Lemon
Moderatorin
- Beiträge
- 7.765
Oft haben wir hier Themen, denen es darum geht, was man tun kann, wenn ein Vogel offensichtlich krank ist. Und die Antwort lautet eigentlich immer “Ab zum vogelkundigen Tierarzt!”. Vielen scheuen dies aus Angst vor Stress beim Vogel. Oder sie gehen aus reiner Bequemlichkeit zum TA um die Ecke weil “der hat das ja mal gelernt” und lassen sich dann mit einem “Bei so kleinen Tieren kann man nichts machen” oder ein paar Vitaminen abspeisen.
Macht das bitte nicht! Euren Piepern kann geholfen werden - wenn der TA denn vogelkundig ist.
Aus gegebenem Anlass möchte ich euch deshalb meine Erlebnisse aus den letzten Wochen schildern.
Bei mir wohnen zurzeit sieben Wellensittich im Alter von 1-8,5 Jahren. Bei einem meiner alten Herren, Ciel, zeichnete sich am Bauch eine Beule ab, etwa erbsengroß und relativ hart. Ansonsten war er unauffällig und fit wie sonst auch. Trotzdem habe ich einen Termin bei meinem Vogeldoc vereinbart, um das abklären zu lassen. Denn selbst wenn der TA feststellen sollte, dass eine Behandlung dem Vogel nicht mehr helfen kann und ggf. später eine Erlösung nötig ist, ist dem Tier damit in jedem Fall geholfen, denn:
jeder Schmerz, jedes Unwohlsein ist auf Dauer größerer Stress, als ein Besuch beim TA.
Den Pieper also eingepackt und los. Der TA hat Ciel eingehend untersucht und, nach Einschätzung aller Faktoren wie Allgemeinzustand und Alter des Piepers, eine OP vorgeschlagen. Dem habe ich zugestimmt, aus zwei Gründen: Erstens hat ihm der Doc eine gute Prognose gegeben - die “Beule” saß wohl nur unter der Haut und war kein Organtumor o.ä. - zweitens wollte ich nicht irgendwann nach Hause kommen und Ciel tot vorfinden, weil das Ding aufgegangen und er verblutet ist oder sich vor Schmerzen vielleicht schon den halben Tag quält.
Am Tag darauf wurde Ciel dann erfolgreich operiert, musste aber noch eine Nacht auf Station bleiben, weil der TA seine Patienten vernünftigerweise erst entlässt, wenn sie wieder ordentlich fressen und Kot absetzen. Nach zwei Tagen in der Praxis konnte ich meinen Kleinen mit zwei Medikamenten (Antiinfektivum und Schmerzmittel) in der Tasche wieder mitnehmen. Daheim hat er mir dann erstmal eine halbe Kolbenhirse aus der Hand gemümmelt - von Vertrauensverlust keine Spur.
Und was soll ich sagen? Ciel ist heute so fit wie vorher. Er spielt, frisst und die Wunde ist super verheilt. Eine Woche musste er seine Medizin (nur das Antiinfektivum, Schmerzmittel nur bei Bedarf) noch bekommen, aber auch das meisterte er ganz gelassen. Er ist mittlerweile vollständig genesen und wird hoffentlich noch ganz lange bei mir rumfliegen.
Von daher beherzigt es bitte, wenn euch zum Besuch bei einem vogelkundigen Tierarzt geraten wird. Ja, der Weg ist manchmal weit. Aber für das Tier lohnt es sich. Immer!
Macht das bitte nicht! Euren Piepern kann geholfen werden - wenn der TA denn vogelkundig ist.
Aus gegebenem Anlass möchte ich euch deshalb meine Erlebnisse aus den letzten Wochen schildern.
Bei mir wohnen zurzeit sieben Wellensittich im Alter von 1-8,5 Jahren. Bei einem meiner alten Herren, Ciel, zeichnete sich am Bauch eine Beule ab, etwa erbsengroß und relativ hart. Ansonsten war er unauffällig und fit wie sonst auch. Trotzdem habe ich einen Termin bei meinem Vogeldoc vereinbart, um das abklären zu lassen. Denn selbst wenn der TA feststellen sollte, dass eine Behandlung dem Vogel nicht mehr helfen kann und ggf. später eine Erlösung nötig ist, ist dem Tier damit in jedem Fall geholfen, denn:
jeder Schmerz, jedes Unwohlsein ist auf Dauer größerer Stress, als ein Besuch beim TA.
Den Pieper also eingepackt und los. Der TA hat Ciel eingehend untersucht und, nach Einschätzung aller Faktoren wie Allgemeinzustand und Alter des Piepers, eine OP vorgeschlagen. Dem habe ich zugestimmt, aus zwei Gründen: Erstens hat ihm der Doc eine gute Prognose gegeben - die “Beule” saß wohl nur unter der Haut und war kein Organtumor o.ä. - zweitens wollte ich nicht irgendwann nach Hause kommen und Ciel tot vorfinden, weil das Ding aufgegangen und er verblutet ist oder sich vor Schmerzen vielleicht schon den halben Tag quält.
Am Tag darauf wurde Ciel dann erfolgreich operiert, musste aber noch eine Nacht auf Station bleiben, weil der TA seine Patienten vernünftigerweise erst entlässt, wenn sie wieder ordentlich fressen und Kot absetzen. Nach zwei Tagen in der Praxis konnte ich meinen Kleinen mit zwei Medikamenten (Antiinfektivum und Schmerzmittel) in der Tasche wieder mitnehmen. Daheim hat er mir dann erstmal eine halbe Kolbenhirse aus der Hand gemümmelt - von Vertrauensverlust keine Spur.
Und was soll ich sagen? Ciel ist heute so fit wie vorher. Er spielt, frisst und die Wunde ist super verheilt. Eine Woche musste er seine Medizin (nur das Antiinfektivum, Schmerzmittel nur bei Bedarf) noch bekommen, aber auch das meisterte er ganz gelassen. Er ist mittlerweile vollständig genesen und wird hoffentlich noch ganz lange bei mir rumfliegen.
Von daher beherzigt es bitte, wenn euch zum Besuch bei einem vogelkundigen Tierarzt geraten wird. Ja, der Weg ist manchmal weit. Aber für das Tier lohnt es sich. Immer!