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Rüdiger
Guest
So, nun will ich endlich ausführlicher von Henry erzählen, von dem ich schon einges berichtethabe!
Seit knapp sechs Wochen ist ungeplanterweise Henry bei uns. Und ich muß sagen, ich bin hellauf begeistert!
Henry - so hat meine Freundin Maike ihn getauft -stammt aus einem Hamburger Zooladen (dem selben, aus dem auch Mohr Otto ist) und ist ein scheuer Kongo-Wildfang, Alter und Geschlecht unbekannt, sicher aber älter als ein Jahr, Füße und Schnabel lassen jedoch darauf schließen, das er auch noch nicht sehr alt ist.
Er saß mehrere Monate mit einem zweiten Wildfang-Grauen in dem Laden und bildete mit diesem ein harmonisierendes Paar, so daß die zuständige Tierärztin anordnete, sie nur als Paar zu verkaufen.
Leider mußte sie eines Tages feststellen, das Henrys Partner als Partner für einen anderen Grauen verkauft worden war.
Daraufhin veranlaßte sie, das Henry nicht mehr verkauft werden sollte und suchte eine Möglichkeit, den Vogel möglichst schnell aus dem Laden zu entfernen.
Zumindest übergangsweise, bis eine eventuell bessere Unterbringungsmöglichkeit für einen scheuen Wildfang gefunden war, nahm ich ihn auf.
Henry erwies sich zwar als scheu und ängstlich und zeigte dies durch die für Graue typischen
"Knurr"geräusche, wenn man vor seinem Käfig trat, allerdings konnte man sich zumindest im Zimmer bewegen, ohne das er in Panik geriet (ich hatte mal einen Wildfang-Timneh, bei dem zu Anfang schon das Betreten das Zimmers ausreichte,um ihn in die letzte Ecke des Käfigs zu treiben).
Nach einer Woche an einem arbeitsfreien Wochenende riskierten wir dann den ersten Freiflug zusammen mit meinen Grauen Charlie und Alf. Henry schloß sich sofort Alf an und bereits wenige Minuten später kam es zum ersten Kraulen!)
Nun hatte es zwischen Alf und Charlie ähnlich verheißungsvoll begonnen, inzwischen gehen sich die beiden aber völlig aus dem Wege (wobei Alf der Boß ist, obwohl wesentlich weniger fluggewandt als Charlie).
Aber in den letzten ca. fünf Wochen ist keine
"Abkühlung" der Beziehung eingetreten, ihr Verhältnis scheint wesentlich intensiver als es zwischen Alf und Charlie jemals war.
Die seltenen Male, die Henry seit dem in seinen Käfig muß, fliegt Alf auch mal auf seinen Käfig,und zwar immer, wenn wir nicht im Zimmer sind oder uns nicht um ihn kümmern.
Ist Henrys Käfigtür offen (Henry kommt meist nur über das geöffnete Dach raus bzw. geht so in den Käfig hinein, nicht durch die Türklappe), so geht Alf auch mal in Henrys Käfig.
BTW: Bei dem ersten Freflügen gab es nur in seinem Käfig Futter und Henry hat sich rasch daran gewöhnt, zum Fressen dorthin zurückzukehren - dann allerdings ist ein schneller Sprint zum Käfig angesagt, denn ebenso rasch hat er sich daran gewöhnt, schnell wieder rauszukommen, wenn wir uns zu bewegen beginnen.
Alf wurde auch schon öfters von Henry gefüttert, wobei Alfs Verhalten doch an ein Weibchen erinnert.
Vorsatz für das nächste Jahr: eine Geschlechtsanalyse für alle Grauen.
Tja, ich hoffe sehr,die große Freude ist nicht verfrüht - im Augenblick versuchen wir auch, uns von Alf soweit es geht zurückzuziehen (der nach wie vor auch zu uns kommt).
Aber es sieht doch ganz so aus, als würde Henry bei uns bleiben, vor allen Dingen, da er, wenn Alf neben ihm sitzt, einen durchaus auch auf einen halben Meter herankommen läßt, ehe er einen Hüpfer über Alf auf die andere Seite des Astes macht - seine Scheu hält sich also in Grenzen und wir sind guter Hoffnung, das er sie Dank Alfs Vorbild auch ablegen wird.
Nur Charlie mag Henry leider nicht: wenn Henry auf dem Kletterbaum sitzt und Alf bei uns, dann vertreibt Charlie ihn vom Baum.
Manchmal fliegt Henry dann auf seinen Käfig, manchmal läuft er etwas auf dem Boden herum, ehe er ernuet versucht,auf den Baum zu klettern, von oben dann von Charlie mit geneigten Kopf äußerst mißtrauisch und irgendwie auch angriffsbereit beobachtet.
Sitzt Alf allerdings mit auf dem Baum, traut Charlie sich so etwas nicht.
Henry ist übrigens eigentlich ein geschickter Flieger, wird aber durch das Fehlen einiger Schwungfedern stark behindert, so das er es nicht immer schafft, das anvisierte Ziel auch zu erreichen.
Nun ja, ich versuche meine Freundin bereits an den Gedanken an einen vierten Grauen zu gewöhnen, wobei die Suche nach einem Partner für Charlie, der offenbar noch wesentlich mehr auf Menschen, vor allem auf Maike, fixiert ist als Alf, sicherlich viel schwieriger wird.
Auf alle Fälle haben wir mit Henry eine wirklich überraschende Weihnachtsüberraschung bekommen, drückt die Daumen, das es weiterhin so gut klappt!
Noch schöne Tage zwischen den Jahren Euch und Euren Geiern!
