Wetterprognose und deren Relevanz für den Vogelzug

Diskutiere Wetterprognose und deren Relevanz für den Vogelzug im Forum Kraniche im Bereich Wildvögel - Moin allerseits, da der Thread " Kranichzug im Herbst 2011" eigentlich nur für Beobachtungen gedacht ist, habe ich mich entschlossen, für meine...
Ekkehard bläst noch immer mit Sturmböen, der Wind wird im Laufe der Nacht ( frühe Morgenstunden) nachlassen. Bereits mittags/nachmittags dagegen ziehen die frontalen Niederschläge Friedhelms auf, der sich aktuell noch über dem Atlantik befindet und seine Zyklogenese ( Tiefdruckentwicklung) noch nicht ganz abgeschlossen hat. Auf seinem Weg gen. Südskandinavien wird er sich um einiges intensivieren, um dann bereits ab morgen Abend, in der Nacht zum Freitag und am Freitag im Norddeutschen Binnenland für schwere Sturmböen, an der Nordseeküste für Orkanböen zu sorgen.... rückseitig Höhenkaltluft -> weitere Schauer.

Aktuell ziehen von der niederländischen Küste Schauerstraßen in den Nordwesten Deutschlands, ich liege in einer solchen... morgen Nachmittag heißt es dann nicht konvektiv ( also keine Schauer), sondern skalig ( langanhaltender, gleichmäßiger Niederschlag bzw Landregen).

Es wird spannend- die Westwinddrift ist aufgedreht.

Grüße,
Nisus.
 
Friedhelm nähert sich, der Wind nimmt nach und nach zu, die Warmfront ist im Nordwesten durchgegangen. Wesentlich wetteraktiver wird die Kaltfront sein, die am späten Abend auf deutsches Gebiet übergreift- mit ihr wird es kräftigen Regen geben, vereinzelt orkanartige Böen bis in die Tieflagen... unmittelbar danach klart es auf und Bodenfrost stellt sich ein ( teils Glätte zum Berufsverkehr!).
Und morgen Abend flutet massive Höhenkaltluft Norddeutschland auf der Rückseite des Sturmfeldes... kräftige Schneeschauer sind in der Nacht möglich, es kann sich bis in die tiefsten Lagen eine Schneedecke ausbilden.. .warten wir ab! Eine hochspannende Lage.
Später gibts dazu mehr.
 
Es pfeift bereits ordentlich- die Kaltfront liegt über den Niederlanden und erreicht gegen 21 UTC deutsches Gebiet- mit ihr teils kräftiger Regen und besondere Gefahr der Untermischung des orkanartigen Höhenwindes bis in die tiefen Luftschichten!
 
" Friedhelm" ist ein richtiger Klopper derzeit über der südlichen Nordsee- auf der freien See an den Plattformen mittlerweile Orkanböen, hier Sturmböen, gleich kommt die markante Kaltfront ( mit Starkregen) von den Niederlanden her- dann sind schwere Sturmböen möglich- es wird ruppig.
Dahinter unmittelbares Aufklaren, es wird sternenklar, gegen Morgen nimmt der Wind ein wenig ab.
 
Höhenkaltluft kommt- teils kräftige Schneeschauer im Norden ab den Abendstunden...

Moin allerseits,

Orkantief Friedhelm sollte mittlerweile schwedisches Territorium erreicht haben, sowohl Warm- als auch Kaltfront überquerten uns in den vergangenen Stunden. Postfrontal folgte ein Gebiet lockererer Bewölkung, teils zeichnete sich dieses in der absinkenden Luftbewegung auch durch sternenklaren Himmel aus.
Die Wolkenkonfiguration " Comma", die sich derzeit noch über der offenen Nordsee befindet, verlagert sich in den kommenden Stunden Richtung deutsche Nordseeküste.

