Mikroskopieren bei Cardueliden

Diskutiere Mikroskopieren bei Cardueliden im Forum Cardueliden im Bereich Wildvögel - Achtung! Es handelt sich bei den bis Beitrag 115 als Kokzidien-Oozysten deklarierten Gebilden in aller Regel um Luftblasen, Dreck oder...
Jedes Nachschauen mit dem Mikroskop bringt erkenntnisse. Einige Grundübungen sollten bereits gemacht sein und weitere Beobachtungen bringen mehr Sicherheit.Zusammen mit den Beobachtungen am Vogel wird es dann jedem TA leichter fallen, den Krankheitszustand zu beurteilen. Probleme mit der Medikamentenabgabe vom TA hatte ich noch nie! Ich kann diesen, hier aufgezeigten Weg, nur begrüssen. Mehr von "unseren Vögel'n" zu erfahren und ihnen bei Erkrankungen schnell zu helfen, sollte doch unser Ziel sein.
Gruß
Manfred
 
Mikroskopieren bei Cardueliden...sollte besser heißen: "Mikroskopieren bei Vögeln", denn damit kann man bei allen Vogelarten Ergebnisse bekommen.
Ich selbst habe auch schon oft mit dieser Idee gespielt, aber die Kosten für wirklich gutes Gerät haben mich immer etwas abgeschreckt.
Trotzdem schön das jemand dieses interessante Thema aufgegriffen hat!
Weiter so!
Ivan
 
Mikroskopieren bei Cardueliden...sollte besser heißen: "Mikroskopieren bei Vögeln", denn damit kann man bei allen Vogelarten Ergebnisse bekommen.
Ivan

Stimmt genau, aber ich wollte, daß dieses Thema bei den Cardueliden stehen bleibt, da man sich sonst mit Haltern von "Piepsi und Pucki" herumschlagen muß. Das ist hier im Vogelforum leider manchmal etwas anstrengend. Außerdem stößt man hier sicher eher auf offene Ohren, da doch noch einige Cardueliden-Spezialisten hier sind. Bei den Exoten wurden die meisten Spezialisten ja bereits vergrault...
 
Ich bin der Sache mit der unscharfen 1000fachen Vergrößerung mal auf den Grund gegangen:
Das 4, 10, und 40fach-Objektiv sind für Trockenbeobachtungen gedacht (daher stand in der Beschreibung auch "trocken" dahinter. Das 40fach und 100fach Objektiv sind Ölgefedert, damit das Objektiv zurückfedern kann, wenn man mal zu nah an das Objekt heran fährt. Hat man sowas nicht, machts schonmal "KNACK". Beim 100fach Objektiv stand nicht "trocken" sondern "Öl" dabei, das heißt, daß es zur Verwendung mit Immersionsöl gedacht ist!!! Mist, wer lesen kann ist eben klar im Vorteil :D :D. Man guckt also quasi durch Öl durch, um unerwünschte Lichtbrechungen an der Luft auszuschließen. Ich dachte erst, das sei nur Spielerei, aber die Bilder sind deutlich besser geworden!! Zusätzlich habe ich die 10er-Okulare gegen die mitgelieferten 16er getauscht, um noch weiter hereinzoomen zu können.

Schaut es Euch an, Kokzidien fast wie auf Fotos im Lehrbuch:

http://s1.directupload.net/images/100708/temp/6j6owufx.jpg

http://s7.directupload.net/images/100708/temp/ysar5i2l.jpg

(Kotprobe einer Birkenzeisigmutation)
 
Kokzidien sind zwar einfach und häufig unterm Mikroskop zu finden, aber es muß ja nicht immer die gleiche Kokzidienart sein, daher warte ich mit neuen Kokzidienbildern erstmal, bis ich ne andere Art erwische.

