@ Julia,
zugegebenermaßen schreien unsere beiden Grünen zurzeit auch nicht schon zu Sonnenaufgang wie noch kurz nach dem Umzug sondern warten, bis es für mich Zeit ist, aufzustehen. Das hat jetzt aber gute 6 Wochen gedauert, bis es sich so eingependelt hat. Anfangs war das wirklich ziemlich hart. Spät nach einem Tag voller umzugsbedingter Plackerei ins Bett und um halb fünf morgen senkrecht im Bett, weil die Sonne so schön scheint und die Amas ihr Fresschen haben wollten. Gerade mein Freund, der das bis dato nicht so direkt oder nur am Wochenende kannte, kam nach ein paar Tagen deutlich auf dem Zahnfleisch daher....
Ähnlich wie dir machen wir auch allerlei "Verrenkungen", dass es den Geiern gut geht. Da werden wildfremde Menschen beim Bäume schneiden angequatscht, damit die Vögel was zum Schreddern haben. Wir fahren sogar extra in den Großmarkt, damit wir Passionsfrüchte in ausreichenden Mengen daheim haben, weil sie die so gerne mögen.... Johannisbrotfrüchte.... Interessant. Muss ich auch mal probieren, ob sie das mögen....
Trotz der "Mühe" .... hergeben würde ich meine auch nie!!!!!
@ Blau,
im August habe ich meine Amas nun ein Jahr. Für mich war eigentlich immer klar, dass ich auf gar keinen Fall einen Einzelvogel haben wollte. Zoohandlungen, wo man Jungvögel angeboten bekommt, gibt es hier in unserer Gegend keine - insofern hielt ich, als wir beschlossen hatten, man könnte sich ja mal so ein Geierlein anschauen, Ausschau nach Abgabevögeln. Im Anzeigenmarkt von den Vogelforen haben wir dann sogar ein Pärchen gefunden, das von einem Züchter wegen "Disharmonie" abgegeben werden sollte. Dieser Züchter hatte bereits ein Zuchtpaar und das zweite zukünftige Zuchtpaar hat sich nicht sonderlich gut verstanden, weil der Hahn ein Auge auf die Henne des anderen Paares geworfen hatte. Ärger zwischen den beiden gab es insofern eigentlich nicht, sondern sie waren halt nur aufgrund dessen nicht für die Zwecke des Züchters geeignet. Wir wollten sie eigentlich nur mal anschauen, haben uns im Anschluss daran jedoch prompt Gedanken gemacht, wo so ein großer Käfig Platz hat.
Die beiden wurden im letzten Februar von dem Züchter zusammengesetzt. Von Cleos Vorgeschichte wissen wir eigentlich überhaupt nichts, von Leos nur so viel, dass er scheins auch eine
Handaufzucht sein muss, von seinem früheren Besitzer an den Verkäufer zurück gegeben wurde und von diesem dann an den Züchter, wo ich ihn her habe, verkauft worden ist. Beide wurden in einer Außenvorliere gehalten. Bei uns kamen sie dann ins Wohnzimmer. Beide nahmen von Anfang an Leckerlie aus der Hand. Leo war eindeutig der zutraulichere der beiden und hat sich mich als Bezugsperson ausgesucht. Cleo ist eigentlich eher "neutral". Leo kam nach ein paar Wochen beim Freiflug auf meine Schulter und nach einem knappen halben Jahr durfte ich ihn am Köpfchen kraulen (natürlich nur, wenn er das will *g*). Cleo droht immer noch, wenn man ihr zu dicht auf die Pelle rückt. Seit ein paar Wochen jedoch versucht sie, auf meinem Kopf zu landen (klappt nicht, weil ich Schisshase reflexartig immer in die Knie gehe, wenn sie landen will....). Wenn ich ihre Lieblingsleckerlies verteile, kommt sie schon mal etwas näher zu mir. Ansonsten ist sie eher vorsichtig. Beide saßen anfangs in einem Käfig, seit Januar bis jetzt zum Umzug in zwei Käfigen. Zu Anfang der Balzzeit hat Leo Cleo einmal ordentlich durch die gemeinsame Voli gescheucht, seitdem will sie ihre Ruhe haben. Als wir im Juni umgezogen sind, haben wir den beiden auch eine neue Voli spendiert, die man durch ein Trenngitter teilen kann. Lustigerweise geht jeder jeden Abend in sein eigenes Abteil zum schlafen. Sollte sich Leo tagsüber doch mal in Cleos Abteil verirren, wenn sie noch drin ist, flüchtet sie meistens raus. Ab und zu wird durch das Gitter "geflirtet", aber noch lieber, wenn beide draussen sind. Im Moment sind "Ringkämpfe" anscheinend ganz toll....
Leo lässt sich immer noch von mir kraulen, aber noch lieber ist ihm der Schnabeleinsatz von Cleo. Das ist auch gut so....
Insgesamt gesehen bin ich mit meinen Abgabegeiern wirklich total zufrieden, einen zahmen handaufzogenen Kuschelgeier brauche ich nicht. Mit dem, was ich mit Leo schon machen kann, bin ich total glücklich. Und sehr bewegend ist es auch, mit anzusehen, wie Cleo immer zutraulicher und vertrauensvoller uns gegenüber wird. Dadurch, dass ich ein Pärchen genommen habe, habe ich mir selbst die Neuvergesellschaftung "erspart"; sie hatten ja schon ein halben Jahr "Vorsprung". Trotzdem ist es noch für einen Ama-Neuling aufregend genug, den teilweise doch recht ruppigen Umgang miteinander zu beobachten.... Was hab ich hier schon um Hilfe gebeten und letztlich war doch alles normal ("so lange kein Blut fließt, ist alles im grünen Bereich").
Ach ja, und im Vergleich, was die anderen von der Sprachbegabung ihrer Geier zu berichten haben, habe ich wohl tatsächlich zwei total "Sprachfaule" Grüne erwischt. Leo lässt ab und an mal ein "Hallo" hören und bei Cleo muss man schon sehr viel Phantasie entwickeln, um aus ihren Tönen ebenfalls eine "Hallooo" herauszuhören.