NOTFALL-Rassetaube

Das Taubenglück will mich nicht verlassen-vor einigen Stunden habe ich am Straßenrand eine verletzte Rassetaube gefunden (sie ist sandbraun und hat lauter Federn an den Füßen). Im Moment sitzt sie beim TA und hat eine Erstversorgung hinter sich. Ich werde sie gleich abholen. Ob ein Flügel gebrochen ist, kann die TÄ ohne Röntgen nicht sagen. Das Röntgen kann ich aber nicht bezahlen und ich kann sie leider auch nicht behalten. Den Flügel hält sie ganz normal, obwohl an einer Stelle Blut ausgetreten ist. Die TÄ meinte, dass es auch durch den Aufprall sein kann. Der Flügel muss nicht zwangsläufig gebrochen sein.
Kann sich irgendjemand diesen Tieres annehmen. Einen Ring hat sie nicht.

Hallo Rosiehase,

wenn das eine stark belatschte Taube ist, dann kann es sein, dass der Ring anders als bei glattfüssigen Tauben unter Federn versteckt weiter oben am Bein sitzt. Schau nochmal genau. Als ich damals meine Altholländerin bekam, hätte ich auch schwören können sie wäre nicht beringt, bis ich den Tipp bekam, ich sollte doch mal weiter oben suchen.
Viele Grüße
Andrea

PS. Und frag doch mal beim örtlichen Kleintierzüchterverein nach, wer diese Rasse züchtet, vielleicht findet man auf diese Weise den Besitzer, das wäre die einfachste Lösung. Ich glaube nicht, dass eine Taube mit starker Befiederung an den Füßen besonders weit fliegt. Wobei es da auch Ausnahmen von der Regel gibt.

Ich habe den Besitzer bereits ausfindig gemacht-er möchte das Tier auf keinen Fall mehr zurück! Wer kann die Tauben denn aufnehmen-hier kann sie nicht lange bleiben und der Flügel ist jetzt doch gebrochen. Sie wird wahrscheinlich nie wieder fliegen können. Sie ist übrigens anscheindend ziemlich zahm.

Wenn's nicht so weit wär :(

Wo kommst Du denn her? Man kann ja vielleicht einen Transport organisieren.

Ich komme aus der Nähe von Münster.

Ich komme aus der Nähe von Dresden. Genau die andere Ecke von Deutschland sozusagen.

Ich glaube dass das zu weit weg ist.

Hallo allerseits,

ich möchte mal diesen Thread vervollständigen. Ich habe die von Rosiehase beschriebene Taube hier zur Behandlung aufgenommen. Hier ein Bild:

http://www.vogel-foren.de/forum/attachment.php?attachmentid=122&thumbnail=1

Es handelt sich um einen Täuber, und wir nannten ihn Fussel

Er hatte einen Durchschuss von außen durch den Flügel bis kurz vor den Kropf. Wir haben das Projektil heraus operiert. Der Flügel war gebrochen. Die weiteren Untersuchungen ergaben ein Untergewicht sowie Kapillaria,- und Spulwurmeier sowie Kokzidien im Kot. Ein mittelstarker Federlingbefall war auch vorhanden.

Die bereits nekrotischen Wunden im inneren Flügelbereich, bedingt durch den Durchschuss und nachfolgende Infektion, sind wieder vollständig gesund und verheilt. Heute wurde eine zweite Röntgenaufnahme vom Flügel gemacht. Es wurde festgestellt, dass der Täuber nicht flugunfähig bleiben wird, sondern die Knochen sind sehr gut zusammen gewachsen. Noch eine Woche, und er darf dann mal Flugübungen machen Bin sehr erleichtert.

Die Spulwürmer sind weg. Ebenso die Federlinge. Leider hat aber die gestern untersuchte Kotprobe ergeben, dass Kokzidien sowie Capillaria noch da sind. Ab morgen erfolgt, wahrscheinlich sehr zu Fussels Leidwesen, die Gabe von Baycox und Fenbendazol direkt in den Schnabel. Morgen fährt jemand in die TiHo, um das Fenbendazol in flüssiger Form dort abzuholen, hier in der Praxis ist es nicht vorrätig.