Rückseitig ( bezogen auf die Zyklone) werden in den kommenden Stunden die -40 °C in 500 hPa-Basis über der südlichen bzw mittleren Nordsee auftauchen. Das Resultat über dem noch recht milden Gewässer der Nordsee sollte bekannt sein.
So rechne ich damit, dass in der kommenden Nacht innerhalb Norddeutschlands mit teils kräftigen Schneeschauern sowie Graupelschauern ( Begleiterscheinungen können nachwievor u.a Sturmböen sein) zu rechnen ist, lokal sollte sich durchaus eine dünne Schneedecke oder zumindest eine Anzuckerung bilden können, vorausgesetzt diese Regionen befinden sich in einer " Schauerstraße".
Freud und Leid werden relativ nah beieinander liegen, Höhenkaltluft ist kein Garant für flächendeckenden Schneefall, das sei vorweg geschickt. ;-)

Folglich kann es der Fall sein, dass es im Nachbarort mehrere kräftige Schneeschauer gibt und man selber gänzlich leer ausgeht.. oder eben nicht.
Fakt ist jedoch, dass es im norddeutschen Raum zu kräftigen Graupel- sowie Schneeschauern kommen wird, es gilt jedoch ähnlich wie bei sommerlichen Setups: es ist Nowcast ( also nicht vorhersagbar) und nicht einschätzbar wie skalige Niederschläge.

Fragen wie " Wie viel Schnee gibt es hier?" erübrigen sich also. ;-)

Grüße in das Wochenende,
Nisus!
 
Die Höhenkaltluft brachte in Teilen Norddeutschlands wie von mir erwartet eine dünne Schneedecke. In Schauerstraßen erreichte sie eine Mächtigkeit von < 5 cm, was in Schleswig-Holstein lokal der Fall war. Lange Bestand haben werden diese Schneedecken jedoch nicht, denn wir befinden uns nachwievor in der " West-Rennbahn".
Tiefs, gleich ob normal entwickelte oder Sturm/Orkantiefs entstehen über dem Atlantik und vertiefen sich auf dem Weg nach Europa, erreichen uns teils als schwere Stürme. Friedhelm, der in Schottland teils markante Schäden verursacht hatte ( Böen < 200 km/h) hat mittlerweile den Löffel abgegeben. ;-)

Der III. Advent verläuft etwas ruhiger, im Rückseitenwetter wird es teils sonnig oder wolkig, es bleibt aber trocken, bevor dann gegen Abend die nächsten Wolkenfelder im Vorfeld von Frontensystemen eines weiteren Tiefdruckgebietes aufziehen... die Rennbahn setzt sich fort.

Und Richtung kommende Woche riecht es in den aktuellen Rechnungen erneut nach Sturm.... möglicherweise sogar Orkan- abwarten.

Grüße in den Abend,
Nisus.
 
Nach einer Phase ruhiger Witterung gestern und heute wird sich das in Kürze wieder ändern- schon jetzt äußert sich dies in Form einiger Vorboten. In Westdeutschland drücken erste Wolkenfelder aus Westen rein, die sich tendenziell mehr und mehr verdichten- unverwechselbare Boten der aufziehenden Warmfront eines weiteren Sturmtiefs in der " West-Rennbahn". Diese Warmfront wird ab den späten Abendstunden auf deutsches Territorium übergreifen und für weiteren Niederschlag sorgen, der anfangs noch teils als gefrierender Regen fallen kann, muss aber nicht.
Im Großen und Ganzen sind keine hohen Summen zu erwarten, denn es bleibt bei leichtem Regen. Etwas mehr wird es dann in den frühen Morgenstunden, wenn die Kaltfront folgt ( Kaltfront folgt immer der Warmfront) bei sich ankündigenden Tiefdrucksystemen. Da könnte dann schon etwas mehr vom Himmel fallen.

Ansonsten bleibt es morgen noch vergleichsweise ruhig, bevor zum Montagabend schon das nächste Frontensystem mit längeranhaltendem Regen besonders im Nordwesten heranbraust. Parallel dazu nimmt auch der Wind wieder zu, nach jetzigem Stand sind Dienstagnachmittag- abend Sturmböen, teils auch schwere Sturmböen in Nord- und auch Westdeutschland zu erwarten, ähnlich schon wie bei " Friedhelm" am Donnerstagabend.
Gefährlich für Bäume wird es zwar in der Regel nicht, bei stärkeren Böen kann der ein oder andere dennoch kippen.
Auf Details lege ich mich morgen Abend fest.

