Unfassbar!!

Diskutiere Unfassbar!! im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - So man hört ja immer wieder was es für bekloppte Leute gibt, aber selbst sowas zu erleben ist schon immer wieder ein neues unfassbares Erlebniss...
Uhu sind auch prima gegen Krähen... ne befreundeter Jäger erzählte davon ( weiß leider nicht mehr wo es war, kann aber noch mal nachhorchen) Da hätte sich 1,1 Uhu niedergelassen und das die Krähen die sie nicht erwischt haben ganz schnell von dannen sind und jetzt Ruhe ist. Wo man sich vielleicht dann doch überlegen sollte, Uhus doch geziehlt auszuwildern...
 
Dieses Verhalten ist aber nicht unbedingt typisch:
ein Beispiel: früher hat man einen Uhu auf einen Pflock gestellt ,um so Krähen anzulocken! Die konnte man dann speziell bejagen. Hüttenjagd hieß das.
Diese Jagdmethode ist heute untersagt, zeigt aber, daß ein Uhu oder anderer Greif keine Krähen durch seine bloße Anwesenheit vertreibt.
Im Gegenteil....wenn bei unserer Flugvorführung der Uhu beschließt, über Mittag im Baum zu stehen, siehts manchmal aus wie im Film die Vögel...hunderte Krähen "hassen"auf ihn.
Also nicht auswildern, weil man meint, die Krähenproblematik in den Griff zu bekommen.
Grüße,buteo
 
Hallo,

in Obis antwort sehe ich wieder das Problem das nicht nachgedacht wird, ich kenne das aus einigen Diskussionen mit verschiedensten Anhängern von diversen Naturschutzorganisationen.
Im Nachbarrevier meines Wohnortes haben sich vor ca. 4 Jahren selbst Uhus angesiedelt und seit drei jahren werden in dem Revier kaum noch junge Greife groß und ich bekomme regelmäßig stark verletzte Junggreif gebracht, die Wunden sprechen für sich und genau in diesem Revier laufen einige Vogelschützer rum die zwar die Uhus noch nicht gesehen haben aber es so toll finden das sie schon mehrfach versucht haben auch in den weiteren nachbarrevieren Uhus anzusiedeln- tja so ist das wenn man theoretisch ne Menge Ahnung hat aber das praktisch nichts bringt.
Gruß
Marco
 
gut , dann haben die halt Glück mit ihren Uhus:) so werde mal auf der Arbeit anrufen was der Wanderfalke macht...
 
... Wo man sich vielleicht dann doch überlegen sollte, Uhus doch geziehlt auszuwildern...

Die Zeiten, in denen Uhus ausgewildert wurden sind hoffentlich vorbei! Inzwischen ist der Uhu, der ziehmlich am Ende der Nahrungskette steht in vielen Bundesländern flächendeckend verbreitet. (Zumindest in Thüringen ist das so.)

In vielen Uhurevieren vor allem im Mittelgebirge sind die Beutetiere so knapp, dass in nur wenigen Jahren erfolgreich gebrütet wird.
Man stellt immer wieder fest, dass z.B. der Wanderfalke sehr unter dem Uhu leidet, da sie im Mittelgebirge oft die gleichen Felsen bevorzugen. Hier sind pro Revier mitunter jährlich mehrere geschlagene Wanderfalken zu beklagen- einschließlich der Brut.:+klugsche

Gruß Peri
 
Hallo Peri,
das ist absolut richtig und außerdem hoffentlich! hinreichend bekannt.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand noch ernsthaft in Erwägung zieht, in Deutschland Uhus auszuwildern.
Nicht nur in Thüringen ist der Uhu wieder ausreichend verbreitet, auch in hessischen Steinbrüchen brüten sie regelmäßig....diesem Vogel geht es zum Glück wieder sehr gut.
liebe Grüße,buteo
 
Als die Auswilderungen gemacht wurden, sah es ja mit dem Uhu noch ganz anders aus. Meist waren bis auf wenige Brutplätze alle Uhureviere verwaist. Damit mich keiner falsch versteht- ich habe absolut nichts gegen Uhus. Ich finde sie fazinierend! Dass die Eule auch Wanderfalken, andere Greife und kleinere Eulen schlägt, um nicht zu verhungern bzw. diese Arten sich anbieten, wenn man im gleichen Revier zu Hause ist, das ist die Natur!
Viele Grüße
Peri
 
