Sooooooooooo
Ich hatte gestern Nachtwache und hab mir das ganze mal in Ruhe durch gelesen.
Hier mal meine Gedanken:
-es steht dort,dass man erst ein gutes Vertrauen aufbauen muß,ehe man mit der Erziehung("härtere Bandagen"?) anfangen sollte.
Da frag ich mich-wann ist das Vertrauen groß genug und woran merke ich das?
Sicher gibt es da Unterschiede,was man sich angeschafft hat.Eine NB wird anfangs keine Erziehung brauchen,im eigentlichen Sinne,da die erste Zeit aus "Vertrauensaufbau" besteht.Da ist man dankbar und erfreut über jeden Zentimeter den der Vogel näher kommt.
Bei einer HZ sieht das schon anders aus-die belagert einen unter Umständen ab der ersten Minute und da sehe ich eine Gefahr,wenn man in der ersten Zeit "alles durchgehen läßt",weil es ja so niedlich ist.Nach einiger Zeit merkt man auf einmal "das geht mir aber auf den Nerv" und versucht nun,dieses Verhalten wieder abzutrainieren.
Da ist meine Meinung-vom ersten Tag an nur die Dinge zulassen,die man auch in 100 Tage noch gut findet!
Zu diesem Absatz im Text würde ich noch Erklärungen machen.
-in der Luft "wegwischen"
Da bin ich nun gar nicht mit einverstanden.
Ich stelle mir grad so vor,wie ich durch den Wald laufe und mein Mitläufer gibt mir einen kleinen Schubs,damit ich die richtige Abbiegung nehme........erstens Erschrecke ich mich,zweitens komme ich aus dem Takt und habe drittens die Gefahr des Stolperns.
Hat diese Methode schon jemand ausprobiert?Wenn der Vogel auf mich zufliegt und ich meine Hand hebe um ihn "wegzuwischen",dann setzt mein Vogel seine Füße nach vorne,da er denkt er kann/soll auf der Hand landen.Ehe ich eine "Wischbewegung" machen kann,hab ich ihn schon auf den Fingern krallen-und wie unangenehm das ist,denn er hat an den Fingern keinen Halt,versucht mit dem Schnabel nachzugreifen---AUA.
Mit welcher "Kraft" soll ich "schieben"?Und wenn ich ihn mitten im Flug erwische-wo soll ich da meinen Druck ausüben?Bauch?Brust?
Ich kann mir absolut nicht vorstellen wie das gehen soll,ohne den Vogel ins Trudeln zu bringen und einen Absturz herauf zu beschwören.
Ich habe meine Vögel auf "komm" trainiert-wenn ich den Arm hinhalte,kommen sie.Ich kann doch nicht auf der einen Seite das Anfliegen als wünschenswert antrainieren und in einer anderen Situation drücke ich den Vogel in der Luft weg.Davon ab,wird ein Vogel,der mich angreifen möchte mit offenem Schnabel auf mich zufliegen und in meiner Hand dann den best möglichen Angriffspunkt vorfinden.Niemals sollte man einem unberechenbaren Vogel seine Finger anbieten!Einen besseren Halt zum Zubeißen gibt es gar nicht.
Ich finde da die Methode des "Wegduckens" wesentlich effektiver,da der Vogel so für ihn völlig ungefährlich,einfach "durchstarten" kann und an einer anderen Stelle landen.
-auf den Schnabel klopfen,in die Füße kneifen
Das sind Methoden die ich absolut ablehne.Ich weiß,dass viele das machen,weil es ja auch die Papas untereinander so machen.Ich bin aber kein Papagei und ich bin mir ziemlich sicher,dass meine vier dies auch wissen.Somit habe ich "meine menschlichen" Methoden und der Vogelpartner hat seine "papageilichen Methoden".
