C
Crissi
Guest
Hallo zusammen,
auch hier möchte ich euch folgendes mitteilen.
Epidemiologische Untersuchung von
aktuellen Vogelgrippe- bzw. Geflügelpest-Fällen in Deutschland
ein notwendiges Plädoyer für eine seriöse, umfassende,
wissenschaftlich fundierte Untersuchung
Vorbemerkung:
Es hat in der Vergangenheit zu Recht Kritik an der Durchführung der epidemiologischen Untersuchung zur Ausbreitung der H5N1-Asia-Vogelgrippe in Deutschland gegeben ( Yasué , M., Feare, C.J., Bennun, L., Fiedler , W. (2006): The Epidemiology of H5N1 Avian Influenza in Wild Birds: Why we need better ecological data.- BioScience 56(11): 923-929).
Angesichts der Tatsache, dass es sich bei der Vogelgrippe um eine Krankheit handelt, die in seltenen Fällen unter noch ungeklärten Bedingungen auch Menschen infizieren kann und dann meistens zum Tode führt, ist eine umfassende Aufklärung der Ausbreitungswege von höchstem öffentlichen Interesse. Die Untersuchungen zur Ausbruchswelle im Jahr 2006 wurden dem in keiner Weise gerecht, und hatten zur Folge, dass weiterhin wissenschaftlich unbewiesene Hypothesen über die Ausbreitungsmechanismen als Grundlage für die Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung dieser Geflügelseuche herhalten müssen. Diese Hypothesen sind unter Experten aber stark umstritten.
Um sicherzustellen, dass beim aktuellen Auftreten der Vogelgrippe nicht erneut zu Versäumnissen kommt die eine Aufklärung der Ausbreitungswege be- oder verhindern, fordern wir die verantwortlichen Stellen auf, insbesondere das Friedrich-Löffler-Institut, eine wissenschaftlich fundierte, öffentliche und umfassende epidemiologische Untersuchung sicherzustellen.
Es ist klar, dass damit umfangreiche, teilweise kostenintensive Untersuchungen verbunden sind. Angesichts der Tatsachen
erscheint dieser Aufwand nicht nur mehr als gerechtfertigt.
Deutschland fällt aufgrund der Ereignisse schlicht die Verantwortung zu, die komplizierten, teilweise noch völlig rätselhaften Beziehungen zwischen Ausbrüchen in der Geflügelindustrie und unter wildlebenden Vögeln ideologiefrei zu entwirren.
Von einer seriösen wissenschaftlich-epidemiologischen Untersuchung erwarten wir insbesondere:
1. Öffentlichkeit. Alle Untersuchungsergebnisse sind umfassend und zeitnah zu veröffentlichen. Die Detailuntersuchungen können separat umgehend veröffentlicht werden um Verzögerungen zu vermeiden; ein detaillierter Abschlußbericht sollte aber zeitnah folgen.
2. Objektive, umfassende, ergebnisoffene Untersuchung. Bei den Untersuchungen sind alle theoretisch möglichen Ausbreitungswege zu berücksichtigen. Dies gilt insbesondere auch für Geflügelhaltung und -handel in und zwischen den von Ausbrüchen betroffenen Regionen (im aktuellen Fall also zwischen der Tschechischen Republik, Ungarn und Mittelfranken). Zu berücksichtigen sind ferner Einleitungen von Abwässern in betroffene Gewässer, mögliche Aussetzungen von Tieren (einschließlich Fischbesatz) oder Wasserpflanzen, usw.. Eine Untersuchung, die wie bisherige ausschließlich darauf abzielt, Wildvögel als Verursacher nachzuweisen, ist keinesfalls akzeptabel.
3. Beteiligung unabhängiger Experten. Bei den Untersuchungen sind unabhängige Fachleute mit fundierten Kenntnissen über Ökologie und Verhalten von Wild- und Parkvögeln sowie Limnologen kontinuierlich zu beteiligen (eine nur gelegentliche Konsultation ist nicht ausreichend).
4. Ggfs. Einschaltung der Staatsanwaltschaft. Sollten sich Anhaltspunkte dafür ergeben, dass die Aus*breitung durch menschliches Fehlverhalten oder vorsätzlich verursacht worden sein könnte ist umgehend die Staatsanwaltschaft einzuschalten, um auf umfassendere, unabhängige Ermittlungs*kompetenzen zurückgreifen zu können. [Kommentar: obwohl bei früheren Ausbrüchen die Ursachen nicht geklärt werden konnten - z.B. in Sachsen, aber auch zuletzt in Suffolk, GB - wurde auf diese zusätzliche Ermittlungschance aus unbekannten Gründen verzichtet.]
