Verletzte Stadttaube in der Fußgängerzone

Diskutiere Verletzte Stadttaube in der Fußgängerzone im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Hallo, heute habe ich eine Taube mitten in der Fußgängerzone auf dem Rücken liegend gefunden. Umringt von Passanten, auch mit Hunden. Ich habe...
Hy Vanellus!

Naja, das kratzt ja nicht an meinen Beobachtungen, denn es ging ja auch um handaufgezogene Jungvögel und deren "Trotzdem"- Verhalten ;).

Grüße, Andreas

Hier wird doch immer alles bunt gemischt *g* Man kommt von Höckstken auf Stöcksken.

Ich finde Deinee Ausführungen (nr. 16) übrigens sehr interessant. Danke dafür
 
Naja, Stadttauben leben im Gegensatz zu Ringeltauben usw, ja auch Schulter an Schulter mit dem Menschen.
Es geht ja genau um die Gründe dafür, daß sie uns auch bei der Nahrungssuche so nahe kommen. Spatzen und Schwalben brüten auch schon lange in Menschennähe, ohne die Fluchtdistanz derart zu unterschreiten. Weder Spatzen noch Meisen oder andere (eine Meise "wohnt" immer noch in unserem Briefkasten !) kommen dauerhaft in eine Voliere zurück, nur weil es dort Futter gibt, und schlafen dann dort auch noch. So hat sich in zehn Jahren noch kein Wildvogel verhalten.
 
Im übrigen leidet ein Tier nicht zwangsläufig weniger unter Gefangenschaft, weil es schon seit Generationen so gehalten wird, gerade die wenig domestizierten Sittiche nicht. Man sieht diesen Tieren häufig auch an, daß sie unter der Platzbegrenzung leiden und gerne mehr fliegen würden, was ich - wiederum im direkten Vergleich - bei Stadttauben so nicht beobachten kann, schon gar nicht, wenn sie brüten können.

In Potsdam gibt es eine Tropenhalle mit freifliegenden Zebrafinken und Nymphensittichen, die die ganze Halle ausfliegen. Da wird der Unterschied zu "Volierenhaltung" ganz schnell deutlich.

P.S: Der "Angry-Smiley" ist nicht von mir !

Haha Almut, Du machts mich fertig. Was bringt Dich zu dem Schluss das Tauben mehr domestiziert sind als z.B. Wellensittiche? Das Flugbedürfniss oder das Brutverhalten kannst Du nicht ernsthaft als Meßlatte anlegen. Sieh Dir Spatzen an . Spatzen sind extrem quirrlige kleine Gesellen. Sie sind ständig in Bewegung. Ihr Bewegungsbedürfniss wäre auch in Gefangenschaft sehr groß. Bei Zebrafinken und Wellensittichen ist das nicht viel anders. Dabei darf man nicht vergessen das die Bewegung unmittelbar mit der Nahrungsbeschaffung zu tun hat. Je nach Lebensraum müssen Tiere ständig in Bewegung sein und Nahrung und Wasser zu finden. Dabei werden unnötige Bewegungen vermieden um Energie zu sparen. Aber selbst in Käfige gesperrt, Wasser und Nahrung direkt vor dem Schnabel, bleibt der natürliche, seit Ewigkeiten nützliche und Arttypische Bewegungsdrang erhalten. Deiner Meinung nach sind Stadttauben Haustiere bzw entfleuchte/ausgesetzte Brieftauben. Sie wurden domestiziert (aber was zum Kuckuck bringt Dich darauf das sie mehr domestiziert sind als Sittiche??). Und wofür? Um zu fliegen! Und das tun sie sehr ausgiebig. Sie zeigen nicht das gleiche Verhalten in Gefangenschaft wie Wellensittiche. Natürlich nicht. Da kann man auch Äppel mit Birnen vergleichen
 
Es geht ja genau um die Gründe dafür, daß sie uns auch bei der Nahrungssuche so nahe kommen. Spatzen und Schwalben brüten auch schon lange in Menschennähe, ohne die Fluchtdistanz derart zu unterschreiten. Weder Spatzen noch Meisen oder andere (eine Meise "wohnt" immer noch in unserem Briefkasten !) kommen dauerhaft in eine Voliere zurück, nur weil es dort Futter gibt, und schlafen dann dort auch noch. So hat sich in zehn Jahren noch kein Wildvogel verhalten.