Ich möchte mal ein Beispiel erzählen:
meine 2 jährige Tochter und ich stehen am Rand eines Stadtlaufes.Ich bin völlig konzentriert auf die Läufer,feuer an und sehe mein Kind nicht.Meine Annika dreht sich um und beißt mich in den Oberschenkel(ich weiß nicht warum-Übermut?Aufmerksamkeit?)Ich habe mich so erschrocken und hatte so einen Schmerz,dass ich meiner kleinen Tochter im Affekt eine Backpfeife gegeben habe,dass sie fast auf die Straße gefallen wäre.
Was ist damit sagen möchte-im Moment eines Schmerzens hat man sich nicht unter Kontrolle!Der Reflex in selbem Maße zurück zu schlagen wie der Schmerz mir weh tut steckt im Menschen!(Wahrscheinlich in jedem Lebewesen)
Beißt mich ein Papagei,und ich versuche an seinem Schnabel zu schütteln(was ich schon allein von der Ausführung her ziemlich schwierig finde
) werde ich dem armen Kerl wohl das Gehirn von einer Seite auf die andere schwappen lassen...........und das führt zu gefährlichen Hirnverletzungen!
Wenn ich gebissen werde,dann habe ich schon die größte Mühe mein "Aua" zu unterdrücken und meine Zähne feste aufeinander zu beißen!
Ich drehe mich dann sofort weg und verlasse den Raum-zum Einen um mich zu beruhigen(im Hinausgehen kann mir dann schon mal ein leises "Mistvieh" rausrutschen) und zum Anderen um den Vogel mit meinem Ignorieren zu bestrafen.(Zum Dritten um ein Pflaster zu holen lol)
Ich bin der Meinung,man sollte sich das "Schnabel klopfen" oder "Füße zwicken" gar nicht erst angewöhnen,denn damit fängt man ein "Machtkampfspielchen" an,was dem Vogel auch noch Spaß macht und somit in meinen Augen keine "Erziehung" ist.
Der Text betont das "Vogelzimmer" sehr-ist auch eine wirklich gute Unterbringung,aber die meisten leben mit ihren Papas im Wohnzimmer zusammen.An dieser Stell finde ich es schierig die Tips anzuwenden.Wenn ich das Revier der Tiere verlassen soll,heißt das für so manch einen,das Wohnzimmer gehört bald den Vögeln.
Auch die Stelle,dass man "Ärger" vermeiden kann,indem man die Tiere möglichst sich selbst überläßt,stimmt sicher.Ein Mensch,der nur zu den Fütterungszeiten bei seinen Vögeln ist,wird kaum Probleme mit ihnen haben.Die meisten schaffen sich die Vögel aber an,um eine intensive Beziehung zu ihnen aufzubauen.Somit haben sie täglich mehrere Stunden "Alltag" mit ihnen-und jede Menge Möglichkeiten,aneinander zu geraten.
Das Thema der "Erziehung" ist wirklich nicht einfach und ein Text kann auch nicht für alles eine Lösung bíeten.
Wäre schön,wenn Leute mit Problemen sich hier melden würden,und sich äußern könnten,ob dieser Text eine Hilfestellung bietet oder was noch fehlt.
Meine Geier und ich führen ein recht friedliches Leben und unsere Streitereien haben wir gut im Griff-trotz fehlendem Vogelzimmer.Unser Schwarm funktioniert recht gut-auf beiden Seiten und das durch Kosequenz und gleichbleibenden Regeln.Was heute gilt,das gilt auch morgen und übermorgen.Unser immer gleiches Muster bei Dingen die "Geier darf" und Dingen die "Geier nicht darf" ist beiden Seiten in Fleisch und Blut übergegangen.Klar gibt es noch kleine Machtkämpfchen(da landet man mal eben absichtlich auf verbotenem Grund um mit einem "Oh oh -hahaha" auch schnell wieder weg zu fliegen) aber so ein bischen ärgern auf beiden Seiten macht doch auch Spaß!
Ich würde in den Text auch noch aufnehmen,das viele Hähne gerne Kämpfen um ihre aufgestaute Energie abzubauen.Mein Ara ist nach so ein paar wilden Kampforgien mit dem Handfeger immer total ausgeglichen.
Liebe Grüße,BEA