was ist hier schon wieder los???
Hallo zusammen,
ursprünglich ging es in diesem Thread mal um das Thema Einzelhaltung, wobei natürlich auch in gewissem Sinne die
Handaufzucht eine Rolle spielt!
Johanna hat uns diese, wirklich nicht schönen Bilder gezeigt, auf denen nackte Papageien zu sehen sind!
Ein furchtbarer Anblick, das stimmt! Ich kenne diesen Anblick selbst zur Genüge!
Aber wird hier nicht viel zu schnell alles auf die Einzelhaltung geschoben????
Ich sehe u.a. hier Bilder von gerupften Amazonen!
Amazonen neigen auch in Einzelhaltung lange nicht so zum rupfen wie z.B. Graue, Aras oder Kakadus!
Dann steht hier geschrieben, dass die Vögel in einem Hallenbad standen!
Es wäre interessant zu erfahren, wo in dem Hallenbad, mit was waren sie konfrontiert???
Ausgerechnet alle Vögel haben dort gerupft???
Könnte hier nicht eine andere Sache der Auslöser sein, außer nur der Psyche????
Ein einjähriger Grauer, handaufgezogen, der rupft????
Ist das wirklich immer die Psyche???
Mein erster Graupapagei hat im Alter von 10 Monaten angefangen zu rupfen! Es war mein erster Großpapagei und ich habe dann alles darauf geschoben, dass die Kleine auf Grund des fehlenden Partners gerupft hat! Auch ein Vogelpartner brachte keine Besserung, im Gegenteil, es verschlimmerte sich alles und es kamen Erstickungsanfälle hinzu.
Es war nicht der Fall, nachweislich, dass die Kleine aus psychischen Gründen gerupft hat, sie war sterbenskrank und man kann sagen, dass es in letzter Sekunde war, dass ihre Krankheit festgestellt wurde und sie nochmal dem Teufel von der Schippe gesprungen ist!
Sie erfreut sich übrigens heute immer noch ihres Lebens, trotz eines gelähmten Füßchens, einer Augenerkrankung und schwerer Aspergillose und sie ist jetzt knapp 10 Jahre alt und lebt mit 3 anderen Grauen in einer Innen- Außenvoliere.
Was ich hiermit sagen will, ist, dass meiner Meinung nach oft das Rupfen auf Haltungsfehler und Krankheiten zurückzuführen ist!
Ich denke die physische Ebene wird oft viel zu leicht vernachläßigt und gergessen!
Und ich bin ganz sicher kein Befürworter von Einzelhaltung und sage das auch immer klar und deutlich! Nicht wegen dem Rupfen, sondern weil man Schwarmtiere nicht einzeln halten sollte und der Mensch niemals Partnerersatz sein kann!
Wir können leider nur über das urteilen, was hier geschrieben steht und wissen nicht, was uns so mancher Halter nicht erzählt!
Und ich habe gerade wieder in den letzten Tagen festgestellt, durch Zufall, dass einem sehr viel nicht gesagt wird und ganz eindeutig die Haltungsbedingungen am Tod von Papageien schuld waren!
Was soll ich jetzt tun???
Mich outen und sagen, ich weiß, warum Dein Papagei gestorben ist, während alle anderen Beleidswünsche aussprechen und ich die Person am liebsten zur Rede stellen würde und ihr ins Gesicht sagen würde, dass es mich wundert, dass der Vogel überhaupt so lange gelebt hat!
Das macht den Vogel auch nicht mehr lebendig!
Aber ich bin mir ganz sicher, dass es oft Krankheiten sind, die das Rupfen auslösen und nicht nur das Rupfen, sondern noch ganz andere Dinge! Es ist nur allzu leicht, es auf Einzelhaltung abzuschieben, wenn man selbst nicht erkennt, dass man diese Krankheiten selbst herbeigeführt hat!
Flori, der Graue, den ich vor ein paar Wochen aufgenommen habe!
Hänge später noch ein Bild an, für die, die ihn noch nicht gesehen haben!
Flori ist wahrscheinlich ein Hahn, er ist um die 20 Jahre alt, Widlfang, was ich bisher herausfinden konnte und war bis vor ca. 5-6 Wochen komplett befiedert!
Er wurde vor knapp über 2 Jahren von einem Deutschen aus einer Zoohandlung in Belgien gekauft, ohne Ring und ohne Papiere! Ich vermute, den Ring hat man entfernt, damit man ihn als Jungtier verkaufen kann und nichts mehr nachzuvollziehen ist
Ich habe diesen Vogel selbst noch komplett befiedert gesehen!