Sind Krähen domestiziert, weil sie unsere Mülleimer ausräumen und eine geringe Fluchtdistanz haben? Was für ein Kappes. Es gibt einige, nicht domestizierte Tierarten, die vermehrt menschliche Nähe suchen und von Generation zu Generation mehr und mehr die Scheu verlieren.

Das Stadttauben/Brieftauben diese "Schlagtreue" aufweisen, wurde ihnen nicht vollständig angezüchtet. Es ist wohl eher umgekehrt so, das man sich diese Eigenschaft zu nutze machte und sie deshlab in Menschenobhut aufnahm und vermehrte. Vielen Tierarten liegt es "im Blut" ihren Geburtsort wieder aufzusuchen. Ortstreu in Gruppen/Schwärmen zu leben oder einmal als geeignet empfundene Lebensräume nicht mehr zu verlassen. Ihre Nachkommen, die Stadtauben, wurden quasi eingeschleppt. Da sie sehr anpassungsfähig und anspruchslos sind (d.h. auch mit wenig geeigneter Nahrung usw Junge ziehen), fristen sie ein ziemlich erbärmliches Dasein. Das da etwas getan werden muss ist klar. Auf welche Art auch immer.... Aber mir ging es zu Beginn dieses Threads darum das sie seit Generationen ohne menschliche Fürsorge leben und eben auch ohne Zwänge. Wenn sie plötzlich nicht mehr fliegen können, sollte man sie erlösen. Das ist eben meine Meinung. In ihr Komfortverhalten ein glückliches Dasein zu interpretieren, halte ich für eine Vermenschlichung, wie ich an anderer Stelle hier im Forum bereits zu erklären versuchte
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Man merkt relativ schnell, wie wenig eine Krähe domestiziert ist, wenn man versucht, eine zu halten. Das gleich gilt für Füchse, die in Berlin ebenfalls Mülltonnen ausräumen und sich zum Teil aus der Hand füttern lassen. Tauben sind seit 7000 Jahren in Menschenhand und wurden immer weiter gezüchtet. Bei Hunden und Katzen käme ja auch niemand auf die Idee, sie weiter auf der Strasse verelenden zu lassen oder dorthin zurückzusetzen, wenn sie herrenlos sind, mit dem Argument "sind oder waren ja alles 'mal Wildtiere". Warum bei Stadttauben ? Etwas anderes als Unkenntnis, die sich langsam bessert, da ja viele Städte Taubeschläge als einzige wirksame Lösung unterhalten, fällt mir dazu nicht ein. Verstehe nicht, warum das ständig neu diskutiert werden soll, schon gar nicht als (zusätzlicher) Grund für eine Tötung. Vermeintlicher Stress in Gefangenschaft entfällt ja gerade bei den verwilderten Haustauben, nicht nur aus der Praxis, sondern auch vom Gesetz her.
 
So erklärt sich aber nicht, bester Andreas, warum Stadttauben selbst in eine Gittervoliere mit Naturästen ohne Brutmöglichkeit unter Obstbäumen bzw. jetzt im Eichenwald zurückkehren, während auch junge Ringeltauben das nicht tun.
ich bin zwr nicht andreas, aber ich hätte auch noch eine erklärung dazu...mit velaub, andreas?

almut, ich hoffe, ich darf dich jetz auch so nennen, ansonsten bitte bescheid gegben, die stadttaube stammt ja von der brieftaube ab, ich denke das ist unbestritten.
somit kommt sie in ihren "heimatschlag" zurück, in diesem falle deine voliere unter eichen.;)

lg Plym
 
Nachtrag

Das der Mensch Verantwortung für das Stadttaubenelend trägt steht ausser Frage. Aber mir geht es zu weit, das es ständig so dargestellt wird, als wären Stadttauben Tiere, die gerade eben entflogen sind und völlig hilflos umherirren. Es handelt sich hier nicht um einen gerade entlaufenen Hund!

Was ist eigentlich mit Waschbären. Sie wurden auf Grund ihre Pelzes nach Europa geschleppt und dort vermehrt. Heute vermehren sie sich rasant in Europa und haben sich an die neuen Unstände angepasst. Sind Waschbären Haustiere?
 
