Hallo Michi
Ich versuch nun nochmal, mich dir verständlich zu machen
Ich bin immer noch der Meinung, dass ein Vogel nicht "einfach so" oder gar "aus reinem Spaß" beißt - es sei denn, er hat dummerweise mal irgendwann gelernt, dass das ein Spiel sein soll.
Bei deinem gehe ich jedoch immer noch davon aus, dass er weiss, dass er damit etwas erreicht. Und zwar das, dass du ihm nicht zu nahe kommst. Und dass er nicht will, dass du ihm zu nahe kommst, das würde ich immer noch auf seine Vergangenheit schieben.
Vielleicht hat er nicht
nur schlechtes mit Menschen erlebt in Vergangenheit, aber er hat es auf jeden Fall. Ich würde denken, er hat einfach immer noch nicht gelernt, dass er vor dir keine Angst zu haben braucht (oder bräuchte, wenn er denn nicht beißen würde!?).
Dass er schon so gute Fortschritte gemacht hat in der letzen Zeit, das sollte dir doch zeigen, dass er kein hoffnungsloser Fall ist, und dass er sehr wohl gewillt ist sich weiter zu entwickeln
Du schreibst, er beißt sobald er menschliche Haut in seiner Nähe sieht.
Aber wenn du dich mit ihm beschäftigst, dann muss du doch erstmal gar nicht sooo nah an ihn ran, dass er dich erwischen kann.
Wie schon geschrieben, mit einem Zweigchen spielen... und das Zweigchen darf natürlich nicht nur 3 cm lang sein
Oder eben:
Spiel mit ihm "Fußball" mit einer Haselnuss. Binde etwas an ein Schnürchen, gib es ihm, und "klau" es ihm wieder. Und so weiter und so fort Diese Dinge (solch ein Speilen) muss er natürlich sicher erstmal lernen. Er wird die erstem Male nicht wissen, was du von ihm willst, und vielleicht sogar Angst habe. Bringe ihm diese Dinge langsam näher, aber eben ohne ihn zu drängen.
....und ohne ihn berühren zu wollen.
Wenn er dann irgendwann mal gemerkt hat, dass du nichts von ihm verlangst, was er nicht auch will, dann wird er dir auch mehr und mehr vertrauen. Anders geht das nicht (meine Meinung).
Zeige ihm doch erstmal, dass du ihn so akzeptierst wie er ist (ausgenommen Flugattacken natürlich).
Wobei ich noch bei einer Frage wäre: Du schreibst einmal, er könne nicht fliegen, aber Flugattacken gabs doch schon öfters (vorher), wie nun?
Dann zum Kletterbaum: Mach ihn für den Vogel attraktiv, gib ihm einen Grund, weshalb er seinen sicheren Ort (Käfig) verlassen sollte. Hänge sichtbar sein Lieblingsleckerli hin.
Ich glaube mich noch erinner zu können, dass du den Vogel bis vor kurzem noch mit der Zeitung in den Käfig "dirigieren" musstest (sicher ein Stress für den Vogel, und nicht gerade vertrauensfördernd). Dann ging es aber schon nach kurzem Versuchen mit einem Stock, stimmt das so?
Falls das so stimmt: Was passiert, wenn du ihn auf den Stock nimmst, ihn zum (leergeräumten) Tisch trägst, dort absetzt, und dich dann dort etwas mit ihm beschäftigst? (Selbst wenns am Anfang nur Leckerli geben ist - und sonst gar nichts). Macht er da mit?
Wenn ja, dann führe das doch langsam weiter, wieder mit spielerischem Interagieren... Zweigchen und so, du weisst schon
Sowas geht natürlich nicht von heute auf morgen, und vielleicht hat der Vogel auch nicht jedes mal Lust dazu, wenn du grad willst. Aber ich betone immer wieder, lass ihm das dann auch. Respektiere ihn einfach, und sei bitte nicht sauer auf ihn, nur weil es dir vorkommt, als würde er dir das alles zum Bossen nicht mitmachen. Ich bin überzeugt davon, dass er das nämlich nicht tut. Er ist das Ergebnis seiner Vergangenheit, welche schon 30 Jahre als ist. Und die schüttelt ein Papagei nicht eben mal in ein paar Wochen ab.
Wenn du nun glaubst, dass ich meine deinen Vogel besser zu kennen als du, dann sag ich dir gleich, dass das nicht so ist.
Ich will lediglich versuchen dich dazu zu bringen, etwas Gespür für deinen Vogel aufzubringen und ihn, seine Vergangenheit und seine Macken etwas besser verstehen zu können. Ich hoffe, du vestehst mein Geschriebenes auch so, wie ich es meine. Die Tips mit dem Spielen etc, sollen lediglich Anregungen sein.
Ich wünsch dir alles Gute, und vor allem Geduld!!!!
LG
Alpha