Hier mal eine Federspulmilbe, ich dachte zunächst an Federlinge. Man hat die Tierchen mit bloßem Auge kaum erkennen können, obwohl die Birkenzeisigmutation des Zuchtfreunds ein helles Gefieder hatte:

http://s10.directupload.net/images/100708/temp/c8adtayc.jpg
(64fach an Feder)

http://s10.directupload.net/images/100708/temp/vdhkq6l5.jpg
(64fach)

http://s3.directupload.net/images/100708/temp/jhrd4br5.jpg
(160fach)

http://s5.directupload.net/images/100708/temp/7pghmchd.jpg
Ein Ei der Federspulmilbe (64fach)
 
Weil Ihr ja auch gern Videos schaut, will ich Euch die Krabbler in Aktion nicht vorenthalten:

[video=youtube;M4PHJnpg1n4]http://www.youtube.com/watch?v=M4PHJnpg1n4[/video]

[video=youtube;SS_GowDAe88]http://www.youtube.com/watch?v=SS_GowDAe88[/video]

[video=youtube;QwlAJRBAcqI]http://www.youtube.com/watch?v=QwlAJRBAcqI[/video]

Da mir das Tierchen zu flink war, habe ich es mit etwas Wasser gebremst, daher bitte nicht über die Tropfen an den Füßen wundern :D.
Da die Tierchen fast ausschließlich an den Schwung und Schwanzfedern nagen, haben wir diese einfach mit etwas Baktazol besprüht, das sollte gegen diese vergleichsweise harmlosen Ektoparasiten reichen.
 
Gibt es nicht noch mehr Leute mit Mikroskop?? Wenn Ihre diese Kamera inkl. Adapter für eigentlich alle Mikroskope bestellt (notfalls bei Bresser anrufen und nachfragen), könnt Ihr hier auch mal Bilder zur Diskussion stellen. Man kann gemeinsam eigentlich nur schlauer werden...:zustimm:

Das bzw. ein Okular nehmt Ihr ab und steckt dafür die Kamera rein. Die Software ist total einfach (eigentlich sogar idiotensicher) und man hat schnell mal ein Bild oder Video gemacht. Solche Dateien könnt Ihr dann auch mal an fachkundige Tierärzte irgendwo in Deutschland oder sonstwo schicken, was will man mehr??


Kostet doch nur 2,2 Magellanzeisige oder 2,2 Bartzeisig oder 3,3 Kapuzenzeisige oder 8-10 Gouldamadinen (natur) oder 10 Farb-Kanarien oder 1 Yarellzeisig oder 2,1 Bengalus SF oder 2,2 Goldbrüstchen, 6 Nymphensittiche...
Bei mir steht auch keine Gelddruckmaschine rum, aber ich investiere die Einnahmen des Vogelverkaufs eben nicht nur in neue Vögel + Futter. Die Kamera muß übrigens auch nicht gefüttert und sauber gemacht werden. Sie hält bei guter Lagerung sicher deutlich länger als ein Vogel, auch wenn man sich mal nicht um sie kümmert...:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu Post 27:

Es sind keine Federspulmilben (leben in der Federspule), sondern Federmilben (leben auf der Feder). Sorry, war keine Absicht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
bei den Bildern aus dem früheren Post glaube ich nicht, dass es Bakterien sind. Selbst bei 1600facher Vergrößerung, aber zur genauen Analyse ist die Auflösung deiner Mikroskop-Objektive etwas zu grob.
Das ist auch für mich der Grund, warum ich für besseres Arbeiten (was du hier ja auch demonstrierst) ein teureres Mikroskop bevorzuge. Der Unterschied liegt wie bei der Fotografie in der Optik, und die ist bei den teureren trennschärfer, und damit erkennst du eine Menge Einzelheiten mehr.
Bei den letzten Bildern habe ich beim ersten Lesen gedacht, dass es Federlinge sein könnten. Die Fundstelle spricht sehr dafür. Aber das Bild zeigt 8 Beine, und somit ist es kein Insekt, sondern ein Spinnentier (wozu die Milben gehören). Als sehr gutes Mittel zur Beseitigung hat sich bei mir Chevitren (von der Fa. Chevita) bewährt. Das ist ein Konzentrat, das in Wasser verdünnt wird. Darin kannst du theoretisch den ganzen Vogel tauchen (aber natürlich drauf achten, dass er noch atmen kann).
Übrigens nehm ich dieses Chevitren auch als Zusatz fürs Putzwasser. Zu dem Wasser noch ein paar Tropfen Neutralseife und die Käfigwände sind über Wochen milbenabweisend.
Zum Schluss noch etwas zur Aufnahme: Wenn du die netten Tierchen tieffrierst, hauen sie dir auch nicht ab. Das Licht des Mikroskops heizt wahrscheinlich ein wenig auf, da werden die Plagegeister ganz schön agil.
Schöne Grüße
Hans C
 
