Druck? => Käfig zu klein!?
Der Käfig ist ca. 60 cm breit, 30 cm Tief und 50 cm hoch.
Nach dem Gutachten des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu den Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien und Sittichen braucht ein Wellensittichkäfig für ein Paar folgende Maße: 1 m x 50 cm x 50 cm. Größer geht natürlich immer.
Leider ist es sehr schwierig, unter den handelsüblichen Käfigen tierschutzgerechte Modelle zu finden. Ich finde es eine Schande, was in Zoohandlungen so an Wellensittichkäfigen angeboten wird.
Hm, bei ganztägigem Freiflug geht sicher auch ein kleineres Modell.
Meine Vögel (Käfig ca. 85 x 50 x 95 cm) fliegen morgens wie die Bekloppten draußen rum, meist noch einmal nachmittags/ früh abends und oft noch einmal kurz vor dem Schlafengehen.
Dazwischen sind sie oft im (meist offenen) Käfig und ruhen dabei auch oft.
Also reicht die Fliegerei dreimal am Tag für sie völlig, auch bei kleineren Käfigmaßen.
Falls jemand nicht seinen Vögel häufiger den ganzen Tag einsperren muss würde ICH mal sagen, dass auch ein kleinerer Käfig reicht.
Endzeit hat gerade noch nicht einmal Geld, sich Äste etc. oder Spielzeug neu zu kaufen, da bringt es ja nichts, wenn er sich jetzt Gewissensbisse wegen des Käfigs macht!
Meine beiden fliegen jetzt sehr viel, ich würde aber vermuten alles zusammen genommen vielleicht eine Stunde bis maximal zwei Stunden am Stück pro Tag.
Was NICHT heißen soll, dass das die Freiflugzeit vorgeben soll, sondern dass Wellesnittiche, die diese Zeit wild rum fliegen über den Tag verteil dann auch mal anderes machen können und / oder sich abends auch mit einem kleineren Käfig zufrieden geben (können), weil sie dann nur noch Abend essen und schlafen wollen.
Bei meinen liegt der Schwerpunkt früh morgens, ich "muss" sie zwischen 7 und 8 h raus lassen, weil sie dann fliegen "müssen".
Wichtiger als die Kafiggröße finde ich in Endzeits Fall einen oder besser wei Freisitze draußen, die sich gut zum Anfliegen und Verweilen und Beschäftigen eignen (möglichst einer weiter oben, Zweige zum Nagen, evtl. Spiezeug zum Runterwerfen oder eine interessante Schaukel etc.), so dass ein Anreiz zum Rauskommen und fliegen besteht.
Meine Calsey flog im Alter nicht mehr viel (Tumor & eben Alter), aber ist morgens immer raus gewetzt, um die vier Glöckchen vom Freisitz runter werfen zu können, die nur draußen angeboten wurden und die Papprolle zu schreddern.
Man kann auch veruchen, kelinere Käfige so einzurichten, dass ein Bewegungsanreiz auch im Käfig besteht, etwa durch wenige Äste an den Seiten des Käfigs (Mitte frei zum Fliegen), z.B. einen Wassernapf ganz oben, Futter ganz unten, Aufgaben, die die Vögel körperlich und geistig fordern, etwa in Papier eingepacktes Futter (KH-STückchen etc.) oder Lieblings-Nagematerial, das so angebracht ist, dass der Vogel es etwa über Kopf oder im Schaukeln vernichten muss.
Zusätzlich kann man immer mal wieder versuchen, im Zimmer mehrere Bewegungsanreize zu stellen, etwa durch Freisitze, die weit von einander weg stehen, Futter, das weiter weg steht, Clickertraining (Zuflug und Flug an bestimmte "schwierige" Stellen wie steil nach oben/ unten, wackelige Seile usw.).
Der Wellensittich meiner Oma hatte in den 60er Jahren eine Transportbox als Käfig (viel größer war das nicht), aber den ganzen Tag Freiflug in der ganzen Wohnung.
Meine Vögel haben einen größeren Käfig, aber nur Freiflug in einem Zimmer.
Dann gibt es noch unterschiedliche Zimmergrößen und Flugstrecken (Möbel im Weg etc.), so dass der eine Wellensittich vielleicht trotz großem Käfig weniger fliegt als der andere.
Meine vorherigen (Twtich & Calsey) sind z.B. maximal 5 Minuten am Tag geflogen, aus unterschiedlichen Gründen (Angst/ Alter).
Ich habe im Zoohandel überhaupt nur einen Käfig gesehen, der einen Meter groß war.
Größer war der Madeira Double, der dann aber auch gleich ein paar hundert Euro kostet.
Außer Selbstbau bewegen sich die Größen aller erschwinglichen Käfige (150 - 200 €) unter den Mindestanforderungen, zumindest sind sie oft maximal 85 - 95 cm lang.