Ich habe in einem Beitrag von Susanne (Uhu) gelesen, das Timnehs schwieriger im Schwarm zu halten sind. Ich meine aber, dass ich diese Behauptung schon einmal hier im Forum gelesen habe. Worauf stützt sich diese Behauptung?
Hallo,
bei uns stützt sich diese Feststellung auf die eigene Haltung, auf die Beobachtung der Afrikanergruppe (im Vergleich zu den Gruppen der Amazonen, der Kakadus, der Aras, der Edelpapageien und der Sittiche)
Habt ihr Erfahrung mit Schwarmhaltung von Timnehs?
Ja, z.Zt. 9 Timnehs, 14 Kongo-Graupapageien, 2 grüne Kongopapageien, 3 Braunkopf- und 2 Mohrenkopfpapageien in einer Gruppe.
Wenn ja, wie ist die Haltung?
Volieren oder Vogelzimmer? Wieviele Timnehs leben zusammen? Seit wann? Wie alt sind sind die Vögel? Welches Geschlecht haben sie? Sind verpaarte Tiere dabei? Ist der Schwarm gemischt (Kongos und Timnehs)? Wie verstehen sie sich?
Die Vögel haben z. Zt. ein "Vogelzimmer" (Innenraum) mit direktem Zugang zur 13 - 15m langen Außenvoliere.
Im Regelfall sind in dieser Gruppe die wenigstens Konflikte. Diese entstehen immer dann, wenn ein neuer Vogel kommt und in die Gruppe (zwecks Partnerwahl oder Daueraufenthalt) integriert werden muss. Dabei gehen aggressive Verhaltensweisen i. d. Regel von den kleinen Timnehs aus (anfliegen, jagen, Federn ausreißen). Z.B. Joschi, ca. 16 Jahre alt, seit einem Jahr hier, weil seine Partnerin gestorben war, hat sich bis zum Frühjahr nur im Innenraum aufgehalten, war sehr zurückhaltend. Nach Behandlung seiner schon recht weit fortgeschrittenen Aspergillose hat er sich im Frühjahr entschlossen, die Außenvoli aufzusuchen und ist dort unumschränkter "Herrscher" über Timnehs und die Kleinen. Die Kongos ignorieren ihn. Joschi aber weist jedem Neuzugang seinen Platz zu: Er bestimmt, ob sie irgendwo sitzen dürfen, wo sie fressen dürfen, auf welchem Ast sie gehen dürfen und auf welchem nicht! Allerdings gebährdet nicht nur er sich eher "terrierhaft", vergleichbar mit den Goffins bei den Kakadus, auch die anderen Timnehs sind anfangs nicht jedem gegenüber freundlich gesinnt.
Bei den Timnehs entsteht der Eindruck, als müssten sie alles und jedes verteidigen, ihr Revier scharf abgrenzen (mein Futternapf, meine Sitzstange, mein Schlafplatz) - während die Kongo-Graupapageien schon mal einfach einen Napf weiter rutschen und nicht gleich hacken.
Die wenigstens Schwierigkeiten machen die in der Gruppe lebenden Pärchen (1,1 Braunkopfp., 1,1 Mohrenkopf, 1,1 Timnehs,) - sie kümmert es wenig, ob ein neuer kommt oder nicht.
Unter den Kongo-Graupapageien haben wir nur einen vierjährigen Hahn, der ab und zu mal ärgern muss ... gibt sich aber immer schnell wieder.
Als "Liebespärchen" haben sich bisher hier 1,0 Kongo mit 1,0 Timneh gefunden und 1,0 Kongo mit 0,1 Timneh (Gusti).
Theo (0,1 Timneh) sucht noch, bevorzugt z. Zt. Lara (1,0 Timneh)
Über die Möglichkeiten der Eingliederung von Papageien in eine bereits vorhandene Gruppe könnte ich sicher eine Doktorarbeit schreiben, aber das soll erst mal genügen.
Durch den Ausbau von drei weiteren Innenräumen (je 25qm) haben wir demnächst die Möglichkeit, die Afrikanergruppe zu teilen. Bin gespannt, wie sich die Timnehs in einer separaten Gruppe entwickeln.
Zeigen sie also vermehrt aggressive Verhaltensweisen, wenn sie mit Kongos zusammen leben oder auch dann, wenn sie nur mit anderen Timnehs zusammen sind?
So, für's erste ....
(Hoffentlich fallen dir nicht mehr zu viele Fragen ein.... (grins!))
LG
Susanne