Hallo alle zusammen,
vorab, ganz ganz lieben Dank für Eure Beiträge. Ich habe lange überlegt, ob ich das Folgende schreiben soll. Aber auch auf die Gefahr hin, dass ich auseinander genommen werde, möchte ich um eventuell Euren Rat bitten.
Wir alle wissen, dass Lottchen ein kleiner Teufel ist. Bedingt durch die Weihnachtszeit bin ich doch täglich einige Zeit ausser Haus, zuletzt am Donnerstag, als ich bei Barbara war. Bislang freute sie sich nach meiner Rückkehr, das hat sich jedoch gravierend geändert. Ich werde nicht mehr mit "Mutter ist wieder da" begrüsst, sondern sie bleibt auf ihrem ausgesuchten Platz sitzen, bis ich mich um sie kümmere und anspreche. Ich habe das Gefühl, dass sie mir etwas böse und beleidigt ist.
Gestern nun, ich wollte das Vogelhäuschen neu befüllen (Lotte sah, dass ich mit dem Futter auf den Balkon wollte) flog sie von hinten auf meinen Kopf, krallte sich fest und riß mit ihrem zur Zeit sehr spitzen Schnabel einen etwa 5 cm langen Riss in die Kopfhaut. Danach flog sie schnell davon, schaute mich aufmerksam an und schimpfte sich selber aus. Ich konnte mir einen Schmerzschrei nicht verkneifen, sperrte sie dann aber ohne weitere Worte in den Wohnräumen ein und hielt mich über eine Stunde in der Küche auf.
Scheinbar hat ihr das nicht viel ausgemacht, denn sie erzählte und pfiff lauthals. Auch als ich die Türen wieder öffnete, schaute sie mich ganz aufmerksam an und hielt sich auch ein wenig zurück. Es dauerte aber nicht lange und sie war wieder die alte Lotte. Am Nachmittag kam es zu folgendem Vorfall.
Lottchen nutzte die Gelegenheit, zusammen mit Noah, ins Schlafzimmer zu gelangen. Als Noah mich rief und mitteilte, dass sie das Bett annagt, holte ich sie mit einem Stock, den sie akzeptiert und kennt, aus dem Zimmer heraus und wollte sie auf ihre Schaukel im Wohnzimmer setzen. Bislang hatte ich damit keinerlei Schwierigkeiten aber aus heiterem Himmel flog sie auf meine Hand, die den Stock hielt, und biß dermassen heftig zwischen Daumen und Zeigefinger hinein, dass es an zwei Stellen recht stark blutete. Ich ließ den Stock los und schimpfte sie in dem Moment erneut aus, schloss dann die Türen und ließ sie wieder eingesperrt, bis zur Abendmahlzeit.
Ich muss noch erwähnen, dass ich zu diesem Zeitpunkt ein Telefonat mit Dorit führte. Mag sein, dass sie deswegen auch eifersüchtig war. Dass ich nur Gast in meiner Wohnung bin, ist mir mittlerweile bewusst aber es kann doch nicht sein, dass ich bald gar nichts mehr machen kann, ohne attackiert zu werden und die Angriffe werden heftiger. Sie zeigt auch keine Angst mehr vor Kopftüchern, Staubwedel, Staubsauger usw., alles wird angegriffen mit dem ich mich beschäftige oder was an mir ist, und das ohne Hemmungen.
Ich habe versucht, sie in ihren Käfig, den sie seit über zwei Jahren nicht mehr von innen genutzt hat, zu setzen. Doch bevor ich den erreiche, fliegt sie davon. Ich müsste sie mit einem Tuch einfangen, das würde sie aber grossem Stress aussetzen, was für ihre Krankheit schädlich ist und das ich vermeide.
Heute nun erzählt sie "hast du Aua Aua gemacht, bist du ein böses Mädchen", und ist ganz friedlich. Ich bin davon überzeugt, dass sie genau weiß, dass sie etwas Böses gemacht hat.
Hat eventuell jemand noch einen Tipp den ich anwenden kann? Im Moment bin ich etwas ratlos und wäre sehr dankbar.
Nun wünschen wir ALLEN noch einen schönen 4. Advent und grüssen ganz herzlich.
Lottchen und Margaretha