Aspergillosetherapie mit Lamisil zu unbefriedigenden Ergebnissen geführt hat und auch Deine TÄ diese Erfahrung gemacht hat. Was meinst Du genau damit?
Ketokonazol hat viel stärker angeschlagen. Bei Grauen kann man das ja sehr schön an dem unbefiederten Bereich um die Augen erkennen, voraugesetzt, das TIer hat keine Herzinsuffizienz o.ä. was zur Blauverfärbung führen könnte.
Verliert die weisse Haut um die Augen den Blaustich und wird rosig, schlägt die Therapie gut an (hatte Gelegenheit genug, Blaustichigkeit mit Röntgenbildern zu vergleichen :(). Beim Lamisil kam nur eine sehr geringe Verbesserung.
Dieses Thema habe ich vor kurzem mit meiner TA besprochen, da einer meiner Grauen sich wieder verfärbte und auf Inhalation nicht ansprach. Daraufhin haben wir ihn noch einmal oral therapiert.
In dem Zusammenhang haben wir allgemein mögliche Medikamente für versch. Paapgeienarten und Nebeneffekte diskutiert (was jetzt hier zu weit führen würde), und so erfuhr ich, dass sie über Lamisil ähnlich denkt, wie ich.
Mein TA meint, dass Lamisil derzeit das beste Medikament gegen Aspergillose ist und es sehr gut vertragen wird.
Das meinte die vorherige TA auch, und es ist eben nicht oder nur in geringem Umfang leber- und nierentoxisch und wird von Grauen vertragen, was ja immer wieder ein heikles Thema ist.
Ich kann nur sagen, dass mein Grauer nach der Therapie wieder fliegen konnte. Vorher ist er bereits nach 1m abgestürzt.
Wenn es bei Deinem Tier angeschlagen hat, dann ist das klasse. Ich denke Tiere sind da nicht anders als Menschen. Manche Mittel schlagen bei manchen toll an und bei anderen nicht. Der Erfolg bestimmt, was man anwendet, oder nicht.
Inhalierst Du regelmäßig mit Imaverol bzw.
Nach Bedarf. wie bereits gesagt bei der Menge an Tieren, die ich habe und Röntgenbildern, die ich gesehen habe, kann ich ganz gut erkennen, wer gerade mal wieder behandelt werden muss.
Die Grauen werden blaustichig und die Aras gelbstichig im Gesicht (immer vorausgesetzt, dass nichts anderes vorliegt. Da meine aber einer detaillierten Ankaufsuntersuchung unterzogen werden und auch ziemlich regelmässig gecheckt werden, kann ich mir da ziemlich sicher sein).
Wenn mir irgendein Zweifel kommt, bringe ich sie sofort zur TA. Auch lasse ich ab und zu eines der Tiere stichprobenartig checken, um sicherzugehen, dass mein Urteil nicht nachlässt.
Nur, ständig Röntgen kann m.E. auch nicht die Lösung der Wahl sein.
sinnvoll auch nach einer oralen Gabe eines Antimykotikums mit Imaverol ein Leben lang zu inhalieren (als Kur bzw. zur weiteren Prophylaxe)?
Es kann sinnvoll sein. Aber, auch wenn eine Inhalation nicht systemisch wirkt, so ist nicht auszuschliessen, dass es doch Nebeneffekte gibt. Ausserdem sind Langzeitwirkungen nicht bekannt. Deshalb, immer schön konservativ an die Sache rangehen und unbedingt seine eigenen Tiere genau beobachten und begutachten.
Nun habe ich auch schon mehrmals gehört, dass man auch einen "gesunden" Vogel mit Imaverol zu Prophylaxe inhalieren lassen soll. Was meint ihr dazu.
Würde ich nicht empfehlen s.o.
Andere haben eine orale Gabe befürwortet, wenn die Organe eine Pilzbelastung zeigten.
Ja natürlich, wie soll eine Inhalation an andere Organe herankommen? Mit Inhalation kann man Lunge und Luftsäcke behandeln. Und das auch nur wenn man in ein wirklich gutes Inhalationsgerät investiert hat, das eine sehr feine Tröpfchengröße herstellen kann.
Aspergillose ist oft eine Faktorenkrannkheit
Definitiv richtig, da der Spor ubiquitär ist.
Deshalb ist es wichtig, möglichst stressige Situationen zu vermeiden
Nö. wichtig ist, sie regelmässig Stressfaktoren auszusetzen, damit sie stressresistenter werden. Ein sehr "wohlbehüteter" Vogel kippt eher bei einer Änderung seiner Routine, was immer mal vorkommen kann, um, als einer der Besuch kennt, andere Tiere, Jubel, Trubel, Heiterkeit.
So bemerkte meine TA, vor kurzem, dass meine Tiere sehr robust seien. Meine Tiere kennen eben Baustellenlärm, viel Besuch, leben im Schwarm und finden alles was neu und laut ist spannend. So wurde vor kurzem ein Handwerker, der bei mir mit dem Presslufthammer den Boden aufstemmte so belagert, da alle den besten Platz zum Gaffen suchten (auch auf ihm
), dass er kaum noch arbeiten konnte.
Böller und Leuchtkörper auf Neujahr? Wurden von einem Teil des Schwarmes, am Dachfenster sitzend mit lauten Gefallens-Bekundungen quitiert, der andere Teil schlief und liess sich nicht stören.
Es ist einfach irre wichtig, dass sie nicht lernen vor allem Angst zu haben, sondern erstmal neugierig zu sein. Ein gestresstes Tier ist ein krankes Tier.
Was ich noch sehr wichtig finde, ist das Immunsystem zu stärken. Das heißt viel Freiflug und Frischluft sowie UV-Licht und eine hochwertige, vitaminreiche Ernährung.
Definitiv richtig. Unbedingt hinzuzufügen sind eine hohe Luftfeuchtigkeit und Vitamin A (bzw Pro-Vit A) haltige Kost, um die Schleimhäute zu stärken, damit der Pilz sich nicht einnisten kann.
LG,
Ann.