Es ist sehr schwer aus der Ferne eine Beurteilung des Rattenbefalles zu treffen.
Daher versuche ich anhand des geschriebenen allgemein gültige Ratschläge zu geben:
1) Wasser ist ein großer Anziehungspunkt für Ratten läßt sich aber natürlich im geschilderten Fall nicht vermeiden, im Gegensatz zu Wohnblöcken wo gerne aus falsch verstandener Tierliebe Vogeltränken eingerichtet werden. Teiche im Garten.....naja, muß jeder für sich entscheiden. In meiner Praxis erlebe ich oft das Ratten sich die Goldfische "geangelt" haben. Hier können giftfreie Repellentien(Marderabwehrmittel), um den Teich ausgebracht werden. Muß natürlich immer wiederholt werden, besonders nach Regen.
2) Ratten benötigen zum Durchschlüpfen eine Öffnung von 1,2 cm; Mäuse 0,6cm. Notfalls werden die Öffnungen durch die Tiere vergrößert. Ratten brauchen einen Anbißwinkel von 13°.
3) Die Wegnahme des Futterangebotes KANN (nicht muß) den Effekt des schlagens von Jungtieren auslösen falls kein anderes Futterangebot in der Umgebung vorhanden ist. Ratten bevorzugen kurze Wege zu den Futterstellen, wurden aber auch schon in Entfernungen bis zu 2 km beobachtet.
Ratten gewöhnen sich schnell an Zeiten. In Werkshallen reagierten sie sogar auf die Pausensirene. War die pause vorbei strömten sie zu den Pausenbroten bzw. was davon übrig war. Ratten besitzen ein ungeheures Erinnerungsvermögen. Mäuse ebenfalls, sind aber aufgrund ihrer Neugier leichter zu bekämpfen.
Bei einem Einsatz von Giftködern sollte darauf geachtet werden das die zusammensetzung ähnlich dem Futter der Vögel ist.
Alternativ gibt es sehr gute Fettpastenköder (KEINE Fettpastensäckchen verwenden) in auslegefertigen Schalen (UNBEDINGT Sicherheitsboxen verwenden) welche die Verschleppungsgefahr verhindern (schmilzt im Mund, nicht in der hand
![einfach :) :)](/styles/uix/xenforo/vb_smilies/smiley2.gif)
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Kleinere Futterpartikel (z.B Haferflocken) werden vor Ort verzehrt, größere (Fettpastensäckchen) versuchen sie gerne ins Nest zu schleppen.
Es gilt: Klotzen, nicht kleckern d.h. (Geiz ist nicht geil) . Da Ratten vorhanden sind sollte man alle 5 Meter eine Sicherheitsbox aufstellen. Im Vorbeugefall alle 10 meter. JEDE Futterstelle sollte 100-200gr Köder enthalten.
Wer gerne mit Schlagfallen arbeiten möchte wähle als Köder Nutella oder Erdnußbutter. Es gibt Sicherheitsboxen in denen nicht nur Giftköder sondern auch gleichzeitig bestimmte (Kness) Schlagfallen eingesetzt werden können, sodaß eure Tiere nicht gefährdet sind. Ständige Überprüfung dieser Schlagfallen sind vonnöten, sowie die schnelle Entfernung vorhandener Kadaver weil andere Ratten von ihren toten Kameraden sehr schnell lernen und dann die Boxen/Schlagfallen meiden.
Aber auch hier gibt es eine Alternative: Die NOOSKI Falle!
Rein persönlich gesehen habe ich gegen diese Falle eine Abneigung weil die Ratte durch einen Gummiring erwürgt wird. Der Tod des Tieres dauert zwischen 30sec. bis 1 Minute und zwar außerhalb der Falle sodaß andere Ratten keinen Verdacht schöpfen. Ein großer Vorteil! Sie ist tierschutzrechtlich zugelassen. Ein weiterer Vorteil besteht in der giftfreien Beköderung. Man kann alles mögliche an Köder ausprobieren um das Tier in diese Falle zu locken.
Weiterhin gibt es Puder und Schäume die man direkt ---und seeeehr sorgfältig---
in Hohlräume, Bauten usw. einbringen kann (NIEMALS in Sicherheitsboxen).
Beim durchlaufen der Gänge bleiben diese Substanzen im Fell hängen und das Gift wird beim Reinigungsprozeß aufgenommen. Diese Mittel eignen sich hauptsächlich zur unterstützenden Bekämpfung. VORSICHT!!! hohe Verschleppungsgefahr (deshalb niemals in Sicherheitsboxen).
Auch wenn keine Ratten mehr gesichtet werden heißt das noch lange nicht das sie nicht mehr da sind. Sie gewöhnen sich an Gefahrensituationen und umgehen sie. Man muß weiterhin Köder auslegen und die Fraßannahme beobachten. Erst wenn ca. 5-6mal frisch nachgelegter Köder nicht mehr gefressen wird kann man davon ausgehen das der Befall getilgt ist.
Frisches nachlegen von Köder ist sehr wichtig auch wenn ein köder nur angefressen ist. Leergefressenen Boxen sofort neu befüllen und nicht über Tage leer stehen lassen. Menschlich ausgedrückt sagt sich die Ratte: Da gibts nichts mehr, also brauche ich da erst garnicht hingehen.
Denkt daran das Giftköder verzögert wirken und der Tod der Tier erst zwischen 2-5 Tage eintritt.
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MfG