Seit einigen Tagen wird zudem die Option auf ein Orkantief, ein richtiger Brummer gezeigt... am kommenden Freitag. Erstaunlich ist, wie dieser immer wieder in den Rechnungen auftaucht ( teils bis 130 km/h im Nordwesten, flächendeckende schwere Sturmlage). Das weckt Erinnerungen an Orkantief Kyrill ( 18.01.2007). Der Gradient ( Luftdruckunterschied) zwischen Dänemark und der Schweiz ist erheblich und vergleichbar mit " Kyrill".
Da wir uns noch nicht im Bereich der Kurzfrist ( max. 72 h) bewegen, sind genaue Urteile nicht möglich, sollte es Dienstag noch ähnlich aussehen, sollte man sich aber allmählich darauf gefasst machen, was möglicherweise bevorsteht.
Käme es so, dann hätten wir besonders in der Nordhälfte wieder mit erheblichen Forstschäden zu rechnen, je nach Zugrichtung auch mit einer ( schweren) Sturmflut.

Aber gut, fokussieren wir uns erst einmal auf das Sturmtief zum Dienstag hin... eine ungemütliche nächste Woche steht bevor, soviel steht fest...

Grüße in den Adventsnachmittag,
Nisus.
 
Moin zusammen,

es hat sich bzgl. der Zugbahn in den letzten Rechnungen einiges geändert- seit fünf Rechnungen und da sind sich Modelle zurzeit recht einig würde das Orkantief ( im Kern 955 hPa) über Belgien und dann über Norddeutschland ziehen, ergo: der windschwache Kern läge dabei im sonst eher stürmischen Norden, eine Ausnahmesituation.
Das Orkantief ist bereits jetzt! entstanden und befindet sich noch weit draussen auf dem Atlantik, gewinnt aber zusehens an Stärke, allein durch die hohen Wassertemperaturen im Bereich seiner Genese ( Entstehung).
Man könnte sich das ganze vorstellen wie ein Stück Küchenpapier, welches die Feuchtigkeit geradezu aufsaugt, so tut es auch das Orkantief über der See. Es vertieft sich, verstärkt sich hier auch. Aufgrund der hohen Masse an Feuchte, die die Zyklone mit sich bringen wird, ist mit teils kräftigen Regenfällen, primär im Westen Deutschlands zu rechnen ( ausgangs der Nacht zum Freitag).
Da sich die Zyklone im Jetstream ( Strahlstrom in der Troposphäre mit sehr hohen Windgeschwindigkeiten) befindet, zieht es sehr schnell und erreicht bereits am morgigen Abend die Bretagne. Die Luftmasse, " mT" die die Zyklone mit sich führt, ist sehr stabil geschichtet, d.h: die Windgeschwindigkeiten, die wir in höheren Gebieten der Troposphäre haben, können sich nicht 1:1 in die Tieflagen untermischen. In den Bergen tritt dieses Gesetz natürlich außer Kraft.
Nichtsdestotrotz herrschen " oben" enorme Windgeschwindigkeiten, die sich im westdeutschen Tiefland so untermischen können, dass sie durchaus BFT 11 erreichen ( orkanartige Böen). Insbesondere in den Mittags/Nachmittagsstunden besteht hier also Gefahr durch entwurzelte Bäume, vereinzelt auch durch umherfliegende Gegenstände. In den westlichen Mittelgebirgen wird Orkanstärke erreicht ( einige Waldflächen werden sicherlich " gewalzt". Ähnliches gilt für den Südwesten unseres Landes , den äußersten Süden ( Alpenvorland etc.) eher weniger, aber auch hier erreichen die Böen Sturmstärke.