Ich kenne mich mit Waschbären nicht aus ;-) sind es denn nicht ursprünglich Wildtiere?
Ich würde es eher (um nicht schon wieder mit Katzen zu kommen ;-)) Mit den seit Generationen auf der Strasse lebenden Hunden im Süden Europas vergleichen.
 
Man merkt relativ schnell, wie wenig eine Krähe domestiziert ist, wenn man versucht, eine zu halten. Das gleich gilt für Füchse, die in Berlin ebenfalls Mülltonnen ausräumen und sich zum Teil aus der Hand füttern lassen. Tauben sind seit 7000 Jahren in Menschenhand und wurden immer weiter gezüchtet.

Du beharrst darauf das die von Tauben zugelassene Nähe eines Menschen auf Domestikation beruht. SO stimmt das aber vielleicht nicht. Das eine Krähe, oder ein Fuchs in Gefangenschaft schnell ausrastet, liegt vielleicht eher daran das diese Tiere aus freien Stücken, bzw zwecks leichterer Nahrungsbeschaffung menschliche Siedlungsgebiete aufsuchen. Ihr natürlicher Lebensraum bleibt jedoch weiterhin bestehen und dorthin ziehen sie sich dorthin zwecks Jungenaufzucht zurück. Die Staddtaube als Nachkomme der Felsentaube hat jedoch keine andere Wahl, als in Städten zu siedeln. Der Mensch gehört seit Ewigkeiten zum alltäglichen Bild einer Stadttaube und steht für sie unmittelbar in Verbindung zu Nahrungsbeschaffung (heruntergefallene Krümel, Pommes usw)
 
Ich kenne mich mit Waschbären nicht aus ;-) sind es denn nicht ursprünglich Wildtiere?

Waren/sind Felsentauben das nicht auch, bevor sich der Mensch zu sich Nachhause holte und sie aufgrund ihrer Nützlichkeit als Brieftaube bezeichnete?
Tiere die über Generationen hinweg unter menschlicher Kontrolle auf begrenztem Raum vermehren, entwickeln früher oder später eine gewisse Toleranz dem Menschen gegenüber. Das allein macht noch keine Domestikation. Diese setzt aber ein, sobald der Mensch selektierend eingreift um gewissen Eigenschaften bei einer Art hervor zu heben. Dies dürfte auf jedenfall bei der Brieftaube der Fall gewesen sein. Beim Waschbär vielleicht auch (Pelzqualität)?
Die Stadttauben kann man also als verwilderte Nachkommen einer domestizierten Felsentaube bezeichnen. Ok soweit.

Das einzige was mich an dieser (zugegeben mittlerweile langweiligen Diskussion) nervt, ist die Tatsache das man so tut als wäre die Stadtaube nur glücklich wenn sie irgendwo bei einem Tierfreund eingesperrt ist....möglicherweise noch flugunfähig. Das ist als würde man einen entlaufenen Dackel mit Dingos vergleichen. Dingos sind verwilderte Haushunde, die keinerlei menschlicher Pflege bedürfen und sich besser etabliert haben, als es der einheimischen Flora und Fauna lieb sein kann. Im Gegensatz zu unserer Stadttaube hat der Dingo aber die Möglichkeit ein Leben zu leben, welches seiner Natur recht nahe kommt, ohne dabei die ständige Anwesenheit von Menschen in Kauf nehmen zu müssen. Dementsprechend wild und ungezähmt ist er auch. Er klaut einem die Hühner unterm Arsch weg, aber man braucht nicht auf die Idee zu kommen ihn anzuleinen *fg* Die Stadtaube hat eine ähnliche Geschichte, im Bezug darauf das sie von Menschen durch die Welt getragen wurde, weil sie von Nutzen war. Dann irgendwann wurde sie überflüssig. Die Ahnen unserer Statdtaube sind sicher zum großen Teil "Kriegsopfer". Tiere die unter wiedrigen Umständen ihr Zuhause verloren und als anpassungsfähige Wesen überlebten. Nur im Gegensatz zu den Dingos und anderen, waren die Felsenbrüter immer darauf angewiesen in unseren Dörfern und Städten zu bleiben. Entfernung zum Menschen gab es keine. Der Mensch gehört zum Landschaftsbild dazu. Das diese Tauben schnell zahm werden ist doch logisch. Und das ihr Insinkt dort zu bleiben wo ein oder mehrere Artgenossen, Futter und ein fester Platz zum brüten ist, durchschlägt, ist doch kein Anzeichen dafür das es Haustiere sind, die gerade eben erst jemandem abgehauen sind
 
