Kahle Stelle--Eure Meinung

Alexandros · 09.02.2007

Hallo,

ein Zuchtfreund hat mir heute den Stieglitz auf dem Bild gebracht. Da wir hier leider keinen vogelkundigen Tierarzt haben, bin ich auf eure Hilfe angewiesen. Bitte keine Antworten wie "am Besten schnell zum Tierarzt", denn der nächste wäre wahrscheinlich in Italien zu finden.
Hat irgendjemand eine Idee was das sein könnte ??

Alexandros

iskete · 09.02.2007

Hallo Alexandros!

Genauso wie im Bild hatte mein Hänfling auch teilweis kahlen Kopf. Er hatte Staphylokokkus. Mit Baytril über den Trinkwasser wurde er 10 Tage lange behandelt. Nach der Mauser war sein Kopf komplett befiedert, dann verlieren keine Federn mehr! Gute Besserung für seinen Stieglitz!

Durrell · 15.02.2007

Du könntest einen TA um eine Ferdiagnose bitten, wäre mein Vorschlag, denn die Medikamenten wirst du sowieso nicht herzaubern können. Heutzutage haben die meisten vk TA eine E-mail. Versuch´s, vielleicht hilf dir einer trotzt der "ungewöhnlichen" Umstände? Dann mit dem Medikamentenvorschlag zum allg. TA gehen, bzw. zum Haustarzt - die können manche Sachen auch verschreiben (z.B. im Fall von zoonosen Kranheiten).

Ich hatte auch einen ähnlichen Fall, aber es fing mit dem Kopf an. 3 TA habe ich besucht, 2 waren vogelkundig. Man hat nix gefunden, bald gesellten sich viele andere Probleme hinzu. Letztendlich wurde der Vogel mit einem Breitbandantibiotikum behandelt und auf eine sehr nährstoffreiche Diät gestzt (ikl. Lebendfutter). Er kam durch.

die Mösch · 16.02.2007

Hallo Durell,

schau´ doch bitte einmal, wo Alexandros lebt: In Athen. Und ich kann mir gut vorstellen, dass dort Tierärzte seltener praktizieren als hier in Deutschland - und dann noch vogelkundliche? Ok, Hausgeflügel vielleicht, aber Ziervögel? Er schreibt ja auch, dass der nächste vogelkundige Tierarzt wohl in Italien zu finden wäre...
Sind halt andere Gegebenheiten.

Durrell · 16.02.2007

Hallo Ulrike - seit wann sind Emails lokal begrenzt? Ich hab ihm doch empfohlen, per Email (da ein Foto vorhanden) einen vk TA in DEUTSCHLAND zu fragen. Ist doch sinnvoller, als uns zu fragen, vorausgesetzt er bekommt eine Antwort. Es sei denn unter uns ist ein vk TA.

Nur mit einem konkreten Hinweis auf Medikamente (nicht nur auf den Handelsnamen sonder vor allem auf den Wirkstoff!) kann Alexandros im Ausland ein Mittel kaufen. Und wahrscheinlich nur mit Verschreibung - und die bekommt er bei einem nichtspezialisierten TA nach Vorlage des Wirksoffes und der Konzentration. Vergessen wir nicht - auch Tauben sind Vögel. Viele lokale TAs kennen sich daher schon mal etwas aus. Und wenn kein TA vorhanden - zu den von Danny erwähnten Staphylokokken gehört z.B. auch für die Menschen gefährliches Bakterium. Daher wird auch ein Hausarzt ein Rezept austellen können - aber hier wieder ist die Konzentration von einem vk Menschen zu bestimmen!

Alexandros, wenn Du in Berlin fragen möchtest, kann ich dir 2 Emailadressen per PN schicken. Aber wie gesagt, ich weiß nicht ob die hiesiegen vk TA sich überhaupt auf eine Ferndiagnose auf Fotobasis einlassen.

