Hallo Renate
Das Lieblingsleckerli möchte ich garnicht wirklich. Wollte versuchen ihnen durch das Clickertraining die Scheu am Menschen zu nehmen. Nicky und Lumpi (Nymphen) kommen aus dem Tierheim und hatten schlechte Vorbesitzer somit auch Angst vor dem Menschen
Erst einmal möchte ich dir schreiben, wie toll ich finde, dass du die beiden armen Nymphen aus dem Tierheim geholt, und ihnen ein schönes Zuhause gegeben hast. Sehr gut
Scheu vor ihren Menschen: das können viele Vögel haben, je nach Charakter. Sie müssen nicht mal schlechte Erfahrung gemacht haben. Das behaupte ich einfach mal so.
Mein Nymph Rudi z.B...... er ist mir vor fast 10 Jahren zugeflogen. Da ich die rechtmässigen Halter nicht ermitteln konnte, blieb Rudi nach Absprache mit dem Tierheim bei mir. Als dann seine erste Partnerin eingezogen ist, kam das Weibchen (sie hiess Hildegard) vom ersten Tag auf unsere Hand. „Das MUSS unserem Rudi doch die Augen öffnen, so dass er auch auf unsere Hand kommen wird" - dachten wir. Falsch gedacht. Rudi lässt sich bis heute weder anfassen, noch kommt er auf unsere Hand. Leider ist Hildegard im Februar 05 auf der Fahrt zum TA kollabiert und noch im Auto verstorben.
Jetzt wohnt unsere Rosi bei uns, und bei Rudi natürlich auch. Auf unsere Hand kommt Rosi zwar nicht, aber sie ist trotzdem nicht ganz so _komisch_ wie Rudi. Ihn lache ich manchmal aus, und er muss sich mit einem alten Jungfräulein vergleichen lassen. Statt dessen kann Rosi nicht so gut mit unseren Wellis.
Liebe Renate, du siehst vielleicht anhand meines Beispiels, dass jeder Vogel seine ureigenen Vorlieben und Abneigungen hat. Natürlich gehen schlechte Erfahrungen mit Menschen nicht spurlos an einem Vogel vorbei. Sie können sogar prägend fürs ganze Leben sein.
Insofern denke ich:
und mitlerweile bin ich so weit das sie nicht herumfliegen wie verrückte wenn ich futter o wasser wechsele
das ist doch ein sehr schöner Erfolg und ein guter Anfang. Dein Ziel wirst du vielleicht durch viele solcher kleinen Erfolge erreichen. Versprechen kann das wahrscheinlich keiner.
Es liegt mir fern, dir zu schreiben du sollst es so oder anders machen. Ich schreib jetzt nur, wie ich weiter verfahren würde: Oberstes Gebot (und ich denke das würden viele hier unterschreiben
heisst Geduld, Geduld und noch mehr Geduld
Wichtig auch: niemals hastig in ihrer Umgebung rumfuchteln. Genau so wenig, laut werden. Zeige deinen Vögeln, dass sie sich auf dich verlassen können (evtl. Stimmungstiefs vor den Geiern verbergen), dass sie dir vertrauen können...... und, vor allem, dass sie nichts tun müssen, was sie nicht tun wollen.
Als hilfreich haben sich aber auch so genannte Rituale erwiesen. Täglich dasselbe Rituälchen, sei es zum Füttern, zum sauber machen, oder ein Guten-Morgen-Ritual, kann dem Vertrauen/Zutrauen mancher Geierchen auf die Sprünge helfen. Und trotzdem nicht die Geduld verlieren, auch wenn es länger dauern sollte
Meine Ziegensittiche machen da Super mit....sie kann ich langsam in den nächsten Tagen mit dem Targetstick beglücken
Abgesehen von der Tatsache, dass ich bekennende Nicht-Clickerin bin, würde ich mit den Ziegen einfach weiter klickern..... du hast dich ja fürs Clickern entschieden. Insofern würde ich clickern, und wer mitmachen will, soll mitmachen, wer keine Lust hat, soll es eben bleiben lassen. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit deinen Nymphen zu zeigen „hey, ich respektiere eure Abneigungen und Vorlieben, und eure Einzigartigkeit"
Dachte meine Nymphen schauen das ab und kommen eventuell auch mal auf die Hand...bzw verlieren endlich mal die Scheu an Mensch und Hand...
s.o. 1. Nymphenweibchen = handzahm - Männchen bis heute „fass mich bloss ned an"
Liebe Renate, ich denke du wirst es richtig machen. Wenn zum Fachwissen, der Respekt vor den Tieren, so wie auf sein Herz zu hören, nicht auf der Strecke bleiben, kann eigentlich nicht allzu viel _passieren_ sag ich mal.
Viel Glück