Das der Mensch Verantwortung für das Stadttaubenelend trägt steht ausser Frage. Aber mir geht es zu weit, das es ständig so dargestellt wird, als wären Stadttauben Tiere, die gerade eben entflogen sind und völlig hilflos umherirren.
Wer außer dir schreibt, dass sie (in der Regel) gerade eben entflogen sind und umherirren? Falls du der Ansicht bist, es werde sich zu viel um sie gekümmert: Du schreibst selbst von "Elend", und genau das wirst du zu sehen bekommen, wenn du in die Stadt gehst und dir dort Haustauben anguckst, um die sich nicht ausreichend gekümmert wird.


Es handelt sich hier nicht um einen gerade entlaufenen Hund!
Soweit richtig: Bei einer Stadttaube handelt es sich nicht um einen gerade entlaufenen Hund - jedenfalls nicht, sofern sie unter Tauben aufgewachsen ist ;)

Sie wurden auf Grund ihre Pelzes nach Europa geschleppt und dort vermehrt.
Deutschlands Tauben wurden nicht wegen ihres Pelzes (oder was auch immer) "nach Europa geschleppt", sondern schon die frühen mitgebrachten waren Zuchttauben, und je neuer, desto stärker sind sie durch den Menschen verändert und vom "Original" entfernt.

Eine kleine Vermenschlichung...
Das Komfortverhalten ist eine Instinkthandlung, und wird immer vorgenommen, wenn das Tier nicht gerade akut im Sterben liegt oder todkrank ist. Einzig dafür nötig ist eine entspannte Situation in vertrauter Umgebung mit vertrauter Gesellschaft. Von der Schwere eventueller Behinderungen hängt das nicht ab, so kann man auch nicht folgern, dass sie mit ihrer "Situation nicht allzu unglücklich wäre", da es eine grundsätzliche Lebensäußerung ist, wie auch Nestbautrieb etc. ...
Was veranlasst dich dazu, hier mit zweilerlei Maß zu messen: der einen Art zuzugestehen, glücklich oder unglücklich zu sein, und der anderen nur "Instinkte" zu bescheinigen? Was legitimiert das? Die Bibel? ;)

Ich behaupte mal, dass eine entspannte Situation in vertrauter Umgebung mit vertrauter Gesellschaft auch für einen behinderten Menschen genügen kann, den Lebenswillen aufrecht zu erhalten, wenn er nicht gerade akut im Sterben liegt oder todkrank ist.

Dass Tiere verdammt unglücklich sein können, sich zum Beispiel nach dem Verlust eines geliebten Partners möglicherweise die Federn ausreißen oder einfach zu fressen aufhören, werden dir sicher viele bescheinigen können, die das schon selbst beobachtet haben.
 
Die Frage, wieso bestimmte Tiere domestiziert wurden und andere nicht, ist wirklich sehr interessant.
Warum reiten wir nicht auf Hirschen, gehen auf die Jagd mit Luchsen oder melken Rehe?

Zufall? Mit Sicherheit nicht.
Ein Tier muss schon eine Reihe von Eigenschaften aufweisen, um überhaupt ein geeigneter Kandidat für die Domestikation zu werden - darunter fällt auch eine Affinität zur Zahmheit. Bei vielen, vielen Tierarten wurde versucht, sie an den Menschen zu gewöhnen und zu züchten, und trotzdem blieben sie noch nach Generationen in Menschenhand wild. Die Felsentaube bot, im Gegensatz zu anderen Vogelarten, die optimalen Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften zur Domestikation.
 
Warum reiten wir nicht auf Hirschen, .........oder melken Rehe?
.
Rentiere,...aus der Familie der Hirsche,
...werden in den arktischen Ländern sowohl geritten als auch gemolken!

Im Übrigen die einzige Hirschart,die domestiziert wurde,aber überwiegend halbwild lebt! !
Michael
 
Hallo!