LG, Durrell

Durrell · 16.02.2007

Auf das Risiko, dass mir hier der Kopf gewaschen wird: es gibt bei dieser kahlen Stelle ein grunsätzliches Problem:

- ein gutes Antibiotikum mit einer breiten Wirkung tötet fast alle "lebende" Ursachen (Bakterien und Viren) ab, auch Staphylokokken (hier der Wirkstoff Enrofloxacin, Präparat Baytril war richtig)

- bis auf eine Pilzerkrankung - die wird sich durch Antibiotika deutlich verschlimmern, der Vogel stirbt vielleicht sogar

- dritte möglichkeit ist etwas sehr spezifisches, wie Juckreiz, Hormone, Tumor, Wurmbefall im Kropf etc. Da hilft weder das erste noch das zweite.

Und deswegen würde ich Alexandros versuchen, jemanden zu finden, der wenigstens etwas ausschließen kann.

georg_47 · 16.02.2007

Kahle Stellen um Schnabel und Augen

Ich denke dabei an Grabmilben. Kann mir jemand mitteilen,ob ich die auch
wegkriegen kann, ohne die Vögel in die Hand nehmen zu müssen ?

Gruß Georg

Joerg · 16.02.2007

Hi Durrell,

mit Deinem letzten Post beschreibst Du schon die Schwierigkeiten, die ein TA per Ferndiagnose haben könnte! Anhand eines Bildes ist auch hier eine Diagnose nahezu unmöglich... Ich habe Alexandros eine Telefonnummer geschickt. So kann ein TA wenigstens noch konkrete Fragen stellen, die auch sofort beantwortet werden können.
Dieses Thema (incl. der von Dir selbst aufgestellten Problemliste) zeigt aber mal wieder überdeutlich, wieso ich immer darauf poche, dass jemand mit seinem Vogel zum TA geht (wenn es denn möglich ist)...
@Georg - Zur Behandlung gegen Grabmilben habe ich die Tiere in die Hand nehmen müssen. Es geht gar nicht anders. Ein Tropfen "stronghold" (gibt's beim TA) in den Nacken, die Füße mit Paraffinöl einreiben, dann ist das Thema schnell gegessen!
Ich glaube aber nicht, dass der Vogel auf dem Bild von Grabmilben befallen ist...

Gruß
Jörg

georg_47 · 17.02.2007

Stronghold u. Paraffinöl

Joerg, vielen Dank für Dein Vorschlag. Ich habe hier auf einem Quadrat-
kilometer drei Tierärzte und einer davon hatte heute auf Samstag offen,
sodass ich mir das Zeug gleich holen und verabreichen konnte. Jetzt sind
sich alle am putzen . Aber einen Tipp könntest Du mir noch geben: Wie
hast Du auf die Haut im Nacken den Tropfen draufbekommen?
Danke im Voraus, Georg

Durrell · 17.02.2007

Wo du recht hast, hast du recht Jörg. Habe mir auch nicht vorgestellt, das Alexandros sofort eine Diagnose bekommt. Jeder würde hier erst Fragen stellen müßen - z.B. ob sich der Vogel an der Stelle kratzt. Insofern ist eine Tel-Nr sicherlich eine schnellere Hilfe.

LG, Durrell

Alexandros · 18.02.2007

Vielen Dank,

zunächst für die rege Anteilnahme. Leider ist es tasächlich so, dass es hier eben nicht auf 1 Quadratkilometer drei Tierärtzte gibt. In der Tat habe ich WIRKLICH mit der Lupe gesucht, und bis heute keinen gefunden, der z.B. eine Kotuntersuchung machen kann.

daher vielen Dank für die Telefonnummer ich denke das das die beste Lösung ist.

Im Gegenzug ist es unglaublich, es werden hier tatsächlich jegliche Arzneimittel ohne Rezepte verkauft. Wenn ich zum Beispiel in einen Pet-Shop gehe und möchte Baycox, Baytril kai ESB 3, dann ist die Frage nicht "haben Sie ein Rezept", Nein die Frage ist "möchten Sie vielleicht noch ein anderes Antibiotikum ?".

Gruss Alexandros

emil · 18.02.2007

hallo durrell,

Durrell schrieb:
Auf das Risiko, dass mir hier der Kopf gewaschen wird: es gibt bei dieser kahlen Stelle ein grunsätzliches Problem:

- ein gutes Antibiotikum mit einer breiten Wirkung tötet fast alle "lebende" Ursachen (Bakterien und Viren) ab,

ja du bekommst von mir den kopf gewaschen!!!!
für deine aussage der virenabtötenden wirkung von antibiotika

ein antibiotikum tötet NIEMALS viren ab!!!!
es gibt kein AB das viren abtötet.
wann verschwindet dieser irrglaube endlich aus den köpfen vieler halter und züchter?