Wesentlich entschärfter wird es im Nordwesten und noch eher im Norden zugehen... orkanartige Böen erwarte ich hier nicht. Sturmböen werden die Regel sein, aber dann später, wenn der Tiefkern bereits durchgezogen ist. Mit Passage des " Auges" dürfte es eher schwachwindig sein... danach etwas mehr, aber nichts, was einen Norddeutschen aus der Fassung bringen sollte. Die Aussagen beziehen sich auf die Tiefländer, wie wir sie im Norden in der Regel haben, der Brocken wird natürlich Orkanstärke aufweisen ( eben wegen der Höhe).

Rückseitig der Zyklone, also des Orkantiefs dreht die Höhenströmung dann auf Nordwest, sodass " mP" ( maritime Polarluft) advehiert, also herangeführt wird... oder auch Höhenkaltluft. Wieder werden sich teils kräftige Schauer und Graupelgewitter bilden, die am ehesten den Nordwesten betreffen. Gerade hier wird es noch zu Sturmböen, gelegentlich auch zu schweren Sturmböen kommen... zum Sonntag hin ( nachts) besteht die Option auf Schneefall bis in die Tieflagen... und in der Folge ein Wintereinbruch landesweit durch eine komplette Umstellung der Großwetterlage, aber das bleibt abzuwarten. Die Modelle sind zurzeit komplett durcheinander.

Ich beziehe mich mit all diesen Aussagen nur auf die letzten Modelle, es können sich immer noch Änderungen bzgl. der Zugbahn ergeben. Festlegen werde ich mich am morgigen Abend, dann gibt es sicherlich noch etwas detaillierteres von mir hier.
Nach jetzigem Stand könnte es also zur Sache gehen... im Westen und im Südwesten zumindest...

Grüße in den Abend,
Nisus.
 
Moin,

es steht fest: " Joachim" zieht mit seinem Kern über Nordrhein-Westfalen hinweg, das bestätigen auch die letzten eintrudelnden Rechnungen verschiedener Modelle. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die Modellrechnungen das Orkantief unterschätzt haben, denn bereits nun ist der Luftdruck im Kern 5 hPa niedriger als von den Modellen erwartet. Die Zyklone befindet sich kurz vor der Bretagne und wird diese bald erreichen, was Meldungen von Böen in Orkanstärke belegen. In deutschem Terrain ist davon bislang nichts zu merken, letzte Windböen sind einem abziehenden Höhentief ( also einem Tief in höheren Luftschichten) geschuldet... doch der Eisschirm, die hochreichende Warmfrontbewölkung nähert sich bereits von Westen her... und wird sich westlich von Ems und Rhein in den nächsten Minuten vor den noch klaren Himmel schieben... es handelt sich um eine sehr ausgeprägte Warmfront mit entsprechend sehr zeitintensiven Niederschlägen- das zugehörige Regengebiet ist ein richtiger Klunker und überdeckt ganz Nordfrankreich- es regnet dabei mäßig. Mit dem Kern des Orkantiefs verlagert sich dieses Regengebiet westnordwestlich, sodass in den frühen Morgenstunden dann auch im Nordwesten Niederschlag einsetzen wird, zuvor bereits am Niederrhein sowie am Oberrhein. Es ist durchaus mit warnrelevanten Mengen zu rechnen, da es eben durchaus lange gießt ( die Zyklone hat auf dem Nordatlantik wahrlich Feuchte " getankt" und lässt diese über uns nieder).
Mit dieser Warmfront kommen dann auch die ersten warnrelevanten Böen in das Vorhersagegebiet... bereits in den Morgenstunden sind Sturmböen, auf den Bergen bereits Orkanböen zu erwarten. Diese Situation verschärft sich bis in die Mittagsstunden, sodass auch dann, trotz des stabil geschichteten Warmsektors ( Gebiet zwischen Warmfront und Kaltfront, die folgt) orkanartige Böen bis in die süddeutschen Tieflagen möglich sind... Forstschäden sind in Bergwäldern vorprogrammiert... aber durchaus auch im Tiefland.
Vermutlich wird das System einen Kerndruck von etwas weniger als 960 hPa über der Landesmitte einnehmen- durchaus beachtlich... zumal es sich erst vorgestern vor der Ostküste der USA! entwickelte.... die Entwicklung war sehr schnell und effizient, Schuld war die Lage an der Frontalzone ( an der Linie, die die Luftmassen sozusagen trennt, also subtropische Luftmassen von subpolaren Luftmassen). Das war der Nährboden für unser Tief.

