Hallo,
ich bin stolzer Besitzer eines Graupapapärchens - beide
Handaufzuchten und vom gleichen Züchter, allerdings verschiedene Eltern. Rudi haben wir jetzt fast 1 Jahr und Rita fast ein halbes Jahr. Es war eine Bilderbuchvergesellschaftung, sie haben sich vom ersten Tag an prima verstanden. Die Beiden sind
Handaufzuchten nach der Beringung und wuchsen mit 2-3 Gelegen gleichzeitig auf.
Obwohl wir unseren Rudi ein halbes Jahr in Einzelhaltung hatten, hat er regelrecht Luftsprünge gemacht, als wir mit einer Partnerin für ihn nach Hause kamen. Er hat sofort, nachdem er Rita das erste Mal gesehen hat, Futter hochgewürgt. Da haben wir sie natürlich gleich zusammen gelassen und am 3. Tag sind sie entgültig in eine gemeinsame
Voliere gezogen.
Sie streiten auch schon mal, aber meistens lieben sie sich doch. Wenn einer in einem anderen Zimmer ist, rufen sie sich lautstark, bis der andere kommt. Sie kraulen sich auch auf meiner Schulter.
Für uns sind sie leicht zu händeln durch ihre Zahmheit. Ich sehe das Ganze sehr positiv, die Beiden gehören mit zur Familie, haben sich aber auch und ziehen sich auch mal zusammen auf ihren Kletterbaum oder Schrank zurück.
Zahme Vögel sind doch gerade für die Wohnungshaltung viel geeigneter. Für den Menschen sind sie leichter zu händeln und bringen sehr viel Freude, der zahme Vogel muss nicht ständig wie ein nichtzahmer in großer Angst vor den Menschen um ihn herum leben.
Ich habe somit absolut nichts gegen
Handaufzuchten. Und ich glaube auch nicht, dass die Züchter das aus Geldgier oder was weiß ich machen. So viel mehr als für eine Naturbrut verdient man daran nicht. Und die Arbeit muss man sich erst einmal machen.
Ich habe noch ein altes DDR-Vogelbuch. Darin steht auch, dass die Nachzucht bei den Graupapageien häufig misslingt, da die Elterntiere das Gelege zerstören und sie nur bei besten Bedingungen zur Brut schreiten.
Jeder, der schon einmal Graupapababys hatte (selber großgezogen oder von den Eltern großziehen lassen) wird sicher bestätigen, wie er täglich um die Babys zittert, damit auch wirklich nichts dazwischenkommt.
Und wenn man dann schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht hat oder zu viel Angst hat, dann würde ich auch lieber
Handaufzucht machen.
Meine Beiden sind jedenfalls nicht verhaltensgestört, nur zahm!
Liebe Grüße
Elke