Joerg · 18.02.2007

Oh, da hat Emil wirklich recht...
Gruß
Jörg

Durrell · 20.02.2007

Yupp, und zudem streitet die Wissenschaft, ob Viren überhaup Lebewesen sind. Sorry, manchmal schreibt man unreflektiert... Andererseits würd mich schon interessieren, ob es Virostatika für Vögel gibt?

LG, Durrell

Joerg · 20.02.2007

Durrell schrieb:
Yupp, und zudem streitet die Wissenschaft, ob Viren überhaup Lebewesen sind. Sorry, manchmal schreibt man unreflektiert... Andererseits würd mich schon interessieren, ob es Virostatika für Vögel gibt?

LG, Durrell

Moin,

So weit ich weiß, gibt es keine Medikamente, die Viren im Körper abtöten. Wenn dem so wäre, bräuchten wir uns keine Gedanken über Aids oder H5N1 machen...
Es mag sein, dass Medikamente die Lebensbedingungen für Viren beeinträchtigen können...
In der Geflügelhaltung aber werden solche Medikamente mit Sicherheit (hoffe ich!) nicht eingesetzt. Hier wird den armen Viren doch eiskalt die Lebensgrundlage entzogen!

Gruß
Jörg

emil · 20.02.2007

hallo ihr lieben,

Durrell schrieb:
Yupp, und zudem streitet die Wissenschaft, ob Viren überhaup Lebewesen sind. Sorry, manchmal schreibt man unreflektiert... Andererseits würd mich schon interessieren, ob es Virostatika für Vögel gibt?

LG, Durrell

z.zt. nein

Durrell · 22.02.2007

Joerg schrieb:
Moin,

So weit ich weiß, gibt es keine Medikamente, die Viren im Körper abtöten. Wenn dem so wäre, bräuchten wir uns keine Gedanken über Aids oder H5N1 machen...

Nicht abtöten, sondern die Vermehrung hemmen. Ich glaube mich zu errinern, dass das Abtöten kein Problem wäre, leider stirbt der Träger glatt mit...

Daher Virostatika - Mittel mit virenhemmender Wirkung... Ist euch auch aufgefallen, wie "unterenwickelt" die Tiermedizin gegenüber der Humanmedizinforschung ist? Liegt es am Geld? Immer, wenn ich mit TAs rede, sagen sie mir: das wurde noch nicht geklärt, dafür gibt´s kein Medikament, hier können wir nur Abwarten usw. Wenn man die Fachbücher über Vogelkrankheiten liest, kommt man sich vor, wie im 19 jhd. Schon ein gut fundiertes Buch zu einer Menschenkrankheit sprengt den Rahmen der Lektüre über alle Vogelkranheiten...Nicht mal auf die Ursachen kann sich die Wissenschaft einigen...
LG, Durrell

Joerg · 22.02.2007

Durrell schrieb:
Nicht abtöten, sondern die Vermehrung hemmen. Ich glaube mich zu errinern, dass das Abtöten kein Problem wäre, leider stirbt der Träger glatt mit... Daher Virostatika - Mittel mit virenhemmender Wirkung...
LG, Durrell

Hi,
überleg mal was dann geschehen würde... das Zeug würde "großflächig" eingesetzt in der Geflügelproduktion! Viren als sehr wandlungsfähige Organismen würden die Pharmaindustrie noch mehr unter Zugzwang setzen als jetzt bei H5N! ....

Alles was wir bei unseren Tierchen anwenden, ist mit Sicherheit nicht für Omis kranken Hansibubi entwickelt worden....
Gruß
Jörg

Durrell · 22.02.2007

Joerg schrieb:
Alles was wir bei unseren Tierchen anwenden, ist mit Sicherheit nicht für Omis kranken Hansibubi entwickelt worden....
Gruß
Jörg

Na, mir kommt es aber genau so vor...

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