Nun wir müssen uns erst einmal die Frage stellen ab welchem pH-Wert eine Vermehrung möglicher Krankheitskeime gehemmt und ab welchem sie möglicherweise nicht mehr lebensfähig sind.
Die meisten relevanten Bakterien bevorzugen einen neutralen pH-Wert - also zwischen 6,5 und 7,5. Nähert sich der pH-Bereich einem Wert von 4,5 wird die Vermehrung zunehmend gehemmt. Unter einem pH-Wert von 4 sind viele Bakterien nicht mehr lebensfähig.
Vielen Hefen und Pilzen gedeihen auch in einem deutlich saurem Milieu.
Trichomonaden finden auch bei einem pH-Wert von 5,5 noch ideale Bedingungen vor.
Stellt sich also die Frage, was genau bewirken Säuren als Zugabe zum Trinkwasser in Bezug auf den pH-Wert.
Hierzu ein kleiner Vergleich. Veränderung des pH-Wertes unter Zugabe von 5%igen Apfelessig. (Erich S.)
Wie zu erkennen würde man mit einer Zugabe von 15ml 5%igen Apfelessig bei einem Ausgangswert des Trinkwassers von 7 einen pH-Wert von 4,5 erreichen. Man würde also die Vermehrung von Bakterien und Trichomonaden deutlich hemmen.
Bekannterweise herrscht aber im Kropf ein pH-Wert um 5 und zwar nicht durch körpereigene Sekretion sondern durch die Schleimhautflora (Milchsäure- und Bifidobakterien). Sinkt der pH-Wert im Kropf unter 4,5 spricht man als Krankheitsbild von einem "sauren Kropf".
Es würde also völlig kontraproduktiv sein den pH-Wert des Trinkwassers deutlich unter 5 abzusenken. Gehen wir also davon aus wir würden den Wert von um 5 erreichen und dies setzt unbedingt eine Meßung voraus, dann hätte ich bei ständiger Anwendung (sonst wäre es sinnlos) eine mäßige Hemmung bestimmter Krankheitskeime. Nicht mehr nicht weniger.
Die Anwendung hochprozentiger Säuren ohne Meßung ist schlicht fahrlässig.