Wesentlich entspanner geht es in der Mitte und im Norden zu... eben wegen der Lage zum Kern.... hier sind maximal stürmische, bei nachfolgenden Schauern im Rückseitenwetter ( hinter dem Sturmtief) noch Sturmböen möglich... mehr wird aber nicht möglich sein. In Sachen Windrichtung wird es so ablaufen, dass der Wind von Südwest auf Süd, dann auf Ost und dann auf Nord-Nordwest drehen wird. Folglich kommt es zur Advektion von " mP" ( maritimer Polarluft).. so bilden sich über der milden Nordsee kräftige Schauer, die aufgrund der sich durchsetzenden Luftmasse mehr und mehr als Schnee niedergehen können. Oftmals ist auch Graupel im Spiel. Primär in den Abendstunden will ich eine Schneedecke bis in tiefste Lagen nicht ganz ausschließen.
Das frontale Regengebiet, welches ich oben ansprach ( Warmfront) wird in den Mittagsstunden Geschichte sein, dahinter folgen dann die teils kräftigen Schnee, Schneeregen- oder eben Graupelschauer, primär auf der See auch Graupelgewitter.... gilt ebenso für die Gruppe der Ostfriesischen- und Nordfriesischen Inseln.

Es lässt sich sagen, dass sich das Orkantief noch weiter intensiviert auf dem Weg gen. Mitteleuropa, die Entwicklung über der Bretagne ist noch nicht beendet- im Gegenteil.

Fazit:

- in Süddeutschland ist selbst im Flachland mit orkanartigen Böen zu rechnen... in der südlichen Mitte ebenfalls.
- in Hochlagen Süddeutschland ist mit Böen in voller Orkanstärke zu rechnen ( äußerste Vorsicht, von Betreten der Hochflächen ist dringenst abzuraten)
- Richtung Landesmitte und im Norddeutschen Tiefland eher stürmische Böen, bei den angesprochenen Schauern durch Untermischung des Höhenwindes noch die ein oder andere Sturmböe möglich, nichts Wildes für die Norddeutschen.
- im Rückseitenwetter insbesondere nachmittags und abends kräftige Schneeschauer mit Ausbildung einer lokalen, dünnen Schneedecke möglich... die Schauer " stauen" sich an den Nordwesträndern der Mittelgebirge, hier kann es kräftiger " runterhauen".

Es steht uns also durchaus eine markante Sturmlage ins Haus, die aufgrund der brisanten Entwicklung unseres Tiefdrucksystems nicht zu unterschätzen ist ( ich beziehe mich auf Süddeutschland!).

Das aktuelle Geschehen dann wieder morgen.... erstmal kommt die Warmfront mit langanhaltendem Regen in den nächsten Stunden... bis dahin. ;-)
 
Hallo,
habe nicht alles gelesen.
Aus dem ersten Post hätte ich den beunruhigenden Schluss gezogen, dass uns eine lange, harte Kältewelle mit Schneebergen, Glatteis und eben Tieftemperaturen ins Haus steht.

Ist das jetzt zu befürchten?

Hier herrschen nämlich ja eher milde Temperaturen von teils +8°C.

Muss man jetzt (in SH) wieder mit Schnee und Eis bis zum März rechnen?
(Ich kann mir das gerade nicht so recht vorstellen. Kann auch gut ohne leben.:~)
 
Ich kann Stephanie nur Recht geben.
Wir haben hier, mitten in S-H, gerade angenehme 6 Grad plus.
Ohne Wind und Regen.
Von mir aus kann das bis zum Frühjahr gerne so bleiben.
 
