Sakerfalke

Diskutiere Sakerfalke im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hallo. Ich will mir nächstes Jahr mit meinem Vater einen Sakerfalken kaufen.Er besitzt einen Falknerschein und eine Genehmigung. Meine Fragen...
Hi Regalis:
da kann ich nur sagen: bravo!!
Der Saker als heimischer Vogel:nene:
ich will ja keine Hybridendiskussion vom Zaun brechen, aber eben darauf hinweisen, daß diese Verordnung absolut noch kein Hand und Fuß hat.
Hast es mir bestätigt, danke
liebe Grüße,buteo
 
Na da haben wirs hier in dieser Hinsicht ja noch gut. Wir dürfen grundsätzlich jede Greifvogelart in beliebiger Anzahl halten und züchten wenn die Haltungsvorschriften eingehalten werden ( bis auf den Kanton Graubünden). Selbst die Hybridzucht ist nicht verboten auch wenn wir innerhalb der Falknervereinigung eine solche nicht zulassen.
Was beim Saker jedoch erschreckend ist, ist das sein freilebende Bestand Weltweit je nach Zählung nur noch bei 4000 bis 6000 Paaren liegt. Von den Grossfalken also mitlerweile wild der seltenste! Bei den untersuchten europäischen Wildsakern sollen bereits bei ca 20% mehr oder weniger Hybridanteile festgestellt worden sein.
Manchmal denke ich mir doch, dass wir etwas unbekümert mit dem Saker umgehen.
 
mag schon sein Eric, allerdings gibt es auch Studien, die den Schluß zulassen, daß der Saker sich völlig natürlich mit Gerfalken hybridisiert.
Artenschutz ist wirklich wichtig, auch oder gerade für den Saker, aber ich glaube, hier in Deutschland läuft der Artenschutz am Ziel vorbei!
liebe Grüße,buteo
 
Zum Sakerfalken wirds sowieso noch interessante Entwicklungen geben.
Nun ist es ja schon so weit, daß der Sakerfalke nicht mehr hybridisiert werden darf.......gilt schon als heimischer Wildvogel.
Und das bei den Vorkommen in Deutschland:nene:
Grüße,buteo

Siehste Buteo, das ist der Unterschied zwischen Jagdfasan und Greifvogel. So einfach ist das.
Bei uns gurkt der 2. Gerwandermischling herum. Der erste hat Gott sei dank in unserem besten Hühnerüberwinterungsgebiet einen Maschendrahtzaun übersehen, ließ sich dann zwangsläufig einfangen ist aber leider eingegangen.
Der zweite ist wie gesagt noch unterwegs, ein richtiger Pittbull der Lüfte. Da bleibt kein Auge trocken.
 
Da bleibt kein Auge trocken.........sorry, aber ist das nicht übertrieben?
Schließlich : wie alt wird denn ein solcher Vogel in Freiheit? Vier Jahre , oder weniger? Und fortpflanzen wird der sich mit Sicherheit auch nicht können... also ist dieser eine Vogel so ein Problem?
Außerdem wollt ich ja gar nicht auf die Hybriden eingehn, damit mach ich mich im Falknerorden schon unbeliebt:D
sondern auf die Frage "Sakerfalke heimisch oder nicht?"
liebe Grüße,buteo
 
mag schon sein Eric, allerdings gibt es auch Studien, die den Schluß zulassen, daß der Saker sich völlig natürlich mit Gerfalken hybridisiert.
Hi buteo,

nun gibt es meines Wissens kein Gebiet auf dieser Welt, in dem sich Gerfalken und Sakerfalken näher als irgendwelche 1.000 km kommen (außer im Überwinterungsgebiet).

Ich nehme an, Du spielst auf den Altaisaker an. Über dessen Taxonomie gibt es bisher nur Spekulationen, wenngleich recht naheliegende.

