« Wer die Tiere nicht achtet, kann nicht menschlich leben. »
hallo liebe Heike,
komisch, mich erinnert das (zumindest scheinbare) Zerpflücken eines Postings immer irgendwie
an ein Nachahmungsverhalten Eurer Papageien, die zerschreddern ja auch so manches gerne.
Aber dennoch, hier mal insofern meine ergänzenden Antworten, die ich gestern bewusst weggelassen
habe, denke ich doch, gerade Anfänger sollten sich einen eigenen Kopf um die Notwendigkeiten die
mit der Haltung eines Papageies verbunden sind machen. Bei Conny hatte ich den Eindruck, dass sie
dies tut - oder tun will. Ein sinngebender Anfang wäre z. B. schon mal, wenn Sie allein aufgrund meiner
bisherigen Zeilen erkennen könnte, dass auch ein Kanarienvogel ein Schwarmtier ist ...
Zum Punkt Deiner Einwürfe: Unbestritten ist selbstverständlich, dass Röntgen an sich, geringst möglich
gehalten werden sollte. Gleichwohl macht es Sinn um einen Neuzugang auf mögliche Krankheiten hin
vorbeugend zu untersuchen. Zum Wohl anderer womöglich bereits vorhandener Vögel, und wiederum
auch um bereits vorab zu erkennen, ob dem Tier vielleicht vorausschauend von Beginn an mit spezieller
Fürsorge geholfen werden kann oder muss. Gestern, war bei mir so ein Tag, da war eine Taube, die auf
einmal abnahm, obwohl sie ordentlich Futter aufnahm - Diagnose: Würmer. Bei Papageien könnte z. B.
gerade einen Neuling der Umgang mit Aspergilliose oder der Verdacht auf PDD sowie eine vergrößerte
Milz und daraus resultierende Krankheiten einiges abverlangen. Oder sie/ihn eben überfordern.
Dein nächster Einspruch kam bzgl. der "gebrauchten" Abgabetiere, ich halte es für Quatsch, einem
Anfänger von vornherein ein so genanntes "Problemtier" auszureden. Gerade Newcomer, die sich intensiv
mit ihren Tieren beschäftigen oder sich für deren Wohl einsetzen, können einem verstörten Tier oftmals
mehr Hilfe bieten, als dieses es aus seiner Vergangenheit leidlich erlebt hat, denn sonst wäre es wohl
kaum in jener Situation, wie es eben viele Vögel in Auffangstationen oder Gnadenhöfen sind. :(
Vielleicht darf ich an dieser Stelle mal doch wieder zwei Links einstellen? Die Bilder auf den jeweiligen
Seiten sprechen für meine Begriffe nämlich eine derartig klare unmissverständliche Sprache, da möge
sich jeder potentielle Papageienhalter seine eigenen Gedanken machen:
» Bilder vom www.papageien-gnadenhof.de
Die abgebildeten Vögel mögen ganz verschiedene Lebensläufe haben und die Gründe für ihre jeweilige
Situation diverse Ursachen haben, gut geht es ihnen aber ganz sicher nicht. Das sieht anders aus. Ob
man Ara's insofern in einer 2-Zimmer-Wohnung halten sollte, möge ebenfalls jeder für sich selber aus
eigenem verantwortungsbewussten Ermessen entscheiden. Diese Frage wurde aber bereits einmal
aus relativ objektiver Sicht von Lars Lepperhoff im WP-Magazin 4/2004 (Juli/August) erörtert. Insofern
erübrigt es sich eigentlich auf diesen Punkt weiter einzugehen. Persönlich bin ich allerdings der Sicht,
dass gerade die grossen Ara's eigentlich eine
Voliere haben sollten, wie sie für die Dunkelroten Ara's
im Tierpark Hagenbeck in Hamburg extra erbaut wurde. Weniger wird für meine Begriffe, den Ansprüchen
dieser wunderbaren Vögel nicht wirklich gerecht. Gerne würde ich an dieser Stelle nochmals den Versuch
machen, einen Link zu den Video's von Roland Adam's freifliegenden Gelbbrust-Ara's einfügen, was ich mir
diesmal aber dann doch aus bestimmten Gründen verkneife. Roland hätte aber gewiss nichts dagegen.
Wer wieviel Geld hat oder nicht, darüber mache ich mir insofern keine konkreten Gedanken, nur ist es schon
ein erquicklicher Unterschied, ob ich mir einen Welli für sagen wir 25,- EUR oder einen Hyazinthara für
satte 10.000,- EUR zulege. Ein kranker Vogel verursacht zudem u. U. ganz erhebliche Tierarztkosten,
auch das sollte jedem kommenden Halter bewusst sein. Darüber ist es noch wichtig, einen wirklich
Papageienfachkundigen Tierarzt zu konsultieren, dass ist aber vielleicht NICHT der nächste um die
Ecke rum, sondern erfordert erst eine bestimmte Anfahrt - insofern auch wieder Kosten. Oder fangen
wir doch mal allein mit dem Preis für einen GUTEN nicht verzinkten (!!!!!) Edelstahlkäfig an. Damit
ist es ja noch nicht getan, ein Ara braucht ein bestimmtes Mass an Lokomotion, auch in einer kleinen
Wohnung. Was wird da an Mobiliar nicht alles vielleicht leiden, sprich angeknappert. Wieder Kosten!
Dieser Tage habe ich gelesen, dass manche Amazonen sich das Fliegen bei Käfighaltung ganz
abgewöhnen würden. Ein schlechter Witz, wenn ich mir Jürgens freigliegende Amazonen anschaue.
Und was meine letzten Worten betrifft, die zeigen mir liebe Heike, dass Du die traurige Ironie zwischen
meinen Worten nicht verstanden hast, denn das Leid und die Unwissenheit bzgl. der Papapgeienhaltung
sind leider allgegenwärtig.
Trotzdem einen herzlichen Gruss
Christian