Bei uns in NRW/Grenze Münsterland ist es heute abend sehr windig und regnerisch.Es ist kalt geworden (knapp über o Grad). Zwischen dem Regen auch immer wieder einige Schneeflocken. Bin sehr gespannt was uns in den nächsten Stunden bevorsteht.
Gruß
Manfred
 
Hallo,
habe nicht alles gelesen.
Aus dem ersten Post hätte ich den beunruhigenden Schluss gezogen, dass uns eine lange, harte Kältewelle mit Schneebergen, Glatteis und eben Tieftemperaturen ins Haus steht.

Ist das jetzt zu befürchten?

Hier herrschen nämlich ja eher milde Temperaturen von teils +8°C.

Muss man jetzt (in SH) wieder mit Schnee und Eis bis zum März rechnen?
(Ich kann mir das gerade nicht so recht vorstellen. Kann auch gut ohne leben.:~)

Hallo Stephanie,

das war keine richtige Prognose, sondern nur eine Einschätzung, da sich zu dem Zeitpunkt Kaltluft im Nordosten Europas versammelt hatte, die gewöhnlicherweise Wochen später auch nach Mitteleuropa ausbricht- da die Westwinddrift aber wieder aufgelebt ist, war das nicht der Fall. Die Westwinddrift ist immer noch aktiv, daher ist ein durchgreifender Wintereinbruch bis in die Tieflagen nicht zu erwarten... Schneeschauer dagegen kann es geben, Schneedecken werden sich aber nur seltener in tiefen Lagen ausbilden können, denn die Polarluft strömt über die noch milde Nordsee. ;)

Grüße,
Nisus.
 
Bei uns in NRW/Grenze Münsterland ist es heute abend sehr windig und regnerisch.Es ist kalt geworden (knapp über o Grad). Zwischen dem Regen auch immer wieder einige Schneeflocken. Bin sehr gespannt was uns in den nächsten Stunden bevorsteht.
Gruß
Manfred

Hallo Manfred,

gestern Abend befandet ihr euch, so wie wir bereits auf der Rückseite des Orkantiefs, was nahezu genau über deine Region gezogen ist ( mit dem Kern). Daher blieb es nachmittags auch weniger stürmisch, auf der Rückseite noch etwas windiger. Auf der Vorderseite des Systems hattet ihr südwestlichen Wind, auf der Rückseite nordwestlichen. So konnte maritime Polarluft auch zu euch strömen, über die angewärmte Nordsee ergab das teils kräftige Schauer, Mischmasch, teils Schnee und Regen, im Raum Hannover gab es mittags sogar eine dünne Schneedecke... ein paar Kilometer entfernt von hier auch, die mittlerweile wieder abgetaut ist. ;-)

Den nächsten " Outlook" gibts heute Abend.
 
l Kurzfrist: Höhenkaltluft rückseitig " Joachims" eingeflossen- in der kommenden

Oder auch jetzt schon..... :D

Guten Mittag zusammen,

" Joachim" befindet sich gegenwärtig vor der polnischen Ostseeküste und zieht unter weiterer Auffüllung weiter. Als Antagonist stellt sich die charakteristische Antizyklone im Seegebiet der Azoren dar. Bereits nach Durchzug des Kerns ( bezogen auf Nordrhein-Westfalen) stellte sich im Nordwesten des Landes eine gemischte Strömungskomponente ein ( hier: nordwestlich). Advektion von " mP" war die Folge, sprich: maritimer Polarluft. -35 °C in 500 hPa-Niveau flossen im " Rückseitenwetter" ein, über den recht milden Gewässern der Nordsee ein Garant für Konvektion.
Die aktuell gegebene Großwetterlage lässt sich also kurzum als NWz ( Nordwest zyklonal) klassifizieren.
In den kommenden Stunden wird auch die -36 °C in 500 hPa-Basis Norddeutschland " erfassen", die Höhenkaltluft an sich jedoch überschreitet die Grenzen Norddeutschlands. In den morgigen Vormittagsstunden dann werden es nach aktuellem Stande -38 °C in 500 hPa sein.