VG
Pere ;)
 
Da bleibt kein Auge trocken.........sorry, aber ist das nicht übertrieben?
Schließlich : wie alt wird denn ein solcher Vogel in Freiheit? Vier Jahre , oder weniger? Und fortpflanzen wird der sich mit Sicherheit auch nicht können... also ist dieser eine Vogel so ein Problem?
liebe Grüße,buteo

Hi Buteo, ich sprach von einem Gerwandermischling und da sehe ich schon eine Gefahr für unsere Wanderfalken hier. Noch dazu der verunglückte Vogel war 3/4 Wander 1/4 Ger.
Die Wanderfalkenschützer sehen das mit den Hybriden etwas anders. Und außerdem..... vier Jahre brauchen wir den hier nicht. Es gibt ja noch genügend andere die "ernährt" werden wollen.
Was den Saker angeht, so wollte ich nur anmerken, dass man bei Beutegreifern (siehe auch Waschbär) was die einheimische Art angeht, wesentlich toleranter ist als z. B. beim Fasan, wo sich die Frage längst nicht mehr stellt.
by the way: hab übrigens in den letzten Tagen ein paar schöne Fotos von einem Harris im Sonnenuntergang gemacht (beim Beireiten). Die vom Aguja sind leider nichts geworden, die Sonne war zu schnell unten. Vielleicht stell ich sie hier mal rein.
vg. C.
 
Bei genügend grossen Wildpopulationen dürften einzelne Hybriden ( ob natürlich oder künstlich entstanden) langfristig kein Problem darstellen und auf natürliche Weise wieder eliminiert werden.
Bei Arten mit kleinem Vorkommen sieht das natürlich anders aus, da kann die ursprüngliche Population schnell Schaden nehmen.
Der ganze Wirbel ob der Saker nun heimisch sein soll oder nicht , ist ja nur ein rechtliches Problem in eurer Gesetzgebung (Haltebewilligung, Hybridzuchtbewilligung etc).
Manchmal schaut es geradezu aus als dürfte sich der Saker auf keinen Fall nach Deutschland ausbreiten.
Der bisherige Fall einer Sakerbrut in Deutschland ist sicher umstritten. Nichts desto trotz ist es durchaus vorstellbar, dass es füher oder später zu echten Wildbruten kommen könnte.
 
Hi Eric,
ja, das ist richtig, der Wirbel um den Saker betrifft gerade unsere Gesetzgebung.Ich halte es für inkonsequent, den Saker einerseits zu einem heimischen Wildvogel zu erklären, den man nicht mehr hybridisieren darf, und andererseits das Jagdgesetz nicht zu ändern.
Ganz oder gar nicht.
Natürlich wärs den Hybridzüchtern lieber, wenn der Saker nicht in Deutschland heimisch wäre.....
Aber genau diese Hybriddiskussion wollte ich gar nicht bezwecken.....da sind sich die Falknerverbände schon nicht einig.
Aber eben die Frage der Gesetzgebung, die wollte ich mal aufwerfen.
liebe Grüße,buteo
 
Hallo,

leider sehe ich die Sache etwas anders, es geht mir nicht darum ob der Saker heimisch ist oder nicht, sondern mir geht es in erster Linie darum das wiedermal eine Verordnung erlassen wurde ohne das darin ein Zweck zu sehen ist und die Falknerei damit wiedermal beschnitten wird, man sollte diese Sachen grundsätzlich nicht einfach hinnehmen denn dann kommt mehr. Wenn der Saker ins Jagdgesetz kommt und somit für die Falkner relevant wird im bezug auf heimische Arten, was geschieht dann mit den vielen Saker die jetzt noch als ausländische Greife bei den Falkner sitzen wenn die Zahlenbeschränkung greift, abgesehen von den vielen Falknereien wo Saker fliegen auch dort wären sie heimisch und an Ausnahmegenehmigungen gebunden usw.
Ich sehe aber auch das , falls hier nicht eingegriffen wird, die " Verordnungsmacher" auch nicht mehr weit von Harris und Rotschwanz enfernt sind und was dann, dann können alle sagen " beim Saker wars mir egal hatte keine aber jetzt bei harris- Oh weia".
Auch die falkner sollten sich nicht alles gefallen lassen besonders dann nicht wenn es jeder Grundlage entbehrt.
Gruß
Marco
 
Wenn ich mich nicht irre, heisst es doch bei euch, dass maximal 2 Exemplare der einheimischen Arten Wanderfalke, Habicht oder Steinadler gehalten werden dürfen. Da liegt doch der Hase im Pfeffer. Diese Grundaussage müsste präzisiert werden.
Die Beschneidung in der Falknerei hat daher schon lange stattgefunden. Nur hat man sich offenbar damals nicht genug gewehrt.
Die Sache mit dem Hybridverbot ist dann wieder ein ganz anderes Thema, bei dem man dann ohne Zweifel durchaus verschiedener Meinung sein kann.
 
