nach 17 Jahren gestorben ...

Diskutiere nach 17 Jahren gestorben ... im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Ich bin so traurig. Heute ist mein Kanarienvogel (in meiner Hand) gestorben, den ich fast auf den Tag genau 17 Jahre hatte. Mein halbes Leben...
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Sailcat

Guest
Ich bin so traurig. Heute ist mein Kanarienvogel (in meiner Hand) gestorben, den ich fast auf den Tag genau 17 Jahre hatte. Mein halbes Leben lang. Obwohl ich natürlich weiß, daß dies ein biblisches Alter ist und es irgendwann so kommen mußte, fühle ich mich ganz entsetzlich.

Ich habe noch 4 Zebis, die mir sehr viel Freude bereiten, aber trotzdem "fehlt" da was.
Ich überlege, ob ich mir nicht doch wieder ein Kanarienvögelchen holen soll.

Hier im Forum habe ich nun verschiedene Berichte über Einzel-oder Paarhaltung gelesen. Das kann selbst jemanden wie mich, der immer schon einen (Kanarien) Vogel hatte, verwirren.
Ich wüßte nun gerne eure Meinung und eure Erfahrungen. Hat jemand von euch evt. einen einzelnen Kanari und auch Zebis? Zusammen in einer Voliere oder getrennt? (Eigentlich würde ich einen neuen Kanari nicht zu den Zebis setzen wollen, da die sich untereinander schon des öfteren "kloppen").

Mein heute gestorbener Piepmatz war übrigens ein Einzelexemplar. Von Anfang an hat er sich nie für andere Vögel interessiert, weder für die, die ich mal in Pflege hatte, noch für die, die draußen vor dem Fenster saßen und hereinlugten.

... so ein kleiner Vogel kann einem unglaublich ans Herz wachsen :( ...
 
Hallo Sailcat!

Es tut mir sehr leid um Dein Kanarienvoegelchen; ich kann mitfuehlen, wie es Dir momentan geht. Man gewoehnt sich unglaublich an die kleinen Federbaelle :( und sie machen einem so viel Freude. :)

Es ist immer schlimm, wenn so eine kleine Maus gehen muss... :(

Wenn Du Dir wieder einen Vogel anschafftst, goenne ihm bitte einen Partner.

Ich weiss, es gibt immer noch Leute, die der Ansicht sind, Einzelhaltung sei bei Kanarienvoegeln vertretbar, weil sie angeblich eher Einzelgaenger sind. Doch auch in der Wildnis leben die Vorfahren der Kanarienvoegel nicht immer allein. Kontakt zu Artgenossen gibt es immer in irgendeiner Weise.

Wer einmal die Gelegenheit hatte, harmonisierende Kanarienvoegel in einer Voliere zu beobachten, der wird sich nie fuer einen Einzelvogel entscheiden.

Natuerlich geht auch die Paarhaltung nicht immer gut. Wir Menschen vertragen uns ja auch nicht mit jedem ;)

Das liegt aber meines Erachtens meist daran, dass den Voegeln z. B. keine Eingewoehnungszeit gegeben wird. Oft wird ein zweiter Vogel gekauft und direkt zu dem ersten in den Kaefig gesteckt. Dass es da Zoff gibt, kann man sich denken, der Alteingesessene will sein Reich verteidigen.

Ein weiterer Grund, den ich oft bemerke, ist der, dass die Voegel meist schlicht und einfach keinen Platz haben, sich aus dem Weg zu gehen, wenn sie sich mal zoffen. Auch dann ist Krach vorprogrammiert.

Bei mir leben zur Zeit 7 Kanarienvoegel, davon 3 Hennen, 3 Haehne und 1 Ichweissnochnichtwas. Natuerlich fetzen sie sich mal, wenn einer mal wieder schneller an die Salatgurke will als der andere oder wenns darum geht, wer zuerst baden darf... :~ Auch in der Brutzeit wird die Rivalitaet viel heftiger als das restliche Jahr hindurch. Ernsthafte Auseinandersetzungen gibt es aber nicht, zumindest gab es die bei mir noch nicht. Faelle, in denen sich Kanarienvoegel so sehr zoffen, dass man sie voneinader trennen muss, kommen meiner Erfahrung nach meist bei Kaefighaltung vor. In grossen Volieren mit Versteck- und Ausweichmoeglichkeiten ist das glaube ich eher selten.

