Obwohl ich hier meist nur lese, ist mir diese Frage dennoch so wichtig, dass ich darauf antworten möchte.
Hallo Fliegenbein,
ich möchte mal versuchen, Deine Fragen zu beantworten.
Vorweg nehmen möchte ich aber, dass ich keine sogenannte Auffangstation besitze und auch nicht weiß, welche Du im speziellen damit meinst, denn geh mal in google und gebe Papageien und Auffangstationen ein und Du wirst sehen, dass sich bald jeder ...... Auffangstation nennen kann.
Für mich hat sich die Frage noch nicht geklärt, warum man nicht erfahren darf, wohin die Tiere gekommen sind, wenn sie vermittelt sind.
Angenommen es wird ein Vogel in Käfighaltung vermittelt, dann habe ich keinerlei Mitspracherecht mehr, oder?
Wenn Du einen Hund, Katze oder ähnliches in einem Tierheim abgibst und das Tier dann vermittelt wurde, wird Dir auch nicht die Anschrift gegeben, wo sich Dein ehemaliges Tier befindet.
Das Tierheim-Team wird versuchen, einen guten Platz zu finden und auch Kontrollen durch führen.
Hast Du dort ein Mitsprachrecht, was das zukünftige Leben Deines Papageis betrifft???
Wenn Du kein Vertrauen zu diesem Tierheim hast, so darfst Du Dein Tier auch nicht abgeben.
Du hast Dir irgendwann einmal den oder die Papageien zugelegt und Du hast die Verantwortung der Tiere übernommen. Gibst Du die Tiere ab, so entledigst Du Dich Deiner Verantwortung.
Genauso verhält es sich, wenn Du ein Kind gebärst und dieses nach der Geburt abgegeben wird. Du, als leibliche Mutter, bekommst nie die Namen und Adressen der neuen Eltern. Der Gesetzgeber hat dies zum Schutz des Kindes so geregelt.
Des weiteren:
Ich weiß nicht, wie viele Papageien in besagten Auffangstationen aufgenommen werden und wie viele davon verpaart und vermittelt werden; in der Woche oder im Monat oder im Jahr.
Eine Auffangstation soll sich um die Belange der dortigen Papageien kümmern.
Soll sie beobachten und nach Möglichkeit so weit bringen, dass sie mit ihren Artgleichen zurecht kommen und hoffentlich glücklich werden.
Soll sie von ihren evtl. jetzigen Wunden befreien und tierärztlich versorgen lassen.
Soll sie evtl. von ihren stereotypischen Verhaltensweisen befreien.
Und so vieles gerade biegen, was ein anderer Mensch verkehrt gemacht hat.
Und dann kommt auch der Mensch, der seine abgegebenen Vögel (am besten noch persönlich) sehen will.
Bei manch einem Vogel hat man viel Leid und viel Mühe hinein gesteckt, damit er einen gefiederten Partner akzeptiert und den Mensch als Futtergeber und Putzfrau akzeptiert hat und dann kommt nach vielleicht einem halben Jahr der ehemalige Besitzer zu besuch und dann war die ganze Arbeit von dem Auffangstationsbesitzer umsonst, denn Mami oder Papi haben den Papagei ja nun besuchen dürfen und Vogel denkt nun "klasse, ich darf nun wieder nach Hause".
Jetzt darf der Auffangstationsbeteiber wieder von vorne anfangen, denn der ehemalige Besitzer geht wieder seines Weges und entzieht sich erneut von seinen eigentlichen Pflichten.
Solch ein Rückschritt kann auch passieren, wenn Dein Papagei bereits verpaart oder vergesellschaftet ist und bereits vermittelt ist und Du den Papagei an seiner neuen Heimat besuchst. Evtl. wirst Du dann der Grund sein, dass Vogel den anderen Vogel nicht mehr akzeptiert und ihn vielleicht angreift oder oder? Es kann so viel passieren. Muss man dieses aufs Spiel setzen??
Für mich kann dies also dann nur bedeuten: entweder Du vertraust der Auffangstation von vornherein oder Du behältst dann Deinen Vogel und entziehst Dich nicht Deiner Verantwortung dem Tier gegenüber.
Und noch eine Frage: was soll der oder die Auffangstationsbesitzer noch leisten?
Ich denke, wenn Mensch sich seiner Verantwortung erledigt, dann kann er zwar Forderungen stellen, aber die kann der Auffangstationsbesitzer erfüllen oder auch nicht. Es kann kein MUSS sein.
Und wenn abgebender Mensch nachdenkt, soll er auch mal zum Wohle des Papageis entscheiden. Dazu gehört auch Vertrauen.
Und überlege mal: ein Tierheim bekommt staatliche / städtische Zuwendungen; Unterstützung von irgendwelche Dachverbänden; von freiwilligen Helfern; auch von 1,-€ Arbeitern; von Zivildienstleistenden; und und und.
Und eine Auffangstation...............????????????????
Oder hast Du dafür bezahlt, dass die Auffangstation Deinen Vogel an einen neuen Platz mit einem artgleichen Partner vermittelt? Hast Du die Kosten der Unterbringung bis zur Vermittlung bezahlt? Hast Du den Transport (Benzin) bezahlt?
Wahrscheinlich nicht und somit überlässt Du auch dieses der Stelle, wo Du Dich Deines Tieres entledigt hast. Ist das fair? Und muss sich Auffangstelle das gefallen lassen, dass sie hier zwar nicht namentlich genannt wird, aber es wird diskutiert und man versucht ein Recht einzukämpfen, welches man sich zu eigen machen will und dafür aber keine Gegenleistung erbracht hat.
Was passiert, wenn ich meinen Vogel abgebe?
Welchen Vertrag muss ich unterschreiben?
Muss ich etwas bezahlen für die Unkosten?
Was muss der Aufnehmende bezahlen?
Was kostet ein Vogel in Dauerpflege nehmen?
Das ist für mich die Diskussion, um die es geht.
Diese Fragen hättest Du stellen sollen, bevor Du Deinen Papagei abgegeben hast bzw. diese Fragen hättest Du Dir stellen sollen, bevor Du einen Papagei Dein Eigen nennen wolltest, dann wäre es vielleicht nie dazu gekommen, dass Du Dir einen Vogel zugelegt hättest und somit wäre ein Abgabevogel weniger in einer Auffangstation gewesen.