Hi Peri
ja, absolut klar......ich wollte nur sagen: auch der Naturschutz muß Grenzen haben,wie in dem Falle des Uhus.
Einfach mal überspitzt gesagt: es kommt auch keiner im Moment auf die Idee, Mäusebussarde zu züchten und auszuwildern.Es gibt eben genug.
Nachdem der Uhu sich also wieder erfogreich verbreiten konnte, muß vielmehr der Schutz der Tiere im Vordergrund stehen, die sowieso schon gefährdet sind, und jetzt durch den Uhu noch weiter dezimiert werden können.
Das ist doch das ewige Dilemma: wie kriegen wir wieder ein natürliches Gleichgewicht?
liebe Grüße,buteo
 
So viel Neues kann ich zum Wanderfalken nicht sagen... sie ist wohl auf nur ist der knochen nicht wirklich zusammengewachsen, aber der TA meint das der vogel es durch seine Muskulatur im Flügel ausgleichen kann.... daß sie nicht mehr fliegen kann war von anfang an klar, war doch n recht alter fieser Bruch....

Naja sie genießt ihre freie Kost und Logie und das abtragen klappt auch ganz gut... die Muskeln unterstützen den Flügel so gut daß sie aufm Rundreck ohne Hilfe wieder hoch kommt! Ist aber sehr ruhig, das es so gut wie nie vorkommt...

Ansonnsten müste sie nächsten Monat noch ein mla geröngt werden um eine endgültige Diagnose zu stellen!! Wobei wir uns schon überlegen ob wir ihr das noch mal zumuten wollen...

Schöne Grüße an Euch alle und sorry das ich so spät erst schreibe:~
 
Hallo,

nur eine Frage.War der Wanderfalke ein Vogel aus einer Zucht ( geschlossener Ring) oder eine Naturentnahme.
VG
St.Keller
 
Also, dass keine Missverständnisse aufkommen:
- Die Uhus waren aus einer Zucht.
- Alles war behörlich abgesegnet.
- Ich selber hab nur insofern damit zu tun, dass sie bei mir nachher eingeliefert wurden.


Für mich als Laie liest sich das nun völlig unverständlich. Genehmigte Zucht = Vermehrung. Und dann wird der Nachwuchs getötet??? Ja, wozu bitte denn dann Zucht? :? Das widerspricht sich doch total...

Ich finds einfach grausam, wenn man das Ausbrüten zulässt ohne vorher nen Platz für die Jungen sicher zu haben und sie dann getötet werden 8(

Aber back to topic, wie gehts denn dem Wanderfalken mittlerweile? Was gibt es nur für Menschen, die Tiere unter solchen Bedingungen halten, ohne sich um die Verletzungen etc. zu kümmern :(
 
Wenn man die menschlichen Emotionen mal ausser Acht lässt ist es bei den geschilderten Uhus nichts anderes als was bei Hühnern dauernd gemacht wird, ohne dass sich jemand dran stört.
 
Das kann man einfach erklären.
Wenn der Züchter sie lebend nicht los bekommt. Dann kann er sie tot immer noch zum selben Preis an den Präparator verkaufen. Das macht für den Züchter am ende keinen Unterschied.
Und am ende ist es wirklich so dass sich viele leute sagen:
Hühner werden geschlachtet und Kühe, Schweine wegen ihres Fleisches und Kücken und Mäuse als Futter für die Greife, warum dann nicht auch einen Greif töten zum präparieren?
Habe zu paar Präparatoren in den USA kontakt.
Dort ist es völlig üblich Tiere nur für diesen Zweck zu züchten.
Dort hat es Farmen mit den buntesten Fasanen, Pfauen, Wachteln die nur auf einen Zweck hinleben:
Ins Prachtgefieder kommen und dann vergast werden.
Die weiblichen sind seltener und werden zu weiteren Zuchtzwecken weiterverkauft oder genommen. die Männlichen aber haben nur ein Ziel.
Das klingt für unsere Verhältnisse abartig. Und ich finde das auch nicht toll.Aber mal im Ernst:
Wenn wir dagegen sind dürften wir auch keine anderen Tiere töten.
Das heisst: Keine Futtertiere für die eigenen. Oder Tiere zum essen schlachten.
usw.
 
außerdem soll es für die adulten viel besser sein wenn sie ihren brut-und aufzuchttrieb ausleben können...
 
Wenn wir dagegen sind dürften wir auch keine anderen Tiere töten.
Das heisst: Keine Futtertiere für die eigenen. Oder Tiere zum essen schlachten.
usw.
Nun als Jägerin bin ich sicherlich nicht dagegen, ein Tier aus vernünftigen Gründen zu töten, auch zum Essen, klar.
Aber das halte ich schon für einen etwas anderen Fall. Und da ist egal, ob es sich um Greife oder Haarwild oder sogar Hühner handelt, sie nur zum Präparieren zu züchten, halte ich für äußerst fragwürdig.
liebe Grüße,buteo
 
Du kannst das aber auch so sehen:
Der züchter sagt sich:
Meine Uhus halte ich artgerecht da sie ihren Bruttrieb ausleben dürfen
Die Jungen verkaufe ich tot oder lebend weiter, macht mir keinen Unterschied vom Geld her.Und das Geld brauche ich.
Und in der Natur überlebt auch nur jeder so und so vielte Uhu, die meisten sterben ja auch weil sie Beute eines anderen Tieres werden, bekommen Krankheiten oder werden angefahren.
 
