jagender Bernadsittich

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Manno

Guest
Hallo,

in meiner Voliere, Innen 2,5 x 3m, Außen 3x4m habe ich unter anderem einen Bernadsittich und einen Mischling der Halb Bernad und Halb unbekannt ist. Mein Bernad jagt im Frühjahr und im Herbst immer meinen Mischling. Meistens flüchtet er sich dann in die Innenvoliere, gebissen wurde er bisher noch nicht. Er wird auch nicht ständig gejagt, es ist meistens nur Phasenweise.

Wer kann mir sagen, was ich dagegen machen kann bzw. ob man dagegen überhaupt was machen kann? Ich würde gerne beide Vögel behalten.

Vielen Dank
Markus
:)
 
Moin Manno!

Barnardsittiche gehören zu den Ringsittichen, die sehr eng it den Plattschweifsittichen (Platycereus) verwandt sind.
Es gibt verschiedene Unterarten (vielleicht gehört dein Mischling nur zu einer anderen Unterart?) und natürlich Mischlingen zwischen den verschiedenen Unterarten.
Hinzu kommen Mischlinge mit Bauers Ringsittich und verschiedenen Platycereusarten (Rosella, Penannt, Gelbbauchsittich Blaßkopfrosella, Strohsittich) sowie mit Singsittichen, die zu einer anderen nah verwandten Gattung (Psephotus) gehören.

Das läßt also eine Menge Spielraum für Spekulationen betreffs Deines Mischlings zu, da fast alle Arten auch recht häufig gehalten werden.

Zu dem Jagen:
Da kann es verschiedene Erklärungsmöglickeiten geben. Aber gerade das phasenweise Jagen im Frühjahr und Herbst läßt an einen Zusammenhang mit der Brutstimmung denken.
Da kann es zum einem sein, das beide Tiere glechgeschlechtlich sind.
Die nahe Verwandtschaft zu den Platycereus weckte bei mir die Vermutung, das es bei ihnen vielleicht ähnlich ist wie bei manchen macht Plattschweifsitticharten, bei denen oft das dominante Männchen während der Brutstimmung das Weibchen jagt.
Unter suboptimalen Haltungsbedingungen kann das sogar bei einigen Arten zum Tode des Weibchens führen.
Allerdings erwähnen Kolar/Spitzer (Großsittiche, S.115), das es bei den Barnardsittichen nicht zu einem straken Treiben des Weibchens durch das Männchen kommt. Auch in der übrigen mir zur verfügung stehenden Literatur wird ein solches Verhalten nicht erwähnt.
Von daher scheint eine Gleichgeschlechtlichkeit des Paares die wahrscheinlichere Erklärung.
Bei Ggegengeschelchtlichkeit wäre eine weitere Möglichkeit, das der jagende Hahn älter und geschlechtsreif ist, die henne jedoch noch nicht. Allerdings erscheint mir das auch eher unwahrscheinlich, da die geschelchtsreife bei den Weibchen oft schon nach dem ersten Lebensjahr eintritt.
Jedoch läßt sich nie völlig ausschließen, das es einfach eine nicht näher bergündete Disharmonie, eine Art spontane Abneigung des Paares gibt, die das Verhalten des jagenden Barnards begründet. Jedoch erscheint dies unwahrscheinlicher, da ein so begründetes Verhalten nicht phasenweise auftritt.
Interessant zu wissen wäre, wie sich die Vögel sonst verstehen.
 
Nochmal hallo Markus!

Ich mußte etwas plötzlich abbrechen, da es später geworden war als ich dachte.
Nun als quasi die Fortsetzung, da mir noch etwas eingefallen ist:
Bei einem gegengeschlechtlichen, geschlechtsreifen Paar können für dieses Verhalten auch "Synchtronisationsprobleme" verantwortlich sein, d.h. beide Vögel sind noch nicht so aufeinander eingespielt, dass sie zur gleichen Zeit in Brutstimmung geraten. Dies ist besonders häufig der Fall bei Jungtieren bzw. bei Paaren, die noch nicht gebrütet haben, der Fall.
In diesem Fall kan die Möglichkeit zur Brut eventuell das Problem lösen.
Und auf alle Fälle solltest Du Dich vergewissern, das die Vögel wirklich gegengeschlechtlich sind.
Eine weitere Beschreibung ihres Verhaltens wäre sehr hilfreich (Kraulen sie sich? Füttern sie sich? schlafen sie beeinander? Sind Nistkästen vorhanden oder nicht? Wie alt sind die Tiere? u.sw.*g*)
 