Ich plaediere hier so stark fuer die Paar- oder Schwarmhaltung, weil es in meinen Augen die einzig artgerechte Haltung sein kann. Der Mensch kann niemals einen Partner ersetzen, auch wenn der Vogel durch seine Zahmheit den Eindruck erweckt, er naehme den Menschen als Partner an. Wen soll er auch sonst als Partner sehen? Er hat ja keine Wahl.

Sei so lieb und schau Dir einmal die Seite

www.paarhaltung.info

an.

Dort wirst Du noch viele Argumente finden. Auch wenn es meist um Sittiche und Papageien geht, so ist es auch auch Kanarienvoegel zu uebertragen.

Ich wuerde mich sehr freuen, wenn ich mit meinem "Plaedoyer" dazu beigetragen haette, dass Dein naechster Kanarienvogel einen Kumpel haben wird. ;)
 
Original geschrieben von Sailcat
Hat jemand von euch evt. einen einzelnen Kanari und auch Zebis?( ...

Hallo Sailcat!

Schön, daß Dein Kanarien so alt war. ;) Es gibt viele Kanarien, die 15 Jahre alt und sogar älter als 20 sind.

Zebrafinken sollen niemals einzel gehaltet werden, sondern immer als ein Paar. Dies gilt auch für alle Prachtfinkenarten, die sehr gesellig sind! Einzelner Prachtfink ist traurig und wird nicht lang überleben.

Dagegen sind Kanarien und Cardueliden nicht traurig, wenn sie einen Partner verloren haben und leben sehr lang allein, ja über 10 Jahre alt. In freie Natur kommt es oft vor, daß die Cardueliden einzel sind. Aber am meist leben sie sehr gesellig in Trupps und/oder Schwarm. Im Gefangenschaft lebt einzelne Kanarien oder Cardueliden gern mit andere Cardueliden zusammen.
 
Hallo Danny!

Bitte nicht boese sein, aber wenn ein einzeln gehaltener Kanarienvogel alt wird, heisst das ja nicht unbedingt, dass er auch gluecklich alt wird, oder? ;)

Viele einzeln gehaltene Voegel werden alt. Das kann aber doch kein Indiz fuer deren Lebensqualitaet sein, oder?

Auch wenn Kanarienvoegel keinen so ausgepraegten Sozialkontakt haben wie Sittiche oder Prachtfinken, so bin ich trotzdem der Ueberzeugung, dass Einzelhaltung nicht gut ist. Und schaden tut Gesellschaft auf keinen Fall.

Aber schade, dass man die Voegel nicht fragen kann... :( ;)
 
Original geschrieben von moose


Viele einzeln gehaltene Voegel werden alt. Das kann aber doch kein Indiz fuer deren Lebensqualitaet sein, oder?

Hallo, liebe Marina! ;)

Ja, ich bin nicht dagegen, wie Du geschrieben hast. ;)

Ich als Kindheit beobachtete 2 rote Kanarien von meinem Bruder im Käfig, wie sie oft stritten und harmonierten nie. Mein Bruder hat einen 64 cm lang Käfig mit einem Trenngitter gekauft und trennten seine Kanarien in einem abgeteilte Käfig. Sie lebten immer in einem abgeteilte Käfig und waren immer munter. Nachdem ein Kanarien gestorben war, dann lebte ein andere allein in einem Käfig, als das Trenngitter entfernt war. Er war auch immer munter, wie er flog, hüpfte, fraß, trank, badete, putzte u.a..

