Zitat von Detlev: Sollte unser Hund in nachbars Garten Katzen jagen, fordern wir ihn auf seinen Garten hundesicher zu machen.
Ob du es glaubst oder nicht, das würde ich sogar freiwillig machen, um meine Katzen zu schützen. Bei den meisten Hunden reicht im Gegensatz zu den Katzen ja sowieso eh der normale Gartenzaun.
Sollten wir aufgefordert werden unseren Hund an die Leine zu nehmen oder nur im Haus zu halten: dies ist für unseren Hund nicht artgerecht. Hunde brauchen unkontrollierten Freigang.
Na dann schaff dir doch mal eine Katze an und nimm sie an die Leine. Hier geht die Theorie zu weit weg von dem praktisch Machbaren.
Und wenn du schon Hunde mit Katzen vergleichst. Dann braucht ja kein Vogelhalter mehr eine Voli, weil Enten und Hühner kann man ja auch ohne Voli halten.
Hängen Sie Ihrer Katze ein Halsband mit einem Glöckchen um. Nach kurzer Zeit wird sie sich daran gewöhnen. Vögel werden schneller auf die Gefahr aufmerksam.
Von diesem Tipp würde ich ganz schnell abraten. Erst vor kurzem hat sich in der Nachbarstadt eine Katze am Halsband stranguliert.
Zitat von Berger: Es ist aber unzutreffend, dass in städtischen oder dichter besiedelten Bereichen die Vogelarten und die Individuenzahlen rückläufig sind.
Dazu habe ich mir auch meine eigenen Gedanken gemacht. Sie müssen nicht richtig sein, sind nur meine Beobachtungen: Bis ungefähr zu Wende brüteten hier bei uns hauptsächlich und Massenweise Schwalben. War zu der Zeit also unsere "Hauptvogelart". Plötzlich blieben die Schwalben weg und es kamen die Amseln. Von Jahr zu Jahr wurden es immer mehr, sie wurden immer zutraulicher und brüteten an den unmöglichsten Stellen.
Seit ungefähr 2 Jahren brüten hier kaum noch Amseln, dafür haben wir hier massenweise Spatzen und Sperlinge, also unsere jetzige "Hauptvogelart".
Warum ist das so? An den Katzen kann es definitiv nicht liegen, da die Katzenpopulation bis ungefähr zu Wende bei uns weit über das 10-fache lag wie jetzt, der unmittelbare Nachbar meines Vaters, der nicht mehr lebt, hatte ja schon allein mind. 15 Freigängerkatzen.
Deswegen gehen meine Gedanken eher in die Richtung, dass z. B. durch das extrem höher werdende Amselaufkommen der letzten Jahre unser Gebiet für diese Vogelart nicht mehr ausreichend Futter und evtl. Nistplätze bot.
Als vor ca. 2 Jahren die Sperlinge mit brüten anfingen, war es nur ein Pärchen, was in unserer Dachrinne brütete. Dieses Jahr waren es 4!
Bis vor ca. 2 Jahren hatten wir hier auch jahrelang einen wunderschönen Bussard. Dann kamen Vogelarten, nämlich 4 Krähen, die bisher hier noch nie gebrütet haben. Sie machten dem Bussard das Leben zur Hölle, griffen ihn zu 4. lautstark während dem Fliegen an. Irgendwann blieb er dann ganz weg. Ich weiß nicht, ob sie ihn getötet haben oder einfach nur vertrieben.
Also zusammenfassend will ich damit nur sagen, dass ich der Meinung bin, dass die Vogelaufkommen gebietsweise wechseln, eben so wie ein Bauer auch kein Raubbau mit seinen Feldern betreibt.
Zitat von Detlev: Jede Studie die ein Problem bei freigehenden Hunden nachweisen sollte und die nicht entweder ausgerechnet meinen Hund oder mein Dorf umfasst, ist auf die Situation hier vor Ort nicht übertragbar.
Jede Studie oder Aussage auch auf einer beliebigen Webseite die hingegen kein Problem sieht ist ganz unabhängig von ihrer Methode immer richtig und wichtig.
Stimmt so nicht. Ich verlasse mich grundsätzlich nie vollständig auf Studien, egal welcher Meinung sie sind, denn sie wurden auch nur von Menschen gemacht ...... und können im nächsten Jahr von einem anderen Menschen im Gegenteil kommen.
Ich verlasse mich hauptsächlich auf meinen eigenen Kopf, denn wozu habe ich Augen und Ohren bekommen?