Elgrin, wo messe ich denn mit zweierlei Maß?
Aber wo wir uns schon mal auf die Schiene begeben: Zwischen Lebenswille und Lebenswürde liegt ein himmelweiter Unterschied, und ich finde, viel zu oft wird ausschließlich der Lebenswille als ausschlaggebendes Maß herangezogen (egal, bei welcher Spezies)...

Ansonsten würde mich dazu
Die Staddtaube als Nachkomme der Felsentaube hat jedoch keine andere Wahl, als in Städten zu siedeln
noch etwas interessieren...

Wie sieht es denn in Deutschlands bergigen Gegenden damit aus? Sind da ausserhalb von Siedlungen in natürlichen Felswänden/ Höhlen siedelnde Stadttauben bekannt, die zur Ernährung feldern gehen, und sich um Menschen und die "Annehmlichkeiten" der Zivilisation nicht groß scheren?
Also quasi ein "Back to the Roots", was ich dann als wirkliches Verwildern bezeichnen würde?

Grüße, Andreas
 
Sofern es nicht untergeht:

Andrea, mach Dir keine großen Vorwürfe!! Du hast nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Keiner von uns hat die Taube gesehen. Vielleicht hätten wir genauso gehandelt. Alles hat nämlich seine Grenzen! Manche Verletzungen oder Handicaps sind einfach zu arg.
Du hast nicht weggeschaut, das war klasse von Dir!

LG, Sabine

PS: Wenn es Dich beruhigt, auch ich mache mir hinterher immer große Gedanken, ob die Entscheidung zur Euthanasie richtig war. Obwohl ich weiß, dass es keine andere Möglichkeit gab. Wahrscheinlich ist es so, weil es ein so endgültiger Schritt ist und ich mich über etwas gestellt fühle, das ich gar nicht möchte.
 
Hallo Andrea,

ich kann mich Sina in allen Punkten eigentlich nur noch anschliessen!

Jeder, der mit verletzten Wildtieren zu schaffen hat, kennt dieses Gefühl der Fragestellung.... was wäre gewesen wenn.... es hilft Dir aber nicht weiter ;)....ausser, dass Du anfängst ein schlechtes Gewissen zu bekommen....und das musst Du ganz sicher nicht!

Liebe Grüsse
Elke
 
Elgrin, wo messe ich denn mit zweierlei Maß?
Da, wo du es als "Vermenschlichung" abtust, wenn über Glücksgefühle von Tieren gesprochen wird.

Aber wo wir uns schon mal auf die Schiene begeben: Zwischen Lebenswille und Lebenswürde liegt ein himmelweiter Unterschied, und ich finde, viel zu oft wird ausschließlich der Lebenswille als ausschlaggebendes Maß herangezogen (egal, bei welcher Spezies)...
Ich kann mich erinnern, dass wir schon mal in einer Diskussion an dieser Stelle waren - und halte diese Einstellung nach wie vor für gefährlich: Früher oder später würde sie massiv missbraucht werden, zum Beispiel aus Geldgründen. Davon abgesehen halte ich es generell nicht für ethischen Fortschritt, jemandem gegen seinen Willen den Tod zu verordnen - um es gemäßigt auszudrücken.

Wie sieht es denn in Deutschlands bergigen Gegenden damit aus? Sind da ausserhalb von Siedlungen in natürlichen Felswänden/ Höhlen siedelnde Stadttauben bekannt, die zur Ernährung feldern gehen, und sich um Menschen und die "Annehmlichkeiten" der Zivilisation nicht groß scheren?
Also quasi ein "Back to the Roots", was ich dann als wirkliches Verwildern bezeichnen würde?
Habe ich noch nie gesehen, und auch noch nicht davon gehört. Ich kann's mir auch nicht vorstellen, schließlich ist schon im Dörflichen in der Regel Schluss mit der Siedlungsfreude der Stadttauben - die scheint sich beinahe komplett auf Städte zu beschränken.

Sofern es nicht untergeht: (...)
Entschuldigung für's "Aufpumpen" jenseits des Themas - ich tue mich oft schwer, gewisse Dinge unkommentiert bzw. unwidersprochen stehen zu lassen, und dann wird schnell eine Nebendiskussion daraus.