@ Hans C:
Stimmt natürlich, alles steht und fällt mit der Qualität der Optik. Wir wollen uns hierbei aber hauptsächlich auf Kokzidien, Wurmeier, Trichomonaden, Darmflagellaten und Ektoparasiten beschränken, da reicht ein Mikroskop für ca. 200 € locker aus:zustimm:. Die Bestimmung von Bakterien, Pilzsporen usw. überlassen wir dann doch lieber den Tierärzten/Tierärztinnen.:D

Hier mal ein paar riesige Zellen von Nahrungsresten, hier und da schimmern Kokzidien durch:

http://s10.directupload.net/images/100712/temp/8cgiy27f.jpg
(1600fach)

http://s5.directupload.net/images/100712/temp/8vuqgfor.jpg
(1600fach)
 
Plassco woran liegt es das die Bilder relativ dunkel sind?
Ist es die Kamera oder das Mikro?
P.S.
Bei "M.o." tippe ich auf unverdauliche Rohfaser.
 
Um auch Kleinigkeiten erkennen zu können (z. B. M.o.) stellt man die Kondensorlinse relativ weit nach unten, dadurch verstärken sich die Kontraste und das Bild wird dunkler, man erkennt Dinge die ansonsten überblendet würden. Die Beleuchtung lasse ich zumeist auch nicht auf voller Leistung bruzzeln (wird recht heiß). Ein wenig heller hätte ich es schon machen können, aber so sieht das Wesentliche eben deutlicher aus. Mag aber auch ein wenig Geschmackssache sein. Durch die Kamera wird das Bild jedoch nochmal verdunkelt, dies kann man mit dem mitgelieferten Programm aber alles noch nachbearbeiten, wenn man mag. Bin gespannt, wann der/die Erste nachzieht und auch mal Mikroskop-Bilder einstellt :zustimm:

Wenn es sich einmal ergibt, werde ich auch einmal Wildvogelkot untersuchen, bin gespannt, was die so "an Bord" haben.8)
 
Das gleiche was du unseren Vögeln finden würdest, Kokzidien, Trichomonaden, Würmer....
Also keine großen Überraschungen.
Ivan
 
@ Tiffi:
Die Auflösung reicht dafür eben leider nicht:D

@Ivan:
Genau darum ginge es mir dabei, ich will mal etwas Neues unterm Mikroskop finden.


Ich bin schon öfters auf solche eigenartigen Gebilde beim Mikroskopieren gestoßen:

http://s10.directupload.net/images/100714/temp/3pmi2i8p.jpg
(Keine Ahnung + Muster-Kokzidie:D Mitte unten, 640 fache Vergrößerung)


Dieses Wellenmuster ist sicher sehr charakteristisch, aber ich konnte mir bisher keinen Reim darauf machen. Ich dachte zunächst an Nahrungsreste, daher habe ich verschiedene Hirse- und Grassorten gequetscht und unterm Mikroskop beobachtet, danach Perilla, Glanz und Negersaat, aber dieses Muster konnte ich nirgends finden. Vielleicht sieht das Ganze nach der Verdauung aber auch ganz anders aus...

Diese Form der Zellen sieht wirklich sehr speziell aus! Hat hier jemand eine Idee, was das sein könnte?
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht ein Stückchen Darmschleimhaut :idee:
Findest Du das bei allen Vögeln?
Oder nur bei bestimmten Arten?
Da fällt mir ein...Du fütterst doch Grünzeug, weich das doch mal in Wasser ein und schau es dir dann unterm Mikro an...
Diese "Kanäle..." *Hmmm....*
 
Nö, habs bisher erst in 3 Kotproben verschiedener Vögel+Züchter gefunden. Ist mir aber wegen des komischen Musters im Gedächtnis geblieben. Grünzeug? Keine Ahnung, könnte mal was drunter legen. Darmschleimhaut, meinst wirklich, die Darmzotten lassen sich aber nicht auf diese Weise in die Ebene legen denke ich. Der Vogel sah auch absolut top aus, da wunderte es mich schon, daß da Kokzidien drin waren, ne Darmschleimhautablösung hätte sicher andere Auswirkungen...
Welche Kanäle? Sehe nur Kokzidien+ Luftblasen. Unten links sieht das Stück auch ganz anders aus...
Oberhalb der fetten Kokzidie endet auch eine der eigenartigen Zellen und nach rechts hin fängt eine andere an.