5. Mindestanforderungen an die Qualität der Daten. Die Epidemiologische Untersuchung sollte folgende Informationen über die infizierten Tiere enthalten [Kommentar: Diese Daten sind eigentlich in einer wissenschaftlichen Untersuchung selbstverständlich, wurden aber 2006, soweit bekannt, größtenteils gar nicht oder nicht angemessen erfaßt bzw. veröffentlicht]:
5.1 Identifizierung der betroffenen Tiere (Vögel) auf Art-, ggfs. Unterartniveau
5.2 Differenzierung in "Wildvögel", "wildlebende Parktiere", "Zoo- /Käfigtiere" sowie "nicht-kommerziell" oder "kommerziell gehaltenes Geflügel" [Kommentar: eine Unterscheidung von (kommerziell gehaltenem) "Geflügel", "Hinterhofgeflügel" und "Wildvögel (einschließlich Zoo-, Käfig-, Park- und eigentliche Wildvögel)", wie sie bisher vom FLI und anderen Stellen ausschließlich vorgenommen wird, ist weder wissenschaftlich noch epidemiologisch sinnvoll.]
5.3 Alter und Geschlecht der Tiere
5.4 Zustand der Tiere: Mauserzustand / Brutaktivität / Zugdisposition (Fettdepot) [Kommentar: aus diesen Informationen läßt sich u.a. ablesen, wie wahrscheinlich Ortsveränderungen vor der Erkrankung waren, und ob die Tiere eventuell besonders anfällig waren]
5.5 Mageninhalt (?) [Kommentar: es ist wahrscheinlich, dass bei tot gefundenen Vögeln kein Mageninhalt vorhanden ist; falls doch, bzw. bei Tieren in einem frühen Zustand der Erkrankung, wäre er für den möglichen Infektionsweg bedeutsam]
5.6 Wie lange waren die Tiere beim Fund bereits tot? [Kommentar: Schätzung der Infektionszeitpunkts ist eine wesentliche Voraussetzung zur Klärung der möglichen Virenquelle]
5.7 Beobachtungen zum Krankheitsverlauf und Todeszeitpunkt? [Kommentar: Wichtig (und bisher völlig vernachlässigt): Befragung von möglichen Zeugen vor Ort! z.B. von Anglern, Entenfütterern, Vogelbeobachtern, Bootsfahrern, usw.usw.]
5.8 Auch nicht erkrankte oder tote Vögel in Ausbruchsgebieten sollten untersucht werden. Ggfs. sollten sie eingefangen und eine Zeitlang zur Beobachtung in Quarantäne gehalten werden.
6. Vollständige Erfassung möglicher Virenquellen. Wurden in das Gewässer oder in der Nähe fremde Organismen eingesetzt? z.B. Fischbesatz? ausgesetzte Haustiere (z.B. Wasserschildkröten)? Bepflanzung? Ggfs. ergeben sich hieraus weitere Fragen.
7. Limnologische Untersuchungen. Zusätzlich sollte das Gewässer auf Viren, andere Krankheitserreger und den allgemeinen Gewässerzustand hin untersucht werden:
7.1 Untersuchung der Gewässerqualität (Belastung mit für Vögel gefährlichen Schadstoffen, Einleitungen von Abwässern, auch gereinigten? Gibt es Geflügelbetriebe im Einzugsbereich?)
7.2 Falls Viren im Wasser nachweisbar sind: wie verteilt sich ihre Konzentration im Gewässer? Lassen sich Viren in Zuflüssen nachweisen?
7.3 Lassen sich Viren in oder an Fischen nachweisen?
7.4 Auch hier werden sich ggfs. weitere Fragen ergeben, denen nachgegangen werden muß.
8. Pathologische Untersuchungen. Zumindest an einem Teil der Tiere sollte eine gründliche pathologische Untersuchung durchgeführt und veröffentlicht werden:
8.1 Todesursache der infizierten Vögel? Todesursache der gleichzeitig gefundenen, nicht infizierten Vögel?
8.2 Klinischer Befund? [Kommentar: es gibt bisher überraschend wenige Informationen über den Verlauf der Infektionen. Aus dem europäischen Raum sind mir bisher überhaupt keine Veröffentlichungen bekannt. Diese Chance, grundlegende Informationen über die Krankheit zu erlangen sollte nicht erneut vertan werden.]