jagender Barnadsittich

Hallo Rüdiger,

mein Mischling ist ca. 7 Jahre alt und mein Barna ca. 2 Jahre. Beides sind Männchen die ich zusammen mit noch 3 anderen Großsittichen und noch ein paar kleiner Vögel zusammen halte.
Bisher verstehen sich alle meine Vögel super, auch im Frühjahr.
Mein Barnad gönnt meinen Mischling nicht sehr viel, z.B. wenn der Mischling baden möchte, kommt sehr schnell meine Barni und will zuerst baden. Wenn er fertig ist, kann er dann auch wieder baden. Mit dem Obst ist es genauso. Wenn mein Mischling Obst ist, kommt es öfters vor, mein Barni kommt und ihn verjagt. Mein Mischling versucht es dann noch mal und hat dann schon mal Glück, dass er dann in Ruhe fressen kann.
Ich habe auch schon mal mit dem Züchter gesprochen, wo ich die Vögel her habe. Der hat meinen Barni ca. 4 Flugfedern auf eine Seite herausgezogen. So konnte er ca. 2 Wochen nicht mehr richtig fliegen und hatte daher Gleichgewichtsstörungen beim Fliegen. Ich weiss nicht, ob die für den Vogel auf Dauer ok ist. Außerdem fehlt es mir noch an Erfahrung, die passenden Federn herauszuziehen.
Hast du vielleicht ein paar Tips, was man dagegen machen kann.
Mein Mischling wird nicht permanent gejagt, so dass sein Leben in Gefahr ist.

Markus
 
Moin Markus!

Hm, was kann man tun?
Um ehrlich zu sein: eigentlich nichts.
Du hast eine schön große Voliere, allerdings diesen auch mit Arten besetzt, die - bis auf die Ziegensittiche - nur sehr sehr schlecht für eine Gemeinschaftshaltung geeignet sind.
Von daher hast Du bisher viel Glück gehabt und ich hoffe natürlich sehr, dass das auch so bleibt.
Normalerweise würde ich eine Trennung der beiden Vögel und gegengeschlechtliche Verpaarung empfehlen. Das Problem ist nur, dass damit das wahrscheinliche labile Gleichgewicht in der Voliere gestört wird: zwei Barnardsittichpaare zusammen zu halten birgt auch wieder ein großes Risiko, eine getrennte Unterbringung der Vögel ist notwendig. Ich weiß nicht, ob Du hierzu die Möglichkeit hast.
Eine Aternative wäre eine Erweiterung der ohnehin schon bereits schön großen Voliere, in der noch mehr Flucht- und Ausweichmöglichkeiten bestehen. Aber das bietet keine Sicherheit, das es nicht doch weiterhin zu einem Jagen kommt.
Und schließlich: die Abgabe einer der beiden Vögel und eine gegengeschlechtliche Verpaarung des anderen.
Wenn Du jemanden fidnest, bei dem der Abgabevogel gut gehalten wird ist dies sicherlich langfristig neben der getrennten Unterbringung die für die Vögel beste Möglichkeit, wenn auch wahrscheinlich für Dich die Trennung von einen der beiden das schwierigste ist.

Das Stutzen eines Vogels durch einen Beschneiden eines Teils der Schwungfedern ist eine Methode, die häufiger angewandt wird, um einen jagenden Vogel etwas zu behindern, damit der gejagte Vogel mehr Ruhe bekommt.
Langfristig ist das Stutzen natürlich nicht für denVogel gut. Im besten Falle kompensiert er das Beschneiden durch einen verstärkten Muskelaufbau, so das es gar nichts bringt. Im schelchtesten Falle fliegt er weniger, neigt zum Dickerwerden bei gleichzeitigen Abbau der Muskulatur und entwickelt eventuell auch Verhaltensstörungen. Besonders bei haltung im Wohnungsbereich kann auch die Aspergillosegefahr steigen, da das Atmungssystem weniger trainiert wird und sich Pilzsporen leichter festsetzen können.
Das Stutzen sollte daher eine absolute Notfallmaßnahme sein, andere Lösungen bis hin zu einer Umverpaarung / Abgabe einer der Vögel sind meiner Ansicht nach da vorzuziehen.

Da keine unmittelbare Lebensgefahr besteht, kannst Du die verschiedenen Möglichkeiten ja in Ruhe überlegen. So oder so gibt es leider keine einfache Lösung.:(
 
Thema: jagender Bernadsittich

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