Mein Freund hat mich erzählt, daß er ein Paar Kanarien in einem Käfig hielt. Nach kurzem Zeit tötete ein Männchen einen Weibchen! 8o

2 Kanarien sind nicht immer gut harmoniert. 2 Kanarien sind viel schwieriger als 2 Prachtfinken in einem kleine Käfig gehaltet. In einer großgeräumigte Voliere sind mehrere Kanarien als einen Gesellschaft keine Problem. Mein verstorbene Zuchtfreund erzählte mich, wie er Kanarien, Stieglitze, Hänflinge, Zeisige, Girlitze, Gimpel und Fichtenkreuzschnäbel in einer große Gartenvoliere hielt: Einen Kanarien durfte die junge Stieglitze im Nest mitfüttern! Ein Hänfling und ein andere Kanarien waren gut harmoniert und schritten sogar zur Brut! Das war ein freie Auswahl, also keine Zwingen! Kanarien und Cardueliden sind ja verwandt und verstehen sich gut untereinander!
 
Hallo Danny!

Dann habe ich Dich ein bischen missverstanden, entschuldige bitte! ;) Also sind wir ja eigentlich einer Meinung, das es besser ist, den Vogel nicht alleine zu halten. :)

Dass es zu Unstimmigkeiten kommt, kann natuerlich passieren. Ich denke aber, dass das kein Grund sein sollte, nicht einen Versuch zu wagen.

Wie ich schon geschrieben habe sind ja leider oft die engen Verhaeltnisse Schuld, dass sich die Voegel allein schon deswegen in die Wolle kriegen, weil es an Platz fehlt und die Voegel dadurch aggressiv werden.

Viele liebe Gruesse und Gute Nacht!
Marina mit ihren 7 (mal braven, mal zankenden) Kanaris ;)
 
Hallo Sailcat,

auch mir tut es sehr leid für Dich und Dein totes Vögelchen. Es ist schrecklich, wenn ein geliebtes Geschöpf geht - ganz gleich ob Mensch oder Tier:(

Ich bin auch unbedingt für Paarhaltung bei Kanaris. Mein Hahn war auch zunächst alleine, was aber anfangs hauptsächlich daran lag, dass er ein Notfalltier war und wir monatelang nicht wussten, ob wir ihn "durchbringen".

Als er sich "berappelt" hatte, bekam er sein erstes Weibchen. Und das - schlicht gesagt - ein Desaster! Die beiden waren wie Hund und Katze und stritten sich nur. Fast vier Wochen habe ich mir das angesehen, in der Hoffnung, dass es sich bessert, aber schließlich haben wir die Henne dann doch in gute Hände abgegeben. Ich war daraufhin erst mal entmutigt, nahm aber einige Wochen später den zweiten Verpaarungsversuch in Angriff.

Nun hat er seine absolute Traumfrau und die beiden sind ein Herz und eine Seele. So etwas Harmonisches hat man noch nicht gesehen (und ich habe Unzertrennliche, die wirklich sehr lieb mit einander sind!)!

Leider liegt ein schwerer Schatten über diesem Glück, denn die kleine Henne ist sehr krank. Der Hahn kümmert sich rührend um sie und schreit und fiept und trauert ganz schrecklich, wenn sie mal wieder zum Tierarzt muss.

Drückt bitte die Daumen, dass das Glück der beiden doch noch lange anhält. *hoffverzweifelt*

Also, wenn Du Dir wieder ein Kanarienvögelchen anschaffst, dann bitte gleich zwei.

Liebe Grüße
 
Hallo,

ja, so ein kleines Wesen gehört einfach zur Familie, wie traurig ist es, wenn es dann gehen muss...

Ich denke auch, dass sich Kanarien grundsätzlich zu mehreren wohler fühlen, aber es ist bei ihnen schon wichtig, dass "die Chemie stimmt"; vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, beim Züchter zu beobachten, welche beiden sich besonders gut verstehen. Es ist eine große Freude zu sehen, wenn sich die Vögelchen sehr mögen.

@Elke: Wir drücken sämtliche Daumen, dass die Kleine wieder gesund wird und die Romanze noch lange, lange andauert. Ich glaub, ich geh mal eine Kerze hier im Dom anzünden...auch für Lanzelots Ogi und all die anderen kranken Birdies...