@andreadc: Ich kann eigentlich nur schreiben, was hier bereits steht:

Eigentlich liegt es meiner Meinung nach in der verantwortung des Tierarztes, dich kompetent und im Sinne des Tieres zu beraten. Manchmal wird das getan, manchmal nicht.

Eine sehr gute Entscheidungs- und überhaupt Hilfe bieten in vielen Fälle die Päppler dieses Forums, manche Ärzte urteilen da sicher zu schnell.
Vorwürfe musst du dir wirklich nicht machen: Du hast dein Bestes getan, und die Taube ist nicht im Elend gestorben, sondern "zu Hause", in menschlichr Obhut - dort, wo eigentlich schon immer ihr Platz hätte sein sollen.
 
Ein guter Gedanke, Chimera. Interesannt ist aber auch, welche Tierarten vor allem in einer bestimmten Phase als Jungtier die Scheu vor Menschen komplett verlieren, und welche sich trotzdem abnabeln.
Das einzige was mich an dieser (zugegeben mittlerweile langweiligen Diskussion) nervt, ist die Tatsache das man so tut als wäre die Stadtaube nur glücklich wenn sie irgendwo bei einem Tierfreund eingesperrt ist...
Und mich nervt dieser Unsinn - hast Du das nötig ? Es gibt Stadttauben, die feldern, als auch sehr scheue an Mühlen oder Getreidespeichern; die will doch niemand in einer Voliere. Die an den Imbissbuden bekommt man aber nicht mehr aufs (oft gar nicht vorhandene) Feld. Auf die Stadt angewiesen ist ebenfalls nicht zwingend, denn sie kommen wie gesagt auch in einen Gitterverhau mitten im Grünen, nur weil sie es so gelernt haben, und bringen sogar noch andere mit.

Kapierst Du es nicht - sie haben die Wahl ! Bei den Wildvogelarten kann man nicht einfach welche 'rauslassen, wenn behinderte oder zu junge dabei sind, denn die sind schneller draussen, als man schauen kann. Bei den Stadttauben war das noch nie ein Problem, weil es keine Ambition gibt. Was man ihnen auch in höherem Alter beigebracht hat, kann man nicht einfach umdrehen.
somit kommt sie in ihren "heimatschlag" zurück
Zum Glück sind die Eigenschaften der Brieftauben teilweise verloren gegangen bzw. ja auch Rassetauben darunter; das ginge gar nicht, wenn alle wiederkämen, wo sie aufgezogen wurden.

...zum Beispiel aus Geldgründen.
Dem Argument muss man sich aber ebenfalls stellen, denn niemand hat unbegrenzt Geld und Resourcen. Deshalb schrieb ich ja, man sollte auch wissen, wo ein Tier, das nicht mehr freiheitstauglich wird, ggf. bleibt und wie es weiter gehalten wird. In Berlin fallen viel mehr Tauben an, als Platz oder auch nur Pflege zu finden ist, da ist bei einer Entscheidung schon noch mehr Schweregrad, Aufwand, Stressfaktor, dauerhafte Haltung, etc. relevant, als wenn es ausreichend Einrichtungen gäbe. Alle Kosten werden privat getragen, und man kann niemanden auch nur zu kostengünstiger Behandlung zwingen, also ist bei einer bestimmten Grössenordnung (pro Tier) Schluss. Bei Stadttauben fiel dabei allerdings noch nie Stress in Gefangenschaft ins Gewicht, anders als zum Beispiel bei zu alten Ringeltauben.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Vogelklappe

Zwischen Lebenswille und Lebenswürde liegt ein himmelweiter Unterschied, und ich finde, viel zu oft wird ausschließlich der Lebenswille als ausschlaggebendes Maß herangezogen (egal, bei welcher Spezies)...
Wenn ich richtig verstanden habe, bedeutet das: auch bei Menschen.
 
verletzte taube

ich hatte eine taube in nepal durchgepeppelt die nach hals und beinbtruch ausgesehen hatte. am schluß hats die katz gfressen, das hatte ich kaum überlebt !!

schwirige entscheidung, beide varianten sind da meiner meinung ok ... :trost:
 
Thema: Verletzte Stadttaube in der Fußgängerzone
Zurück
Oben