Hat jemand noch ne Idee?
 
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Was sagt Ihr hierzu??
Dies scheint offenbar regelmäßige Baycoxgaben zur "natürlichen" Immunisierung gegen Kokzidien zu rechtfertigen:

(von hier kopiert)


Baycox 2,5% (Toltrazuril) speziell für Huhn und Pute als Beigabe zum Trinkwasser.
Achtung: Schleimhautreizend bei oraler Gabe (ph 11!). Alternativ Baycox 5 % nehmen, das zur oralen Gabe geeignet ist.

Zitat:
Die Immunitätsausbildung wird nicht gehemmt (Haberkorn 1996; Wolff 2001) sondern deutlich stimuliert (Haberkorn 1996). Der Aufbau einer Immunität (gegen eine Kokzidiose) setzt den ständigen Kontakt mit geringen Mengen infektiöser Oozysten voraus. Diese Voraussetzung ist bei wiederholter Anwendung von Toltrazuril in grösseren Intervallen gegeben (Schmid 1991).

Auch Baycox wirkt wachstums und leistungssteigernd.
Zitat:
Huhn/Masthähnchen

- Zur Behandlung und Prävention der Kokzidiose (EMEA 1999e): E. acervulina, E. brunetti, E. maxima, E. mivati, E. necatrix und E. tenella (Steuber 1999; Ramadan 1997; Laczay 1995). Die Wirkung ist sehr gut (Laczay 1995; Ramadan 1997).
- Gute Wirkung gegen monensinresistente E. tenella-Stämme (Manger 1991b).
- Durch die Verabreichung von Toltrazuril an mit E. tenella infizierte Hühner erfolgt eine verbesserte Körpergewichtszunahme und eine erhöhte Ueberlebensrate (Ramadan 1997).
- Toltrazuril verhindert kokzidieninduzierte intestinale Läsionen, vermindert die Oozystenausscheidung (Laczay 1995; Ramadan 1997) und damit verbundene Todesfälle, vor allem wenn der Wirkstoff innerhalb 24 h post infectionem (d.h. während frühen Entwicklungsstadien der Kokzidien) verabreicht wird (Laczay 1995).
- Toltrazuril übt deutliche Schäden an Schizonten und Gamonten von E. tenella, E. acervulina und E. maxima aus (Peeters 1986)
- Nach kurzer Anwendungszeit erfolgt rascher Wirkungseintritt mit signifikanter Reduzierung der Oozystenausscheidung (Schmid 1991).
- Der Wirkstoff erweist sich gegenüber der herkömmlichen Kokzidiosebehandlung bei Jungtieren deutlich überlegen (Schmid 1991)
- Innerhalb eines Tages nach der Verabreichung bei akuter Kokzidiose ist ein deutlicher Rückgang der täglichen Verluste zu erwarten (Schmid 1991)
- In Betrieben mit ungünstigen Management- und Haltungsbedingungen kann ein wiederholter metaphylaktischer Einsatz in Betracht gezogen werden: Zwei bis drei Wiederholungsgaben im Intervall von ein bis zwei Wochen bieten eine gute Sicherheit. Jede Empfehlung ist jedoch streng von betrieblichen und regionalen Besonderheiten abhängig (Schmid 1991).
- Eine vollständige Eliminierung der Oozystenausscheidung ist nur bei Wiederholungsverabreichung mit Einhaltung von kurzen behandlungsfreien Intervallen zu erwarten (Schmid 1991).
- Toltrazuril ist zur Behandlung der aviären Kryptosporidiose nicht wirksam (Sreter 1999).



Sind eigentlich schon Baycox-Resistenzen bekannt??


Was sagt Ihr zu Oreganobehandlungen, als Vorbeugung gegen Kokzidien??
Hierzu läuft gerade eine kleine Testreihe in den "heimischen Hallen", inkl. Mikroskopuntersuchungen vor und nach Oregano. Werde demnächst von der Sauerei berichten :D.
 
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Thema: Mikroskopieren bei Cardueliden
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