Hallo alle zusammen,
für die lieben Zeilen danke ich ganz herzlich.
Leider scheint seit Dienstag mittag die sorglose Zeit vorüber zu sein. Ich bemerkte, dass Lotti bereits vormittags sehr ruhig war und nicht, wie sonst üblich, vor Übermut und Lebensfreude sprühte. Deshalb habe ich mich vermehrt bei ihr aufgehalten und sie beobachtet. Gegen 13.00 Uhr flog sie auf ihren Käfig und setzte sich in die hinterste Ecke. Köpfchen und beide Flügelchen zuckten gleichzeitig sehr heftig, was hin und wieder mal passiert und zur Normalität gehört. Während der Attacken sitzt sie meistens auf ihren Füßchen. Plötzlich legte sie sich mit ihrem Bäuchlein auf die Gitterstäbe, weil sie sich nicht mehr auf den Füßchen halten konnte. Sie bekam ganz starre Äuglein, die sich bei jedem Kopfzucken nach innen klappten. Dabei war sie nicht ansprechbar.
Gott sei Dank hatte sie sich so positioniert, dass sie nicht runterfallen konnte und so blieb mir nichts anderes übrig, als abzuwarten. Noch nie haben ihre Ausfälle so lange gedauert, denn erst nach ca. 2 Stunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, war alles vorbei. Lottchen zuckte zusammen, sammelte sich einen Moment, und kam dann zu mir geflogen. Ihr Verhalten war so, als wäre nichts geschehen. Sie trank ein wenig und plapperte dann munter drauf los. So lange und so heftig habe ich das noch nie erlebt, die Angst war riesengroß.
Abends hatte sie wieder gut gefressen, auch war der gestrige Tag ohne weitere Vorkommnisse. Heute vormittag wiederholte sich das, jedoch in kürzerer Zeit und nicht ganz so heftig. So wird man wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeführt und die Angst, die schon etwas in den Hintergrund geraten war, ist wieder präsent.
Um die gestellten Fragen zu beantworten, ja, ich versuche ständig, Lottchen zu animieren, selber zu fressen. Wenn der Hunger riesengroß ist, nimmt sie ein bis zwei Schnäbel voll, dann setzt sie sich aber gleich wieder auf ihren Wasserspeicher und wartet darauf, dass ich sie füttere.
Liebe Liane, deinen Vorschlag mit der Küchenpapierrolle praktiziere ich seit langer Zeit. Aber so schnell, wie das Fräulein den Kopf schüttelt und sich dann den Schnabel am Rand ihres Wasserspeichers putzt, kann ich nicht sein, ich bräuchte dazu noch eine dritte Hand. Sie zeigt mir, wenn sie satt ist. Dann nimmt sie den Löffelinhalt und schleudert ihn durch die Gegend. Dann kommt bei mir das Küchenpapier zum Einsatz, was sie gar nicht gerne mag. Wenn sie dann hineinbeisst nehme ich die Gelegenheit wahr, ihren Schnabel zu säubern. Widerwillig läßt sie es geschehen. Aber ich glaube, so sind sie alle.
Zur Zeit sitzt Lotti ruhig auf der Tür und putzt sich. Mir ist durchaus bewusst, dass ich einen sehr kranken Vogel habe, dessen Zustand sich jederzeit negativ ändern kann. Ich hoffe jedoch, dass die Anfälle sich nicht häufen. Ausser Celebrex, von dem sie bereits morgens und abends Höchstmengen bekommt, gibt es ja leider kein weiteres Mittel.
Nun wünschen wir allen noch einen schönen Tag.
Ganz liebe Grüsse senden
Lottchen und Margaretha