Lotti heute
Hallo,
alle guten Wünsche, für die ich unendlich dankbar bin, haben wieder einmal geholfen. Ich will kurz der Reihe nach berichten.
Seit 2 Tagen hatte Lotte nicht mehr gut gefressen und war relativ ruhig. Als sie abends auch verstärkt ihren Schnabel rieb ahnte ich bereits, dass etwas passieren würde. Jedoch verlief die Nacht ruhig. Gestern hatte sie morgens gut gefressen und hielt sich danach auf ihrem Balkon auf. Ich saß bei ihr, als sie plötzlich ins Zimmer auf ihr Bäumchen flog, was unnatürlich war. Also folgte ich und sah, dass es ihr nicht gut ging.
Um 12.15 begann das Würgen und Spucken. Da sie recht viel Flüssigkeit verlor, reichte ich mit einer Spritze leichten Kamillentee und ihre Magentropfen. Alles spuckte sie jedoch nach kurzer Zeit wieder aus. Die Gabe von Tropfen und Tee wiederholte ich mehrmals. Je länger ihr Zustand dauerte, desto mehr baute sie ab. Zwischenzeitlich hatte ich Kontakt mit Frau Dr. aufgenommen. Wir besprachen die Medikamentierung und kamen überein, dass wir abwarten wollten, ob sich ihr Zustand bessert. Ein Besuch bei der Ärztin war zur Zeit nicht möglich und wir vereinbarten einen neuen Gesprächstermin.
Lottchen quälte sich bis 18.40 Uhr, dann blieb die Flüssigkeit (sie sollte nur geringe Mengen Wasser mit der Spritze bekommen) in ihrem Körper. Natürlich war das ein grosser Fortschritt, aber die Angst, dass sie die Nacht nicht überstehen würde, blieb. Ein Häufchen Unglück, aufgeplustert, mit hängenden Flügelchen und geschlossenen Äuglein, kauerte sich neben mich auf eine Blumenvase. Dort saßen wir bis 23.35 Uhr, als sie plötzlich auf ihren Schlafplatz flog. Somit konnte ich mich auch bei geöffneten Türen in mein Bett legen, an Schlaf war jedoch nicht zu denken. Die Nacht verbrachte sie ruhig.
Morgens, gegen 7.00 Uhr, machte ich das Licht an und Lotti kam gleich zu mir auf den Arm geflogen. Ein Häufchen Unglück!!! Ich nahm sie mit in die Küche und sie ging sofort an den Wasserhahn, um zu trinken. Danach blieb sie dort mit geschlossenen Äuglein und aufgeplustert sitzen. Ich rührte einen Löffel Aufzugsbrei nur mit Wasser an, von dem sie drei kleine Löffelspitzen ableckte. Es war wenigstens ein kleiner Anfang.
Es folgte ein Gespräch mit Frau Dr. und wir kamen überein, dass Lottchen zu Hause besser aufgehoben ist als in der Klinik, da der Grund ihrer Krankheit bekannt ist. Absprachegemäß bekommt sie eine Woche die mir zugeschickten Medikamente (Antibiotika usw.). Als Mahlzeit biete ich ihr nur den Aufzuchtsbrei an, jedoch keine Beigabe von Obst oder Gemüse.
Auch jetzt ist sie noch recht schwach, und schläft viel. Ich hab nochmals zwei Aufnahmen gefertigt, so sieht sie zur Zeit aus. Ich bin jedoch überglücklich, dass sie es bis hierher geschafft hat und ganz fest davon überzeugt, dass sie bald wieder die alte, freche Lotte wird.
Ganz lieben Dank nochmals an ALLE. Ich werde weiter berichten.
Herzliche Grüsse von
Lottchen und Margaretha