Regalis hat absolut recht.......die Falknerei ist schon genug beschnitten worden......langsam reichts doch echt! Stimmt schon , als nächstes der Harris Hawk,der Gerfalke....Lannerfalke und den Steinadler könnt man gleich mal mitverbieten. Solche Stimmen sind doch schon lange laut geworden.
Haben wir den Sperber nicht schon völlig ohne Gegenwehr hergegeben?
Daß der Sakerfalke nicht ein Falke zweiter Klasse ist, sollte schon klar sein, aber den noch ins Jagdgesetzt aufzunehmen, bricht bald den letzten Züchtern das Genick....
liebe Grüße,buteo
 
Hat jemand Zugang zu diesem Artikel:
NITTINGER F., HARING E., PINSKER W., GAMAUF A. (2006): Are escaped hybrid falcons a threat to feral Pannonian populations of the Saker Falcon (Falco cherrug)?- In: Gamauf A., Berg H.-M. (eds): Greifvögel und Eulen: aktuelle Forschungsergebnisse aus Österreich.- Verlag Naturhistorisches Museum Wien, pp 21-2

Würde mich persönlich interessieren. Und passt ja auch zu diesem thread.
 
Wenn ich mich nicht irre, heisst es doch bei euch, dass maximal 2 Exemplare der einheimischen Arten Wanderfalke, Habicht oder Steinadler gehalten werden dürfen. Da liegt doch der Hase im Pfeffer. Diese Grundaussage müsste präzisiert werden.
Die Beschneidung in der Falknerei hat daher schon lange stattgefunden. Nur hat man sich offenbar damals nicht genug gewehrt.
Ja, genau so heißt es bei uns. Und dieser Passus hat durchaus seine Berechtigung. Der Gesetzgeber geht davon aus, daß ein Normalsterblicher (also berufstätig und nicht gerade Berufsfalkner) nicht mehr als zwei Vögel falknerisch artgerecht halten, also regelmäßig fliegen kann. Und da wirst Du mir sicher Recht geben, daß das so ist. Ich würde also dieses Gesetz per se nicht pauschal kritisieren wollen.

Wer dagegen Berufsfalkner ist oder sonst wie nachweisen kann, daß er sehr wohl in der Lage ist, mehrere Vögel zu halten, dann bekommt er auch eine Ausnahmegenehmigung dafür.

Haben wir den Sperber nicht schon völlig ohne Gegenwehr hergegeben?
Nicht wirklich, nein. Wir sollten uns vor Augen halten, dass wir in Deutschland nicht tun und lassen können, was wir wollen, und dass es noch andere – lobbystärkere – Gruppen gibt. Ich war damals nicht dabei, als die Liste der zur Beizjagd verwendbaren Vögel zurückgestutzt wurde, aber ich bin mir sicher, dass man damals sehr genau abgewogen hat, wie man der Sache begegnet. Überzogene Forderungen können sehr schnell den Schuß nach hinten gehen lassen.

