@ Mr. Mövchen,
kann sein, dass ich Dich falsch verstehe.
Für mich ist "jemand", der sich viel merken kann, aber nicht kombinieren oder Neues ausdenken, ein Datenspeicher.
Beim Menschen (und Tieren?) fällt gute Merkfähigkeit mMn auf, weil die Inhalte mit neuen Inhalten verknüpft werden (können) und dadurch kreative Ideen und (Problem-)Lösungen entstehen.
Jemanden, der sich nur gut viel merken kann, nannte man früher glaube ich Idiot savant.
Intelligentes Verhalten in der Tierwelt ist mMn immer auf neue Situationen ausgelegt, sonst wäre es in der Tat Dressur.
Dressurergebnisse, Ergebnisse von guter Merkfähigkeit und der Motivation, das Gelernte zu zeigen, sind intelligent in der
künstlichen Situation einer Vorführung.
In der Wildnis sind "Dressurergebnisse",also erlerntes Verhalten, auch mal intelligent, etwa, wenn Tiere sich von anderen Tieren etwas abschauen oder "in der Halbwildnis", nämlich in Städten und Touristenorten, wissen, wie sie am besten Futter erbetteln.
In der "echten" Wildnis, also ohne Menschen, würde ich intelligentes (nicht erlerntes) Verhalten aber als die Fähigkeit, sinnvoll und kreativ auf neue Herausforderungen zu reagieren, definieren.
Also per Definition in Situationen, in denen erlerntes Verhalten nicht zum Erfolg führt.
Hier kann Merkfähigkeit helfen, um vielleicht Ideen durch Lösungswege, die früher mal funktioniert haben, zu sammeln bzw. zu generieren, aber es kommt dann nur auf komplett neue Ideen an.
ein gute Gedächtnis allein könnte sogar hinderlich sein, wenn das Tier versucht, immer wieder früher erfolgreiche Lösungswege für die neue Situation erfolglos einzusetzen.
Nehmen wir Graupapagei Alex.
Der wird als intelligent angesehen, weil er die erlernten Worte sinnvoll und kreativ einsetzen konnte.
Hätte er nur viele Worte gelernt, wäre das beeindruckend und würde seine Merkfähigkeit (und Fähigkeit zur Lautimitation zeigen), aber gerade nicht als (besonders herausragend) intelligent gelten, weil er das Gelernte nicht anwenden oder gar neu sinnvoll kombinieren konnte.
Nicht umsonst wurden früher erstundliche Gedächtnisleistungen in dieser Richtung als "Sprechen wie ein
Papagei" oder "Nachäffen" bezeichnet.