Die Harmonie wie auf dem Video besteht nur zeitweilig und meist nur wenn keiner dabei ist. Zwischendurch dreschen sie sich auch echt ziemlich saftig und beißen sich gegenseitig die Schwanzfedern ab. Dann allerdings von einem Moment auf den anderen sitzen sie nebeneinander, Johnny hängt seinen Flügel über sie und sie kraulen sich gegenseitig. Da ist Leben in der Bude.
Ja, natürlich ist das belastend, grade weil man in guten Phasen immer wieder Hoffnung schöpft, dass jetzt vielleicht endlich der Knoten geplatzt sein könnte. Dann kommt man 1 Tag später morgens rein und sieht schon von weitem, dass garnichts mehr okay ist und die Schnabelspitze wieder blutig. Es ist ein Elend. Wenn ich ihn nur so kennen würde, würde ich mir garnicht viel bei denken und glauben er ist halt so und war es schon immer. Von dem frechen kleinen Kobold von früher ist nichts mehr übrig und das macht einen fertig diesen Niedergang hilflos mit anzusehen, da nichts aber auch garnichts auch nur einen Hauch Verbesserung hervorruft.
Ich kenne den Züchter zwar, aber die Eltern nicht und sie sind auch nicht mehr in seinem Bestand.
Ich meine zwar mittlerweile den Auslöser der Störung zu kennen, aber ich finde ums verrecken keinen Ansatz, wo man mal anfangen könnte mit ihm zu arbeiten, da er sich auf garnichts einlässt. Das menschliche Äquivalent wäre ein tief depressiver Borderline in einem dunklen Zimmer, ohne soziale Kontakte und Interessen und einem Hang zu Selbstverletzung.
Tatsächliche Auslöser für die einzelnen Zusammenbrüche gibt es nicht, da bin ich mir mittlerweile ziemlich sicher. Ich hab schon alles mögliche durch, vom abdunkeln, verschiedene Tageslängen, Jalousien zu um Fremdeinwirkung zu vermeiden durch Dinge die er durch die Fenster sieht, WLAN aus, ob man es durch Fütterung beeinflussen kann, durch Beschäftigung (die er nicht annimmt), durch spezielle Rituale, durch Lob oder Tadel, durch Zuwendung oder Ignorieren, ich hab sogar bewusst drauf geachtet nicht mal Gegenstände im Raum in der Position zu verändern, die Tage möglichst gleich zu gestalten, um so vielleicht zufällig den Auslöser wegzurationalisieren. Nichts hat ein Ergebnis gebracht, es passiert völlig ohne ersichtlichen Grund. Manchmal innerhalb von Minuten ist es so, als ob man einen völlig anderen Vogel in den Käfig gesetzt hätte.