Liebe Grüße
 
Vielen Dank für eure lieben Antworten! Fühle mich hier verstanden.

Hm ... zwei sollten es also mind. sein ... (es reicht also nicht, wenn ich noch andere Vögel habe? ... kann ich nachvollziehen).

Ich habe, wie gesagt, schon vieles hier im Forum oder auch im Internet gelesen. Und überall - dort wie hier - gehen die Meinungen auseinander. :?
Es scheint, als würden sich Männchen in einem Käfig nicht so sonderlich gut vertragen?!

Für eine weitere Vogliere habe ich leider keinen Platz und würde den Vögeln deshalb das Zimmer zum Freiflug anbieten. Meiner Erfahrung nach ist dies kein Problem, wenn man darauf achtet, daß nichts "gefährliches" in der Gegend herumsteht.

Wie sieht es denn aus, wenn ich Männchen und Weibchen zusammensetze? Habe ich dann in 4 Wochen 75 Stück? ;) Zebis sind in dieser Hinsicht ja besonders "eifrig" (deswegen habe ich auch einen "Männerverein")

Singen Kanaris in Paarhaltung auch? Nur mal so aus Interesse. Von ausschlaggebender Bedeutung ist es für mich nicht, denn mein "alter" hat insgesamt auch nicht viel gesungen. Er fand es schöner, wenn ich das übernahm ;)

Würde mich über weitere Antworten freuen.

Elke? Dir und Deinen Kleinen drücke ich fest die Daumen. Ich hoffe, daß Dein Piepmatz wieder ganz gesund wird, damit Du und Dein anderer Piepmatz noch lange etwas von ihr habt. Viel, viel Glück!
 
Hallo Sailcat,

also, 2 Hähne würde ich in einem Käfig nicht probieren. Ich habe, wie gesagt, Hahn und Henne. Bisher gibt es keine Probleme mit Eiern, aber wenn, dann habe ich vorgesorgt und schon mal 6 Plastikeier in der Schublade ;)

Bei mir singen beide Partner, sie fast etwas schöner als er. Nicht dauernd und vor allem nicht laut (eher ganz intim, sich gegenseitig ins Ohr), aber häufig.

Liebe Grüße
 
vertragen die sich

Hi,

ich denke auch Kanarien haben einen starken Drang zur Vermehrung, wenn der unterdrückt wird, dann fehlt den Vögeln auch etwas. Zwei Hähne können sich auch durchaus verstehen, wenn der Käfig groß genug ist. Es gibt auch besondere Rassen bei Kanarien die eher ruhig sind und wenig streiten (besonders die größeren Positurkanarienrassen). Meine Gloster sind auch besonders friedlich und ich habe Hähne (leider auch sehr schöne), die richtig präsig sind und denen die Vermehrung wahrscheinlich zu anstrengend ist - also ***muffel. Diese vertragen sich natürlich gut mit anderen präsigen Hähnen.

Gruß, Jörg!!!;)
 
Hallo Sailcat!

Wenn Du wieder einen Kanarien anschaffen möchtest, kannst Du auch einen Weibchen zu zweit anschaffen. Wenn ein Weibchen die Eier gelegt hat, tauscht Du die künstliche Eier gegen natürliche Eier aus, dann brütet das Weibchen fest. Es dauert 3 Wochen lang, dann verläßt das Weibchen den Nest und brütet nicht mehr weiter, wenn es schon die Mauser beginnt.

Kanarienmännchen singt sehr fleißig allein oder auch mit dem Weibchen! In freier Natur kommt es sehr oft vor, daß die Vögel dauernhaft singen und haben keinen Partnerin gefunden, bis sie schweigen und machen schon früh Mauserbeginn.

Man macht viel Spaß mit 2 Kanarien mehr als einen einzelne!
 
