Hallo!
Ah, danke, @tun =)!
Und Floyd, sorry, leider keine Bilder =(. Und so freie Wildbahn war das auch nicht...
Ansonsten will ich mal fast behaupten, meine/ unsere Generation (bis ca. 1979) war so ziemlich die letzte "naturverbundene"... Vorher musste man zur Freizeitgestaltung als Kind noch rausgehen, unmittelbar drauf folgten schon erste Spielekonsolen und so, die natürlich viel interessanter waren als Erlebnisse in der belebten Natur.
Und auch kinderzahlenmäßig ging es ab '79 bergab. Hatte ich von 1982 an bis 1984 noch 8/ 6 ca. gleichaltrige Kinder (geb. '74- '78 ) aus derselben Siedlung zum Spielen, so war der Nachwuchs ab 1980 bereits nahezu weg, es waren da nur noch mein Bruder ('81) und ein Nachbarssohn ('80).
Nach den beiden kamen mit langem Abstand nochmal zwei Kinder eines Paares ('85 und '89), und ab da war Schluß. Keine Paare kriegten mehr Kinder, wenn mal welche mit Kindern zuzogen, blieben sie meist nicht lange... So kann und muß man traurigerweise sagen: Meine Freunde und ich waren so die "letzten" Mohikaner, die noch draußen und im dort relativ natürlichen und grünen Umfeld aufwuchsen, bei den Jahrgängen ab '81 war das definitiv zu Ende...
Und diese haben nun heute selber Kinder, und "vererben" ihre Naturentfremdung an ihren Nachwuchs, der zwar gerne noch Enten, Spatzen und Tauben scheucht, ansonsten aber kreischt und wegrennt, wenn Enten oder selbst nur ein paar Spatzen mal auf ihn zukommen...
Wie ein erschütterndes Beispiel neulich am Tegeler See... Eine Familie aus Hannover (wohl in den Herbstferien hier) mit zwei kleineren Töchtern...
Füttern da die Enten, und das eine Mädel macht sich fast in die Hosen. Nur hinter Papa versteckt, und da kam ein Schwan an Land. Klar ist so ein Schwan riesig für ein Kind, und sie sind auch nicht das Feingefühl in Person, aber das Mädchen plärrt, die ganze Famile weicht fünf Meter zuück, und die Kleine haut ab, rennt ungelogen 50 m weiter auf eine Wiese hinter den Baum und schreit nach Papa... Ein sechsjähiriges Mädchen...
Und das liebe ich so... Erst quatschen die blöden Eltern dummes Zeug, von wegen die Bläßhühner sind ja hier so grau, in Hannover wären die richtig schwarz, und es sind ja so viele Schwäne an der Promenade, voll die Überbevölkerung, und ob da nicht mal welche abgeschossen werden sollten... Quatschen so einen Käse ohne einen Hauch Ahnung von der Materie zu haben, aber wenn sie dann ohne Zaun und nennenswerte Distanz einem Schwan gegenüberstehen, ist das große Maul ganz winzig, und es wird gerannt, als ob das ausgewachsene Löwen wären...
Das Top- Vorbild für die Kinder, die es mit ihren Kindern mit Sicherheit genauso halten werden...
Und dann fallen die aus allen Wolken, als sie wenig später die Schwanen- Omi sehen, die seit 9 Jahren täglich die Schwäne am See füttert. Die ist vielleicht 1,60 m groß und zierlich, und steht da inmitten von 50- 60 dieser reißenden Bestien und füttert sie aus der Hand, damit kein Brot im Wasser verdirbt.
Die Gesichter der Familie wirkten, als sähen sie da soeben das achte Weltwunder.
Ich weiß, ist alles etwas OT, aber es passt irgendwie doch... Wir, oder ein Teil von uns damals, als ich noch Schüler war, haben sich über die Möwen und Krähen gefreut, die auf dem Schulhof umher waren, um vielleicht hier und da etwas Brot zu kriegen, und uns ganz besonders gefreut, wenn welche mal nicht schon auf 10 m abhauten... Heute kriegen die allermeisten Kids schon Panik, wenn eine (Lach)möwe 6 m entfernt landet, und vielleicht sogar noch näher kommt, weil das Kind gerade ein Brot futtert.
Auf jeden Fall sehr schön, daß ihr regional und überregional solches Gehör erreicht!
Grüße, Andreas