Hallo tobbi,
nein, Stieglitze brauchst du kein Rotfutter zu fuettern! Die Stieglitze gewinnen ihre roten Farbpigmente fuer ihre rote Maske aus den Karotinoiden (Vorstufen von Vitamin A) , die reichlich in Loewenzahnblaettern vorhanden sind.
Wenn die Jungvoegel mit ihrer ersten Jugendmauser beginnen, wenn sie so ca. 6 - 7 Wochen alt sind, dann fuettert man halt gleich etwas vermehrt Loewenzahnblaetter, die sehr reich an Karotinoiden sind . Aus diesen Karotinoiden stellt der Koerper des Stieglitzes seine roten Farbpigmente her. So werden deine Jungstieglitze schoene rote Masken haben zum November.
Wichtig ist, sofort mit dem Einsatz der ersten Jugendmauser vermehrt Loewenzahnblaetter zu fuettern, so dass schon bei der Bildung der neuen , roten Maskenfedern die von den Karotinoiden gebildeten roten Pigmente gleich in die sich neubildenden Federchen eingelagert werden koennen. Es koennen naemlich nur so lange Pigmente in die Federchen eingelagert werden , wielange die roten Pigmente ueber die Blutversorgung auch in die Feder eingeschleusst werden koennen. Ist die Feder einmal voellig ausgewachsen und die Blutversorung zur Feder unterbrochen, kommt kein Pigment mehr in die Feder hinein. Zu spaete vermehrte Zugabe von Loewenzahnblaettern, wenn die meisten Maskenfedern bei den Jungvoegeln schon rausgeschossen sind, bekommen die Voegel weniger rote Masken spaeter im November.
Die rote Farbe der Maske dunkelt nach dem Ende der Mauser noch ziemlich nach. Die Pigmente sind chemisch mit dem Keratin der Federn gebunden. Und da das Keratin der Federn unter Licht- und Aussenwelteinfluessen altert bzw. sich verhaertet ,aendert sich wie das Licht von den roten Federn zurueckreflektiert wird. Dies gibt uns dann die Erscheinung von einer sehr tiefen Rotfarbe.
Ich fuettere als Gruenfutter vermehrt vorwiegend nur Loewenzahnblaetter kurz angefangen vor der Mauser der jungen und adulten Stieglitze . Im November besitzen dann alle eine wunderbar tiefrote Maske.
Nicht jede Vogelart stellt ihre roten Pigmente aus denselben Karotinoiden her, die zahlreich im Loewenzahn vorhanden sind. Ein Meisengimpel z.B. braucht ganz andere Pflanzen, die andere Karotinoide enthalten in seiner Nahrung, woraus er seine Rottoene aufbauen kann.
Beim Stieglitz haben wirs halt leicht;Loewenzahn tuts!
- Gerda