Hallo Sailcat,

ich denke über den Gesang musst Du Dir keine Gedanken machen, wenn du 2 oder mehr Kanarien hältst. Ich habe 3 Kanarien, 1 Hahn und 2 Hennen. Der Hahn fängt schon morgens, wenn es hell wird an zu singen. Das geht dann denn ganzen Tag durch, natürlich mit längeren Pausen dazwischen. Wem sollte er denn was vorsingen, wenn keiner da ist?
Wegen dem Nachwuchs musst Du Dich auch nicht all zu sehr sorgen. Tausche einfach die Eier gegen Plastikeier aus und lasse sie darauf brüten, bis sie die Lust daran verliert.

Gruß Edith
 
Hallo!

Ediths Ausfuehrungen ist nichts mehr hinzuzufuegen! :D

Meine drei Haehne singen auch was das Zeug haelt, obwohl (oder gerade weil) sie 3 Hennen und 1 Ichweissnochnichtwas bei sich haben.

Darueber brauchst Du Dir also keine Sorgen zu machen.
 
Original geschrieben von Rosie

Also, wenn Du Dir wieder ein Kanarienvögelchen anschaffst, dann bitte gleich zwei.



Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe mir auch gleich zu Beginn ein Pärchen gekauft. Sie harmonieren prächtig. Besonders gut war, daß sie sich schon aus dem Käfig beim Händler kannten.
 
Kanaris - Einzel - bzw. Paarhaltung?

Hallo Sailcat

Ich denke, dass alle Vogelliebhaber mit Dir leiden, wenn sie von dem plötzlichen Tod Deines langjährigen Weggefährten erfahren. Mein ältester Hahn ist nur elf Jahre alt geworden und ich dachte, dass sei schon ein biblisches Alter.

Diesen Hahn habe ich, nachdem die Nachbarskatz seine beiden Frauen mitsamt der Brut geholt hat (hatte sich unbeobachtet in meinem Kleiderschrank versteckt), in seinen letzten fünf Lebensjahren allein (zusammen mit einem Pärchen Silberschnäbelchen und deren Jungtieren) in einer aus einem Schrank selbstgebauten Zimmervoliere gehalten und ich habe an seinen "Lebensfreudeäußerungen" (Baden, Singen, Toben, Schaukeln, Computertastatur oder Bildschirm während der Benutzung vollkack.., Schulter des Besitzers anfliegen, usw...) natürlich mit Ausnahme der von Dir so nett mit dem Adjektiv "eifrig" beschriebenen Tätigkeit Deiner Zebras k e i n e r l e i Unterschied in seinem Verhalten bemerken können.

Du musst also meiner festen Überzeugung nach kein schlechtes Gewissen haben, wenn Du aus Platzmangel (in Käfig oder Zimmervoliere) nur ein Einzeltier halten kannst.

Dabei ist es völlig egal, ob Du eine Henne oder einen Hahn hältst. Wenn Du "Pech" hast, erwischt Du einen Hahn, der Dir mit seinem lauten Gesang die Ohren immer dann zum "Klingeln" bringt, wenn Du selbst gerade telefonieren möchtest.

Außer der Weitergabe seiner (ihrer) Gene fehlt dem Vogel aber zunächst nichts, auch wenn moose vollkommen recht hat, wenn sie sagt, dass die sich die "wildlebenden Kanariengirlitze" in ihrem Herkunftsgebiet zu Schwärmen zusammentun. Dort können sich die Tiere bei Nichtverträglichkeit notfalls aber immer aus dem Weg gehen, wie wohl auch in ihrer großen Voliere.

In einem Käfig, auch wenn er 1 m H x 1,50 B x 1 m T groß ist, wie mein selbstgebauter, der zur Zeit von Fritze und seiner „Hauptfrau“ Matilde zur Brut benutzt wird, reicht dieser Platz nicht für zwei Hennen, die sich um Fritze oder auch die von einer der beiden bereits gelegten Eier im Nest kloppen.

Vorgestern hätte Matilde die Zweitfrau Hannelore (seit dem letztem Jahr unfruchtbar und daher neugierig auf die Eier von Matilde) beinahe umgebracht (mehrfach zu Boden gedrückt und dann schwer gerupft), weil sie ihrem Gelege zu nahe gekommen ist.

