Zitat von Owl: Insgesamt bin ich über so viel Verantwortungslosigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber (gefährdeten) Wildvögeln/tieren, seitens der Katzenhalter ziemlich baff.
Sonja, was meinst du, was ich im Laufe meines Lebens an verschiedenen Meinungen über Katzen hatte. Als Kind wollte ich immer unbedingt eine, durfte aber nicht, weil meine Eltern keine mochten und unser Nachbar schon viel zu viele hatte.
Dann fing mein Herz hauptsächlich für Hunde an zu schlagen. Ich habe Katzen nie etwas getan, aber sonderlich gemocht auch nicht. Ich hielt sie zeitweise sogar für "abartig", weil sie ihre Beute nicht durch einen gekonnten Biss töten, sondern sie lange totspielen.
So, dann kam eines Tages (vor 3 Jahren) mein Sohn mit einer kleinen Mieze an, die er auf der Straße gefunden hat. Sie war total krank (Katzenschnupfen, Milben, Fieber usw.) und hatte augenscheinlich keinen Besitzer. Mein Sohn fing dann an, dass wir mit der armen Katze doch zum TA müssen, wozu ich mich auch breitschlagen ließ. Der TA verordnete Medis und sie sollte auch wieder vorgestellt werden.
Meine Mutti hat dann die Besitzer ausfindig gemacht. Die wollten aber keine TA Kosten bezahlen, sind der Meinung, dass das unnötiges Geld für ein Tier sei. Entweder sollten wir sie behalten oder sie würden sie zu ihrem Schwager zurückbringen, soll doch der zusehen. Ich wußte, was der Katze gedroht hätte, also durfte mein Sohn sie dann behalten.
Sie starb leider fast 2-jährig an FIB. Aber diese Zeit hat gereicht, um uns ein ganz anderes Bild von Katzen machen zu können. Deswegen haben wir nach ihrem Tod wieder gleich 2 gekauft.
Ich könnte wetten, dass jeder, der sich hier gegen die Katzen ausspricht, seine Meinung ändern würde, wenn vor ihm eines Tages selber mal so ein hilfloses Knäuel stehen würde.
Als Katzenanfänger war ich auch der Meinung, dass die Katze auch nur in der Wohnung gehalten werden kann. Das ging aber gar nicht. Sie hat ununterbrochen gejammert, an den Türen gekratzt, die Tapete von den Wänden geholt und die Gardinen kaputt gemacht.
Sie brauchte den Freigang wie die Luft zum Atmen und nicht weil man als Besitzer verantwortungslos ist.
Ganz im Gegenteil, denn mich hat es auch sehr geärgert, dass sie draußen im Garten an unserem Nistkasten hing, wo gerade Meisenjunge drin waren. Auch als Besitzer habe ich sie dann immer mit Hilfe einer Wasserspritzpistole von da weggejagt. Hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn unsere Nachbarn sie unter solchen Umständen auch mit Wasser weggejagt hätten. Nur mit Ziegeln oder Steinen nach ihr werfen oder evtl. noch die Luftbüchse holen.
Mich hat es damals sehr tief getroffen, als sie mit einem ziegelroten Fell und total verängstigt nach Hause kam, weil man sie mit Dachziegeln beworfen hatte. Nur deswegen, weil die Menschen leider manchmal richtig bescheu.... sind, habe ich mich für Rassekatzen entschieden, deren Eltern nur im Haus leben und die auch im Haus aufgewachsen sind.
Sie sollten normal auch nicht rauskommen, aber wenn dann im Frühling und Sommer die Sonne so schön scheint, empfand ich es als Tierquälerei sie nur drin zu halten. Da es sehr ruhige Wesen sind, klappt es immer ganz gut, dass sie fast täglich für höchstens 2 Stunden draußen sind. Sie würden im Gegensatz zu unserer ersten Katze aber auch nicht am Rad drehen, wenn sie mal 1-2 Wochen gar nicht rauskommen. Sie gehen nicht weiter als unser Grundstück bzw. noch nebenan zu meinen Eltern. Das wäre mit unserer ersten Katze gar nicht möglich gewesen, die hat meinen Sohn sogar bis zur Schule oder Stadt gebracht.
Ich habe mich für ruhigere Rassekatzen entschieden, damit ich mir aus Sorge wegen der Katze Magengeschwüre erspare. Trotzdem erfreue ich mich weiterhin an unseren freilaufenden Hauskatzen. Wenn es sie nicht mehr gäbe, würden sie mir genauso fehlen, als wenn es keinen Vogel mehr gibt.
Auch wenn ich theortisch zwar mit meiner Meinung nicht richtig liege, dass unsere Hauskatzen genauso zu unserer Natur gehören wie die Wildkatzen, so ist das aber meine ganz persönliche praktische Meinung.
„Ein Artensterben erdgeschichtlicher Dimension hat die Amphibien erfasst Von den weltweit rund 6000 Arten an Fröschen, Kröten, Unken, Molchen, Blindwühlen und Salamandern ist fast ein Drittel bedroht, berichtet die Weltnaturschutzunion IUCN in ihrer diesjährigen Bestandsaufnahme.“
Wir haben direkt vor unserem Haus einen über 2000 qm großen Teich, mit anschließendem Wehr und Bachlauf. Nach dem Teich kommt eine Straße und dahinter sind nur noch Wälder. Ob die Massen, die hier immer laichen nun Frösche oder Kröten sind weiß ich nicht. Jedenfalls könnten alle hier in der Nähe lebenden Katzen niemals so viele Frösche töten wie bei den Wanderungen tot gefahren werden.
Dann kommt dazu, dass vor ca. 10 Jahren ein neues Wehr gebaut wurde. Das wurde aber so blöd gemacht, dass da sekündlich ganz viele Kaulquappen in den Bachlauf schwappen. Der Bachlauf ist steil und steinig und so bleiben sie an den Steinen hängen und sterben da. Unsere Stadtväter haben es auch gerne drauf, gerade in der Kaulquappenzeit den Teich reinigen und damit vollständig leeren zu müssen. :(
Also zumindest für unseren Teich kann ich behaupten, dass die Ursachen für ein mögliches Amphibienaussterben ganz wo anders liegt als bei den Katzen. Da wären wir mal wieder bei den Fehlern der Menschen und natürlich dem starken Autoverkehr.
Liebe Grüße
Elke