Also ich würde nie Junge großziehen lassen, wenn ich weiß, dass sie getötet werden.
Wir haben bei unseren Harris auch lange überlegt was wir mit den Eiern vom Nachgelege machen, da es nicht sicher war, dass wir Abnehmer haben die sich gut um die Tiere kümmern werden. Wenn wir keine gefunden hätten, hätten wir die Eier abgenommen oder gegen Atrappen getauscht.
Nur des Geldes wegen sollte man keine Tiere züchten! Es gibt genügend andere Jobs mit denen man sein Überleben sichern kann.
 
Also um hier nicht in ein falsches Licht zu kommen: Ich hab im Fall der Uhus nicht mal was für die Vögel bezahlen müssen! Da wars sicher nicht des Geldes wegen. Hab auch noch nie eigens für die Präparation gezüchtete Tiere gekauft!
Trotz allem können wir aber auch froh sein, dass es Züchter gibt, die dies aus Verkaufsgründen tun. Seien es jetzt Küken oder andere Vögel.
Ich nehm mal an Falconlady , ihr verschenkt die Harrise auch nicht gerade :D
Rein biologisch betrachtet, weiss ich aber auch auf jeden Fall, dass die Nachzucht sterben wird. Ob wegen Unfalls, Krankheit, Altersschwäche..... nur eine Zeitfrage.
Der Rest ist ein ethisch, moralisches Problem.
Selber hab ich auch ein gespaltenes Empfinden gegenüber der Tötung dieser Uhus. (Ich geh ja auch gerne wildlebende beobachten). Genauso wie es aber irgendwie auch ( mir fehlt das richtige Wort) eigenartig ist, im Mai mit grossem Aufwand Rehkitze zu retten, damit mir im Herbst dann jeder anerkennend auf die Schulter klopft wenn ich es erlegt habe und dann argumentiert, dass dies zur Regulierung des Bestandes ökologisch das Richtige sei.
Ok , es bringt was in die Jagdkasse und lässt sich verwerten. Biologisch gesehen ists einerlei.
Wenns so verwerflich wäre, Jungtiere zu töten, dürfte ich meine Falken jetzt ja auch nicht wieder auf Krähen einfliegen. Es könnte ja eine Junge geschlagen werden.
 
Uebrigens was Vernunftgründe zum töten betrifft. Wo ist der wesentliche Unterschied ob ich ein Tier töte um seine Haut zu verwerten oder sein Fleisch?
Wir sind uns einer gewissen "Schuld" gegenüber des Tieres bewusst und versuchen uns zu rechtfertigen. Da essen lebensnotwendig ist, ist diese Argumentation einfacher. Für das Tier spielt es keine Rolle. ( zudem geht oft beides , hab schon viele Birkhähne etc die ich zum präparieren gekriegt habe auch in die Pfanne gehauen).
 
Hallo Eric,

Ja du hast recht wir verschenken sie nicht, aber wir suchen für jedes Gelege Abnehmer, die sich gut um die Tiere kümmern und bei denen sie planmäßig ein schönes langes Leben mit Freiflug und optimaler Weise auch Jagdmöglichkeiten haben.
Gegen Unfälle kann selbstverständlich keiner was.

Doch wenn ich nicht sicher sagen könnte, dass der Vogel ein möglichst schönes Leben haben wird, dann züchte ich lieber ein Jahr lang gar nicht.

Ich kenn andere, die keine Vorbestellungen haben, trotzdem die ersten Eier abnehmen, damit sie gleich doppelt soviele Vögel haben, nur damit möglichst viel Geld reinkommt. Und wenn der Abnehmer dann halt nur ein Präperator ist oder eine Privatperson wo der Vogel sein Leben lang eingesperrt ist, kriegt man ja trotzdem sein Geld.
Dieses irgendwer wird den Vogel schon nehmen finde ich ist (bei allen Tierarten) ein ganz schlechter Ansatz.
Erst sollte genügend Nachfrage bestehen und dann sorge ich für ein entsprechendes Angebot.

Aber du hast recht, das sind rein ethisch, moralische Gedanken. Sterben müssen sie alle mal. Nenn mich gefühlsduselig aber ich wünsche unseren Zöglingen vor dem Tod ein schönes und erfülltes Leben :)
 
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