende Luise.
Gruß
Heidrun