8.3 Wie werden Viren ggfs. ausgeschieden? Lassen sich in Kotproben Viren nachweisen? [Kommentar: an nachweislich infizierten Tieren bzw. ihren Ausscheidungen könnte überprüft werden, ob die weltweit eingesetzten Probenahmethoden sinnvoll sind. Dies wurde in letzter Zeit wiederholt angezweifelt.]
9. Genetische Untersuchungen. Die Viren aus den verschiedenen rezenten Ausbrüchen in Europa sollten genetisch verglichen werden
9.1 Vergleiche zwischen den Viren aus den Ausbrüchen in Nürnberg, CZ, GB und Ungarn (2007)
9.2 Vergleiche zwischen den Viren 2007 und 2006, zunächst vor allem aus de lokalen Fällen in Bayern
9.3 Falls nötig, weitere Vergleiche mit Viren aus anderen Regionen, falls eine regionale Virenquelle nicht wahrscheinlich ist.
9.4 Berücksichtigt werden sollte dabei auch die Mutationsrate der Viren im Verlauf eines Ausbruchs. Dadurch könnten sich Hinweise darauf ergeben, wo sich das Virus in den langen Zeiten ohne bekannte Ausbrüche aufhält - zirkuliert es in Vogelbeständen (gleich, ob wildlebenden oder Geflügel), oder übersteht es die Zeit inaktiv (in der Umwelt, in Handelswaren wie Tierfutter, Dünger, Fleischkonserven oder Medikamenten, in Laborproben, usw.)?
10. Ggfs. flexible Ausweitung der Untersuchung. Aus den vorläufigen Ergebnissen werden sich erfahrungsgemäß weitere Fragen ergeben, die ebenso umgehend und öffentlich untersucht werden.
11. Unabhängige Kontrolle der Untersuchung. Unabhängige Experten, z.B. bei Umweltverbänden, sollten die Abarbeitung dieser Liste kritisch begleiten und ggfs. auf weiteren Untersuchungsbedarf hinweisen.
Wer unterzeichenen möchte kann sich mittels der Kommentarfunktion hier vormerken lassen.
LG
Crissi
auch hier möchte ich euch folgendes mitteilen.
Epidemiologische Untersuchung von
aktuellen Vogelgrippe- bzw. Geflügelpest-Fällen in Deutschland
ein notwendiges Plädoyer für eine seriöse, umfassende,
wissenschaftlich fundierte Untersuchung
Vorbemerkung:
Es hat in der Vergangenheit zu Recht Kritik an der Durchführung der epidemiologischen Untersuchung zur Ausbreitung der H5N1-Asia-Vogelgrippe in Deutschland gegeben ( Yasué , M., Feare, C.J., Bennun, L., Fiedler , W. (2006): The Epidemiology of H5N1 Avian Influenza in Wild Birds: Why we need better ecological data.- BioScience 56(11): 923-929).
Angesichts der Tatsache, dass es sich bei der Vogelgrippe um eine Krankheit handelt, die in seltenen Fällen unter noch ungeklärten Bedingungen auch Menschen infizieren kann und dann meistens zum Tode führt, ist eine umfassende Aufklärung der Ausbreitungswege von höchstem öffentlichen Interesse. Die Untersuchungen zur Ausbruchswelle im Jahr 2006 wurden dem in keiner Weise gerecht, und hatten zur Folge, dass weiterhin wissenschaftlich unbewiesene Hypothesen über die Ausbreitungsmechanismen als Grundlage für die Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung dieser Geflügelseuche herhalten müssen. Diese Hypothesen sind unter Experten aber stark umstritten.
Um sicherzustellen, dass beim aktuellen Auftreten der Vogelgrippe nicht erneut zu Versäumnissen kommt die eine Aufklärung der Ausbreitungswege be- oder verhindern, fordern wir die verantwortlichen Stellen auf, insbesondere das Friedrich-Löffler-Institut, eine wissenschaftlich fundierte, öffentliche und umfassende epidemiologische Untersuchung sicherzustellen.
Es ist klar, dass damit umfangreiche, teilweise kostenintensive Untersuchungen verbunden sind. Angesichts der Tatsachen
- dass weltweit nur in China mehr Wildvögel an der Vogelgrippe gestorben sind als in Deutschland, und
- dass bisher weltweit umfassende epidemiologische Studien praktisch völlig fehlen,
erscheint dieser Aufwand nicht nur mehr als gerechtfertigt.