Aktuell hat sich eine "Schauerstraße" eingestellt, ausgehend der Deutschen Bucht ziehen teils kräftige Regen- Graupel sowie Schneeregenschauer über den nordwestdeutschen Raum südwärts- ein Idealfall für westdeutsche Mittelgebirge und deren nordwestliche Ränder, auch aber den Oberharz, der sich ebenfalls in einer solchen konvektiven Straße befindet. Unmittelbare Folge daraus: Neuschnee.
Im Bereiche der Kurzfrist bleibt es nicht minder interessant, denn in den späten Abendstunden greift ein Randtrog von Nordwesten her über ( erkennbar an der etwas wellenförmigen Einbuchtung in der 500 hPa-Simulation, die Grafik habe ich nicht eingebunden). Dieser Randtrog induziert Hebungsvorgänge, in der ohnehin labil geschichteten Luftmasse stehen neben kräftigen Graupelschauern nun auch Kaltluftgewitter auf dem " Speiseplan". Kaltluftgewitter halte ich insbesondere im westlichen Niedersachsen und auch im westlichen Teil Nordrhein-Westfalens für wahrscheinlich. Insbesondere ab den späten Abendstunden sollten selbst in tieferen Lagen Schneeschauer in Reinform möglich sein, eine dünne Schneedecke will ich bei kräftigen Entwicklungen oder auch Kaltluftgewittern nicht ausschließen.

Bezüglich morgen sieht es, wenn man von kleinen Änderungen absieht sehr ähnlich aus, weiterhin sind kräftige konvektive Ereignisse möglich, besonders in der West- bzw. Nordwesthälfte sind Kaltluftgewitter mit von der Partie.

Factum est:

" ideale" Höhenkaltluft wurde advehiert, kräftige Schauerereignisse tagsüber, zurzeit meist noch Regen/ Schneeregen- sowie teils Graupel
in der kommenden Nacht greift der Randtrog über, induziert weitere Hebungsvorgänge und wird damit ein Nährboden einiger Kaltluftgewitter im Raum West/Nordwestdeutschland sein.
in den späten Abendstunden/ im Laufe der Nacht bis in tiefe Lagen durchaus Schauer in fester Form, Ausbildung einer dünnen Schneedecke selbst hier nicht auszuschließen.

Bei Fragen fragen. :D

mfg.
 
Hallo Thomas,

ich bin nun wirklich gespannt was die nächsten Stunden und Tage an "Wetter" bringen.
Anscheinend sind die Rabenkrähen und Dohlen auch noch etwas unschlüssig......??? Wenn Sie in großen Scharen, abend auf dem Boden ruhen und die Nacht verbringen, kommt starker Wind oder Schnee. Heute Nacht war solch ein Moment( die Vögel waren in großer Zahl auf den Boden und verbrachten dort die Nacht -Flugfeld Hammer Flugplatz-)....aber es blieb eigentlich ruhig.
Bin sehr gespannt auf Deine nächsten Aussagen.
Gruß
Manfred
 
wied er klasse wetterbeschreibung! immer wenn meine vorhersagekarten sich mir nicht erklären, schau ich hier rein und weiß mehr! danke
 
Ich habe den heutigen Tag bei strahlendem Sonnenschein an der Nordsee (St. Peter-Ording) verbracht.
Warm angezogen, konnte man vorübergehend vergessen, dass wir eigentlich Winter haben.
Ich hatte auf ein schönes Sonnenuntergangsfoto gehofft, aber mit der einsetzenden Flut kam auch eine plötzliche Wetterumstellung.
Trotzdem war es, wie immer, traumhaft schön!
Ich liebe die Nordsee! Merkt man das?:zwinker:
 

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Zuletzt bearbeitet:
Stellt Euch vor, da sind doch tatsächlich heute noch Kraniche über unser Haus geflogen, ein Gruppe von 40 - 50 Tieren, in Richtung Süden (Münsterland/Kreis Warendorf). Das habe ich hier Mitte Dezember bisher bewußt noch nicht erlebt :-))

ups, falsche Stelle - verschoben in Kranichzug...
 
Thema: Wetterprognose und deren Relevanz für den Vogelzug
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