Liebe Susanne
Ich sehe du hast dich ausgiebig mit den Materie befasst hast. Ich finde es okay wenn du dann entscheidest weiterhin Fleisch zu essen, aber desswegen zu sagen es mache keinen Unterschied, finde ich nicht okay.
Es gibt Massenweise Studien die unumstrittene Tatsachen belegen, darüber kannst du dich nicht hinweg setzten.
Ich denke, dass wir eigendlich zu sehr vielem die gleiche Meinung haben, aber ich kann nicht verstehen wie jemand der sich gut informiert hat, dann sagt dass es keine Unterschied mache, ob wir viel Fleisch essen oder nicht. Das ist doch ein Paradox!
1. Gross angelegte Studien von Umweltorganisationen wie z.B. Greenpeace, zeigen klar auf, dass der übermässige Fleischkonsum der 1. Welt unbedingt eingeschränkt werden muss. Mit dem Getreide das wir die Masttiere füttern und mit dem Wasser das sie trinken, könnte man viele hungernde Menschen ernähren und viele Felder bewässern. Fleischkosum in solcher Übermass ist und bleibt ein ökologisches Desaster!
Du kannst doch nicht sagen es ist okay dass der Regewald für Tierfutterherstellung und Rinderweiden abgeholtzt wird, da die Metalindusstrie das ja auch macht. Sorry, aber dieser Logik kann ich nicht folgen.
2. Klar hat es schon immer Lederprodukte und Hundefutter gegeben und auch in den Gummibärchen hat es Gelatine drin, aber dies waren schon immer Neben- und Abfallprodukte der Fleischindustrie. Jene Dinge die in der 1sten Welt heute niemand mehr essen will. Deswegen braucht man jedoch keine Tierfabriken, denn selbst beim normalem Fleischkosum fallen mehr Schlachtabfälle an als die Industrie verwerten kann.
3. Das Fleisch ist nur so billig und desshalb 3x täglich erschwinglich, weil es in Tierfabriken produziert wird. Artgerecht produziertes Fleisch (und dazu gehören auch die Fleischprodukte die in andere Lebensmittel verarbeitet werden) wären viel teurer, wenn sie ökologisch produziert würden.
4. Würde plötzlich kein Importfleisch und kein Fleisch mehr aus Tierfabriken angeboten, gäbe es eine enorme "Fleischknappheit" und niemand könnte mehr 2x täglich Fleisch essen. Es wäre dann wieder so wie vor 50 Jahren - und meiner Meinung nach völlig okay. Niemand müsste deswegen Hungern, wir müssten nur unseren Menuplan etwas umstellen.
5. Die Herstellung der Futtermitteln wird vom Staat subventioniert. Dadurch werden die Preise für Tierfutter, Fleisch und Eier unnatürlich tief gehalten.
6. Rinderwahn ist nur desshalb entstanden weil die Fleischindustrie ein billiges Tierfutter mit viel Protein haben wollte, um damit schnell und billig viel Fleisch und Milch zu produzieren. Es geht also alles wie immer auf das gleiche Grundübel zurücl. Aus Tierleichen Futter für Pflanzenfresser herzustellen ist reine Profitgier! Diese Idee stammt keineswegs vom idyllischen Bergbauer (der würde nie auf solch eine Idee kommen), sonder von der Fleisch-Grossindustrie. Ich habe schon gegen diesen Missstand gekämpft als BSE der Mehrheit noch nicht mal bekannt war.
7. Deine Erfahrung im Hühnerbetrieb sind sehr interessant. Willst du damit jedoch sagen, dass Hühner nicht für die Freilandhaltung geeignet sind? Da magst du bei vielen überzüchteten Hybridrassen vielleicht etwas recht haben, aber meine Haushühner (und ich habe auch einige Hybriden) leben gut und gerne 5-6 Jahre und sind durchaus robust. Und das bei täglichem Auslauf. Es ist immer alles eine Frage des Platzes! Klar muss man Hühner entwurmen und entmilben, aber das muss ich bei meinen anderen Tieren (Katzen, Kühe, Pferde etc.) auch machen.
Ausserdem möchte ich anfügen, dass Artgerechte Haltung bei allen Tieren mit sehr viel Aufwand und auch Mehrkosten verbunden ist. Wir halten 40 Pferde im Gruppen-Offenstallhaltung. Dies ist weitaus aufwendiger als Boxenhaltung. Alles hat seinen Preis, aber solange der Konsument nicht bereit ist dafür zu zahlen wird sich nichts ändern!
8. Das Genpflanzen für den menschlichen Verzehr unbenklich sind habe ich früher auch gedacht. Du schaust ja angäblich nicht gerne Dokus (WIESO?), aber vielleicht solltest du dir trotzdem mal auf Youtube "die Gen-Verschwöhrung" anschauen. Dies ist eine sehr gute deutsche Doku die keineswegs (obwohl der Titel etwas reisserisch ist) nur auf Publikumfang aus ist. Ich könnte dir noch duzende andere solcher seriösen Gen-Dokus auflisten. Seither sehe ich das Ganze sehr skeptisch!
9. AN ALLE DIE HIER MITLESEN!
Betreffend Bio-Produkten : Ich möchte wirklich niemanden vom Kauf von Bioprodukten abraten! Im Gegenteil! Wer Bioprodukte mit einem unabhängigen geprüften Siegel kauft, kann sich auch darauf verlassen. Kritisch ist es dann wenn der Betrieb seine eigene "Pseudo-Kontrollen" macht. In der Schweiz gibt es die sogenannte Knospe. Ich habe eine Zeit lang sogar für mit dieser Organisation gearbeitet. Sie ist echt Vertrauenswürdig!
http://www.bio-suisse.ch/
Jeder kann etws zur Verbesserung der Welt beitragen!
Liebe Grüsse
Sandra