Hallo,
erstmal bedanke ich mich für Deine ausführliche Antwort und Dein Bemühen Licht ins Dunkel zu bringen
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Die von Dir zitierten Quellen sind, wie schon erwähnt worden ist, nur teilweise richtig. Die teilweise nicht korrekten Aussagen über die Haltung von Kanarien führen zu dem, was uns hier täglich begegnet.
Kanarien sind nur bedingt soziale Tiere, die konstant eine gewisse Distanz zum Artgenossen halten. Die wenigen harmonischen Momente, wie die gegenseitige Fütterung oder das Sitzen des Hahns auf dem Nest suggerieren uns eine Nähe, die allerdings im nächsten Moment ins Gegenteil umschlagen kann.
Meiner Ansicht nach, kann ein einzeln gehaltener Kanarienhahn durchaus artgerecht gehalten werden. Auch in der Natur gehen die Hähne des Kanariengirlitz manchmal leer aus. Da sie sich territorial verhalten und ihr Revier auch ohne Henne verteidigen, wird sich ein solcher Hahn kaum aufgrund der so enstandenen Vereinzelung einer Gruppe anschließen. Aber selbst wenn, die Natur bietet unbegrenzte Ausweichmöglichkeiten...
Dies können wir nicht in der Wohnung und selbst in einer großen Außenvoliere bieten.
Jetzt werden Leute kommen und sagen, ja aber es klappt bei mir doch. Ja es klappt durchaus manchmal, aber zu 95% auf Kosten der Vögel. Ob dann die ganze Wahrheit wiedergegeben wird, wage ich zu bezweifeln.
wie gewünscht zuerst eine begriffliche Aufklärung über das Wort "tierschutzgerecht": Wie sich artgerecht auf die Haltung der Art entsprechend bezieht, steht tierschutzgerecht für eine Haltung entsprechend des Tierschutzgesetzes. Sogar der
Deutsche Bundestag) verwendet dieses Wort, es ist also wohl existent in der deutschen Sprache(wenn es hier auch um Pferde geht).
Jetzt ist es Wahrheit geworden, die Tierschutzgerechtigkeitsexperten habe die politischen Institutionen unterwandert und tragen zur Meinungsbildung bei...man ahnte es, aber...die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Heute hörte ich mit leichtem Schaudern im Radio, dass sich die Spendenbereitschaft der Deutschen für Bildung zwischen 3-4% bewegt.
Der Tierschutz kommt auf 14%...und auch wenn das schon einschlägig bekannt ist, reagiere ich zum Erstaunen einiger immer wieder mit Unverständnis darauf.
Im übrigen wage ich die vermessene These, dass es einigen Tierschutzgerechtigkeitsexperten weniger darum geht, die natürlichen Bedürfnisse der Vögel in den Vordergrund zu stellen. Es geht vielmehr darum, Wunschvorstellungen einer heilen Welt (die auch in ihrem Leben nicht existiert...) auf die Tiere zu projezieren.
...schon zu oft hörte ich von Menschen, die ihr Unwissen über die von Ihnen gehaltenen Tierarten mit einem Satz rechtfertigten...die habe ich aus schlechter Haltung übernommen...
In diesem Sinne...
who killed bambi?
Grüsse