Hannelore musste also wieder in einem Extrakäfig (zusammen mit einem "Nachwuchspaar" Silberschnäbelchen, die ihre Geschwister ebenfalls ständig rupfen) vereinzelt werden.

Zwei Hähne zusammen in einem Käfig mit den oben genannten Massen führen nach meiner Erfahrung nicht nur zur Brutzeit, sondern ganzjährig, zum "Blutfluss"!

Wenn Du jedoch den Vögeln die meiner Meinung nach ungeheuer spannende (für Dich) und sicher auch zum "Lebensprogramm" der Tiere gehörende "eifrige" Betätigung "gönnen" willst, solltest Du Dir - den entsprechenden Platz in Deiner Wohnung vorausgesetzt - ein Paar anschaffen!

Es ist nach der anfänglichen brutalen "Befliegerei" der Henne nämlich echt "erheiternd", zu sehen, wie "Vattern" bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit "malochen" muss, um fünf hungrige ausgeflogene Jungvögel alleine satt zu kriegen (ausgleichende Gerechtigkeit). "Muttern" sitzt dann ja längst wieder auf dem nächsten Gelege und hat keine Zeit für die Fütterei der noch nicht futterfesten „Halbstarken“.

In meiner besten Saison (2000) haben Fritze und Matilde drei Bruten mit jeweils 5 Jungtieren aufgezogen. Danach hatten beide ca. 20 % ihres Ausgangsgewichtes verloren. Fritze hatte dabei zum Schluss mehr "gelitten" als Matilde!

Besorge Dir die Tiere möglichst vor Beginn des Wochenendes gleichzeitig bei verschiedenen Züchtern, bzw. weit entfernten Zooläden (sonst leicht mögliche Inzucht) und setze sie zusammen in den ihnen zugedachten möglichst großen Käfig, damit keiner der beiden (vor allem der Hahn) ein bereits angeeignetes Revier verteidigen muss. Die eventuell in dem großen Käfig schon lebende "Zebrafinkengesellschaft" ist nach meiner Erfahrung (mit meinen Silberschnäbelchen) kein Problem.

Beobachte die Kanarien mehrere Tage genau (deshalb Kauf vor dem Wochenende)! Gegenseitige Bedrohungen (ausgebreitete Flügel, offener Schnabel, langgestreckter Körper und Geschrei) sind normale Drohgebärden im Rahmen des "Rangordnungsfindungsgehackes".

Wenn allerdings Federn fliegen (Rupfen des anderen Vogels), oder allerspätestens, wenn Blut fließt, musst Du sie natürlich sofort trennen.

"Kloppen" die beiden Kanarien sich so ungehörig, kannst Du sie in zwei benachbarte oder auch einen per Trenngitter teilbaren Käfig setzen, damit sie sich erst einmal kennen lernen müssen. Meist gelingt die "Zusammenführung" dann doch. Wenn das nach 3 Monaten trotz mehrerer "Kuppelversuche" immer noch nicht gelungen ist, würde ich versuchen, z.B. hier in den Vogelforen eines der Tiere zu tauschen, oder ein Tier zu ersetzen (unbedingt notwendige Abgabe des anderen Tieres!).

Ich glaube mittlerweile jedenfalls fest daran, dass es zu einer verantwortungsvollen und artgerechten Haltung eines Tieres (auch des Kanarienvogels) gehört, ihm wenigstens einmal in seinem Leben (besser öfter) die Fortpflanzung zu ermöglichen.

Ich hoffe, dass ich Dir mit meinen "Erzählungen" trotz Deiner nachvollziehbaren schmerzlichen Erfahrung wenigstens ein wenig wieder Lust auf einen Neuanfang mit Kanarien habe machen können .Im Vergleich zu den Prachtfinken (geschlossenes Nest) kannst Du nämlich da die Jungenaufzucht sozusagen täglich „hautnah“ beobachten. Vor allem das Wachstum der Jungtiere wird Dir wie ein Wunder vorkommen!
 
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