VG
Pere ;)
 
Ich finde ja auch, dass ein Normalfalkner mit ein bis zwei Vögeln auskommt. Nur , muss man denn gleich ein Gesetz daraus machen?
Es geht mir auch nicht darum, dass man möglichst viele Vögel halten darf , sondern die Einschränkung der Arten müsste doch nicht so sein.
Da gibts einfach Leute denen es Spass macht möglichst viel zu reglementieren und zu verbieten.
Manches mag ja Sinn haben aber sehr viel ist doch wirklich Sinnlos oder müsste wieder angepasst werden.
Gibt es heute einen guten Grund den Sperber als Beizvogel zu verbieten?
Gibt es einen guten Grund, dass niemand einen Turmfalken als Anfängervogel verwenden soll?
Nun denn die Gesetzte sind da und es dürfte schwer werden etwas zu ändern. Als Schweizer bin ich zwar nicht davon betroffen dennoch sehe ich eure Reglementiererei mit Besorgnis. Ihr dürft ohne Sonderbewilligung ja nicht mal mehr eine Feder im Wald aufheben. Wo soll denn all das noch hinführen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@ Weissnix
Ich habe den Artikel leider auch nicht. Bis jetzt habe ich nur kurze Zusammenfassungen darüber gelesen.
Von da stammt auch meine Bemerkung der 20% potenzieller Hybridsaker im Europäischen Raum.
Falls du ihn findest , bitte mitteilen.
 
@ Weissnix
Ich habe den Artikel leider auch nicht. Bis jetzt habe ich nur kurze Zusammenfassungen darüber gelesen.
Von da stammt auch meine Bemerkung der 20% potenzieller Hybridsaker im Europäischen Raum.
Falls du ihn findest , bitte mitteilen.

Ich habe jetzt schon mal raus bekommen wo der Artikel her kommt:

Greifvögel & Eulen in Österreich

ISBN 3-902421-15-0
200 S., 170 x 240 mm, EUR 28,60

Das ist ein aktuelles Buch . Vielleicht hat es ja einer unser Österreicher hier im Forum???
 
Leider konnte der kopierte Artikel aus diesem Buch wegen Urheberrechtsverletzung nicht stehen bleiben.
Streng genommen ist es nicht einmal gestattet, aus einem Buch zu kopieren.
Ich habe nach Rücksprache mit Vogelfreund diesen Artikel leider löschen müssen.
liebe Grüße,buteo
 
Da gibts einfach Leute denen es Spass macht möglichst viel zu reglementieren und zu verbieten.
...
Gibt es heute einen guten Grund den Sperber als Beizvogel zu verbieten?
Gibt es einen guten Grund, dass niemand einen Turmfalken als Anfängervogel verwenden soll?
Grundsätzlich gebe ich Dir Recht. Es gibt keinen Grund, einem Anfänger den Turmfalken bzw. einem Profi den Sperber zu verwehren. Bevor es jedoch solche Regelungen gab, wurden jede Menge "beizjagduntauglicher" Greifvögel zum Spaß gehalten, viele einfach nur so, aus Freude, den Vogel zu sehen, ohne diesen falknerisch zu fliegen. Und da man dem Vogel somit nicht gerecht werden kann, wird es auch schwierig, seine Haltung zu rechtfertigen. Zusätzlich kamen damals viele Vögel (um nicht zu sagen alle) aus der freien Natur. Und gerade ab Anfang der 70er Jahre brachen fast alle Greifvogelbestände zusammen. Insofern sicher auch ein Stück weit Schutz vor zusätzlicher Schwächung der Wildbestände.

Mit der Novellierung des Bundesjagdgesetzes 1976, als jede Menge Arten aus dem Jagdrecht genommen wurden, verschwand für viele Arten auch die geeignete Beute für diverse Arten. Was soll man denn mit einem Baumfalken beizen? Oder mit einer Kornweihe? Oder die etwas provokative Frage: Gibt es einen guten Grund, einen Sperber zu fliegen?

Wesentlicher Faktor für die Herausnahme vieler einst jagdbarer Vögel und den dazu passenden Beizvögeln war das aufkommende Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Jagd bzw. Falknerei. Es war vermutlich illusorisch, alle Arten zu behalten. Um zu verhindern, daß sich die Fronten verhärten - mit der Gefahr, daß die Falknerei ganz verboten wird - opferte man gezwungenermaßen einen Teil seiner lieben Freunde.

Ich war damals jagdlich noch ziemlich unbedarft, aber so würde ich die Sache rückblickend sehen. Ist jemand über die damaligen Hintzergründe informiert???

VG
Pere ;)
 
Thema: Sakerfalke

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