Deutschland fällt aufgrund der Ereignisse schlicht die Verantwortung zu, die komplizierten, teilweise noch völlig rätselhaften Beziehungen zwischen Ausbrüchen in der Geflügelindustrie und unter wildlebenden Vögeln ideologiefrei zu entwirren.
Von einer seriösen wissenschaftlich-epidemiologischen Untersuchung erwarten wir insbesondere:
1. Öffentlichkeit. Alle Untersuchungsergebnisse sind umfassend und zeitnah zu veröffentlichen. Die Detailuntersuchungen können separat umgehend veröffentlicht werden um Verzögerungen zu vermeiden; ein detaillierter Abschlußbericht sollte aber zeitnah folgen.
2. Objektive, umfassende, ergebnisoffene Untersuchung. Bei den Untersuchungen sind alle theoretisch möglichen Ausbreitungswege zu berücksichtigen. Dies gilt insbesondere auch für Geflügelhaltung und -handel in und zwischen den von Ausbrüchen betroffenen Regionen (im aktuellen Fall also zwischen der Tschechischen Republik, Ungarn und Mittelfranken). Zu berücksichtigen sind ferner Einleitungen von Abwässern in betroffene Gewässer, mögliche Aussetzungen von Tieren (einschließlich Fischbesatz) oder Wasserpflanzen, usw.. Eine Untersuchung, die wie bisherige ausschließlich darauf abzielt, Wildvögel als Verursacher nachzuweisen, ist keinesfalls akzeptabel.
3. Beteiligung unabhängiger Experten. Bei den Untersuchungen sind unabhängige Fachleute mit fundierten Kenntnissen über Ökologie und Verhalten von Wild- und Parkvögeln sowie Limnologen kontinuierlich zu beteiligen (eine nur gelegentliche Konsultation ist nicht ausreichend).
4. Ggfs. Einschaltung der Staatsanwaltschaft. Sollten sich Anhaltspunkte dafür ergeben, dass die Aus*breitung durch menschliches Fehlverhalten oder vorsätzlich verursacht worden sein könnte ist umgehend die Staatsanwaltschaft einzuschalten, um auf umfassendere, unabhängige Ermittlungs*kompetenzen zurückgreifen zu können. [Kommentar: obwohl bei früheren Ausbrüchen die Ursachen nicht geklärt werden konnten - z.B. in Sachsen, aber auch zuletzt in Suffolk, GB - wurde auf diese zusätzliche Ermittlungschance aus unbekannten Gründen verzichtet.]
5. Mindestanforderungen an die Qualität der Daten. Die Epidemiologische Untersuchung sollte folgende Informationen über die infizierten Tiere enthalten [Kommentar: Diese Daten sind eigentlich in einer wissenschaftlichen Untersuchung selbstverständlich, wurden aber 2006, soweit bekannt, größtenteils gar nicht oder nicht angemessen erfaßt bzw. veröffentlicht]:
5.1 Identifizierung der betroffenen Tiere (Vögel) auf Art-, ggfs. Unterartniveau
5.2 Differenzierung in "Wildvögel", "wildlebende Parktiere", "Zoo- /Käfigtiere" sowie "nicht-kommerziell" oder "kommerziell gehaltenes Geflügel" [Kommentar: eine Unterscheidung von (kommerziell gehaltenem) "Geflügel", "Hinterhofgeflügel" und "Wildvögel (einschließlich Zoo-, Käfig-, Park- und eigentliche Wildvögel)", wie sie bisher vom FLI und anderen Stellen ausschließlich vorgenommen wird, ist weder wissenschaftlich noch epidemiologisch sinnvoll.]
5.3 Alter und Geschlecht der Tiere
5.4 Zustand der Tiere: Mauserzustand / Brutaktivität / Zugdisposition (Fettdepot) [Kommentar: aus diesen Informationen läßt sich u.a. ablesen, wie wahrscheinlich Ortsveränderungen vor der Erkrankung waren, und ob die Tiere eventuell besonders anfällig waren]
5.5 Mageninhalt (?) [Kommentar: es ist wahrscheinlich, dass bei tot gefundenen Vögeln kein Mageninhalt vorhanden ist; falls doch, bzw. bei Tieren in einem frühen Zustand der Erkrankung, wäre er für den möglichen Infektionsweg bedeutsam]
5.6 Wie lange waren die Tiere beim Fund bereits tot? [Kommentar: Schätzung der Infektionszeitpunkts ist eine wesentliche Voraussetzung zur Klärung der möglichen Virenquelle]
5.7 Beobachtungen zum Krankheitsverlauf und Todeszeitpunkt? [Kommentar: Wichtig (und bisher völlig vernachlässigt): Befragung von möglichen Zeugen vor Ort! z.B. von Anglern, Entenfütterern, Vogelbeobachtern, Bootsfahrern, usw.usw.]