Plötzlich erhalte ich ein paar Wochen später den Anruf, dass er sich komplett ausgezogen hat und ich soll ihn doch bitte abholen!
Die meisten Menschen würden jetzt hergehen und sagen, dass das auf die Einzelhaltung zurückzuführen ist!
Ich sage, das kann nicht sein, denn dann hätte er schon viel früher damit anfangen müssen, denn er ist ja schon lange geschlechtsreif!
Aber warum rupft er dann?
Tja, wenn man einen Papagei den ganzen Winter lang (er war die letzten 10 Monate bei dem Vorbesitzer) direkt vor den Kachelofen stellt und in dem ganzen Raum eine Hitze herrscht und eine Luftfeuchtgkeit von unter 30%, wenn 4 Menschen und mehr ihn den ganzen Tag mit Zigaretten vollqualmen, der kleine Hund ständig bellend vor dem Käfig steht (Stress) und man findet das toll, dann wundert mich sein Rupfen nicht mehr!
Als der Kleine sich geschüttelt hat, kamen in den ersten Tagen bräunlich gefärbte Gefiederstaubwolken aus seinem Flaum!
Ich möchte wirklich nicht wissen, wieviel Menschen hier aus dem Forum ihre Papageien vollqualmen und die komplizierten Atemwege und die kleinen Lungen strapazieren, wieviele die Luftfeuchtigkeit auf über 80% in geschlossenen Räumen hochschrauben, so dass die Wände und das Mobiliar zu leben anfangen, anstatt für permanente Sauerstoffzufuhr zu sorgen, wieviele Schokolade und andere unverträgliche Dinge füttern, Vitamine in Unmengen geben, weil man mal gehört hat, dass das gut ist, ohne dabei zu beachten, dass fettlösliche Vitamine in Überdosis Organschäden hervorrufen und bis zum Tode führen können, die Organe haben Wichtigeres zu tun, als sich mit Überdosen von Vitaminen auseinander zu setzen und, und, und.....
Sollte man nicht dort anfangen, Dinge zu verbessern, anstatt gleich auf Einzelhaltung zu schimpfen????
Wenn man
Handaufzuchten, die ihr Immunsystem gar nicht so aufbauen können, wie es ihre Kollegen in der Natur können, mit solchen Dingen konfrontiert, ist es logisch, dass die wesentlich anfälliger sind und schneller krank werden!
Natürlich sind
Handaufzuchten auch gefährdeter für das Rupfen, aber wenn man eine
Handaufzucht richtig durchführt, dann muss das m.E. nicht sein!
Meine Meinung ist das, was dann in den ersten Monaten, Jahren beim Halter geschieht, denn dort findet eigentlich erst die richtige Prägung auf den Menschen statt und die Verniedlichung und was es sonst noch so alles gibt, Auslöser für massive Störungen und nicht die eigentliche
Handaufzucht, wenn sie vernünftig durchgeführt wird und die Jungen nicht zu früh dem Nest entnommen werden!
Vieles was von uns als Störungen bezeichnet wird, würde ich als Anpassung bezeichnen und ich denke auch, dass viele Dinge schon von Natur aus verhanden sind und sie hier nur ausgeprägter zum Vorschein kommen, weil das Flucht- und Angstverhalten lange nicht so groß ist wie in der Natur!
Anpassung, Begabung, Lernfähigkeit usw. und wirkliche Verhaltensstörungen liegen meiner Meinung nach sehr dicht beieinander und man sollte wirklich genau analysieren, bevor man behauptet, dass es sich um eine Verhaltensstörung handelt!
Bitte seid mir nicht böse, aber oft ist es m.E. gar nicht die Einzelhaltung, die Rupfen auslöst, davon bin ich fest überzeugt!
Und jetzt ganz wichtig!!!
Trotz allem darf man Papageien nicht einzeln halten, sondern wenigstens paarweise oder wenn möglich sogar im Schwarm!
@ Johanna
Ich habe noch eine Frage an Dich!
Was ist mit dem Ara geschehen, warum Todeskampf usw., dass er gerupft hat, habe ich ja gesehen, aber ich denke nicht, dass das die Todesursache war!
Weißt Du wie alt er war?
Würdest Du mir ein bißchen mehr erzählen, gehörte er auch zu den "Hallenbadvögeln"
Mich interessiert das einfach mal!
Viele Grüße
Cora