[Geändert von Rüdiger am 25-03-2001 um 09:22]
Seit knapp sechs Wochen ist ungeplanterweise Henry bei uns. Und ich muß sagen, ich bin hellauf begeistert!
Henry - so hat meine Freundin Maike ihn getauft -stammt aus einem Hamburger Zooladen (dem selben, aus dem auch Mohr Otto ist) und ist ein scheuer Kongo-Wildfang, Alter und Geschlecht unbekannt, sicher aber älter als ein Jahr, Füße und Schnabel lassen jedoch darauf schließen, das er auch noch nicht sehr alt ist.
Er saß mehrere Monate mit einem zweiten Wildfang-Grauen in dem Laden und bildete mit diesem ein harmonisierendes Paar, so daß die zuständige Tierärztin anordnete, sie nur als Paar zu verkaufen.
Leider mußte sie eines Tages feststellen, das Henrys Partner als Partner für einen anderen Grauen verkauft worden war.
Daraufhin veranlaßte sie, das Henry nicht mehr verkauft werden sollte und suchte eine Möglichkeit, den Vogel möglichst schnell aus dem Laden zu entfernen.
Zumindest übergangsweise, bis eine eventuell bessere Unterbringungsmöglichkeit für einen scheuen Wildfang gefunden war, nahm ich ihn auf.
Henry erwies sich zwar als scheu und ängstlich und zeigte dies durch die für Graue typischen
"Knurr"geräusche, wenn man vor seinem Käfig trat, allerdings konnte man sich zumindest im Zimmer bewegen, ohne das er in Panik geriet (ich hatte mal einen Wildfang-Timneh, bei dem zu Anfang schon das Betreten das Zimmers ausreichte,um ihn in die letzte Ecke des Käfigs zu treiben).
Nach einer Woche an einem arbeitsfreien Wochenende riskierten wir dann den ersten Freiflug zusammen mit meinen Grauen Charlie und Alf. Henry schloß sich sofort Alf an und bereits wenige Minuten später kam es zum ersten Kraulen!)
Nun hatte es zwischen Alf und Charlie ähnlich verheißungsvoll begonnen, inzwischen gehen sich die beiden aber völlig aus dem Wege (wobei Alf der Boß ist, obwohl wesentlich weniger fluggewandt als Charlie).
Aber in den letzten ca. fünf Wochen ist keine
"Abkühlung" der Beziehung eingetreten, ihr Verhältnis scheint wesentlich intensiver als es zwischen Alf und Charlie jemals war.
Die seltenen Male, die Henry seit dem in seinen Käfig muß, fliegt Alf auch mal auf seinen Käfig,und zwar immer, wenn wir nicht im Zimmer sind oder uns nicht um ihn kümmern.
Ist Henrys Käfigtür offen (Henry kommt meist nur über das geöffnete Dach raus bzw. geht so in den Käfig hinein, nicht durch die Türklappe), so geht Alf auch mal in Henrys Käfig.
BTW: Bei dem ersten Freflügen gab es nur in seinem Käfig Futter und Henry hat sich rasch daran gewöhnt, zum Fressen dorthin zurückzukehren - dann allerdings ist ein schneller Sprint zum Käfig angesagt, denn ebenso rasch hat er sich daran gewöhnt, schnell wieder rauszukommen, wenn wir uns zu bewegen beginnen.
Alf wurde auch schon öfters von Henry gefüttert, wobei Alfs Verhalten doch an ein Weibchen erinnert.
Vorsatz für das nächste Jahr: eine Geschlechtsanalyse für alle Grauen.
Tja, ich hoffe sehr,die große Freude ist nicht verfrüht - im Augenblick versuchen wir auch, uns von Alf soweit es geht zurückzuziehen (der nach wie vor auch zu uns kommt).
Aber es sieht doch ganz so aus, als würde Henry bei uns bleiben, vor allen Dingen, da er, wenn Alf neben ihm sitzt, einen durchaus auch auf einen halben Meter herankommen läßt, ehe er einen Hüpfer über Alf auf die andere Seite des Astes macht - seine Scheu hält sich also in Grenzen und wir sind guter Hoffnung, das er sie Dank Alfs Vorbild auch ablegen wird.
Nur Charlie mag Henry leider nicht: wenn Henry auf dem Kletterbaum sitzt und Alf bei uns, dann vertreibt Charlie ihn vom Baum.
Manchmal fliegt Henry dann auf seinen Käfig, manchmal läuft er etwas auf dem Boden herum, ehe er ernuet versucht,auf den Baum zu klettern, von oben dann von Charlie mit geneigten Kopf äußerst mißtrauisch und irgendwie auch angriffsbereit beobachtet.
Sitzt Alf allerdings mit auf dem Baum, traut Charlie sich so etwas nicht.
Henry ist übrigens eigentlich ein geschickter Flieger, wird aber durch das Fehlen einiger Schwungfedern stark behindert, so das er es nicht immer schafft, das anvisierte Ziel auch zu erreichen.
Nun ja, ich versuche meine Freundin bereits an den Gedanken an einen vierten Grauen zu gewöhnen, wobei die Suche nach einem Partner für Charlie, der offenbar noch wesentlich mehr auf Menschen, vor allem auf Maike, fixiert ist als Alf, sicherlich viel schwieriger wird.
Auf alle Fälle haben wir mit Henry eine wirklich überraschende Weihnachtsüberraschung bekommen, drückt die Daumen, das es weiterhin so gut klappt!
Noch schöne Tage zwischen den Jahren Euch und Euren Geiern!
[Geändert von Rüdiger am 25-03-2001 um 09:22]