Hi Almut,
Das tut mir leid, da habe ich Dich wohl wirklich gründlich mißverstanden. In Deinen restlich beschriebenen Punkten gebe ich Recht und stehe voll auf Deiner Seite.
Ich kenne die Seiten meiner Kollegen und ich kenne einige Kollegen auch persönlich.
Du wirst verstehen das ich hier keine Internas beschreiben kann, ich würde mich ernstlich in Gefahr begeben.
Deshalb bin ich froh das die Vogelabwehr für mich nur ein Gelegenheitsgeschäft auf das ich nicht zwingend angewiesen bin. Deshalb kann ich es mir leisten eine Abwehr abzusagen die nicht in Verbindung mit einem Wartungsvertrag abgeschlossen wird.
Es ist tatsächlich so das der Tierschutz, Umweltschutz und alles was dazu gehört intensiv geschult wird. Man kann den Leuten wie in jeder Branche aber nur vor den Kopf gucken. Trotzdem eine enorme Entwicklung wenn man bedenkt das man in früheren Zeiten (überspitzt) sich ein Wandergewerbe für 20,- Dm holen konnte, sich eine dose Paral kaufen, ein Wespennest vernichten und sich nun Schädlingsbekämpfer nennen durfte.
In vielen Fällen ist es aber auch so (was ich ja immer wieder bemängele) die Freiheit der Vogelabwehr. Der Konkurrenzdruck wird so groß durch die "freischaffenden Künstler", das sich manche SBK s dem Niveau (pure Profitsucht) anpassen müssen um nicht unter zugehen. Bei Tierschützern werden wir äußerst vorsichtig weil wir nie wissen ob es sich um einen echten Tierschützer oder die radikalen Tierrechtler handelt die unserer Branche mit aller Gewalt und unlauteren Mitteln schaden wollen. Auch ich mußte das schon im wahrsten Sinne des Wortes sehr schmerzhaft erfahren. Es handelte sich dabei übrigens um eine Katzenvergrämung
. Das Vergrämungsmittel bestand aus Mehl, Pfeffer und anderen scharfen Zutaten. Mit einem getürkten Gutachten ( Wir hätten Thalliumverbindungen untergemischt) hetzten sie dermaßen die Katzenliebhaber auf, das wir anschließend etliche Wochen im Krankenhaus lagen. Die Presse ist um keinen Deut besser. Daher die starke Abneigung gegen Tierschützer.
Ich bin nach wie vor der Meinung:
1. RAUS mit den "Ratten der Lüfte" und "Krankheitsüberträger" aus den Köpfen
der Menschen, aber auch keine Unterschätzung der möglichen Gefahren. Sachliche und emotionslose Aufklärung!
2. Wenn Vogelabwehr nötig, nur durch geschulte Fachkräfte die darüber einen Nachweis zu erbringen haben.
Es ist wie bei der Insektenbekämpfung:
Ein Mieter hat Silberfische, der Vermieter schickt aus Kostengründen seinen Hausmeister mit einer dose Insktizid und der pestet die Wohnung zu, ohne rücksicht auf Verluste. Die wenigsten Mieter wissen das der Vermieter und der hausmeister das nicht darf und sie sich strafbar machen.
Andrerseits darf der Mieter sich eine Dose Insektizid kaufen und seine Wohnung zupesten und der Gesetzgeber spricht von einem "Recht auf Selbstvegiftung" und wird erst bestraft wenn wirklich was passiert.
Von uns verlangt der Gesetzgeber im Sinne des Tierschutzes (was völlig einzusehen ist) ein draußen befindliches Ameisennest wenn möglich umzusetzen anstatt sie gleich umzubringen weil mal ein paar tierchen sich ins haus verirrt haben.
Andrerseits kann jeder Blödmann in den Baumarkt rennen und sich ein Gießmittel kaufen um lustig die nester zu vernichten anstatt mit (meist) einem Spatenstich das komplette Nest auszuheben und über den Gartenzaun zu schmeißen wo die dann friedlich weiterleben können.
Im I-Net bietet so ein Gartenkünslter und Möchtegern Schädlingsbekämpfer einen Klebestreifen großspurig unter giftfreien Biomitteln an. Die man um Bäume legt um zu verhindern das Ameisen diese erklettern können. Die Leute kaufen wie bekloppt und denken nicht daran das Vögel, Eichhörnchen u.ä daran haften bleiben können. Kein hinweis des Anbieters auf der Seite das diese Gefahren bestehen und die Sch....dinger nur abgedeckt angebracht werden dürfen. Hauptsache biologisch und giftfrei. Man fühlt sich ja so gut dabei.
Den krassesten Fall erlebte ich kürzlich in einer Bäckerei. In Italien wird eine leimfalle zum Fangen von Mäusen angeboten (der einsatz ist hier streng verboten). Der Vertreiber hat das Etikett überklebt und als Leimfalle für Insekten deklariert, dem Bäcker aber "unter der Hand" die Wahrheit mitgeteilt.
Ich habe ihn darauf aufmerksam gemacht. Kein Einsehen, die dinger waren ja so erfolgreich, tausendmal besser als unsere (gesetzlich vorgeschriebenen)
MNethoden. Er hat es bereut....20.000€ Geldstrafe. Den Vertreiber gibt es nicht mehr.
Ist das nicht blödsinnig?
Hier, wie bei der Vogelabwehr, muß einfach durchgegriffen werden.
Ich verstehe selbst nicht warum sich der Gesetzgeber damit soooo schwer tut.
Ich verenn mich wieder
Ich wünsch dir ein schönes Wochenende und weiterhin viel Erfolg. Berichte gelegentlich mal über Deine fortschritte
MfG
Georg