Ingo
Herpetophiler Geierfreund
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Jupp Dorit
Nur:
Man kann nicht zuviel Sauerstoff einatmen, bei 100% Sättigung ist Schluss. Der Atemantrieb erfolgt (bei gesunden Menschen) allein durch das Kohlendioxid. Atmet man zuviel davon aus, glaubt man, dass man keine Luft bekommt, obwohl der Körper ausreichend Sauerstoff zur Verfügung hat.
Bleibt nur noch die Frage an Barbara, ob Papageien wirklich Kohlenmonoxid bilden oder sie sich einfach nur geirrt/verschrieben hat.
Mir kräuseln sich die Kopfhaare, wenn ich mich durch die letzten Postings lese.
Darum mal hier ganz kurz ein zwei Klarstellungen:
Auch Vögel atmen kein Kohlenmonoxid aus. Im Stoffwechsel entstehen zwar auch kleine Mengen CO, die tragen aber nicht zur Ausatemluft bei.
Es stimmt, dass der Atemreiz durch Kohlendioxid ausgelöst wird. Die Folgen bei Hyperventilation sind jedoch genau umgekehrt, wie oben beschrieben: Man glaubt nicht, dass man keine Luft bekommt, sondern meint irrtümlich, noch genug davon zu haben.
Bei Hyperventilation wird der Kohlendioxid Sumpf der Lunge fast völlig geleert. Das führt dazu, dass auch nach Verbrauch des dann eingeatmeten Sauerstoffs noch kein Atemreiz entsteht, da so rasch noch keine ausreichend hohe Kohlendioxydkonzentration (in Lunge und Blut) wieder aufgebaut wurde.
Man kann daher sehr wohl durch -bzw nach- Hyperventilation bewusstlos werden, wenn man danach nicht bewusst weiteratmet.
Deshalb ist Hyperventilation vor dem Tauchen auch so gefährlich: Man verspürt im schlimmsten Fall so lange keinen Atemreiz, bis man vor Sauerstoffmangel bewusstlos wird. Im übrigen kann man durch bewusste Hyperventilation keineswegs die Sauerstoffsättigung im Blut leistungssteigernd erhöhen. Die liegt schon bei normaler Atmung bei Gesunden bei 96-98%.
Wenn also zB Apnoetaucher bewusst vor dem Abtauchen hyperventilieren, tun sie das allein, um den Atemreiz zu reduzieren. Diese leute wissen aber genau, wie damit umzugehen ist - und dennoch gitb es Todesfälle. Bitte nicht nachmachen.