Hallo Rosita,
Das kann man so nicht pauschalisieren. Im Grunde erwartet ich insbesondere von den Vögeln mit Verhaltensauffälligkeiten, wie z.B. bei Laura, das diese ebenso oder zumindest ähnlich auf mich reagieren wie bei ihrem Vorbesitzer.
Zum Teil bin ich echt sprachlos, wenn die Vögel genau in die entgegengesetzte Richtung reagieren. Sie nicht mehr schreien, sie nicht mehr beißen und auch nach Eingewöhnung nicht den Versuch unternehmen.
Bitte komm mir jetzt nicht, die Abgabegründe waren nur vorgegeben. Ich habe bei einigen miterlebt wie die Vögel auf ihre Besitzer reagiert haben.
Ein Graupapagei, der seine Besitzerin ins Genick gebissen hat (ich habe die Bißwunde gesehen), ständige Angriffsattacken einbezogen. Mich hat der Vogel nicht einmal in den 7 Jahren gebissen, geschweige denn versucht anzugreifen. Im Gegenteil...dieser Vogel ist im Verhalten so, wie viele sich ihren Papagei wünschen.
Und klar möchte man das Verhalten des Vogels verstehen lernen, das aber kann ich aber nur 100%ig erreichen, wenn ich die lückenlose und wahrheitsgemäße Vergangenheit des Vogels kenne.
Ach weißt Du wie oft ich schon gebissen wurde? Egal von welcher Art?
Gebissen von Vögeln, die vorher jahrzehntelang handzahme Schmusevögel waren und nach der Resozalisierung (Verpaarung) ihren Partner bis aufs Blut verteidigen.
Nein, ich würde einen Vogel deshalb auch nicht an eine andere Stelle geben. Schon allein aus dem Grunde, das von mir im Grunde erwartet wird damit klarzukommen (was in anderen Auffangstationen allerdings aus genannten Gründen trotzdem erfolgt ist...) und weil ich der Meinung bin, das Problem wird in den meisten Fällen nur verlagert und nicht auf Dauer beseitigt wird.
Allerdings kann ich eine Privatperson nicht dafür verurteilen, wenn sie da anderer Meinung ist.
Und richtig abgegeben hat Anita den Grauen ja nicht.
Hallo Pico,
ich denke, jedes meiner Abgabetiere hat auf mich ganz anders reagiert als auf seinen Vorbesitzer, das war für mich eigentlich völlig normal, ok, der Vergleich hinkt, aber ein Vogel reagiert auch anderen Vögeln gegenüber ganz unterschiedlich? Da gibt es nun mal Vorlieben, es gibt " Verhältnisse", wo Vögel sich verstehen, sich sympathisch sind, sich weniger mögen, ok, mag gehen bis zur gegenseitigen Ablehnung, das hab ich hier aber gottseidank nie erlebt.
Ok, verhaltensauffällige Vögel werden sicher auch wieder ganz anders reagieren, ich würde hier keinen als verhaltensauffällig bezeichnen, nur ist jeder nun mal anders. Ich denke, wichtig ist, dass der Halter allen dieselbe Aufmerksamkeit schenkt, keinen bevorzugt, das ging hier auch solange gut bei meinen GBs, bis diese dummen Pseudomonaden auftauchten, da geriet dieses Gefüge ins Wanken, nun arbeite ich daran, dieses Gleichgewicht, das 12 Jahre Norm war hier, wieder herzustellen.
Und das geht nur so, dass ich ihm jetzt ein bisschen mehr Beachtung schenke als ihr, um ihm seine vorher selbstverständliche Sicherheit wiederzugeben, sie etwas zurückweise, wenn sie versucht, sich dazwischenzudrängen. Ja, sie fand diese Nasenbehandlung sicher nicht toll, aber sie hat schon auch ihre " Vorzugsposition" deshalb gut zu nutzen gewusst.
Also, jetzt bisschen Spiess umdrehen, und ich hoffe, so wird sich das alte Gleichgewicht wieder einstellen.
Was du da von deinen Vögeln, die du aufgenommen hast, schreibst, ist doch eigentlich eine logische Reaktion von Vögeln, denen es vorher in ihrer alten Umgebung sicherlich nicht sonderlich gut ging bzw. sie sich nicht wohl fühlten?
Und wenn so ein Zustand jahrelang angedauert hat, klar, dann wird sich das nicht von heute auf morgen beseitigen lassen. Der Vogel merkt, es geht ihm nun besser, also reagiert er auch dementsprechend.
Umgekehrt würde ich aber auch sagen, wenn ein Vogel, der sich in seiner alten Haltung sehr wohl gefühlt hat, über Jahre oder Jahrzehnte glücklich war in dieser Haltung, plötzlich in eine andere Haltung gegeben wird, Gründe liegen hier sicher nicht in einer schwierigen Vogel-Halter-Beziehung, Alter, Krankheit etc.,der vorher gar nichts anderes kannte, dass er gerade dann sehr schwierig wird? Dass er trauern wird, nicht verstehen kann, warum sein bisheriges " Paradies" plötzlich beendet ist? Und selbstverständlich dementsprechend auch reagieren wird?
Tja, und was du da schilderst, diese ständigen Bissattacken des Grauen auf seine Halterin, da muss wohl was ganz Gravierendes irgendwann schief gelaufen sein?
Zu den Bissen: ich denke, es gibt zig Gründe, warum ein Papagei mal beisst, ok, es ist mehr als eine Geste, oder anders gesagt, eine sehr deutliche, und man sollte versuchen rauszufinden, warum ein Papagei beisst. Können ganz simple sein: Brutzeit, Mensch weg, ok, dann sollte man sich besser fernhalten?
Eifersucht, wie hier in meinem Fall beim GB-Mann, weil ich die Nase des Weibchens behandeln musste. Mein Grauer Mann hat mal so ein bisschen gebissen, einfach um sich wichtig zu tun, war kein schlimmer Biss, ordentlich schimpfen reichte aus, ihm zu verstehen zu geben, dass ich das aber gar nicht wichtig sondern böse finde, ihn deshalb gar nicht toll finde, also, er hat mich nie wieder gebissen seitdem.
Das Problem des Beissens kann wohl nur auf andere Menschen verlagert werden, wenn es bereits so manifestiert ist, dass der Papagei dieses Verhalten auch auf andere Menschen überträgt. Ansonsten denke ich, dass da vielleicht helfen kann, wenn eine Person, die in der Lage ist, sich in den Vogel hineinzudenken, sich um diesen Vogel kümmert. Ansonsten, gelegentliche Bisse gehören für mich schon zum Alltag, und wer nach ein- oder zwei- oder auch dreimal beissen seinen Vogel weggibt, der wird ihn wohl auch nie verstehen. Und solche Leute sollten sich besser keine Papageien anschaffen.
Grüsse
Rosita