Die Käfig/
Volierengröße ist nicht immer das alleinig Entscheidende ob die Vögel sich wohlfühlen.
In einem Käfig mit 1,6x0,6x0,6m brüten bei uns zur Zeit Gemalte Schönbürzelchen und Zügelastrilde und alle drei Arten ziehen ihre Jungen erfolgreich groß. Ist das nun ein Beweis dafür dass die Unterbringung okay ist?
Leider nicht, auch bei inadäquater Unterbringung vermehren sich viele Arten erfolgreich. Erst wenn gewährt ist, dass die Vögel einen Großteil ihrer natürlichen Verhaltensweisen ausleben können darf man wohl von "artgerechter Haltung" sprechen. Das Ausleben des Fortpflanzungstriebs ist nur eine davon (Sich zu reproduzieren dürfte zudem wohl so weit oben in der Rangliste stehen, dass jedes Individuum zumindest den Versuch unternimmt). Deswegen sollte jeder Käfig/
Voliere meines Erachtens etwas mehr bieten als die berühmten drei Sitzstangen, Wasser-, Futternapf und Nistkasten. Wie soll eine Art hier auch nur annähernd die Verhaltens/Bewegungsweisen ausleben auf die sie nun mal programmiert ist, oder die Neugierde befriedigen die je nach Ökologie der Art unterschiedlich ausgeprägt ist ….? Wer Arten zusammenhält die in etwa aus dem gleichen Lebensraum stammen (die oben genannten Arten stammen alle aus einem Savannen – ähnlichen Habitat obwohl sie aus verschiedenen Kontinenten kommen) hat es leichter und hat auch nicht die Probleme dass die klimatischen Bedingungen völlig gegensätzlich sind. In dieser Hinsicht passen Goulds und Dreifarbige Pa. Einigermaßen zusammen obwohl Dreifarbige Pa. Von waldähnlichen Bedingungen weit mehr profitieren als Goulds die eher in offenem Baumbestandenen Gelände vorkommen. Bei gemeinsamer Käfig
Volierenhaltung würde ich daher eine etwas dichtere Ecke schaffen in die sich die Dreifarbigen zurückziehen können und eine weitere etwas lichtere gestaltet für die Goulds.
Dreifabrige sind allerdings Vögel die über einen ausgesprochen großen Bewegungsdrang verfügen (ihr Aktionsradius im Freiland ist immens und im Gegensatz zu Goulds versuchen sie bei Flucht „Strecke zu machen“) die in einer
Voliere sicher besser untergebracht sind; obwohl sie im Käfig erfolgreich züchten. Viele Züchter wählen ja auch den Käfig zur Zucht und bringen die Vögel hernach in einer
Voliere unter.
Eine Sache die sich bei Gemeinschaftshaltung sehr gut bewährt hat sind Sichtbarrieren. Bei
Volieren z.B Z-förmiger Aufbau oder im Käfig halbe Trennwände so dass nur die halbe Käfigbreite als Durchflug fungiert. Auf diese Weise lebt man als Vogel zwar immer noch im „Großraumbüro“ aber läuft dem Nachbar nicht ständig übern Weg, außerdem lassen sich die Nestbereiche räumlich etwas separieren.
Wieder viel zu lang ich weiß…
Jetzt nichts wie ab ins Auto ich habe heute noch Rohrdommelfotos auf dem Programm und bin mal wieder zu lange am PC kleben geblieben.
@Markus auch ein Frühaufsteher?