5.8 Auch nicht erkrankte oder tote Vögel in Ausbruchsgebieten sollten untersucht werden. Ggfs. sollten sie eingefangen und eine Zeitlang zur Beobachtung in Quarantäne gehalten werden.
6. Vollständige Erfassung möglicher Virenquellen. Wurden in das Gewässer oder in der Nähe fremde Organismen eingesetzt? z.B. Fischbesatz? ausgesetzte Haustiere (z.B. Wasserschildkröten)? Bepflanzung? Ggfs. ergeben sich hieraus weitere Fragen.
7. Limnologische Untersuchungen. Zusätzlich sollte das Gewässer auf Viren, andere Krankheitserreger und den allgemeinen Gewässerzustand hin untersucht werden:
7.1 Untersuchung der Gewässerqualität (Belastung mit für Vögel gefährlichen Schadstoffen, Einleitungen von Abwässern, auch gereinigten? Gibt es Geflügelbetriebe im Einzugsbereich?)
7.2 Falls Viren im Wasser nachweisbar sind: wie verteilt sich ihre Konzentration im Gewässer? Lassen sich Viren in Zuflüssen nachweisen?
7.3 Lassen sich Viren in oder an Fischen nachweisen?
7.4 Auch hier werden sich ggfs. weitere Fragen ergeben, denen nachgegangen werden muß.
8. Pathologische Untersuchungen. Zumindest an einem Teil der Tiere sollte eine gründliche pathologische Untersuchung durchgeführt und veröffentlicht werden:
8.1 Todesursache der infizierten Vögel? Todesursache der gleichzeitig gefundenen, nicht infizierten Vögel?
8.2 Klinischer Befund? [Kommentar: es gibt bisher überraschend wenige Informationen über den Verlauf der Infektionen. Aus dem europäischen Raum sind mir bisher überhaupt keine Veröffentlichungen bekannt. Diese Chance, grundlegende Informationen über die Krankheit zu erlangen sollte nicht erneut vertan werden.]
8.3 Wie werden Viren ggfs. ausgeschieden? Lassen sich in Kotproben Viren nachweisen? [Kommentar: an nachweislich infizierten Tieren bzw. ihren Ausscheidungen könnte überprüft werden, ob die weltweit eingesetzten Probenahmethoden sinnvoll sind. Dies wurde in letzter Zeit wiederholt angezweifelt.]
9. Genetische Untersuchungen. Die Viren aus den verschiedenen rezenten Ausbrüchen in Europa sollten genetisch verglichen werden
9.1 Vergleiche zwischen den Viren aus den Ausbrüchen in Nürnberg, CZ, GB und Ungarn (2007)
9.2 Vergleiche zwischen den Viren 2007 und 2006, zunächst vor allem aus de lokalen Fällen in Bayern
9.3 Falls nötig, weitere Vergleiche mit Viren aus anderen Regionen, falls eine regionale Virenquelle nicht wahrscheinlich ist.
9.4 Berücksichtigt werden sollte dabei auch die Mutationsrate der Viren im Verlauf eines Ausbruchs. Dadurch könnten sich Hinweise darauf ergeben, wo sich das Virus in den langen Zeiten ohne bekannte Ausbrüche aufhält - zirkuliert es in Vogelbeständen (gleich, ob wildlebenden oder Geflügel), oder übersteht es die Zeit inaktiv (in der Umwelt, in Handelswaren wie Tierfutter, Dünger, Fleischkonserven oder Medikamenten, in Laborproben, usw.)?
10. Ggfs. flexible Ausweitung der Untersuchung. Aus den vorläufigen Ergebnissen werden sich erfahrungsgemäß weitere Fragen ergeben, die ebenso umgehend und öffentlich untersucht werden.
11. Unabhängige Kontrolle der Untersuchung. Unabhängige Experten, z.B. bei Umweltverbänden, sollten die Abarbeitung dieser Liste kritisch begleiten und ggfs. auf weiteren Untersuchungsbedarf hinweisen.
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LG
Crissi