So, und wenn der Fusseltäuber diese lästigen Dinger auch noch los ist...dann möchte er sicher sehr gerne in einen schönen Taubenschlag, möglichst mit mehreren weiblichen Tauben seiner Art und einem Futtergeber, den er täglich beißen darf

Zwar kann das alles noch ein paar Wochen dauern - seine Flugmuskulatur muss erst mal wieder aufgebaut werden - aber ich wollt´ schon mal bescheid sagen, dass hier ein süßer Täuber ein neues Zuhause bei einem echten Taubenliebhaber sucht.

Hallo Petra,

schön, dass es dem Kleinen wieder besser geht.
Allerdings habe ich eine Anmerkung zu den Kokzidien zu machen. Ein gering gradiger Befall ist absolut normal bei Tauben und muß bzw. sollte nicht behandelt werden, da die Behandlung nur den Organismus belastet und eine ansonsten fitte Taube damit spielend fertig wird. Außerdem wird sie sich inerhalb kürzester Zeit wieder bei anderen Tauben damit anstecken.

Dann hab ich aber noch eine Frage was ist "Capillaria" ?? Davon habe ich in meiner Zeit als Taubenzüchter noch nie etwas gehört.

hallo hab jetzt auch mal ne frage zu Kokzidien.....die wurden bei meinen tauben auch fest gestellt aber ein geringer befall...die ta wollte das bis zu abwinken behandeln.....hab das zwei wochen behandelt.(0,5ml auf halben liter wasser das an zwei tagen ...eine woche pause und dann wieder zwei tage)

in wie weit ist es norman das tauben kokzidien haben......??????????????

habe eine kotprobe genacht ist jetzt alles ok .....aber wie schützt man sich (tauben ) davor .....????????????

kenn mich mit den krankheiten nicht so aus hab tauben erszt seid ca. 12 wochen ..

danke im vorraus

lg jacky

Hallo,

ich kann mich BarneyG anschließen. Ein geringer Kokzidien-Befall ist durchaus normal bei Tauben, sie kommen damit gut klar. Und sie bekommen sie wirklich nur allzuleicht.
Es kommt jedoch immer darauf an, wie man die Tauben hält. Bei meinen ist derzeit das Risiko noch relativ groß, dass sie in Kontakt zu meinen Papageien und Sittich kommen. Daher muss ich im Moment verstärkt Wert darauf legen - neben der allgemeinen Sauberkeit und Hygiene natürlich -, dass die Tauben keine Kokzidien haben.

Kokzidien sind durch den Kot übertragbar. Also aufpassen, dass die Taube nicht in Berührung mit anderem Kot, der möglicherweise mit Kokzidien belastet ist, kommt. Bei täglichem Freiflug ist das jedoch beinahe unmöglich.

Hm, Capillaria habe ich jetzt auch noch nicht gehört. Sind das nicht Würmer?

LG, Sabine

PS: Habe gerade mal gegoogelt: Capillaria sind Haarwürmer. Siehe http://www.tierklinik.de/medizin.php?content=00105

Hallo Jacky,

wie schon gesagt, ist es absolut normal, dass Tauben geringgradig Koczidien haben. Dieser Befall schadet dem Tier nicht. Schädlich wird es erst, wenn der Befall größer wird, dann muss gehandelt werden, denn ein hochgradiger Befall kann zum Tod führen. Ein solcher hochgradiger Befall tritt aber in der Regel nur dann auf, wenn die Tauben nicht fit sind, Stress haben, unterversorgt sind oder ihr Immunsystem schon gegen einen anderen Erreger kämpfen muss und zusammenbricht (Sekundärinfektion mit Koczidien).

