C
Corinna67
Guest
Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Schon deshalb, weil die Grauen in Natur Lebensräume von 0 bis 2.000 Meter Höhe bevölkern, und sich da die natürliche Vegetation doch deutlich unterscheidet. Lantermann schreibt (in dem einzigen ernstzunehmenden Buch über Graue, das ich kenne - vielleicht hat jemand noch einen anderen Buchtipp) auch, dass es unter Grauen extreme Nahrungsspezialisten gibt, die sich fast ausschließlich von Ölpalmfrüchten ernähren =:-o Andererseits auch welche, die als Kulturfolger Maisfelder abernten... Lantermann ist mit seinem 'Graupapageigen' Buch übrigens auch einer der wenigen, der auf %-Nährwertempfehlungen explizit verzichtet - weil man halt nichts genaues wisse.
Tja, ich weiß es nicht.
Vor kurzem habe ich in einem Artikel, weiß gar nicht mehr wo das war, noch gelesen, dass sich Mohrenköpfe in der Natur ebenfalls von sehr ölhaltigen Saaten und Palmfruchtfleisch ernähren. In Gefangenschaft werden sie meistens sehr mager ernährt.
Außerdem bin ich der Meinung, dass man gerade den Fettgehalt des Futters so nicht vergleichen kann. In der Natur legen die Vögel oft weite Strecken zurück um an die Wasserstellen zu gelangen und sie müssen sich ihre Nahrung selbst suchen, was Energie und Kraft kostet.
In Gefangenschaft hängt alles im Überfluß in der Voliere und man braucht kaum noch was zu erarbeiten und schon gar nichts zu suchen. Das bißchen Freiflug, selbst in einer sehr großen Voliere ist nichts gegen das, was in der Natur zurückgelegt wird. Ich persönlich bin der Meinung, dass Graue in Gefangenschaft gar nicht so viel Fett benötigen, wie es oft dargestellt wird und deshalb mische ich auch für die Grauen noch Diätfutter unter die normale Körnerfuttermischung und hier ist wirklich deswegen kein Grauer dürr.
Diese Palmfrüchte kaufe ich übrigens auch tiefgefroren für unsere Grauen und Aras und sie werden gerne angenommen. Ein hoher Vitamin-A Anteil ist auch drin. Aber auf Grund des hohen Fettgehaltes wird auch nur recht sparsam gefüttert (bei den Aras nicht so sparsam), bzw. gibt es an diesen Tagen dann nur reines Diätfutter ohne Sonnenblumenkerne (bei den Grauen).
Selbst unser alter, flugunfähriger Mohrenkopfsenior (jetzt ca. 36 Jahre alt, wenn ich mich nicht verrechnet habe) bekommt öfter mal eine und ist davon begeistert. Bei ihm kann man nicht mehr viel verkehrt machen, er wurde fast nur vom Tisch ernährt und schreit vor Entzücken und tippelt auf den Ästen von einem Beinchen aufs andere, wenn er Mensch mit Menschennahrung in der Hand erblickt, besonders extrem, wahrscheinlich riecht er es?, ist es, wenn jemand ein Leberwurstbrot in der Hand hat.
Er kriegt dann auch was davon, da stehe ich dazu und habe auch kein schlechtes Gewissen dabei, weil er nämlich alles frißt, was er beim Menschen sieht und so drehe ich dann den Spieß einfach um und futtere ihm absichtlich was mit Paprika, Karotten, Radieschen und solchen Dingen vor und das frißt er dann auch ohne Probleme komplett weg.
Ich häng mal ein Foto von ihm an, er schaut noch besser aus, als so manch junger Mohrenkopf und ist so auch noch recht fit, zwar auch schon etwas ruhiger, aber 36 Jahre sind nicht gerade wenig für ein Mohrchen und munter und verfressen ist er ohne Ende. Wenn man ihm nix gibt, greift er mit dem Fuß in die Körnerschüssel und schmeißt die Körner in der Gegend rum aus Protest.
Auch sonst ist er teilweise recht wundersam und ich würde sagen total fehlgeprägt, eben auf den Menschen, aber was will man machen mit so nem alten "Stinkerchen", nachdem er strikt einen Vogelpartner ablehnt und sogar ohnmächtig wird, wenn man ihn zu sehr mit Dingen stresst, die ihm nicht in den Kram passen. Also bleibt alles so, wie er es will, wir lieben ihn trotzdem über alles.