Zitat von st68: denn sonst dürfte man in manchen monaten im jahr ja keine katzen mehr herum streunen sehn.
Nur leider brüten die Vögel hier den ganzen Sommer. Das hieße die Katzen zu den Jahreszeiten drin zu behalten, wo sie eigentlich nur raus wollen. Wo man als Mensch die Fenster und Balkontüren auf stehen hat, sich selber viel draußen aufhält.
Zitat von st68: offensichtlich sind (auch in diesem thread nachzulesen) die viele (wenn nicht die meißten) katzenhalter der meinung, das es der gesundheit ihrer katze nicht zuträglich wäre, wenn sie nicht mindestens einmal vor ihrem kastriert werden, junge bekommen hat.
Nee, da verwechselst du was mit den Hunden. Ich glaube jeder Katzenbesitzer ist froh, wenn seine Katze kastriert ist. Unkastrierte Kater stinken zum Himmel und eine unkastrierte Katze ist rund um die Uhr unausstehlich, ist nur am Jammern.
Zitat von Karin: Das glaube ich allerdings weniger, denn wer holt seine Katze schon in´s Haus (auch gegen ihren Willen !), wenn diese grad draussen unterwegs ist, wenn man weg will und die Katze nicht unbeaufsichtigt draussen sein soll ?
/QUOTE]
Mache ich ganz genauso, egal ob mit meinen Katzen oder meinen Grauen. Und Nachts waren sie noch nie draußen, da pennen sie mit meinem Sohn in einem Bett. Ich gewöhne sie auch nicht ohne Grund an keinen regelmäßigen Freigang, d. h., an machen Tagen kommen sie gar nicht raus. Man weiß ja nie, wie sich die katzengegnerische Lage weiterentwickelt, leider.
Nur ehrlich gesagt weiß ich auch, dass ich so eine Haltung wie mit meinen jetzigen Katzen, niemals mit meiner damaligen Katze hätte machen können.
Zwischen diesen Katzen liegen Welten. Meine jetzigen Katzen waren z. B. nach der Kastration totkrank und wollten ein paar Tage nur gepflegt werden. Die damalige Katze dagegen ist aus der Narkose erwacht, aufgestanden und wollte sofort raustorkeln.
Wir wollten eigentlich von Anfang an nicht, dass sie eine Katze mit so einem starken Freiheitsdrang wird. Haben wirklich alles versucht, nächtelang auf Schlaf verzichtet, Tapeten und Gardinen runterholen lassen, die Türklinken senkrecht gemacht. Die ist wirklich ungelogen die Wand bis zur Decke "hochgekratzt". Das ganze Haus hat schon pervers gestunken, weil sie in sämtliche Ecken gemacht hat, was man gar nicht so schnell gefunden hat. Sie war einfach wie "irre" und nicht wie eine einigermaßen zufriedene Hauskatze.
Wir haben ihr eine Leine gekauft, mein Sohn ist täglich mit ihr raus gegangen. Nur geholfen hat das gegen ihren Freiheitsdrang gar nichts.
Und wenn jemand hier behauptet, dass man mit solchen Mitteln Stubenkatzen zu Frischluft und Sonne verhelfen kann, der hat einfach Null Ahnunf von Katzen.
Denn wenn man Stubenhaltung machen will, dann muss man diese Katzen immer im Haus behalten, auch kein Gassi gehen mit Leine, man darf niemals ausversehen eine Tür oder ein Fenster offen stehen haben.
Machbar ist das eigentlich nur, wenn man die Katzen in ein Zimmer (am besten Bad wo sie nicht viel anstellen können) sperrt oder im mind. 3. Stockwerk wohnt, wo sie eh nirgends raus können.
Oder es sind von Geburt an ruhigere Vertreter, wie meine, da ist vieles machbar.
Meine erste Katze hatte jedenfalls diesen starken Freiheitsdrang im Blut und da hätte ich als Mensch nichts dagegen machen können, jedenfalls nichts, was nicht tierquälerisch und absolut nicht artgerecht gewesen wäre. Ihre Mutter war nun mal eine Streunerin, sie auf der Straße (ehemalige Schule) aufgewachsen.
Die meisten Katzen bei uns sind eben aufgrund ihrer Jahrtausendlangen Haltungsweise eher Wildtiere als Haustiere, sie haben sich dem Menschen nur angeschlossen und das nur so weit, wie sie selber wollen. Und das variiert so stark, wie verschieden auch ihre Charaktere sind.
Liebe Grüße
Elke