Meine Tauben haben bei fast jeden Kotprobe einen geringgradigen Befall mit Koczidien (ein oder zwei Eier unter dem Mikroskop), allerdings keine Sekundärinfektionen, wie z.B. Würmer oder Salmonellen.
Ich habe auch schon seit Jahren keine Kur mehr gegen Koczidien gemacht. Das es wie gesagt nur dann nötig, wenn sie mittel bis hochgradig infiziert sind.

Um einem erhöhten Befall von Koczidien vorzubeugen, sollten die Tauben ausreichend Versorgt sein, immer frisches Wasser und keinen Stress (kein zu hoher Tierbesatz im Stall) haben und auch ab und an mal Vitamine bekommen. Gelegentliche Gaben von Knoblauch (gemahlen unter das Futter) und Zwiebeln (dito) sowie Salat oder anderes Grünfutter sind auch sehr gut.

Ich hoffe meine Ausführungen helfen dir ein bisschen weiter.

Hallo Barney,

die Kokzidien haben bei Fussel Überhand genommen. Ist auch kein Wunder, bei allem, was er schon hinter sich hat. Irgendwie muß dieser Vogel drei Schutzengel haben, es ist erstaunlich wie er das alles durchgestanden hat. rima:

Sabine, uns geht es auch so. Fussel soll zu den anderen Tauben, die zwar eine eigene Voliere im Schutzhaus haben, aber die Vögel können durchaus mal mit dem Kot anderer in Berührung kommen, denn sie fliegen beim Volierenputz schon mal im Schutzhaus herum. So muss jeder Vogel, der bei uns nach der Quarantänezeit dauerhaft oder auch nur vorübergehend in die Volieren kommt, völlig parasitenfrei und gesund sein.

Die Tauben leben benachbart an Wellensittichen, Rotflügelsittichen, Halsbandsittichen, Webervögeln und Kanarien. Kokzidien im Bestand wären eine Katastrofe. Daher muss auch Fussel in den sauren Apfel beißen und Medizin schlucken

Ja genau. Kapillarien sind Haarwürmer, die äußerst hartnäckig sein können. Der Wirkstoff Fenbendazol, vorhanden in Panakur oder Levamisol in Conkurat hilft dagegen. Der erste Versuch mit Conkurat misslang leider. Kapillarien sind halt eben stur.

Hallo Petra,

mit Concurat-L habe ich auch keine gute Erfahrungen gemacht. Ich finde Präperate, die über das Trinkwasser gegeben werden, bei Tauben immer problematisch, besonders, wenn die Behandlung nur einen Tag andauert. Da gibt es dann immer Spezialisten, die nicht so viel vom Trinkwasser aufnehmen, wie sie sollen und stattdessen lieber dursten, wenn sie merken, es schmeckt komisch. Schau mal ob Du Ascapilla Kapseln von Chevita bekommen kannst, die gibt man der Taube direkt in den Schnabel und ist sich dann auch sicher, dass sie den Wirkstoff aufgenommen hat.
Viele Grüße
Andrea

Hallo Andrea,

danke für den Tipp!

Ich war heute beim Futterhändler, und habe im Vorbeigehen das Produkt "Quikon med" gefunden. Hat dies jemand schon mal angewendet? Scheint ja ein wahres Wundermittel zu sein. Soll helfen gegen Kokzidien, Streptokokken, Staphyllokokken und noch mehr.

Kann doch nicht gehen, oder? Hat jemand damit Erfahrungen?

Hallo Petra,
kenne das Medikament nicht. Ich habe nur die Erfahrung gemacht das die frei verkäuflichen Medikamente am meisten dem Geldbeutel der Hersteller helfen. Ich habe mir übrigens angewöhnt die Medikamente über das Futter zu verabreichen, klappt deutlich besser.
Gruß Uli

Hallo Uli,

Ich habe nur die Erfahrung gemacht das die frei verkäuflichen Medikamente am meisten dem Geldbeutel der Hersteller helfen

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Ja, genau. Ich habe mich aber gewundert, denn die Firma Quiko ist ja eigentlich bekannt für gute Produkte. Aber an die Wirkung dieses Produktes kann ich irgendwie nicht glauben. Hab es dann auch lieber nicht gekauft...